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Deutlicher Anstieg der deutschen Kohleimporte
Nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes führte Deutschland im Dezember letzten Jahres 2,59 Millionen Tonnen Steinkohle ein, ein spürbarer Anstieg um 16,64 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat und 43,85 Prozent gegenüber dem Vormonat. Im Gesamtjahr 2024 beliefen sich die Steinkohleimporte damit auf 21,75 Millionen Tonnen und gingen damit gegenüber dem Vorjahr um 19,09 Prozent zurück. Der Wert der Einfuhren sank im Vergleich zum Vorjahr um 30,73 Prozent auf 4,20 Milliarden Euro. Auf das Gesamtjahr betrachtet sind das natürlich aus Sicht des Klimas erfreuliche Nachrichten, der spürbare Sprung am Reihende (Dezember) zeigt aber, dass gerade bei einer bereits „normal“ kalten Witterung die Möglichkeiten Deutschlands zur Energiegewinnung – selbstverschuldet – arg eingeschränkt sind. Auf Kohle kann im Notfall auf absehbare Zeit nicht verzichtet werden. Der Anteil Deutschlands am weltweiten Kohlemarkt ist jedoch so gering, dass trotz des vermeldeten Sprungs im Dezember kein Effekt auf API#2 ausgeht.
Trump wirft Selenskyj aus dem Weißen Haus
Offensichtlich hat US-Präsident Trump das Gespräch mit dem ukraninischen Präsidenten Selenskyj vorzeitig beendet und seinen Gast quasi aus dem Weißen Haus geworfen. Wir sollten uns daher vielleicht mit der Frage befassen, was es für die Energiemärkte bedeutet, wenn kein schnelles Friedensabkommen zustande kommt. (Sorry, es gibt angesichts des Leids in der Ukraine sicherlich auch wichtigere Fragen, aber das ist nunmal unser Job als Marktanalysten).
Die Aussicht auf schnellen Frieden hat die Preise an den Energiemärkten deutlich sinken lassen. Offenbar ist dies schwieriger als gedacht. Die Ukraine könnte auch ohne US-Hilfe noch eine ganze Zeit durchhalten. Die Aussicht auf eine schnelle Wiederaufnahme von Gaslieferungen nach Europa wäre ohne Friedensabkommen hinfällig. Es bleibt turbulent, aber am Montag könnten nach aktuellem Stand deutliche Preiszuwächse anstehen...
TTF Gas Cal 26: 200-Tage-EMA auf Tagesbasis mit soliden Signalen
Energy Market Drivers am 28.02.2025
Wir erstellen gerade die morgendliche Markteinschätzung und haben folgende Treiber identifiziert:
- Gap-Up zur Eröffnung: Strom Cal 26 Base 1,27Euro/MWh, TTF Gas Cal 26 0,62 Euro/MWh
- Verstärkte Hedging-Aktivitäten nach Preisrutsch
- US-Sanktionen gegen russisches LNG tritt inKraft
- Ukrainischer Präsident Selenskyj zu Besuch inWashington
- LNG Spread (TTF Gas vs. LNG Asia) zusammengelaufen
- Keine wesentlichen Veränderungen beim Wetter undnorwegischen Gasangebot
Mehr dazu um 10 Uhr in unserem DailyReport.
200-Tage-Linie bei Strom und Gas im Fokus
Trump droht EU mit 25-Prozent-Zöllen - Unsere Einschätzung
Laut Medienberichten hat US-Präsident Donald Trump erneut mit Strafzöllen auf Waren aus der Europäischen Union gedroht. Er kündigte in einer Kabinettssitzung an, dass Zölle in Höhe von 25 Prozent auf Autos und andere Produkte verhängt werden sollen. Trump warf der EU vor, die USA wirtschaftlich auszunutzen. Zitat: „Es werden 25 Prozent sein, allgemein gesprochen, und zwar für Autos und alle anderen Dinge.“ Er warf den Europäern erneut vor, die USA auszunutzen. Die EU sei gegründet worden, „um die USA über den Tisch zu ziehen“. Dies sei „der Zweck“ der EU.
Die Europäische Union reagierte umgehend. EU-Kommissionsvize Stéphane Séjourné erklärte, dass Europa entschlossen auf diese Maßnahmen reagieren werde. Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen kündigte „verhältnismäßige Gegenmaßnahmen“ an.
