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DailyReport Recap vom 08.09.2025: Kommen neue Sanktionen gegen Russland?
Am Montag stiegen die Notierungen an den Energiemärkten deutlich an. Zum einen haben sich kühlere Temperaturprognosen für Oktober bullish ausgewirkt, zum anderen haben mögliche neue Sanktionen gegen Russland die Marktteilnehmer verunsichert.
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Spotpreise am 9. September – Batteriebetrieb profitiert von Volatilität
Die EPEX-Spotauktion für den 9. September zeigt eine sehr teure Morgenstunde mit 300,00 Euro/MWh ab 07:00 sowie eine ausgeprägte Abendspitze mit 386,40 Euro/MWh ab 19:00. Treiber sind eine hohe Residual-Last in den Frühstunden und eine zugleich niedrige EE-Einspeisung. Am Abend fällt die PV rasch weg, während Wind weiter schwach bleibt. Im Vergleich zum Vortag bestätigt sich das Bild der "EE-Delle", die Abendspitze liegt heute jedoch unter dem gestrigen Hoch von 413,66 Euro/MWh.
Für Batteriespeicher lassen sich morgen zwei volle Zyklen mit attraktiven Spreads realisieren. Beispiel 1 MWh: Zyklus 1 lädt um 03:00 zum Tagestief vor der Morgenspitze zu 109,80 Euro/MWh und entlädt um 07:00 zu 300,00 Euro/MWh, Spread 190,20 Euro/MWh. Zyklus 2 lädt um 14:00 zu 85,51 Euro/MWh und entlädt um 19:00 zu 386,40 Euro/MWh, Spread 300,89 Euro/MWh. Gesamterlös bei 1 MWh Kapazität somit rund 491 Euro. Bei einem Round-Trip-Wirkungsgrad von 90 Prozent ergeben sich ca. 160,20 Euro im Morgenzyklus und 262,25 Euro im Abendzyklus, zusammen etwa 422,45 Euro.
Aktuelle Einschätzung zum LNG-Markt
Ab 2026 deutet vieles auf eine mehrjährige Angebotsausweitung am globalen LNG-Markt hin. Mit weiteren US-Mengen, dem Hochlauf in Katar sowie Projekten in Nordamerika und Mexiko wird sich die Balance im Verlauf von 2026 weiter entspannen. Parallel verschiebt sich die Geopolitik: USA und EU vertiefen ihre energiewirtschaftliche Achse, während Russland und China ihre Gas-Achse mit Pipelineplänen untermauern. Erste Lieferungen aus dem sanktionierten Arctic LNG 2 nach China testen die Durchsetzung der Sanktionen.
Angebot: kräftiger Zuwachs, gestaffelt über 2025 bis 2027
USA: Plaquemines (Venture Global) exportiert seit Ende 2024 erste Ladungen und fährt schneller als erwartet hoch. Corpus Christi Stage 3 liefert seit Ende 2024 bzw. Q1 2025 erste Mengen von über 10 mtpa im Vollausbau. Golden Pass verschiebt Teile des Zuwachses tendenziell in Richtung 2026 oder später.
Katar: North Field East soll Mitte 2026 anlaufen und danach in kurzen Abständen weitere Züge zuschalten. Das ist der größte einzelne Kapazitätsimpuls in dieser Phase.
Weitere Projekte: LNG Canada Tr. 2, Golden Pass und Energie-Costa-Azul liefern zusätzliche Flexibilität im Zeitfenster Ende 2025 bis 2026, wobei Verzögerungsrisiken real bleiben. Zusammen verstärken sie die Tendenz zu einem Angebotsüberhang ab 2026.
Nachfrage: China dämpft, Europa stabilisiert
China: Die Importdynamik flacht ab. Mehr heimische Gasförderung und der politische Fokus auf Pipelinegas aus Russland drücken den Bedarf an Spot-LNG. Die jüngsten Schritte Richtung Power of Siberia 2 festigen die Perspektive zusätzlicher Pipelineflüsse nach 2028. Kurz- bis mittelfristig reduziert das den asiatischen Preiswettbewerb um Spot-Ladungen.
Europa: Die Abkehr von russischem Pipelinegas hält an. EU-Maßnahmen gegen russisches LNG betreffen u. a. Transshipment-Verbote und weitere Sanktionspakete. Kurzfristig bleibt die Region preissensibel bei kaltem Wetter und unterdurchschnittlichen Füllständen, mittelfristig kann Europa dank Import-Infrastruktur einen möglichen Überschuss aufnehmen
Marktbilanz: Pfad in Richtung Entspannung ab 2026
Der Angebotsaufbau in den USA und Katar trifft auf eine gebremste chinesische LNG-Importnachfrage. Das spricht für eine Lockerung der Balance ab dem zweiten Halbjahr 2026. Daher ist mit einer anhaltend komfortablen Versorgung bis mindestens 2028 zu rechnen, vorbehaltlich der Baufortschritt bei Golden Pass und in Katar.
Aufwärtsrisiken
Strengere Sanktionen inkl. Sekundärmaßnahmen gegen beteiligte Reedereien und Finanzkanäle, die russische LNG-Flüsse beschränken.
Verzögerungen bei US-Projekten oder in Katar.
Unerwartet kalte Winter in Europa oder Nordostasien.
Abwärtsrisiken
Rascherer Hochlauf bei Plaquemines und Corpus Christi als geplant.
Zügiger Start von North Field East und flachere asiatische Nachfrage, speziell bei chinesischem Spot-Bedarf.
Regelmäßige, sanktionsumgehende Lieferungen aus Arctic LNG 2 nach China.

Uniper Storage Effekt am 1. September
Der starke Anstieg der deutschen Nettoeinspeisung am 1. September ist auf eine Bilanzierungsmeldung von Uniper Energy Storage zurückzuführen. In den Kavernenspeichern UGS Etzel Erdgas Lager EGL und UGS Etzel ESE wurde technisch erforderliches Gas freigegeben, das bislang zur Sicherstellung der Speicherintegrität im laufenden Speicherjahr 2025/26 vorgehalten werden musste. Mit dem Fortschritt in der Vermarktung der Kapazitäten konnte dieses Gas nun bilanziell freigesetzt werden. Es handelt sich somit nicht um einen realen Erzeugungseffekt, sondern um eine einmalige technische Korrektur, die in den Daten als deutlicher Einspeisesprung sichtbar wird.
Spotmarkt Rückblick August 25
Die Preise am deutschen Strom Spotmarkt lagen im August im Mittel bei 76,99 Euro/MWh und damit spürbar unter dem Juli Niveau von 87,79 Euro/MWh. Der teuerste Tag nach Tagesmittel war der 28. August mit 115,89 Euro/MWh, der günstigste der 5. August mit 36,05 Euro/MWh. Der höchste Stundenpreis wurde am 14. August in Stunde 20 mit 283,89 Euro/MWh festgestellt, der niedrigste am 10. August in Stunde 13 mit −61,08 Euro/MWh. Insgesamt gab es im August 64 Stunden mit negativen Preisen, nach 12 im Juli. Der Juli wies vergleichsweise wenige Negativstunden auf, weil er von unterdurchschnittlicher Sonneneinstrahlung und teils windschwachen Tagen geprägt war. Dadurch fehlten die typischen PV Mittagsspitzen und es kam seltener zu deutlichen Überschüssen der Erneuerbaren. Bis einschließlich 08. September liegt der September-MTD bei 89,74 Euro/MWh und damit klar über dem August-Mittel. Treiber sind ein festeres Lastniveau zu Monatsbeginn und phasenweise geringerer Wind in den Abendstunden, wodurch die Zahl der teuren Peakstunden zunahm.
Die Märkte am Montag – Fester Wochenstart für Strom und Gas
Schwache EE-Produktion sorgt für Preisspitzen im Day-Ahead
Ab heute, dem 8. September, fällt die Windproduktion in den Kernmärkten BE, DE, DK, FR und NL für drei Tage in Folge teils unter 8 GW. Bereits im Day-Ahead zeigen sich die Auswirkungen, in Deutschland, Osteuropa, den Baltics und Teilen Skandinaviens steigen die Spitzenpreise am Abend auf über 400 Euro/MWh. Mit dem 9. September könnte schwache Solarproduktion die Situation zusätzlich verschärfen und das verfügbare EE-Angebot weiter reduzieren. Ab Donnerstag, dem 11. September, ist jedoch eine Entspannung zu erwarten, da sich die Windeinspeisung wieder stabilisiert. Kurzfristig steigt die Risikoprämie im Day-Ahead-Handel deutlich. Intraday ergeben sich Opportunitäten durch die gleichzeitige Wind- und Solarschwäche.
EUA-Dez-25-Future arbeitet bullishe Flagge ab
Keine Korrelation mehr zwischen CO2 und Gas
US-LNG setzt Preisanker am langen Ende der Gas-Terminmarktkurve
Die Terminpreise für TTF Gas zeigen sich bei den hinteren Jahreskontrakten Cal 2029 und Cal 2030 zuletzt stabil um 25 Euro/MWh. Diese Preisfestigkeit spiegelt das aktuelle Gestehungskostenband für US-amerikanisches LNG wider. Einschließlich Henry Hub, Verflüssigung und Transport dürfte es derzeit bei etwa 8 bis 9 US-Dollar/MMBtu liegen, was rund 24 bis 27 Euro/MWh entspricht. Aufgrund des steigenden US-Anteils am europäischen Gasmix stellt dies einen natürlichen Preisboden im europäischen Gasmarkt dar.
Pipelineabkommen zwischen Russland und China
Gleichzeitig fließt massiv Kapital in neue US-Projekte. Drei Anlagen haben bereits Final Investment Decisions (FID) erhalten, weitere dürften folgen. Europa bleibt auf zusätzliche LNG-Mengen angewiesen, da die eigene Produktion sinkt und russische Importe politisch unerwünscht sind. Allerdings birgt die Entwicklung auch ein Risiko eines möglichen Überangebots, insbesondere durch das jüngste Pipelineabkommen zwischen Russland und China, dessen zusätzliche Pipelinegaslieferungen die chinesische LNG-Nachfrage reduzieren könnten. Sollte zu viel US-Kapazität gleichzeitig in Betrieb gehen, könnten Spotpreise weltweit unter Druck geraten. Sinkende Margen für LNG-Offtaker könnten dann neue Projekte gefährden.
