DailyReport Energy Market Drivers

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Erneut ungeplanter Ausfall an Gasanlage in Norwegen
25.07.2025
Wie so häufig eröffnen die Energiemärkte den Handelstag zunächst seitwärts und es gibt über Nacht keine außergewöhnlichen Impulse. Das war nicht immer so in der Vergangenheit. Zurzeit erscheint der Markt ruhiger und es kommt nicht zu größeren Eröffnungskurslücken (Gaps). Der Markt befindet sich in einer trendlosen Phase. Neue Abwärtstrends wurden bei Strom, Gas und den EUAs noch nicht etabliert. Wichtige Unterstützungen scheinen zunächst kurzfristig zu halten.
Neutrale Faktoren

Temperaturprognosen für Deutschland in den kommenden Tagennochmals kühler, dafür zum Monatswechsel leicht wärmer als zuletztprognostiziert. Für Nordwesteuropa gibt es ebenfalls leichte Adjustierungen inbeide Richtungen, insgesamt aber weiterhin keine Risiken durch großeHitzewellen erkennbar. In Südeuropa herrscht dagegen weiter große Hitze.

Weiter keine Auktionstermine für Kapazität im GasspeicherRehden bekannt. Muss bald der THE tätig werden? Das wäre bullish für denGasspotmarkt.

Mehrere große Investitionsvorhaben im US-Solar- und Windsektorstehen nach dem Rückzug von Subventionen durch die neue republikanischeGesetzgebung in den USA auf der Kippe. Auch in der Europäischen Union kommt esim Jahr 2025 erstmals seit über einem Jahrzehnt zu einem Rückgang beim Ausbauder Solarenergie, da einige Regierungen die Subventionen für Solaranlagen aufDächern kürzen. Die Unsicherheit über Gesetzesänderungen und regulatorischeEingriffe erschweren in beiden Kontinenten massiv die Finanzierung und Planungneuer Erneuerbaren-Projekte. Vor dem Hintergrund fällt es schwer, an steigendeEUA-Preise zu glauben.

Kommt es heute oder am Wochenende zu einer Einigung in denHandelsgesprächen zwischen der EU und den USA? Aus unserer Sicht wäre eineEinigung kurzfristig neutral für die Energiemärkte, während die Aktienmärktesehr wahrscheinlich auf jede Art von Einigung zunächst bullish reagierenwürden. Je höher die Zölle auf EU-Produkte aber ausfallen, desto schlechterwäre es für die Konjunktur und damit auch mittelfristig bearish für dieEnergiemärkte.

Bullishe Faktoren

Ausfall an norwegischer Gasanlage Nyhamna, 28,8 mcm/d fallenaus, laut Betreiberangaben zunächst bis morgen. Die Mengenangabe ist mitVorsicht zu betrachten, da der Betreiber selbst von einer unklarenKapazitätsauswirkung spricht. Gleichzeitig verzögern sich geplante Wartungen amTroll-Gasfeldes, so dass aktuell 3,2 mcm/d Kapazität ungeplant fehlen. DieNominierungen sind mit 324 mcm/d aber heute auskömmlich, könnten aber im Laufedes Tages noch nach unten korrigiert werden.

Der Ifo-Geschäftsklimaindex dürfte im Juli zum siebten Mal in Folgesteigen – laut Prognosen auf 89,0 nach zuvor 88,4 Punkten. Das zeigt eineUmfrage des Münchner Ifo-Instituts unter etwa 9000 Führungskräften deutscherUnternehmen.

Größte Hitzewelle seit drei Jahren in den USA erwartet. Der US-Gaspreiswar zuletzt trotzdem stark rückläufig.

Beim CO2-Dez-Future kam es gestern Nachmittag zu starken Preisanstiegenund einer Rückeroberung der Marke von 70 Euro/t CO2. Damit schwenkt dieCharttechnik bullish ein. Es kommt zu einem Candlestick-Umkehrsignal in Formeines „Three Inside Up“. Spannend zu beobachten wird sein, ob der Future nunauch den Abwärtstrend seit Mitte Juni bei 71,11 Euro/t CO2 überwinden kann. Bei70,86 Euro/t CO2 befindet sich die horizontal verlaufende 200-Tage-Linie.Aktuell notiert das Verschmutzungsrecht bei 71 Euro/t CO2.

Energiepreise vor möglicher Aufwärtsphase im Spätsommer: ZumEnde des Augusts deutet sich eine bullishe Marktphase an. Die Nachfrage könntewieder anziehen und die preisdämpfende Wirkung der Solarenergie nimmt ab. Hinzukommt ein größeres Wartungsfenster in Norwegen.

Bearishe Faktoren

USA lockern Ölsanktionen gegen Venezuela.

Nach starken Regenfällen haben sich die Wasserstände desRheins in Deutschland deutlich erholt, sodass Schiffe nun wieder größereLadungen transportieren können. Im südlichen Rheinverlauf, inklusive desEngpasses bei Kaub, sind normale Wasserstände zurückgekehrt, was dortVollbeladungen ermöglicht. Weitere Regenfälle in den Einzugsgebieten sollen diePegel in den kommenden Tagen weiter normalisieren, was für den Transport vonKohle und damit die Stromproduktion wichtig ist.

Gestrige Einkaufsmanagerindizes leicht verbessert, möglicher„Zoll-Deal“ könnte Stimmung weiter verbessern. Die Rahmenbedingungen würdenzwar schlechter, aber die Unsicherheit wäre vorerst beseitigt.

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