Zudem überraschte Trump mit einer Änderung des Zeitplans für Strafzölle gegen Mexiko und Kanada. Ursprünglich für Anfang März geplant, sollen diese nun am 2. April in Kraft treten. Dies sorgt für Verwirrung, da Verhandlungen zwischen den USA und Mexiko noch andauern. Vertreter der US-Regierung betonten, dass das ursprüngliche Datum weiterhin gilt – vorbehaltlich weiterer Prüfungen zur Migrations- und Drogenpolitik Mexikos. Zitat Trump: „Ich wollte es am 1. April machen. Aber ich bin ein wenig abergläubisch, ich habe daraus den 2. April gemacht.“
Unsere Einordnung hierzu: Die Zolldrohungen gegen die EU kommen nicht überraschend, aus wirtschaftlicher Sicht befeuern die Zölle die Inflationserwartungen und schränken die Möglichkeiten für weitere Zinssenkungen ein. Durch das Chaos an Zöllen und Gegenzöllen und völlig unklare Nebenwirkungen und Ausweichreaktionen wird das weltweite Wirtschaftswachstum geschwächt. Eine schwächere Weltwirtschaft bedeutet weniger Energienachfrage und ist bearish für die Energiemärkte. Jedoch gehört diese Einschätzung mittlerweile zum allgemeinen Konsens und dürfte die Märkte nicht mehr stark bewegen. Trump sorgt mit seinen Androhungen und Rückziehern für maximale Verwirrung und Verunsicherung an den Märkten. Der deutsche Aktienindex DAX, der sich zuletzt besser entwickelte als die amerikanischen Indizes, liegt zum Zeitpunkt der Erstellung dieser Analyse knapp 1 Prozent im Minus. Der tägliche Sturm an Äußerungen und Skurrilitäten seitens Trump legt es offenbar darauf an, eine Überforderung der Öffentlichkeit, politischer Gegner und Verhandlungspartner zu erzeugen. Offenbar ist das Ziel, durch zunehmende Erschöpfung von Widersachern die eigentlichen Ziele durchzusetzen.
Energy Market Drivers 27.02.2025
Wir erstellen gerade unsere morgendliche Markteinschätzung und haben folgende Treiber identifiziert:
- Sommer-Winter Spread weiter zusammengelaufen: Entspannung durch politische Signale
- Trump droht EU mit Zöllen von 25 Prozent: "Es werden 25 Prozent sein, allgemein gesprochen, und zwar für Autos und alle anderen Dinge", sagte Trump. Er warf den Europäern erneut vor, die USA auszunutzen. Die EU sei gegründet worden, "um die USA über den Tisch zu ziehen". Dies sei "der Zweck" der EU.
- Spekulative Long-Position bei EUAs und TTF immer noch hoch: Fortsetzung des „Long Squeeze“
- Temperatur- und Windprognosen kaum verändert: Kühlerer Monatswechsel, aber ab der kommenden Woche mildes Wetter mit wechselhaften Windeinspeisungen erwartet
- Angebot aus Norwegen bleibt hoch: Ungeplante Störung am Gasfeld Skarv (5,4 Mio. Kubikmeter/Tag) soll am 1. März beendet werden, zusätzlich geplanter Ausfall bei Oseberg (minus 5,5 Mio. Kubikmeter/Tag) bis 4. März
- EU Affordable Energy Action Plan: Keine Überraschung, kein großer Wurf für die Wirtschaft, aber Spekulanten werden nervös
Mehr dazu um 10 Uhr in unserem DailyReport.
Sommer-Winter Spread deutlich zusammengelaufen
EU verschiebt CBAM-Zertifikatspflicht auf 2027
Laut einem Bericht der F.A.Z. hat die Europäische Kommission bestätigt, dass die Verpflichtung zum Kauf von CO2-Grenzausgleichszertifikaten (CBAM) von 2026 auf 2027 verschoben wird. Diese Verzögerung soll Unsicherheiten beim offiziellen Start des Mechanismus im Jahr 2026 berücksichtigen und Unternehmen mehr Zeit zur Anpassung geben. Zusätzlich führt die EU eine Freigrenze von 50 Tonnen CO2 pro Importeur ein, um kleine und mittlere Unternehmen zu entlasten. Diese Maßnahme betrifft rund 90 Prozent der Importeure, deckt jedoch weiterhin über 99 Prozent der relevanten Emissionen ab. Ein umfassender CBAM-Bericht soll im dritten Quartal 2025 veröffentlicht werden, gefolgt von einem Gesetzgebungsvorschlag zur möglichen Erweiterung des Mechanismus im ersten Quartal 2026.
Die Anpassung ist bearish für die EUAs, da die Nachfrage durch diese Maßnahmen eindeutig geringer ausfallen wird.