LNG-Preise unter Gestehungskosten denkbar
Im Falle eines tatsächlichen Überangebots können Marktpreise temporär unter die Gestehungskosten fallen, was in Rohstoffmärkten ein durchaus bekanntes Phänomen ist. Ursache hierfür sind oft Überkapazitäten, Nachfrageschocks oder aggressive Strategien zur Sicherung von Marktanteilen. 2014–2016 löste bspw. Saudi-Arabien bewusst ein Überangebot aus, indem es seine Fördermengen trotz fallender Preise nicht kürzte. Ziel war es, die damals boomende US-Shale-Industrie unter Druck zu setzen, da deren Vollkosten oft deutlich höher lagen. Der Preis für Brent-Öl fiel in dieser Phase von über 110 USD/Barrel (2014) auf unter 30 USD/Barrel Anfang 2016. Für viele Produzenten lagen die Erlöse damit klar unter den Vollkosten, aber noch über den Grenzkosten der kostengünstigsten Förderer. Diese Phase zeigte, wie geopolitische Marktanteilsstrategien Preise weit unter Gestehungskosten treiben können.
LNG-Preiskrieg?
Ein LNG-Preiskrieg à la Ölmarkt 2014–2016 ist ebenfalls denkbar. Besonders die USA könnten Exporte auch bei niedrigen Preisen aufrechterhalten, da das Gas als „By-Product“ der Ölproduktion anfällt und Förderkosten oft sehr niedrig sind. Für Käuferregionen wie Europa hieße das, dass Phasen sehr günstigen LNGs sind möglich. In solchen Phasen können die LNG-Preise bis auf die Grenzkosten sinken, während die Vollkosten nicht gedeckt werden. Es besteht also durchaus die Chance, dass die Preise auch am langen Ende der Gasterminkurve noch weiter nachgeben.
Energy Market Drivers am 05.09.2025: Charttechnischer Kaufdruck an den Energiemärkten
Bullishe Faktoren
Norwegische Wartungen laufen weiter nach Plan, es gibt keine neuen Störungen. Die stützt derzeit allerdings den Spotmarkt und insbesondere das kurze Ende der Terminmarktkurve. Die Gasförderung ist aktuell um 118 Mio. Kubikmeter/Tag reduziert. Ab dem 19. September lassen die Wartungsauswirkungen voraussichtlich nach.
Quallen beeinträchtigen erneut KKW. Laut Mitteilung des französischen Energiekonzerns EDF vom 4. September 2025 wurde am Mittwoch um 21 Uhr die Reaktoreinheit 4 des Kernkraftwerks Paluel sicher abgeschaltet.
Strom Cal 27 Base arbeitet an der bullishen Auflösung eines symmetrischen Dreiecks (siehe Recap).
Das Strom Cal 26 Base hat nach dem Bruch des Abwärtstrends im gestrigen Handel den Widerstand bei 86,51 Euro/MWh überwunden und damit eine untere Umkehr in Form eines Doppelbodens abgeschlossen. Aus Sicht der Formationsanalyse sind damit weiter steigende Preise zu erwarten.
Eine ähnliche charttechnische Konstellation ereignete sich zuvor bereits beim Strom Q4/25 Base. Hier erfolgte eine untere Umkehr in Form eines aufsteigenden rechtwinkligen Dreiecks (siehe vorherige Analysen).
Der prognostizierte Vola-Impuls beim EUA-Dez-25-Future ist weiter aktiviert und hat sich zuletzt in einer bullishe Flagge übersetzt. Zudem rückt die Compliance-Deadline bei den EUAs (30.09.) näher und „Last-Minute-Käufe“ der Anlagenbetreiber können die Kurse stützen.
TTF Gas Cal 26 hat den Abwärtstrend seit Juni seitlich durchlaufen und im gestrigen Handel das mittlere Bollinger Band auf Schlusskursbasis überwunden. Charttechnisch sollten Preiszuwächse nicht verwundern. Ein Anstieg bis zur wichtigen Widerstandsmarke bei 33 Euro/MWh könnte in den nächsten Tagen die Folge sein.
Bearishe Faktoren
Nach den starken Kursanstiegen am Energiemarkt in dieser Woche sollten Gewinnmitnahmen am Freitag nicht überraschen. Der CO2-Dez-Future zeigt sich mit einem RSI von 72 Punkten im Tageschart überkauft. Beim Strom Cal 26 Base ist noch etwas Luft nach oben vorhanden (RSI 66 Zähler).
Die Windprognosen verbessern sich in den nächsten merklich. Ab Mitte der nächsten Woche wird mit überdurchschnittlich viel Wind gerechnet, mit Werten von über 20 GW. Auch kommt es zu verstärkten Regenfällen, was die Strom-Angebotsseite entspannt.
Vorläufige Einschätzung:
Zurzeit überlagern charttechnische Kaufsignale bei relevanten Energie-Futures die an sich entspannten fundamentalen Faktoren. Fundamentale Gründe für die Preisanstiege sind nicht wirklich ausfindig zu machen. Wir behalten daher unsere gestrige Einschätzung bei. Zwar kommt es kurzfristig zu einigen bullishen Impulsen, für ein anhaltendes Kaufinteresse fehlen aus unserer Sicht allerdings die Argumente. Nach den starken Kursanstiegen am Energiemarkt in dieser Woche sollten Gewinnmitnahmen am Freitag nicht überraschen. Die Compliance-Nachfrage bei den EUAs wird sich in den nächsten Wochen wieder abschwächen, wenn die Deadline näher rückt.
Preisaufschlag für EU-ETS 2 angestiegen
Seit Mitte Juli hat sich der Dezember-28-Kontrakt im EU-ETS 2 deutlich gegenüber dem Dezember-28-Kontrakt im EU-ETS 1 verteuert. Lag der Spread bis Mitte Juli noch bei rund 2 Euro/t CO2, ist dieser Anfang September auf bis zu 9 Euro/t CO2 angestiegen. Im neuen System EU-ETS 2 ist keine kostenlose Zuteilung von Zertifikaten vorgesehen, diese werden alle versteigert. Zudem sind die Vermeidungskosten in den Sektoren Verkehr und Gebäude höher, was das Preisniveau strukturell nach oben verschiebt. Die geringe Liquidität des jungen Marktes dürfte die Ausschläge zusätzlich verstärken.
Quallen beeinträchtigen erneut KKW
Laut Mitteilung des französischen Energiekonzerns EDF vom 4. September 2025 wurde am Mittwoch um 21 Uhr die Reaktoreinheit 4 des Kernkraftwerks Paluel sicher abgeschaltet, da eine Ansammlung von Quallen die Filterstation an den Meerwasserkühlpumpen beeinträchtigte. Zugleich wurde die Leistung von Reaktor 3 vorsorglich reduziert, während das Personal Diagnosen durchführt und Maßnahmen vorbereitet, um Reaktor 4 baldmöglichst wieder hochzufahren und Reaktor 3 wieder voll zu betreiben. Die Einheit 1 ist aktuell zur Stromversorgung im Netz, Einheit 2 befindet sich planmäßig in Wartung.
Strom Cal 27 Base vor bullisher Auflösung eines symmetrischen Dreiecks
Das Strom Cal 27 Base steht vor der Auflösung eines symmetrischen Dreiecks auf der Oberseite. Ein solches symmetrisches Konsolidierungsdreieck beim Strom Future ist in der Technischen Analyse eine Chartformation, bei der fallende Hochpunkte und steigende Tiefpunkte aufeinander zulaufen und so ein sich verengendes Dreieck bilden. Es signalisiert zunächst eine Phase der Konsolidierung im Strommarkt, in der Angebot und Nachfrage ein Gleichgewicht finden und die Volatilität abnimmt. Typischerweise handelt es sich um eine Fortsetzungsformation, die im Kontext des übergeordneten Trends gedeutet wird. Wird das Dreieck nach oben durchbrochen, spricht man von einer bullishen Auflösung. In diesem Fall ist mit einer Trendfortsetzung nach oben zu rechnen. Das Anschlusspotenzial des Dreiecks aufgrund der Formationshöhe liegt in der Nähe des Hochs vom Februar bei 87,75 Euro/MWh. Noch ist das Dreieck nicht bestätigt. Fällt der Preis unter 78,90 Euro/MWh, wären Preisabgaben bis 77,50 Euro/MWh und 73,85 Euro/MWh zu erwarten.
Energy Market Drivers am 04.09.2025: Energiemärkte kurzfristig im Aufwind, doch hält der Kaufdruck an?
Bislang stehen die Energiemärkte am Donnerstag gegen 9:15 Uhr leicht im Minus.
Bullishe Faktoren
Norwegische Wartungen laufen weiter nach Plan, es gibt keine neuen Störungen. Die Gasförderung ist aktuell um 118 Mio. Kubikmeter/Tag reduziert. Ab dem 19. September lassen die Wartungsauswirkungen voraussichtlich nach.
Streiks in Frankreich reduzieren aktuell die verfügbare französische Kraftwerkskapazität um 2,3 GW (Kernkraftwerke) und 845 MW (Gaskraftwerke). Über eine Fortsetzung der Streiks wird am heutigen Donnerstag entschieden.
Die Compliance-Deadline bei den EUAs (30.09.) rückt näher und „Last-Minute-Käufe“ der Anlagenbetreiber können die Kurse stützen. Aufgrund der schwachen Konjunktur im Jahr 2024 und der dadurch eher rückläufigen Emissionen erscheint uns dies in diesem Jahr jedoch unwahrscheinlich. Vielmehr könnte dieses Thema ein Trigger für spekulative Marktteilnehmer sein, die angesichts dieses Termins Long-Positionen aufbauen. Investmentfonds bleiben laut gestrigem CoT-Report (Datenstand 29.08.) bullish auf die EUAs. Die Netto-Long-Position wurde laut aktuellem CoT-Report in der vergangenen Woche von 25,8 Mio. t auf 31,7 Mio. t erhöht. In jedem Fall wirkt dies derzeit offenbar kurzfristig bullish auf die EUAs.
