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EU-Parlament stimmt Klimazielen zu
13.11.2025
18:37
Uhr

Am Donnerstag gingen die Energiemärkte im Minus aus dem Handel und der TTF Gas Cal 26 hat die 30-Euro-Marke auf Tagesschlusskursbasis unterschritten (minus 1,3 Prozent auf 29,77 Euro/MWh). Auch die zuletzt robusten CO2-Zertifikate fielen zurück, der EUA-Dez-25-Future gab 0,7 Prozent auf 81,34 Euro/t CO2 ab. Das Strom Frontjahr Base schloss 0,5 Prozent im Minus bei 88,55 Euro/MWh. Auch politisch wurde es wieder. Das EU-Parlament hat einem Klimaziel zugestimmt, das eine Reduktion der Treibhausgasemissionen um 90 Prozent bis 2040 vorsieht, wobei 5 Prozent über internationale CO2-Zertifikate gedeckt werden dürfen. Damit fällt das Ziel hinter die Empfehlung der EU-Wissenschaftler zurück, die eine vollständige Reduktion ohne Kompensation für notwendig halten, um das 1,5-Grad-Ziel einzuhalten. Allerdings wurde das Ergebnis bereits erwartet, weshalb die Preisreaktion moderat ausfiel. Weitere Verhandlungen zwischen Parlament und Mitgliedstaaten zur Umsetzung stehen noch aus.

nEHS: Preisband soll auch 2027 gelten

Die Bundesregierung plant, den Preisrahmen von 55 bis 65 Euro/t CO2 im nationalen Emissionshandel (nEHS) um ein Jahr bis 2027 zu verlängern, um starke Preisschwankungen beim Heizen und Tanken zu vermeiden. Grund ist die Verschiebung des europäischen Emissionshandelssystems für Verkehr und Gebäude (ETS 2) auf 2028. Ohne diese Verlängerung würden 2027 automatisch die deutlich höheren EU-ETS-Preise gelten, die derzeit bei rund 80 Euro/t CO2 liegen. Das Umweltministerium prüft nun die rechtliche Umsetzbarkeit, bevor das Parlament über die Änderung entscheidet.

Die EU-Mitgliedstaaten haben derweil einem Mandat zugestimmt, um mit dem Vereinigten Königreich über eine Verknüpfung ihrer Emissionshandelssysteme (ETS) zu verhandeln. Ziel ist es, die jeweiligen CO2-Märkte zu verbinden und so gegenseitige CO2-Grenzausgleichsabgaben zu vermeiden, was besonders für britische Unternehmen von Vorteil wäre. Der UKA-Dez-25 reagierte daraufhin mit weiteren Anstiegen und erreichte mit 58,76 GBP/t CO2 den höchsten Stand seit Juli 2023. Das Mandat soll formal vom Rat für „Wirtschaft und Finanzen“ (Ecofin-Rat) bestätigt werden, danach führt die Europäische Kommission die Gespräche im Namen der EU. Eine rasche Einigung ist jedoch unwahrscheinlich, sodass britische Exporteure ab Januar weiterhin vom EU-Grenzausgleichsmechanismus betroffen sein werden. Das Vereinigte Königreich plant seinerseits, 2027 eine eigene CO2-Grenzabgabe einzuführen. Das britische Oberhaus hat zudem die Regierung aufgefordert, mehr Klarheit über Streitbeilegungsmechanismen bei einer möglichen Verknüpfung des britischen und des EU-Emissionshandelssystems zu schaffen. Besonders umstritten ist die Frage, ob der Europäische Gerichtshof in solchen Fällen eine Rolle spielen soll und wie weit das Vereinigte Königreich EU-Regeln dynamisch anpassen müsste.

Unsere Einschätzung: Der CO2-Markt zeigt derzeit eine zunehmende politische Unsicherheit. Die Verschiebung des EU-ETS 2 und die Verlängerung des nationalen Preisrahmens bis 2027 sowie die Anerkennung von internationalen Klimazertifikaten spiegeln den Konflikt zwischen Klimaschutz und Wettbewerbsfähigkeit wider. Europa ringt um eine Balance zwischen ambitionierten Zielen und wirtschaftlicher Belastbarkeit. Sollten weitere politische Eingriffe folgen, die auch direkt den EU-ETS 1 betreffen, könnte dies auch die hohe spekulative Long-Position beeinflussen. Danach sieht es aktuell aber (noch) nicht aus.