EU plant Verlängerung der Gas-Speicherregelung bis 2028
Laut einem Bericht von Montel plant die Europäische Kommission, die bestehende Gas-Speicherregelung um zwei Jahre bis Ende 2028 zu verlängern. Ein offizieller Vorschlag soll Anfang März dem EU-Rat vorgelegt werden. Dies würde es der Kommission ermöglichen, parallel eine Überarbeitung der allgemeinen Gasversorgungsregulierung vorzunehmen.
Die derzeitigen Regeln sehen vor, dass die Gasspeicher in der EU bis zum 1. November zu 90 Prozent gefüllt sein müssen, mit Zwischenzielen im Jahresverlauf. Einige Mitgliedsstaaten fordern jedoch mehr Flexibilität, da die Vorgaben den Markt verzerren und die Sommerpreise für Gas stark ansteigen lassen. Ein jüngster Entwurf zum „Clean Industrial Deal“ deutete darauf hin, dass eine Anpassung der Füllvorgaben erwogen wird.
Aktionsplan für günstigere Energiepreise
Als Teil des Clean Industrial Deal hat die EU-Kommission heute den „Affordable Energy Action Plan“ vorgelegt, der auf vier Säulen basiert: Senkung der Energiekosten für alle, Vollendung der Energieunion, Anziehung von Investitionen und Sicherstellung der Umsetzung.
Wir haben und den Plan angesehen und fassen hier die wichtigsten Infos zusammen. Überraschungen enthält der Plan nicht, eine Einschätzung hatten wir bereits heute Morgen in unserem DailyReport veröffentlicht.
Der Aktionsplan zur Senkung der Energiekosten kombiniert kurzfristige Maßnahmen mit langfristigen Reformen, um Bürgern, Unternehmen und der Industrie finanzielle Entlastung zu verschaffen. Kurzfristig sollen Steuern und Netzentgelte gesenkt sowie Verbraucher durch vereinfachte Anbieterwechsel und die Förderung energieeffizienter Produkte entlastet werden. Langfristig setzt der Plan auf stabilere Preise durch den verstärkten Abschluss langfristiger Stromverträge sowie die Unterstützung beim Ausbau erneuerbarer Energien und der Modernisierung der Netzinfrastruktur.
Regulierung auf dem Gasmarkt
Um fairen Wettbewerb auf den Gasmärkten zu gewährleisten, hat die EU eine Taskforce zur Überprüfung der Marktregulierung eingerichtet, die Marktmissbrauch und Preismanipulation verhindern soll. Gleichzeitig werden stärkere Maßnahmen zur Überwachung der Gasmärkte und Reformen des EU-Versorgungsrechts ergriffen, um die Energiepreise langfristig stabil zu halten.
Gemeinsame LNG-Käufe
Die Bündelung der Nachfrage und der gemeinsame Einkauf können eine wichtige Rolle bei der Schaffung von Märkten für Energiequellen und Materialien spielen, die für die Produktion sauberer Energie benötigt werden. Durch die Zusammenführung ihrer Nachfrage und die Einführung gemeinsamer Einkaufsstrategien im Einklang mit den EU-Wettbewerbsregeln können EU-Käufer ihr kollektives wirtschaftliches Gewicht nutzen, ihre Verhandlungsposition stärken und bessere Konditionen mit Lieferanten aushandeln.
Ein ähnlicher Ansatz wurde bereits von Japan verfolgt, das seit Langem Investitionen in Exportinfrastrukturen in Ländern unterstützt, die verflüssigtes Erdgas (LNG) produzieren. Die EU sollte ihre kollektive Einkaufsmacht nutzen, indem sie die Möglichkeit langfristiger Vertragsvereinbarungen prüft, um die Preise zu stabilisieren – beispielsweise durch die Sicherung von Gasverflüssigungsrechten oder Kaufoptionen. Unter Berücksichtigung der Wettbewerbsfähigkeit der EU, geopolitischer Aspekte und der Klimaziele könnten die EU und/oder die Mitgliedstaaten zudem EU-Importeure dabei unterstützen, direkt in Exportinfrastrukturen im Ausland zu investieren, indem sie bevorzugte Kredite für private Investoren bereitstellen.
Steuererleichterungen
Für Verbraucher können Mitgliedstaaten Steuererleichterungen und neue Tarifmethoden einführen, um den Energieverbrauch in günstigere Zeiten zu verlagern. Auch die Industrie profitiert von Förderungen für langfristige Energieverträge sowie der Einführung „dreiseitiger Verträge“ zwischen Staat, Energieverbrauchern und Produzenten, die Investitionssicherheit und stabile Preise gewährleisten sollen. Zusätzlich unterstützt die Europäische Investitionsbank (EIB) Unternehmen durch Maßnahmen zur Risikominimierung.