Das Strom Q4/25 Base schließt mit dem gestrigen Schlusskurs bei 91,79 Euro/MWh eine untere Bodenbildung in Form eines rechtwinkligen aufsteigenden Dreiecks ab. Der Quartalsfuture ist damit aus Sicht der Formationsanalyse bullish zu werten und hätte Auftriebspotenzial bis rund 95 Euro/MWh. Dies gilt, solange Strom Q4 Base oberhalb der aufsteigenden kurzfristigen Trendgeraden bei aktuell 88,70 Euro/MWh verbleibt. Darunter düstert sich das charttechnische Bild wieder ein.
Bearishe Faktoren
Spekulativer Verkaufsdruck bei TTF Gas. Der Abverkauf der Netto-Long-Position setzt sich fort. In der KW 35 sank die Netto-Long-Position von 67,8 TWh auf nur noch 41,9 TWh. Zum Vergleich: In der Woche zum 20.06.2025 betrug die Netto-Long-Position noch 189,56 TWh. Bemerkenswert ist der Aufbau von Short-Positionen von 247,6 TWh auf 261,7 TWh.
Ausverkauf am Anleihemarkt – Steigende Renditen verschlechtern Investitionsklima und belasten die Konjunktur.
Rückabwicklung der Handelsabkommen droht. Laut US-Präsident Donald Trump müssten die Abkommen zwischen den USA und anderen Staaten hinsichtlich der Zolleinigungen aufgekündigt werden, sollten die Sonderzölle an US-Gerichten scheitern. Supreme Court entscheidet im 1. Halbjahr 2026. Aktuelle Frage: Verschiebt der oberste Gerichtshof die gerichtlich festgelegte Frist zur Aufhebung der Zölle, bis die eigene Entscheidung feststeht? Sonst entfielen die Zölle ab dem 14. Oktober.
Neutrale Faktoren
Gespräch zwischen US-Präsident Donald Trump und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj über eine Beendigung des Ukrainekrieges in den nächsten Tagen geplant.
Die islamistische Terrororganisation Hamas ist laut eigener Mitteilung zu einem Abkommen mit Israel bereit. Allerdings hält der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu dies nur für eine „weitere Manipulation“. Eine Einigung erscheint somit weiterhin unwahrscheinlich.
Die Herbstprognosen der deutschen Forschungsinstitute werden veröffentlicht. Das Ifo hatte im Juni für das aktuelle Jahr ein Plus von 0,3 Prozent für das deutsche Wirtschaftswachstum geschätzt, für 2026 wurden 1,5 Prozent prognostiziert.
US-Wirtschaft ohne neue Impulse. Laut aktuellem Konjunkturbericht des US-Notenbank Fed (Beige Book) haben sich Konjunktur und Beschäftigung zuletzt kaum bis gar nicht verändert.
Vorläufige Einschätzung
Übergeordnet hat sich an unserem bearishen Gesamtbild nicht viel verändert. Kurzfristig wirken aber offenbar einige bullishe Impulse, bei denen allerdings fraglich ist, wie lange sie tragen. Nach dem Ende des Sommers wird sich der Einfluss des Wetters verändern. Wie wird die Windverfügbarkeit im Herbst, wann beginnt die Heizsaison, wie sehen die Temperaturprognosen für den Oktober aus? Wir bleiben heute daher voraussichtlich neutral. Unsere finale Einschätzung finden Sie um 10 Uhr in unserem DailyReport Outlook.
DailyReport Recap vom 03.09.2025: Neue Gasachse Russland – China
Am Mittwoch zeigten sich die Energiemärkte aufwärtsgerichtet. Die Streiks in Frankreich und norwegische Wartungsarbeiten sorgen für Angebotseinschränkungen bei Strom und Gas. Gleichzeitig werden die EUAs von der bevorstehenden Compliance-Frist gestützt.
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Entwicklung der US-LNG-Exportkapazität
Im August 2025 erreichten die US-LNG-Exporte mit 9,33 Millionen Metrischen Tonnen einen historischen Höchstwert und übertrafen damit den vorherigen Rekord (April) deutlich. Verantwortlich für den Anstieg war vor allem die Wiederaufnahme des Betriebs von Plaquemines (Venture Global), das mit 1,6 Mio. Tonnen etwa 17 Prozent der gesamten US‑Exporte ausmachte und noch im Bau ist. Die Fertigstellung aller 18 Stränge ist für diesen Monat (September) vorgesehen. Europa dominierte erneut als Abnehmer mit 6,16 Mio. Tonnen (66 Prozent der Exporte), eine Steigerung gegenüber Juli (58 Prozent), begünstigt durch eine stabile Preisrelation zwischen Europa und Asien.
Die beigefügte Grafik zeigt die Entwicklung der US-LNG-Exportkapazität und der tatsächlichen Exporte zwischen 2016 und 2028 (in Billion cubic feet per day). Seit 2016 stieg die Exportkapazität kontinuierlich, von nahezu null auf etwa 25–30 bcf/d bis 2029. Die tatsächlichen Exporte (helle Linie) folgten diesem Trend, jedoch mit temporären Schwankungen, bedingt durch LNG-Nachfrage, technische Störungen und Wartungsarbeiten. Besonders ab 2021 erreichte der Export ein hohes Niveau, das Kapazitätswachstum überstieg aber regelmäßig die realisierten Exporte. Damit verdeutlicht die Grafik das erhebliche Ausbaupotenzial der US-LNG-Industrie und ihre wachsende Rolle auf dem globalen Energiemarkt. Die Terminmarktkurve im Gasmarkt spiegelt diese Entwicklung zwar einerseits bereits wider, dennoch besteht die Möglichkeit, dass der Markt das auskömmliche US-Angebot unterschätzt und weitere Preisabgaben am langen Ende der Gaskurve möglich sind.
Interpretation CoT-Report TTF Gas (ICE Endex / Stand: 29.08.2025)
Die Investmentfonds setzen den Abbau der Netto-Long-Position bei TTF Gas weiter fort. Der aktuelle CoT-Report mit Stichtag 29.08.2025 zeigt, dass die Long-Positionen von 312,5 TWh auf 303,6 TWh reduziert wurden (minus 8,9 TWh; minus 2,8 Prozent). Auf der Short-Seite kam es erneut zu einem deutlichen Ausbau von 247,6 TWh auf 261,7 TWh (plus 14,1 TWh; plus 5,7 Prozent). Dadurch sank die Netto-Long-Position von 67,8 TWh auf nur noch 41,9 TWh (minus 23,0 TWh; minus 35,4 Prozent).
Interpretation:
Das Sentiment der Spekulanten trübt sich immer weiter ein und die Investmentfonds bauen nun auch verstärkt Short-Positionen auf. Dies unterstreicht die zunehmende Skepsis gegenüber steigenden Preisen im TTF-Markt. Sollte sich in den nächsten Wochen gar eine Netto-Short-Position einstellen, wäre dies ein weiteres starkes bearishes Signal.
Ein Gashändler sollte diese Entwicklung als Signal für weiter erhöhte Abwärtsrisiken interpretieren und Long-Positionen konsequent absichern. Ein nachhaltiger Rückfall unter die 30-Euro-Marke beim TTF Gas Cal 26 würde den Verkaufsdruck verstärken und den weiteren Aufbau von Short-Engagements begünstigen.
Hinweis: Dies stellt eine einseitige Interpretation dar und beleuchtet keine weiteren marktbeeinflussenden Faktoren im TTF-Gasmarkt!
Interpretation CoT-Report EUA-Markt (ICE Endex / Stand: 29.08.2025)
Laut aktuellem CoT-Report mit Datenstand 29.08.2025 haben die Investmentfonds den Aufbau der Netto-Long-Position fortgesetzt. Die Long-Positionen wurden von 63,6 Mio. t auf 67,9 Mio. t (plus 4,3 Mio. t; plus 6,7 Prozent) ausgebaut, während die Short-Positionen von 37,8 Mio. t auf 36,1 Mio. t (minus 1,7 Mio. t; minus 4,5 Prozent) zurückgingen. Dadurch erhöhte sich die Netto-Long-Position von 25,8 Mio. t auf 31,7 Mio. t (plus 5,9 Mio. t; plus 23 Prozent).
Interpretation:
Die Investmentfonds setzen weiter auf steigende CO2-Preise. Die Long-Positionen werden ausgebaut, während die Short-Positionen zurückgefahren werden. Es bestätigt sich somit, dass der Rückgang der Netto-Long-Position in KW 33 insbesondere auf Gewinnmitnahmen zurückzuführen sein dürfte.
Ein CO2-Händler kann diese Signale als Anlass nehmen, eine Long-Bias beizubehalten. Der Anstieg über die wichtige Widerstandsmarke bei 73,35 Euro/t CO2 beim EUA-Dez-25 sollte den Aufbau von Netto-Long-Positionen weiter verstärken.
Hinweis: Dies stellt eine einseitige Interpretation dar und beleuchtet keine weiteren marktbeeinflussenden Faktoren zum EUA-Markt!
Energy Market Drivers am 03.09.2025: Streiks belasten weiter – CoT-Daten im Fokus
Gegen 9 Uhr notieren die Energiemärkte kaum verändert gegenüber dem Vortag.
Bullishe Faktoren
Die planmäßigen Wartungen in Norwegen reduzieren weiter das Gasangebot in Europa. Zuletzt aber keine neuen ungeplanten Verzögerungen.