EU-Banken sichern ukrainische Gasversorgung

Europäische Entwicklungsbanken und Naftogaz haben eine Vereinbarung über mehrere hundert Millionen Euro getroffen, um die Gasversorgung der Ukraine trotz anhaltender russischer Angriffe zu sichern. Neben einem bereits angekündigten Kredit über 300 Millionen Euro erhält das Unternehmen weitere 127 Millionen Euro aus EU-Mitteln. Weitere Hilfen in Höhe von 25 Millionen Euro fließen in die Wasserinfrastruktur, 50 Millionen Euro unterstützen den Wiederaufbau von Sozialwohnungen. Die Maßnahmen erfolgen vor dem Hintergrund eines Korruptionsskandals im ukrainischen Energiesektor, der derzeit politische Konsequenzen nach sich zieht.

Unsere Einschätzung: Die Vereinbarung stärkt kurzfristig die Energiesicherheit der Ukraine, signalisiert jedoch auch eine strukturell höhere Importnachfrage nach Erdgas im europäischen Marktumfeld. Angesichts der fortgesetzten Angriffe auf die ukrainische Energieinfrastruktur dürfte Kiew stärker auf EU-Lieferungen zurückgreifen, was insbesondere in Kälteperioden zusätzlichen Druck auf die Versorgungslage in Zentraleuropa ausüben könnte. Angesichts der aktuell komfortablen Angebotslage ist die Auswirkung aber begrenzt.

Winter 2025/26: Sudden Stratospheric Warming rückt in den Fokus

Für den Winter 2025/26 rückt ein mögliches Sudden Stratospheric Warming (SSW) als wichtiger Risikofaktor für die Energiemärkte in den Fokus. Vereinfacht gesagt: Bei einem SSW gerät der „Kälteschutzring“ um die Arktis, also der Polarwirbel, aus dem Gleichgewicht und kalte Luft kann deutlich leichter in Richtung USA, Europa und Asien ausbrechen. Passiert das bereits im Dezember, steigen die Chancen für mehrere Kältewellen im weiteren Winterverlauf spürbar an. Gleichzeitig erlebt der US-Markt bereits die ersten spürbaren Auswirkungen: US-Erdgas-Futures für Dezember haben ein Viermonatshoch erreicht, getragen von einem frühen Kälteeinbruch sowie kräftigen LNG-Exportflüssen. In Asien, vor allem in China und Japan, könnte ein kälterer Winter die Gasnachfrage erhöhen und den globalen LNG-Markt zusätzlich unter Druck setzen, wodurch sich Preisspitzen über die regionalen Märkte hinweg bilden könnten.

Nach Bloomberg-Analysteneinschätzungen wird in den USA mit den ersten deutlicheren Kälteimpulsen ab Mitte bis spät Dezember gerechnet, besonders im Norden von der Pazifikküste bis Neuengland. Für Europa sehen die Modelle trotz insgesamt milder Grundtendenz eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für wiederholte Kältephasen im Dezember und Januar, insbesondere in Nord- und Mitteleuropa, wo blockierende Wetterlagen häufiger auftreten könnten.

Einschätzung von Energy Weather: ".... es ist nicht sicher, ob es zu einem Stratospheric Warming Event kommt. Unabhängig davon sehen wir einen deutlichen Rückgang der stratosphärischen Winde in den nächsten zwei Wochen und damit eine gestörte Zirkulation. Nächste Woche hat dies ein Blocking auf dem Atlantik zur Folge, das Europa einen Kaltlufteinbruch beschert. In der KW 48 sehen die Modelle eine zunehmende Tiefdruckaktivität, die verspätet und kurzlebig sein könnte. In der KW 49 könnte dann wieder ein Blocking entstehen, diesmal weiter östlich bei UK oder über Zentraleuropa. Damit würden dann auch die Risiken für eine Dunkelflaute wieder steigen. Also kein erneuter Kaltlufteinbruch für Europa, aber ein erhöhtes Risiko für eine windschwache Phase."

Herausgeber:
EnerChase GmbH & Co. KG, (im Folgenden "enerchase"),
Sitz:
Willich, eingetragen im Handelsregister des Amtsgerichts Krefeld unter HRB 13893 diese vertreten durch die Geschäftsführer Stefan Küster und Dennis Warschewitz.
Autoren: Dennis Warschewitz, Stefan Küster, Tobias Waniek
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