Beschleunigte Genehmigungen für Erneuerbare
Zur Beschleunigung der Energiewende werden Genehmigungsverfahren für erneuerbare Energieprojekte optimiert, Investitionen in Netz- und Speicherlösungen gefördert und neue staatliche Beihilferegeln für nicht-fossile Energien geschaffen. Zudem werden Finanzierungshilfen für energieeffiziente Dienstleistungen bereitgestellt.
Energieunion durch grenzüberschreitende Netze
Schließlich soll die Vollendung der Energieunion dazu beitragen, die Wettbewerbsfähigkeit Europas zu sichern und das Risiko einer Deindustrialisierung zu minimieren. Durch Investitionen in grenzüberschreitende Netze könnten jährlich bis zu 5 Milliarden Euro eingespart werden. Zudem plant die EU eine umfassende Investitionsstrategie für saubere Energie und Digitalisierung, um die Energiemärkte effizienter und nachhaltiger zu gestalten. Eine neu geschaffene Taskforce wird die Umsetzung der Energieunion überwachen und weitere Schritte zur Stabilisierung der Energiepreise koordinieren.
Externer Link auf das Originaldokument.
CoT-Report bei CO2 veröffentlicht - Long-Position immer noch hoch
Die Investmentfonds haben ihre spekulative Long-Position im CO2-Markt zum Stichtag 21.2. um 11,4 Mio. EUAs reduziert. Die Short-Position wurde ebenfalls reduziert, und zwar um 3 Mio. EUAs. Damit ist die Netto-Long-Position um 8,3 Mio. EUAs gesunken, das spekulative Interesse an den EUAs hat insgesamt nachgelassen. Die Netto-Long-Position ist noch immer sehr hoch und daher beinahaltet sie noch ein beträchtliches Kursabschlagspotenzial, wenn die Investmentfonds ihre Positionen schließen.
CoT-Report im TTF Gas veröffentlicht - Long-Position immer noch hoch
Die Investmentfonds haben ihre spekulative Long-Position im TTF-Gasmarkt zum 21.2. um 25,8 TWh reduziert. Gleichzeitig haben sie die spekulativen Short-Positionen um 1,5 TWh ausgebaut. In Summe ist die Netto-Long-Position damit um 27,4 TWh gesunken. Sie liegt mit 231 TWh damit so niedrig wie seit neun Wochen nicht mehr, aber im historischen Vergleich ist sie immer noch sehr hoch einzustufen. Wir schätzen den CoT-Report daher bearish für Gas ein, denn es besteht noch immer eine hohe Netto-Long-Position, die von Marktteilnehmern gehalten wird, die nicht an einer physischem Belieferung interessiert sind. Sie werden ihre Gewinne früher oder später mitnehmen wollen und durch ihre Verkaufsaktivitäten die Kurse drücken. Leider besteht durch den CoT-Report keine Tranzparenz über die genauen Kontrakte bzw. Lieferzeiträume, in denen die Fonds investiert sind.
Erste europäische Länder mit Netto-Gaseinspeicherung
EnergyMarketDrivers 26.02.2025
Wir erstellen gerade unseren morgendlichen Marktsausblick und haben bislang folgende Treiber identifiziert:
- Keine nennenswerten Veränderungen bei den Wetterprognosen über die Nacht, es wird jetzt in den nächsten Tagen kühler mit unterdurchschnittlichen Temperaturen um den Monatswechsel sowohl in DE als auch NWE, aber danach überdurchschnittlich mild bis in den April hinein – Wind in DE leicht schwächer prognostiziert, aktuell unterdurchschnittlich und das bleibt auch bis mindestens 11. März der Fall mit einer kleinen Ausnahme am 5.3.
- Robuste Lieferungen aus Norwegen, nur eine kleine ungeplante Störung am Gasfeld Skarv (5,4 Mio. Kubikmeter/Tag) mit unbekannter Dauer
- Frankreich, Belgien und UK mit Netto-Gaseinspeicherung am Montag – baldiges Ende der Ausspeicherungen?