Streik in Frankreich belastet Stromerzeugung aus Wasser- und Kernkraftwerken. Der Streik erhöht die Verunsicherung am Markt und entzieht Angebot am kurzen Ende. Er wirkt somit bullish, insbesondere, wenn es eine Verlängerung geben sollte. Darüber wird am Donnerstag entschieden. Allerdings gibt es noch keine Auswirkungen am französischen LNG-Terminal Dünkirchen.
Chinesisches LNG-Terminal in Beihai wird gemieden. Nicht-chinesische Händler sind angewiesen, nicht an dem Terminal anzulanden (Details siehe Recap). War der erste Kauf nur ein „Testballon“ und die Sanktionen werden nun doch wirksam? Bislang blieb eine offizielle US-Reaktion allerdings aus und die Meldung bezieht sich auf nicht-chinesische Unternehmen.
Die US-Regierung unter Präsident Donald Trump hat laut Reuters Sanktionen gegen ein Netzwerk verhängt, das iranisches Öl mit irakischem vermischte und als irakisches Öl exportierte, um Sanktionen zu umgehen.
Ab Freitag wieder unterdurchschnittliches Windaufkommen in Deutschland bis voraussichtlich 10. September. Auch danach sehen die aktuellen Prognosen nur Wind im Bereich des langjährigen Mittels.
Der CoT-Report der EUAs zeigte für die KW 34 einen Aufbau der Netto-Long-Position. Der Rückgang der Netto-Long-Position in KW 33 dürfte somit insbesondere auf Gewinnmitnahmen zurückzuführen sein. In den letzten Wochen zeigte sich im Trend ein Aufbau von Netto-Long-Positionen der Investmentfonds. Sollte sich dies weiter bestätigen, wäre die bullish für die EUAs.
Bearishe Faktoren
Über das Wochenende und am kommenden Montag wird mit deutlich mehr PV-Erzeugung gerechnet als saisonal üblich. Ab dem kommenden Dienstag geht die PV-Erzeugung allerdings merklich zurück.
Rekordhohes LNG-Angebot aus den USA.
Das Sentiment der Spekulanten im TTF Gasmarkt hat sich zuletzt weiter eingetrübt und Investmentfonds haben laut CoT-Daten nun auch verstärkt Short-Positionen aufgebaut. In KW 35 fielen die TTF Gaspreise weiter preislich zurück, so dass sich der Abbau der Netto-Long-Position bestätigen dürfte und die zunehmende Skepsis gegenüber steigenden Gaspreisen der „starken Hände“ bestätigen.
Neutrale Faktoren
Derzeit keine Kapazitätsauktionen für den Gasspeicher angekündigt.
Vorläufige Einschätzung:
Wir bleiben bei unserer Einschätzung, dass derzeit zwar einige temporäre bullishe Themen aufkommen (Wartungen in Norwegen, Streiks in Frankreich). Strukturell bleibt insbesondere der Gasmarkt aber auskömmlich versorgt. Die US-Reaktion auf den chinesischen LNG-Kauf aus der sanktionierten russischen Anlage bleibt jedoch abzuwarten und könnte in den nächsten Tagen zu Volatilität führen. Heute bleiben wir voraussichtlich neutral, mehr dazu in unserem finalen Fazit um 10 Uhr.
DailyReport Recap vom 02.09.2025: Schwächere Entwicklung am Dienstag
Am Dienstag haben die Gas-, EUA- und Stromnotierungen unisono nachgegeben. Erdöl und Kohle haben mit Stand 18:30 Uhr zugelegt. Die europäischen Aktienmärkte gerieten am Dienstag deutlich unter Druck. Der Dax verlor 2,3 Prozent und fiel unter die Marke von 24.000 Punkten. Gleichzeitig zog der Goldpreis deutlich an, gestützt durch Zinssenkungserwartungen in den USA, einen schwächeren US-Dollar. Steigende Renditen bei europäischen Staatsanleihen verunsichern die Märkte zusätzlich.
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Strom Q4/25 Base arbeitet an Bodenbildung
Das Strom Q4 Base arbeitet derzeit an einer Bodenbildung in Form eines rechtwinkligen aufsteigenden Dreiecks. Überwindet der Future nachhaltig den Horizontalwiderstand bei 91,24 Euro/MWh, wird die untere Umkehr komplettiert und Preiszuwächse in Richtung 95 Euro/MWh könnten die Folge sein. Ein Rückfall unter die untere steigende Begrenzung des Dreiecks (kurzfristiger Aufwärtstrend bei 88,21 Euro/MWh), wäre kurzfristig bearish zu werten, woraufhin Preisabgaben bis zum Trendtief bei 85,44 Euro/MWh erwartet werden dürfen.
Temporäre Angebotsausfälle treiben Gasmarkt
Das gesunkene Preisniveau am LNG-Markt (minus 25 Prozent seit Mitte Juni) hat insbesondere in Asien zuletzt zu einem kurzzeitigen Nachfrageanstieg geführt. So wurden die japanischen LNG-Speicher im August kräftig aufgefüllt. In Südkorea kam eine hitzebedingte Nachfrage hinzu. China zeigt dagegen weiterhin strukturell keinen Anstieg der Nachfrage. Im Gegenteil: Im August wird zum Vorjahresmonat ein erneuter Rückgang der LNG-Importe erwartet, was der zehnte Monatsrückgang im Vergleich zum Vorjahr wäre. Auf der Angebotsseite zeigten die jüngsten Entwicklungen zudem, dass die von den USA verhängten Strafzölle gegenüber Indien bislang keine abschreckende Wirkung auf die Käuferseite haben. Erstmals hat China LNG aus dem sanktionierten russischen Arktisprojekt „Arctic LNG 2“ gekauft. Für den europäischen Markt bedeutet dies eine Angebotsentlastung. Je mehr russisches LNG – auch über Umgehungsstrukturen – asiatische Abnehmer findet, desto geringer ist der direkte Wettbewerb Europas um flexible LNG-Ladungen auf dem Weltmarkt. Es mehren sich allerdings die kurzfristig bullishen Themen. Während in Norwegen Wartungen laufen, kommen Streiks in Frankreich hinzu und auch bei den Wartungen selber treten offenbar Probleme auf. Dafür steigen die LNG-Lieferungen aus den USA. Die aktuellen bullishen Themen sind aus unserer Sicht aber nicht struktureller Natur, sondern vorübergehend.
Energy Market Drivers vom 02.09.2025: Streiks und Wartungsverzögerungen
Bullishe Faktoren
Die norwegischen Wartungen reduzieren weiter das Gasangebot, nun treten offenbar Verzögerungen um sechs Tage bei den Wartungen am Gasfeld Troll auf.
In Frankreich streiken Arbeiter von EDF, der Streik ist für drei Tage geplant, weitere Aktionen könnten im Laufe des Monats folgen. Hintergrund sind geplante Haushaltskürzungen. Erwartet werden auch streikbedingte Einschränkungen am LNG-Terminal Dünkirchen (Frankreich) des belgischen Betreibers Fluxys.
Gestern durchbrachen die EUAs die wichtige Chartmarke bei 73,3 Euro/t CO2 und erzeugten damit ein bullishes Signal.
Die Compliance-Frist bei den EUAs läuft Ende September aus. „Last-Minute-Käufe“ von Anlagenbetreibern könnten die Kurse stützen.
Die LNG-Lieferungen aus USA nehmen in dieser Woche deutlich zu.
Bearishe Faktoren
Erster LNG-Verkauf aus sanktionierter Anlage Arctic LNG 2. LNG-Tanker Arctiv Mulan hatte Regasifizierungsterminal von PipeChina in Binhai Guangxi erreicht und entladen. Weitere Schiffe sind auf dem Weg von Arctic LNG 2 nach Asien.
Die Windeinspeisung nimmt ab morgen deutlich zu und setzt die Strom Spotpreise unter Druck.
Neutrale Faktoren
Russland will perspektivisch mehr Gas nach China liefern. Der Energiekonzern Gazprom hat ein bindendes Abkommen zum Bau der Pipeline „Power of Siberia 2“ unterzeichnet, die über die Mongolei nach China führen soll. Gleichzeitig wurde beschlossen, die Gaslieferungen über zwei zusätzliche Transportwege auszuweiten.
Vorläufige Einschätzung: Es mehren sich die kurzfristig bullishen Themen. Während in Norwegen Wartungen laufen, kommen Streiks in Frankreich hinzu und auch bei den Wartungen selber treten offenbar Probleme auf. Dafür steigen die LNG-Lieferungen aus den USA. Die aktuellen bullishen Themen sind nicht struktureller Natur, sondern vorrübergehend. Wir werden heute neutral.
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DailyReport Recap vom 01.09.2025: Wartungen in Norwegen angelaufen – Streiks in Frankreich
Nach einer überwiegend rückläufigen Preisentwicklung in der Vorwoche sind die Energiemärkte am Montag mit Zuwächsen in die neue Woche und damit in den September gestartet. Die seit langem eingeplanten Wartungen der norwegischen Gasanlagen haben begonnen und stützen den Gas Spotmarkt, der um 3,8 Prozent zulegte. Zu Beginn der Woche fällt die Windenergieproduktion zudem unterdurchschnittlich aus. Die EUAs haben sich mit plus 1,9 Prozent ebenfalls deutlich fester präsentiert. Dies stützte auch die Stromnotierungen.
EUAs durchbrechen wichtige Chartmarke
Mit dem Durchbuch durch die 73,30 Euro/t CO2 Marke haben die EUAs am Montag ein bullishes Signal generiert. Am Ende schlossen sie bei 74,31 Euro/t CO2. Zuletzt hatten sich schon die spekulativen Marktteilnehmer bullisher positioniert, wie anhand des CoT-Reports der Börse ICE Endex ersichtlich war. Möglicherweise haben diese das Ende der Abgabefrist am 30.9. im Blick. Zu der sogenannten Compliance Deadline müssen Anlagenbetreiber im EU-ETS ihre Zertifikate für die Emissionen des Vorjahres einreichen und entwerten. Ob dieses in der Vergangenheit oftmals bullishe Event in diesem Jahr jedoch die gleiche Relevanz hat wie in den Vorjahren, ist fraglich. Zudem lassen die Compliance-Käufe bereits einige Wochen vor der Deadline wieder nach, da Unternehmen ungern bis zum letzten Tag abwarten. Zudem dürften viele Anlagenbetreiber durch die konjunkturelle Schwäche ohnehin keinen allzu großen Bedarf zum Nachjustieren haben.