- Heute Mittag Präsentation des „Clean Industrial Deal“ der EU-Komission, u.a. Plan für bezahlbare Energie (Energy Action Plan, Vorfahrt für LNG gegenüber Wasserstoff), strategischer Stahldialog am 4. März, Leitmärkte für emissionsarme Grundstoffe, mehr Protektionismus, heute noch keine Aktualisierung des EU-Klimagesetzes mit neuen Zielen, zuerst Fokus auf Wettbewerbsfähigkeit, die EU-Kommission plant, bestehende Regulierungen zur Nachhaltigkeitsberichterstattung (CSRD) und dem EU-Lieferkettengesetz (CSDDD) deutlich abzuschwächen.
- Heute Veröffentlichung der CoT-Reports
- Rohstoffabkommen zwischen USA und Ukraine vor dem Abschluss? Wichtiger Baustein für Friedenslösung?
- Beginn der Bohrungen am rumänischen Offshore-Gasfeld im Schwarzen Meer im März/April, Produktion aber erst ab 2027
Mehr dazu um 10 Uhr in unserem DailyReport...
Energiemärkte geraten ins Rutschen - Supports werden unterschritten
Winter-Sommer-Spread 26/27 "fast" wieder bei 0 Euro/MWh
Phelix Day-Ahead Preisstruktur für einen Juli an Wochentagen (Mo-Fr)
Dargestellt wird die stündliche "Phelix Day-Ahead Preisstruktur" für einen Juli in den Jahren 2008 bis 2024 an den Wochentagen (Mo-Fr). Weiter unten haben wir einen Chart vom Frauenhofer Institut veröffentlicht, der zeigt, dass die Solarleistung in Deutschland mittlerweile 100 GW überschritten hat. Dabei ist die Stunde 15 am stärksten betroffen und dürfte in diesem Jahr weiter abgeben. Interessant ist auch, dass seit dem Jahr 2023 viel Zubau stattgefunden hat, was sich direkt in der Preisstruktur ablesen lässt.
Bid-Ask Spread beim Strom Cal 26 Base im 5-Handelstage-Mittelwert bei 0,24 Euro/MWh
EU-Kommission tagt Mittwoch zu Clean Industrial Deal
Morgen um 10:30 Uhr findet die wöchentliche Sitzung der EU-Kommission statt. Auf der Tagesordnung steht dabei auch der Clean Industrial Deal, der Maßnahmen wie einen langfristigen gemeinsamen LNG-Einkauf der EU enthalten soll. Auch sind Beschränkungen für die Spekulation im Gasmarkt im Gespräch. Im Vorfeld waren Details zu dem Maßnahmenpaket durchgesickert. Im Anschluss an die Sitzung findet eine Pressekonferenz statt. Die Sitzungen dauern normalerweise zwischen zwei und vier Stunden, so dass wir am frühen Nachmittag mit Details rechnen können.
Die durchgesickerten Maßnahmen sind bearish für den Gasmarkt zu bewerten. Je nach Ausgestaltung der Beschränkungen für spekulative Positionen im TTF kann es hier zu einem deutlichen Abbau von Long-Positionen kommen. Allerdings betreffen Änderungen oftmals nur neue Positionen und es könnte ein "Bestandsschutz" für bestehende Positionen gelten.
Hier wird die Pressekonferenz live übertragen: (externer Link)
Potenzieller Doppelboden bei CO2
Bei den Emissionsrechten zur Lieferung im Dezember dieses Jahres zeichnet sich eine preisliche Stabilisierung im Stundenchart bei 72 Euro/t CO2 ab. Diese Marke hat im gestrigen Handel wiederholt gehalten und dürfte auch am heutigen Dienstag für Unterstützung sorgen. Der Abwärtstrendkanal seit dem Jahreshoch bei 84,50 Euro/t CO2 steht wiederholt zur Disposition und wird seitlich durchlaufen. Das damit verbundene nachlassende Abwärtsmomentum wird auch durch die bullishe Divergenz des MACD sichtbar. Während der CO2-Future seitwärts tendiert und den Abwärtstrend zuletzt nicht weiter fortgesetzt hat, steigt der MACD bereits schon wieder an und befindet sich in einem Aufwärtstrend. Ein wichtiger Trigger sollte die 75-Euro-Marke sein. Sie stellt die Nackenlinie eines potenziellen Doppelbodens dar. Bei deren Überwindung kommt es zu einem Kaufsignal aus der Formationsanalyse und der kurzfristige Doppelboden wäre bestätigt. Das Kursziel, welches sich aus der Formationshöhe ableiten lässt, befindet sich bei rund 78 Euro/t CO2. Bei den EUAs zeigen wir uns fortan charttechnisch neutral und nicht mehr bearish gestimmt. Fällt die Notierung hingegen unter die Vortagestiefs und unter 72 Euro/t CO2 sollte der Abwärtstrend in Richtung 71,55 Euro/t CO2 und 70 Euro/t CO2 weiter fortgesetzt werden können.