Norwegische Wartungen reduzieren Gasangebot
Die norwegischen Wartungsarbeiten an den Gasanlagen laufen nun auf Hochtouren, sie haben am 30. August begonnen. Aktuell ist die Fördermenge um 118 Mio. Kubikmeter reduziert, wie Daten von Gassco zeigen. Unter anderem werden die Anlagen bzw. Gasfelder Troll, Sleipner, Kollsnes und Aasta Hansteen gewartet. Die Arbeiten laufen gemäß Planung noch bis zum 18. September auf dem aktuellen Niveau und nehmen dann sukzessive bis zum 16. Oktober ab. Am 11. September wird der Wartungsausfall mit 131 Mio. Kubikmetern für einen Tag eine Spitze erreichen. Ab dem 17. Oktober werden keine wartungsbedingten Ausfälle mehr erwartet.
Unsere Einschätzung: Am Spotmarkt reduziert sich das Gasangebot durch die Wartungen und stützt die Preise. Allerdings steigen die LNG-Importe aus den USA in der Woche deutlich, was die Wartungen kompensiert. Die Effekte der Wartungen sind am Terminmarkt weitgehend eingepreist, erhöhen aber kurzfristig das Risiko von abrupten Preisausschlägen, falls weitere Probleme auf der Angebotsseite auftreten.
Dreitägiger Streik bei EDF wegen geplanter Haushaltskürzungen
Wie Reuters am 30. August berichtete, wollen Beschäftigte des französischen Energieversorgers EDF ab dem Abend des 1. September für drei Tage die Arbeit niederlegen. Der Ausstand richtet sich gegen geplante Haushaltskürzungen der Regierung unter Premierminister Francois Bayrou. Weitere Protestaktionen sind bereits für den 10. und 18. September angekündigt. Die Streiks fallen in eine Phase politischer Unsicherheit, da Bayrou am 8. September eine Vertrauensabstimmung ansetzt, während die Opposition mit einem Sturz seiner Minderheitsregierung droht.
Unsere Einschätzung: Durch die Streiks kann es zu Produktionsausfällen kommen, was für den Strommarkt am kurzen Ende bullish ist. Die politische Situation in Frankreich kann sich angesichts der Ereignisse weiter zuspitzen und es ist nicht auszuschließen, dass es ein spannender Herbst in Frankreich wird. Die Streikgefahr in Frankreich ist generell höher als etwa in Deutschland.
Kohleausstieg schreitet schneller voran als geplant
Die Bundesnetzagentur sieht im Jahr 2025 kein weiteres Kohleverfeuerungsverbot vor, da das gesetzlich vorgesehene Ziel für 2028 bereits durch freiwillige Marktstilllegungen erreicht wurde. Die Versorgungssicherheit bleibt durch die Einbindung stillgelegter Kraftwerke in die Netzreserve gewährleistet. Seit 2024 erfolgt die Stilllegung ohne Entschädigung, wobei ältere Anlagen bevorzugt stillgelegt werden. Insgesamt wurden bislang 10,7 Gigawatt Leistung über Ausschreibungen und 1,4 Gigawatt über Verbote aus dem Markt genommen.
Unsere Einschätzung: Die Bedeutung von Gas zur Stromerzeugung in wind- und sonnenschwachen Phasen nimmt damit weiter zu. Mittelfristig können auch Batteriespeicher in solchen Phasen zur Versorgung beitragen, aber hier ist zunächst noch ein deutlicher Ausbau erforderlich, so dass die Effekte erst später in diesem Jahrzehnt zu sehen sein werden. Zudem sollen weitere Gaskraftwerke zugebaut werden, um den wachsenden Strombedarf durch Elektrifizierung in Verkehr und Wärme und KI-Anwendungen in den nächsten Jahren zu decken. Das wird die Gasnachfrage hochhalten.
Weitere Nachrichten:
Reformstau bei Stromspeichern bremst Energiewende
Im Interview mit ntv vom 29. August 2025 kritisiert Energieexpertin Katharina Johannsen die komplizierten und uneinheitlichen Genehmigungsverfahren für Batteriespeicher in Deutschland. Etwa 900 Verteilnetzbetreiber mit jeweils eigenen Regeln behindern den schnellen Ausbau, obwohl die Nachfrage hoch ist. Besonders auf kommunaler Ebene fehle es an Transparenz und digitaler Infrastruktur: „Gerade auf der untersten Ebene wissen viele Netzbetreiber nicht, was passiert.“ Die fehlende Koordination führt zu einem Übermaß an Speicheranfragen, von denen viele nie realisiert werden, obwohl Speicher entscheidend für die Netzstabilität sind. Johannsen fordert eine tiefgreifende Reform des Netzanschlussverfahrens, um Speicherkapazitäten sinnvoll und effizient ins Stromsystem zu integrieren.
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EUAs mit Kurssprung über 73,30 Euro/t CO2
Die Märkte am Montag - Übersicht zum Wochenstart
Strom Cal 26 Base zeigt "bullishe Hammerkerze" am Freitag
EU-Gasspeicher: Nettoeinspeisungen fallen seit Montag
Seit Montag, dem 25. August, sind die EU-weiten Nettoeinspeisungen in die Gasspeicher täglich zurückgegangen und liegen laut AGSI-Daten heute auf dem niedrigsten Stand seit dem 21. Mai. Zuvor bewegte sich die Einspeisung über längere Zeit auf weitgehend konstantem Niveau. Haupttreiber sind der vorgezogene Wartungsbeginn am Troll-System (rund 12 Mio. m³/Tag weniger Exporte) und der verzögerte Wiederanlauf in Ormen Lange, die Pipelinezuflüsse nach Nordwesteuropa belasten. In der Wartungsphase werden die Nominierungen zudem konservativer gefahren, was die grenzüberschreitenden Flüsse weiter dämpft. Parallel hat Asien zuletzt mehr LNG importiert, für August werden insbesondere in Japan und Südkorea höhere Importmengen erwartet. Hintergrund waren gesunkene Preise und die Auffüllung von LNG-Speichern. Insgesamt treffen geringere norwegische Zuflüsse und eine zuletzt festere asiatische LNG-Nachfrage zusammen und hinterlassen Spuren in der europäischen Gaseinspeicherung.
JKM-LNG-Preis im Abwärtstrend
Asiatische LNG-Spotpreise weiter unter Druck
Die JKM-Notierungen für LNG in Asien setzen ihren Abwärtstrend fort und markierten zuletzt ein Tief bei 10,915 USD/mmbtu. Belastend wirken sowohl die anhaltend schwache Nachfrage als auch ein zunehmendes Angebot, insbesondere durch zusätzliche Mengen aus dem russischen Projekt Arctic LNG 2.
Steigendes Angebot verstärkt Abwärtspotenzial
Wie im WeeklyCall skizziert, resultiert aus dieser Angebotsausweitung weiteres Abwärtspotenzial für die Preise. Zusätzliche LNG-Kapazitäten aus den USA (Plaquemines) sowie aus Kanada erhöhen den Druck auf die Spotmärkte zusätzlich.
Europa mit komfortabler Versorgungslage
Auch in Europa bleibt die Versorgungslage entspannt: Die LNG-Importe verharren auf hohem Niveau, während der Gasverbrauch schwach ausfällt. Parallel steigen die Füllstände der Gasspeicher kontinuierlich. Unterstützt wird diese Entwicklung durch einen sich verbessernden Winter-Sommer-Spread für 2026, was auf ein entspannteres Marktumfeld hindeutet.
Was sagt die Charttechnik?
Der LNG-Preis zur Lieferung im Oktober befindet sich im intakten mittelfristigen Abwärtstrend. Solange die Notierungen unterhalb der Trendlinie verbleiben, sind weitere Preisabgaben zu erwarten. Die nächsten Supports liegen bei 10,915 USD/mmbtu und 10,18 USD/mmbtu sowie 10 USD/mmbtu (psychologisch wichtige Marke). Steigt der LNG-Preis hingegen über 11,55 USD/mmbtu, wäre der mittelfristige Abwärtstrend beendet, womit kurzfristige Preisanstiege in Richtung 12 USD/mmbtu und 12,23 USD/mmbtu verbunden sein könnten.
Strom Cal 26 Base mit Bodenbildung im Stundenchart
Das Strom Frontjahr Base hat im Stundenchart eine kleine Bodenbildung durchlaufen und ist damit aus Sicht der Formationsanalyse kurzfristig bullish zu werten.
Energy Market Drivers vom 29.08.2025: Erster LNG-Kauf aus sanktionierter Anlage?
Erster LNG-Kauf aus sanktionierter Anlage?
Die Energiemärkte eröffnen am Freitag gemischt. Strom und Gas notieren leicht im Minus, die EUAs stabilisieren sich etwas.
Bullishe Faktoren
Norwegens Gasimporte sind um 12 Mio. Kubikmeter/Tag gesunken, da die Wartung in Troll einen Tag früher als geplant begonnen hat. Ormen Lange verzeichnet nach der Komplettabschaltung am Mittwoch Anlaufverzögerungen mit einem aktuellen Ausfall von 7 Mio. Kubikmeter/Tag. Die Behebung wird bis morgen erwartet.
Eskalation im Ukrainekrieg nimmt weiter zu und die diplomatischen Aussichten auf ein Kriegsende trüben sich weiter ein. Bundeskanzler Merz rechnet nicht mehr mit einem baldigen Treffen zwischen Putin und Selenskij, entgegen früherer Signale nach Gesprächen mit Trump. Unterdessen verurteilte Trump den jüngsten russischen Raketenangriff auf die Ukraine, bei dem mindestens 15 Menschen starben und mehrere Gebäude beschädigt wurden, darunter das British Council in Kiew und EU-Büros.
Die Wall Street erreichte am Donnerstag neue Rekordstände, obwohl Nvidia mit seinen Quartalszahlen hinter den hohen Erwartungen zurückblieb. Der Markt wertete positiv, dass die Investitionen in KI-Infrastruktur weiter hoch bleiben. In Asien folgten chinesische Aktien der US-Rally, während sich die übrigen Märkte uneinheitlich zeigten.
Bearishe Faktoren
Erster LNG-Kauf von sanktionierter Anlage Arctic LNG 2? Die Arctic Mulan befindet sich am Terminal Beihai und wäre die erste LNG-Entladung des russischen Projektes. Die Strafzölle gegenüber Indien erzielen also bislang keine abschreckende Wirkung auf die Käuferseite. Für den europäischen Markt wäre dies eine Angebotsentlastung.
Am Wochenende pendeln sich die Temperaturen in Deutschland bei 18–20 Grad Celsius ein, ohne dass ein markantes Hitzeereignis zu erwarten ist. Die Windkraft bleibt zunächst schwach, zieht aber ab Monatsbeginn deutlich an und erreicht in der kommenden Woche Spitzenwerte von über 20 GW. Die PV-Auslastung in Deutschland zeigt über das Wochenende und den Wochenstart stabile Tagespeaks. Damit bleibt die Solarproduktion konstant hoch im Sommerbereich, ohne größere Schwankungen.
Indien beabsichtigt laut Medienberichten, seine russischen Rohölimporte im September trotz 50-prozentiger US‑Zölle zu erhöhen. Hintergrund ist, dass russische Exporteure nach Angriffen auf Raffinerien und Produktionsausfällen größere Preisnachlässe gewähren.
Japans Industrieproduktion ist im Juli um 1,6 Prozent zum Vormonat gesunken, stärker als erwartet (Prognose: minus 1,0 Prozent). Auch der Einzelhandelsumsatz enttäuschte mit nur plus 0,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr (Erwartung: plus 1,8 Prozent) und verstärkt Konjunktursorgen.
Neutrale Faktoren
In Deutschland werden wichtige Konjunkturdaten veröffentlicht – Einzelhandelsumsatz (8:00 Uhr), Arbeitslosenzahlen (9:55 Uhr) und erste Inflationsschätzung (14:00 Uhr). Erste Hinweise liefert die Teuerung aus den Bundesländern ab 10:00 Uhr. Aus den USA werden zudem Zahlen zu den amerikanischen Konsumausgaben erwartet.
Vorläufige Einschätzung
Die fundamentale Lage hat sich im Vergleich zum Vortag nicht wesentlich verändert. Wenn sich der LNG-Kauf aus dem sanktionierten Projekt Arctic LNG 2 bestätigt, würde dies die zuletzt angedeutete Angebotsentspannung unterstreichen. Auch weitet Indien voraussichtlich seine Energiekäufe aus Russland aus. Vor dem Wochenende könnten die jüngsten Kursrücksetzer allerdings zu verstärkten Hedging-Aktivitäten führen und die Notierungen stützen. Wir bleiben voraussichtlich bei unserer bearishen Gesamteinschätzung, halten eine kurzfristige Stabilisierung aber für möglich. Unser finales Fazit zur Preisentwicklung am heutigen Tag erhalten Sie um 10 Uhr!
DailyReport Recap vom 28.08.2025: Energiepreise weiter unter Druck – Erster LNG-Kauf aus sanktionierter Anlage?
Am Donnerstag hielt die Bärenstimmung an den Energiemärkten an und Strom, Gas und CO2 verzeichneten Abschläge. Für Aufsehen sorgten Meldungen, dass China damit beginnen könnte, LNG von der mit Sanktionen belegten russischen Anlage Arctic LNG 2 zu kaufen.
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Preisexplosion am Intraday-Markt
Am 26.08. kam es im Intradayhandel zu einer Preisexplosion: zwischen 19:00 und 20:00 Uhr entstand bei gleichzeitig hoher Last eine markante Kerbe in der Einspeisung der Erneuerbaren. Kurz darauf stieg die Einspeisung wieder, was eher auf einen kurzfristigen Fehler in der Windprognose oder eine lokale Flaute hindeutet und nicht auf strukturelle Ausfälle. In diesem Zeitfenster lagen die Preise außergewöhnlich hoch, der Day-Ahead-Preis für Stunde 20 lag bei 180,17 Euro/MWh und der Intraday Benchmark ID1 für Stunden-Kontrakte erreichte 910,48 Euro/MWh. Noch extremer zeigte sich der Markt bei den Viertelstunden-Kontrakten, wo der ID1 1.620,02 Euro/MWh erreichte. Zur Einordnung: die Benchmarks ID1 und ID3 sind volumengewichtete Durchschnittspreise aller im kontinuierlichen Intradayhandel abgeschlossenen Geschäfte in den letzten ein bzw. drei Stunden vor Lieferbeginn und dienen als kurzfristige Referenz. Die ausgeprägte Spanne zwischen Day-Ahead und Intraday belegt die plötzliche Knappheit durch die Lücke bei den Erneuerbaren und unterstreicht, wie wichtig Flexibilität geworden ist, etwa durch Batteriespeicher, Pumpspeicher, schnell regelbare Kraftwerke und grenzüberschreitende Flüsse, um solche Preisspitzen zu glätten. Die Gefahr einer erneuten Extremspitze wie am 26.08. ist heute und morgen insgesamt gering, in den Abendstunden bleibt ein moderates Aufwärtsrisiko, weil PV wegfällt und der Wind voraussichtlich nur begrenzt zulegt. Tagsüber werden keine besonders niedrigen Preise erwartet da die EE-Einspeisung gedämpft ist und damit das allgemeine Preisniveau fest bleibt.
Indien erhöht russische Ölimporte trotz US-Druck
Laut einem Reuters-Bericht plant Indien im September, seine Ölimporte aus Russland um 10 bis 20 Prozent zu steigern, da russische Exporteure nach Angriffen auf Raffinerien und Produktionsausfällen größere Preisnachlässe gewähren. So sind etwa 17 Prozent der inländischen Raffineriekapazität durch ukrainische Drohnenangriffe außer Betrieb Indische Raffinerien profitieren von den niedrigeren Kosten für russisches Öl, das seit 2022 westliche Märkte verloren hat, und decken damit rund 40 Prozent des indischen Bedarfs.
Im August importierte Indien 1,5 Millionen Barrel pro Tag russisches Öl, was etwa 1,5 Prozent des weltweiten Angebots entspricht.
Die Rabatte für Ural-Öl weiteten sich im September auf 2 bis 3 US-Dollar pro Barrel gegenüber Brent aus, nachdem sie im August nur 1,50 US-Dollar betrugen.
Arctic LNG 2 trotzt Sanktionen
Das sanktionierte Arctic LNG 2 Projekt von Novatek hat im August die Gasförderung auf ein Rekordniveau gesteigert und durchschnittlich fast 15 Millionen Kubikmeter pro Tag erreicht, zeitweise sogar über 25 Millionen Kubikmeter pro Tag.Die Anlage, zentral für Russlands Ziel, die LNG-Produktion bis 2030 zu verdreifachen, gewinnt an Bedeutung, da Pipelineexporte nach Europa eingebrochen sind. Seit Juni haben fünf sanktionierte Tanker LNG-Ladungen übernommen und sind in Richtung Asien unterwegs, die konkreten Zielhäfen und Käufer sind aber bislang unklar.
Das Projekt war im Dezember 2023 mit einer Tagesproduktion von 13,7 Millionen Kubikmetern gestartet und steigert seither kontinuierlich seine Kapazitäten.
Aktuell bewegt sich das Schiff „La Perouse“ laut Schiffverfolgungsdaten Richtung Anlage, womit eine sechste Exportladung in diesem Jahr möglich wäre.
Unsere Einschätzung: Die jüngsten Entwicklungen zeigen, dass die von den USA verhängten Strafzölle gegenüber Indien bislang keine abschreckende Wirkung auf die Käuferseite haben. Für den europäischen Markt bedeutet dies eine Angebotsentlastung. Je mehr russisches LNG – auch über Umgehungsstrukturen – asiatische Abnehmer findet, desto geringer ist der direkte Wettbewerb Europas um flexible LNG-Ladungen auf dem Weltmarkt.
Gasförderung Chinas steigt kontinuierlich weiter an
Die Grafik zeigt, dass Chinas inländische Erdgasproduktion zwischen 2010 und 2025 deutlich gestiegen ist, von 39 Mio. Tonnen (2010) auf 112 Mio. Tonnen (2025, Januar–Juli). Dieser Zuwachs entspricht einer fast dreifachen Steigerung innerhalb von 15 Jahren. Besonders auffällig ist die beschleunigte Produktionsdynamik seit 2016, mit jährlichen Zuwächsen zwischen 5 und 7 Mio. Tonnen.
Bedeutung für China
China versucht, seine Abhängigkeit von Energieimporten, insbesondere von LNG, zu verringern. Die eigene Gasförderung dient der Versorgungssicherheit, Kostenstabilisierung und strategischen Unabhängigkeit. Der starke Ausbau der Gasförderung reduziert die Notwendigkeit, immer größere Mengen LNG am Weltmarkt einzukaufen, insbesondere in Zeiten geopolitischer Unsicherheit oder hoher LNG-Spotpreise.
Auswirkungen auf den globalen LNG-Markt
Für den globalen LNG-Preis hat dieser Trend eine preisdämpfende Wirkung. LNG ist ein global gehandelter Rohstoff mit hoher Preissensitivität gegenüber Nachfrage- oder Angebotsänderungen. Chinas wachsende Eigenproduktion bedeutet:
- Reduzierte Importnachfrage: China bleibt zwar einer der größten LNG-Importeure, könnte aber mittelfristig weniger Wachstum in der Importnachfrage zeigen.