Morgiger EUA CoT-Report bringt Klarheit
Gerade die 70 Euro-Marke erachten wir als kritisches Level. Darunter dürften einige Hedgefonds mit ihren Long-Positionen aus dem Geld sein und dazu neigen, die bestehenden Positionen glattzustellen. Denn nach dem letzten CoT-Report von letzter Woche Mittwoch mit Datenstand 14. Februar hat ein wirklicher Long-Squeeze noch nicht stattgefunden. In dem Zusammenhang werden die Informationen des EUA CoT-Reports der ICE Endex in dieser Woche mit Spannung erwartet. Dieser wird morgen veröffentlicht und Auskunft darüber geben, ob und in welchem Ausmaß die Spekulanten ihre Long-Positionen weiter reduziert haben. Stellt sich heraus, dass es nach wie vor eine hohe Long-Position gibt, könnte dies bearish wirken und Verkäufe triggern. Analyst: Stefan Küster
Markttreiber 25.02.2025
Wir arbeiten gerade an unserer morgendlichen Markteinschätzung und haben folgende Treiber für heute identifiziert:
- Nach der Bundestagswahl: Verschiebung des Kohleausstiegs? Grundgesetzänderung für Aufhebung der Schuldenbremse noch mit 2/3-Mehrheit im „alten Bundestag“?
- Macron nach Besuch bei Trump: „Wendepunkt“, europäische Friedenstruppen? US-Sicherheitsgarantien?
- Schwache LNG-Nachfrage aus Asien (nahe 2-Jahrestief), Grund sind milder Winter in Asien und hohe Preise auf dem Weltmarkt
- Druck von Investoren: BP kippt Erneuerbaren-Ziele und wendet sich wieder Öl und Gas zu
- Wetter leicht bullish: EC46-Temperaturprognose für NWE: kühler als in der letzten Prognose, zum Monatswechsel leicht unterdurchschnittlich – dafür Mitte März leicht milder als zuvor (für Deutschland ähnliches Bild) – Wind-Output in Deutschland geringer als in letzter EC-Prognose, Rückgang im Bereich 4.3. – 9.3.
- Gasangebot aus Norwegen und per LNG robust, keine Störungen
Update 9:13 Uhr
- Potenzieller Doppelboden bei CO2
- Deutsche Wirtschaft dürfte zum Ende des Krisenjahres 2024 geschrumpft sein
- Morgen Vorstellung des “Clean Industrial Deal” der EU-Kommission
Mehr dazu um 10 Uhr in unserem DailyReport!
Installierte Solarleistung in Deutschland übersteigt 100 GW
Kohlepreis API#2 Cal 26 fällt unter bedeutenden Support
China Shenhua Energy, der größte Kohleproduzent Chinas, hat den Kauf von Importkohle am Spotmarkt gestoppt, da die Lagerbestände in den Häfen steigen. Dies betrifft Lieferungen ab April und auch späte März-Lieferungen. Die Entscheidung des Mutterkonzerns CHN Energy Investment Group könnte die Preise für Importkohle senken und betrifft etwa eine Million Tonnen pro Quartal, jedoch nicht langfristige Verträge. Obwohl dies nur einen kleinen Teil der chinesischen Kohleimporte ausmacht, sorgt der Schritt für Unsicherheit am Markt. Experten vermuten, dass das Unternehmen seine heimischen Kohleverkäufe schützen will. Es ist unklar, wie lange der Importstopp andauern wird. Shenhua selbst hat sich nicht dazu geäußert (Reuters berichtet). Derweil fällt das API#2 Kohle Frontjahr unter eine bedeutende Supportzone bei 105 US-Dollar/t (61,8%-Fibo-Level und Tief zu Jahresbeginn) und setzt damit den Abwärtstrend seit der Finalisierung eines Doppeltops bei 133 US-Dollar/t fort. Bis zur psychologischen 100-Dollar-Marke scheint nun Luft nach unten vorhanden zu sein. Oberhalb von 115 US-Dollar/t halten die Kohlebullen wieder die bessere Trading-Karten in ihren Händen.