- Preisabschwächungspotenzial: Eine geringere Nachfrage aus China, dem zentralen Nachfragetreiber, entlastet den Markt und könnte Preissteigerungen abmildern.
- Regionale Entspannung: Besonders asiatische Spotpreise (JKM) könnten sich schwächer zeigen, da weniger Wettbewerb um knappe LNG-Ladungen entsteht.
Fazit
Der kontinuierliche Anstieg der chinesischen Erdgasproduktion wirkt strukturell preisberuhigend auf den globalen LNG-Markt. Zwar bleibt China ein dominanter LNG-Importeur, aber das Wachstum der Eigenförderung begrenzt den Preisdruck, insbesondere in Zeiten hoher Nachfrage in Europa oder Asien.
Energy Market Drivers am 28.08.2025: Russische Arctic LNG 2-Anlage produziert auf Rekordniveau – Krieg in Ukraine eskaliert weiter
Am heutigen Donnerstag notieren die Energiemärkte bislang im Minus.
Bullishe Faktoren
Russland greift ukrainische Energie- und Gasinfrastruktur massiv an. Nach Angriffen in der Nacht auf Mittwoch wurden auch in der Nacht auf Donnerstag mit Drohnen Energie- und Gasinfrastruktur in sieben ukrainischen Regionen attackiert, was die ukrainische Energieversorgung vor dem Winter schwächt.
Russische Telegram-Kanäle melden derweil einen ukrainischen Angriff auf die Raffinerie Novokuibyshevsk in der Oblast Samara, was von Seiten der Ukraine bestätigt wurde. Auch in der Afipsky-Raffinerie in der südrussischen Region Krasnodar ist nach einem Drohnenangriff Feuer ausgebrochen, wie lokale Behörden am Donnerstag mitteilten.
Investmentfonds weiter bullish auf EUAs. Laut aktuellem CoT-Report wurde die Netto-Long-Position in der Vorwoche von 20,2 Mio. t auf 25,8 Mio. t erhöht.
Die norwegischen Gasflüsse sinken weiter leicht bedingt durch Wartungen. Die maximalen Wartungsausfälle für dieses Wartungsfenster werden ab dem 30. August erreicht und bis zum 18. September bestehen. Die Wartungen sind zwar seit langem geplant, verringern aber das Angebot am Spotmarkt und wirken so stützend. Der Markt ist in der Wartungsphase zudem anfällig für zusätzliche Störungen und kann volatil auf Nachrichten reagieren.
Unterdurchschnittliche Erneuerbare stützen heute und morgen, ehe ab kommender Woche wieder Wind (leicht überdurchschnittlich) und PV (unterdurchschnittlich) in Summe im Normalbereich erwartet wird.
Bearishe Faktoren
Das LNG-Angebot in Europa steigt in dieser Woche im Vergleich zu letzter Woche.
Russlands Arctic LNG 2-Projekt hat die Gasproduktion in diesem Monat auf ein Rekordniveau gesteigert, die Erdgasproduktion betrug im August durchschnittlich fast 15 Millionen Kubikmeter pro Tag. Seit Juni hat die Anlage LNG-Ladungen auf fünf Tanker verladen die in Richtung Asien fahren.
Das Sentiment der Spekulanten trübt sich bei TTF Gas laut jüngsten CoT-Daten weiter ein und die Investmentfonds bauen nun auch verstärkt Short-Positionen auf. Dies unterstreicht die zunehmende Skepsis gegenüber steigenden Preisen im Gasmarkt.
Neutrale Faktoren
Das Sentiment am US-Finanzmarkt bleibt bullish, gestern wurde abermals ein Allzeithoch im S&P 500 markiert. Die europäischen Aktienmärkte kommen da derzeit angesichts von politischen Risiken und des Zollkonflikts nicht mehr mit.
Heute steht eine weitere Kapazitätsauktion für den Gasspeicher Rehden an. Zuletzt waren die Auktionen wenig erfolgreich, das Einspeichern in Rehden ist für die Marktteilnehmer offenbar nicht attraktiv genug.
Vorläufige Einschätzung
Auf den ersten Blick überwiegen heute zahlenmäßig die bullishen Faktoren. Allerdings werden wir voraussichtlich bei unserer bearishen Gesamteinschätzung bleiben, weil die bearishen Faktoren aus unserer Sicht stärker ins Gewicht fallen. Mehr dazu in unserem Fazit um 10 Uhr.
DailyReport Recap vom 27.08.2025: Deutliche Rückgänge am Mittwoch – Kurzes Ende fester
Am Strom Terminmarkt gingen die Notierungen am Mittwoch deutlich zurück. Getrieben wurde der Rückgang von sinkenden Gas- und CO2-Preisen. Am Strom Spotmarkt legten die Preise dagegen zu, da für die kommenden Tage deutlich weniger Wind- und Solarstrom prognostiziert wird.
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Interpretation CoT-Report EUA-Markt (ICE Endex / Stand: 22.08.2025)
Laut aktuellem CoT-Report mit Datenstand 22.08.2025 zeigt sich bei den Investmentfonds eine Gegenbewegung zur Vorwoche. Die Long-Positionen wurden von 60,1 Mio. t auf 63,6 Mio. t (plus 3,6 Mio. t; plus 5,9 Prozent) leicht ausgebaut, während die Short-Positionen von 39,9 Mio. t auf 37,8 Mio. t (minus 2,0 Mio. t; minus 5,1 Prozent) zurückgingen. Dadurch erhöhte sich die Netto-Long-Position von 20,2 Mio. t auf 25,8 Mio. t (plus 5,6 Mio. t; plus 27,7 Prozent).
Interpretation:
Im Vergleich zur KW 33, die einen Rückgang der Long-Positionen und einen gleichzeitigen Aufbau der Shorts zeigte, stellt die aktuelle Entwicklung eine Bestätigung der Wochen davor dar und die Investmentfonds setzen eher auf steigende CO2-Preise. Der Rückgang der Netto-Long-Position in KW 33 dürfte somit insbesondere auf Gewinnmitnahmen zurückzuführen sein.
Ein CO2-Händler kann diese Signale als Anlass nehmen, eine Long-Bias beizubehalten. Ein Anstieg über die wichtige Widerstandsmarke bei 73,35 Euro/t CO2 beim EUA-Dez-25 sollte den Aufbau von Netto-Long-Positionen verstärken.
Hinweis: Dies stellt eine einseitige Interpretation dar und beleuchtet keine weiteren marktbeeinflussenden Faktoren zum EUA-Markt!
Interpretation CoT-Report TTF Gas (ICE Endex / Stand: 22.08.2025)
Trotz eines Wochenanstiegs um 4,8 Prozent beim TTF Gas Cal 26 zeigt der aktuelle CoT-Report mit Stichtag 22.08.2025, dass die Investmentfonds erneut die Netto-Long-Position deutlich reduziert haben. Zwar wurden die Long-Positionen nur leicht von 314,9 TWh auf 312,5 TWh reduziert (minus 2,5 TWh; minus 0,8 Prozent). Auf der Short-Seite kam es dagegen zu einem deutlichen Ausbau von 233,5 TWh auf 247,6 TWh (plus 14,1 TWh; plus 6,0 Prozent). Dadurch sank die Netto-Long-Position von 81,4 TWh auf nur noch 64,8 TWh (minus 16,6 TWh; minus 20,3 Prozent).
Interpretation:
Das Sentiment der Spekulanten trübt sich somit weiter an und die Investmentfonds bauen nun auch verstärkt Short-Positionen auf. Dies unterstreicht die zunehmende Skepsis gegenüber steigenden Preisen im TTF-Markt.
Ein Gashändler sollte diese Entwicklung als Signal für weiter erhöhte Abwärtsrisiken interpretieren und Long-Positionen konsequent absichern. Ein nachhaltiger Rückfall unter die 30-Euro-Marke würde den Verkaufsdruck verstärken und den weiteren Aufbau von Short-Engagements begünstigen.
Hinweis: Dies stellt eine einseitige Interpretation dar und beleuchtet keine weiteren marktbeeinflussenden Faktoren im TTF-Gasmarkt!
Zusätzliche Zölle für Indien seit heute in Kraft
Bullishe Faktoren
Geopolitisches Risiko Ukrainekrieg, Angriffe auf Energieinfrastruktur.
Bearishe Faktoren
50 Prozent-Zölle für Warenimporte aus Indien in die USA seit heute in Kraft. Indien scheint sich dem Druck nicht zu beugen und weiter russisches Öl zu importieren. Somit bleibt russisches Öl weiter auf dem Weltmarkt.
Neutrale Faktoren
Der September zeichnet sich durch einen Übergang in eine frühherbstlich-kühle Witterung aus, mit reduziertem Hitzerisiko, stabilerer Solarausbeute nur in der ersten Monatshälfte und einem insgesamt volatilen, aber tendenziell anziehenden Windbild. Dies stützt grundsätzlich die Preise, die Prognosen sind aber seit Tagen am Markt bekannt, daher neutral.
Die Veröffentlichung der jüngsten CoT-Daten steht wieder an (Datenstand: 22. August). In der zweiten Hälfte der vergangenen Handelswoche kam es zu starkem Kaufdruck, was auf einen Aufbau von Netto-Long-Positionen schließen lässt. Die Spekulanten dürften auf wichtigen charttechnischen Unterstützungen Positionen eröffnet haben. Ein Stimmungswechsel wäre daran noch nicht festzumachen.
US-Diplomatin Natalie A. Baker meldete starkes Interesse amerikanischer Firmen an Pakistans Öl- und Gasprojekten, nachdem Präsident Trump von „massiven Reserven“ gesprochen hatte. Experten zweifeln diese an, da seit Jahren keine großen Funde gemacht wurden und internationale Konzerne sich zurückgezogen haben.
Beim gestrigen Besuch des kanadischen Premierministers Mark Carney in Berlin ging es im Gespräch mit Kanzler Merz auch um mögliche LNG-Exporte Kanadas nach Europa. Allerdings fehlt derzeit die nötige Infrastruktur an Kanadas Ostküste. Carney erklärte es zur obersten Priorität seiner Regierung, diese Infrastruktur auszubauen.