Nach der Wahl: Energiepreise reagieren bearish
Eine große Koalition ohne die Grünen ist möglich. Dies ist ein bearishes Signal für die Energiemärkte. Die Strompreise in Deutschland müssen am Großhandelsmarkt fallen, um unseren Wohlstand zu sichern und den Industriestandort Deutschland nicht gänzlich abzuschaffen. Dies geht durch eine Erhöhung des Stromangebots aus diversifizierten Primärenergiequellen, wie bspw. Stein- oder auch Braunkohle, die aus der Reserve geholt werden können. Solche Ansätze mit dem Ziel der langfristigen Transformation hin zu Erneuerbaren Energien (auch wenn es auf den ersten Blick paradox klingt) sind in der neuen Regierung denkbar. Wir sind gespannt, ob eine Koalition gebildet werden kann oder ob wir Österreich 2.0 erleben. Dies stellt aber nicht unser Basisszenario dar und wir zeigen uns optimistisch.
ifo Geschäftsklima im Februar nur leicht verbessert
Das vom Münchener ifo-Institut monatlich erhobene Stimmungsbarometer zahlreicher Unternehmen in Deutschland hat sich im Februar ggü. Januar von 85,1 auf 85,2 Punkte leicht aufgehellt. Während die Komponente „Aktuelle Lage“ deutlich hinter den Erwartungen zurückblieb und sogar fiel, tat sich dieses Mal die Komponente „Erwartungen für die kommenden 6 Monate“ positiv hervor, die nicht nur spürbar von zuvor 84,2 auf 85,4 Punkte anzog, sondern damit auch die Erwartungen der Analysten übertraf. Dies ist an sich in der Regel ein gutes Zeichen für die Entwicklung mit Blick nach vorne. Jenseits dessen kann allerdings anhand der Graphik erkannt werden, dass die Stimmung der befragten Unternehmen trotz des heutigen Ergebnisses seit geraumer Zeit gedrückt ist, was in der Form nicht einmal zurzeit der Finanzkrise 2008/2009 und der Coronakrise ab 2020 der Fall war. Man muss schon in die Jahre 2001 bis 2003 nach dem Platzen der „Dotcom-Blase“ zurückgehen, um eine halbwegs ähnliche Entwicklung zu finden. So gesehen ist das heutige Ergebnis zweigeteilt: Zum einen ist die Stimmung trotzt der angekündigten US-Zölle nicht schlechter geworden, auf der anderen Seite ist keine echte Belebung erkennbar. Bleibt zu hoffen, dass es der neuen Bundesregierung gelingt, einen nachhaltigen (!) Stimmungsumschwung herbeizuführen. Auf die Rohstoffmärkte hat der heutige ifo-Index wohl kaum nennenswerte Auswirkungen, denn er zeichnet lediglich das Ergebnis des PMI vom Freitag nach, der seit einigen Monaten etwas besser ausfällt als der ifo-Index. Da zudem die „Euphorie“ an den Finanzmärkten nach der Bundestagswahl heute schon wieder relativ schnell verflogen ist, dürften sich die von uns betrachteten Rohstoffe und die EUAs heute nicht aus ihrer Schwächephase befreien können.
EU will Gasimporte diversifizieren - Wie reagiert die Forward Curve?
Die Europäische Union will ihre Gasimporte diversifizieren und erneuerbare Energien schneller ausbauen, um weniger abhängig von fossilen Brennstoffen zu sein. Laut EU-Energiekommissar Dan Jorgensen soll mehr Gas aus Ländern wie den USA importiert werden, um russische Lieferungen zu ersetzen. Die EU plant, bis 2027 vollständig auf russische fossile Brennstoffe zu verzichten. Während russische Pipeline-Lieferungen stark gesunken sind, hat die EU ihre Importe von russischem Flüssigerdgas erhöht. Brüssel bereitet neue Genehmigungsregelungen vor, um den Ausbau erneuerbarer Energien zu beschleunigen. Zudem sucht die EU nach alternativen Gasquellen für Industrie und Haushalte. Jorgensen betonte, dass Gasimporte erschwinglich sein müssen – jedoch nicht aus Russland. Die EU-Kommission arbeitet an Maßnahmen zur Marktregulierung und will Strompreise von Gaspreisen entkoppeln. Laut Gesetz müssen europäische Gasverträge bis 2049 enden, um das Klimaziel „Netto-Null-Emissionen bis 2050“ einzuhalten.
Die im Chart dargestellte TTF Gas Forward Curve in blau (aktuell) zeigt sich im Lieferjahr 2028 stabiler und höher im Vergleich von vor 20 (grün) bzw. 100 (rot) Handelstagen. Im Lieferjahr 2029 liegen die Preise gleich auf. Am langen Ende der Kurve sind die Kurse sogar weiter gefallen. Der Tiefpunkt liegt im Jahr 2031 mit 24,20 Euro/MWh. Danach ziehen die Preise wieder etwas an. Vor 20 Handelstagen stand das lange Ende noch rund 2 Euro/MWh höher.