Morgen steht eine Kapazitätsauktion für den Gasspeicher Rehden an. Die bisherigen Auktionen im August verliefen gemischt, teilweise wurden keine Kapazitäten nachgefragt.
DailyReport Recap vom 26.08.2025: Gemischtes Bild am Dienstag
Am Dienstag haben die Gaspreise deutlich nachgegeben. Aufgrund festerer EUAs blieben die Stromnotierungen jedoch nahezu unverändert. Erneut waren es vor allem politische Meldungen, die für Aufsehen sorgten.
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Relative Stärke beim Strom Cal 28 Base
Bemerkenswert ist derzeit die relative Stärke des Strom Cal 28 Base, was auf zunehmende Last durch etwa Rechenzentren, Kohlekraftwerksabschaltungen und zu wenig gesicherten Kraftwerkszubau zurückzuführen ist (Strukturrisikoaufschlag). Im indexierten Preisverlauf seit drei Monaten weist der Kontrakt einen Anstieg um über 4,4 Prozent auf, während Strom Cal 27 Base (plus 1,3 Prozent) und Strom Cal 26 Base (minus 3,4 Prozent) deutlich dahinter rangieren
Energy Market Drivers am 26.08.2025: Erneute Zoll-Drohungen von Donald Trump
Bullishe Faktoren
Angriffe auf die Energieinfrastruktur im Ukrainekrieg nehmen zu. Besonders kritisch sind die Ausfälle am Ust-Luga-Terminal, das ein zentraler Exporthub für Naphtha, Kerosin und Gasoil ist. Die Angriffe erhöhen die geopolitische Unsicherheit und könnten zu Angebotseinschränkungen führen.
Die LNG-Importe nach Europa, inklusive Türkei, sind vergangene Woche erneut gesunken, da Asien (insbesondere Japan und Südkorea) deutlich mehr LNG nachfragt und Importe dort ein 18-Monatshoch erreicht haben. Obwohl die europäische Versorgungslage aktuell stabil bleibt, könnten verstärkte LNG-Ströme und ein stärkerer LNG-Preiswettbewerb mit Asien kurzfristig die europäischen Gaspreise stützen.
Mehrere Wartungen an norwegischen Gasfeldern und Verarbeitungsanlagen stehen an, darunter Nyhamna, Kollsnes, Troll, Ormen Lange und Aasta Hansteen. Insgesamt könnten dadurch bis Mitte September signifikante Kapazitäten vom Markt genommen werden, was die Versorgungslage in Europa temporär anspannen dürfte. Ohne ungeplante Ausfälle und Ausweitungen der Wartungen sollte der Effekt aber begrenzt sein, da die Wartungen jährlich stattfinden und bereits lange bekannt sind.
Bearishe Faktoren
Trump droht europäischen Ländern mit neuen Zöllen, falls diese ihre Digitalsteuern nicht zurücknehmen. Zusätzlich erwägt die US-Regierung Sanktionen gegen EU-Vertreter im Zusammenhang mit dem Digital Services Act, was die transatlantischen Handelsbeziehungen belasten könnte. Neue Handelskonflikte zwischen den USA und der EU würden die wirtschaftlichen Aussichten für Europa verschlechtern.
Die nukleare Verfügbarkeit in Frankreich stieg zuletzt auf rund 75 Prozent, da mehrere Reaktoren aus der Wartung zurückkehrten. Nach Angaben von EDF wurden Belleville 1 (1.310 MW) und Tricastin 2 (915 MW) von der Liste potenziell längerfristig betroffener Anlagen gestrichen. Damit gelten sie nicht mehr als Risiko für Ausfälle durch Spannungsrisskorrosion. Zusätzlich verlängerte EDF die Abschaltung von Cattenom 3 (1,3 GW) um zwei Tage bis Samstag, 23:00 CET.
Die Wettermodelle zeigen einen moderaten Temperaturverlauf, während die Windkraft nach einer kurzen Schwächephase deutlich zunimmt und die PV-Einspeisung leicht zurückgeht. Insgesamt deutet der Trend auf eine höhere Verfügbarkeit erneuerbarer Erzeugung gegen Monatsende hin. Das Risiko von weiteren Hitzewellen nimmt ab.
Die französische Minderheitsregierung von Premierminister Bayrou steht vor dem Aus, da mehrere Oppositionsparteien angekündigt haben, die Vertrauensfrage im September abzulehnen. Ein Regierungssturz könnte Reformprojekte verzögern und die wirtschaftliche Unsicherheit in Frankreich erhöhen.
Neutrale Faktoren
Trump hat die Fed-Gouverneurin Lisa Cook wegen angeblich falscher Angaben bei Hypothekenanträgen entlassen. Die Entlassung könnte Unsicherheit über die zukünftige Geldpolitik verstärken, da Spannungen zwischen Regierung und Notenbank wachsen.
DailyReport Recap vom 25.08.2025: Ölpreis stabilisiert sich weiter
Am Montag starteten die Energiemärkte mit überwiegend moderaten Preisbewegungen bei Strom, Gas und CO2-Zertifikaten in die neue Handelswoche. Deutlich dynamischer zeigten sich dagegen die Kohle- und Ölpreise, wo sich stärkerer Kaufdruck zeigte.
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33-Euro-Marke bleibt im Fokus (TTF Gas Cal 26)
Die Märkte am Montag - Übersicht zum Wochenstart
Wenn Charttechnik auf Statistik trifft: Strompreis im Zangengriff von Gas & CO2
In der aktuellen Handelswoche kam es zu einem spannenden Zusammenspiel fundamentaler und charttechnischer Kräfte zwischen Strom, Gas und CO2:
Statistisch betrachtet, lassen sich seit Jahresbeginn rund 90 Prozent der Preisbewegungen im Strom Cal 26 Base durch TTF Gas Cal 26 (48,1 Prozent) und EUA-Dez-25 (44,4 Prozent) erklären, wie eine Regressionsanalyse der logarithmischen Renditen zeigt.
Charttechnisch kam es bei Gas und CO2 zu kräftigen Rebounds an den Unterstützungen um 30 Euro/MWh bzw. 70 Euro/t CO2, deren Aufwärtsbewegungen jedoch jeweils an den Widerständen bei rund 33 Euro/MWh bzw. 73 Euro/t CO2 stoppt. Das Strom Cal 26 Base überwand in diesem Umfeld statistisch nahezu zwangsläufig die Marke von 85 Euro/MWh.
Ausgehend vom Tief bei 82,70 Euro/MWh hätte das Strom Cal 26 Base angesichts des Anstiegs von TTF Gas Cal 26 (plus 7,46 Prozent) und EUA Dez-25 (plus 3,5 Prozent) statistisch einen Return von rund plus 5,1 Prozent erreichen können und damit im Bereich von 86,9–87,0 Euro/MWh landen sollen. Auffällig ist jedoch, dass die Aufwärtsbewegung exakt am mittleren Bollinger Band bei aktuell 86,1 Euro/MWh stoppte und die charttechnische Barriere ihre Wirkung entfaltete.
Fazit: Sollten TTF Gas und CO2 an ihren Widerständen abprallen, wird auch der Strompreis zurückzufallen und die 85-Euro-Marke könnte wieder unterschritten werden.
Aktienmärkte anfällig für eine Korrektur, mit Auswirkungen auf EUAs und Strom
Die Aufmerksamkeit richtet sich heute auf Wyoming, wo die Rede von Fed-Chef Jerome Powell im Rahmen des Jackson-Hole-Symposiums erwartet wird. Marktteilnehmer erhoffen sich Hinweise auf den weiteren Kurs der Geldpolitik. Gleichzeitig hatte zuletzt Fed-Mitglied Hammack die Erwartungen an eine baldige Lockerung relativiert: Auf Basis der jüngsten Konjunkturdaten sehe sie derzeit keinen Anlass für eine Zinssenkung im September.
Parallel dazu nehmen die Schwankungen an den Finanzmärkten zu. Der Volatilitätsindex (VIX) verzeichnete in dieser Woche gleich zweimal deutliche Anstiege und signalisiert damit eine erhöhte Unsicherheit. Der Fear & Greed Index bewegte sich zeitweise im Bereich extremer Risikobereitschaft, bevor er wieder in Richtung Vorsicht tendierte. Diese Indikatoren deuten auf eine fragile Marktstimmung hin, die in Abhängigkeit von den Signalen aus Jackson Hole weiter an Sensitivität gewinnen dürfte.
Das Chartbild für den S&P 500 zeigt sich zudem zunehmend fragil. Der Aufwärtstrend gerät ins Stocken und wird anfällig für eine Korrektur. Erkannt werden kann dies an der negativen Divergenz des MACD im Vergleich zum Index. Eine negative Divergenz liegt vor, wenn der Index weiter steigt und neue Hochs markiert, während der MACD-Indikator bereits fallende Hochs zeigt. Das signalisiert, dass die Aufwärtsdynamik des Marktes nachlässt, obwohl die Kurse im Primärchart noch zulegen. Technisch gesehen weist dies auf ein nachlassendes Momentum hin, was als Warnsignal zu verstehen ist. Die negative Divergenz gilt häufig als Vorzeichen für eine bevorstehende Korrektur. Es ist jedoch kein sicheres Verkaufssignal, sondern ein Hinweis auf steigendes Risiko und die Notwendigkeit engerer Risikoüberwachung.
Was bedeutet das für die EUAs und Strom?
Eine stärkere Korrektur an den amerikanischen Aktienmärkten, was dann auch Europa und Deutschland (DAX) betreffen würde, dürfte sich im Ereignisfall auch bei den Energie-Commodities zeigen. Die EUAs könnten in diesem Szenario unter Druck geraten und somit auch bei Strom zu Preisabgaben führen. Powells heutige Rede um 16 Uhr in Jackson Hole dürfte für die Aktienmärkte entscheidend sein, was eben auch die Energiemärkte einschließen könnte.