CO2-Dez-Future im Abwärtstrendkanal
Der CO2-Dez25-Future befindet sich in einem intakten kurzfristigem Abwärtstrendkanal. Am Freitagnachmittag prallt das Verschmutzungsrecht von der Oberkante des Kanals nach unten ab. Oberhalb von 75 Euro/t CO2 wird es wieder etwas bullisher für die EUAs.
TTF Gas Day-Ahead prallt an wichtiger Widerstandszone ab
Der TTF Gas DA ist an der wichtigen Marke bei 55,8-60 Euro/MWh abgeprallt. 55,80 Euro/MWh stellt die Nackenlinie eines großen Doppelbodens dar. Ein Anstieg darüber wäre auch Sicht der Formationsanalyse bullish zu werten. Die 60-Euro-Marke war die Nackenlinie des großen Doppeltops im Jahr der Energiekrise 2022. Es handelt sich also um eine breite Polaritätswechselzone. Unterhalb von 40 Euro/MWh wäre der Aufwärtstrend gebrochen und ein wichtiges Tief unterschritten. Analyst: Stefan Küster
EU-Einkaufsmanagerindizes zufriedenstellend
Die heutigen Daten zu den vorläufigen EU-Einkaufsmanagerindizes (PMI) für das Verarbeitende Gewerbe für Februar sind zufriedenstellend ausgefallen, mehr aber auch nicht. Während die Analysteneinen Wert von 47,0 Punkten erwarteten, waren es tatsächlich 47,3 Punkte. Das Neugeschäft und auch die Neueinstellungen wurden allerdings weiterhin negativer beurteilt. In Deutschland fiel das vorläufige Ergebnis mit 46,1 Punkten zwar etwas besser aus, von einer Aufwärtsdynamik zu sprechen, wäre allerdings fehl am Platz. Dies wird auch an der schwachen Entwicklung des Auftragseingangs ohne Großaufträge deutlich (siehe Graphik). Insgesamt stecken die EU und insbesondere Deutschland damit zwar weiterhin in einer schweren wirtschaftlichen Krise. Positiv ist aber, dass die Stimmung nicht noch schlechter wurde, obwohl die US-Zölle die Perspektiven trüben. Auf die fossilen Energieträger dürften die heutigen Daten somit positiv wirken, zumal nach dem spürbaren Abverkauf der letzten Tage (EUAs, Erdgas, Strom, Kohle) das Umfeld hier für aktuell günstig scheint. Die entsprechenden Zahlen aus Japan und Indien heute früh reihten sich in diese Einschätzung ein, lediglich Großbritannien scherte mit einem Rückgang des PMIs auf 46,4 Punkte, nach zuvor 48,3 Punkten aus –immer hin der niedrigste Wert seit 14 Monaten.
Strom Cal 26 Base mit Doji auf 200-Tage-Linie
Das Strom Cal 26 Base hat am Donnerstag einen Doji auf der200-Tage-Linie ausgebildet. Dieses Candlestick-Muster ohne Kerzenkörper kann nacheiner starken Abwärtsbewegung ein potenzielles Trendwendesignal sein, insbesondere wenn der Doji in einer wichtigen Unterstützungszone auftritt (200-Tage-Linie).Ein Doji zeigt an, dass Käufer und Verkäufer in einem Gleichgewicht sind. Nach der starken Abwärtsbewegung deutet dies darauf hin, dass die Verkäufer an Kraftverlieren. Auch wenn es nicht direkt zu einer Gegenbewegung kommen muss, ist der Doji ein erstes Anzeichen für eine Pause im Abwärtstrend. Sehen wir in den Folgetagen eine Bestätigung durch eine bullische Kerze (z. B. ein Hammer oder eine grüne Long-Day-Kerze) ist die Wahrscheinlichkeit für kurzfristige Preisanstiege erhöht. Das Signal wird verstärkt, wenn es mit einem hohen Handelsvolumeneinhergeht. Zugleich zeigt der RSI mit Werten kleiner 30 eine überverkaufte Marktlage an, was ebenfalls für eine Gegenbewegung spricht.
Markttreiber 21.02.2025
Wir arbeiten gerade an unserer morgendlichen Markteinschätzung und haben folgende Treiber für heute identifiziert:
- Heute Einkaufsmanagerindizes (Deutschland 9:30 Uhr, Eurozone 10:00 Uhr, USA 15:45 Uhr), erste Eindrücke von Trumps Wirtschaftspolitik in den Umfragen
- Temperaturprognosen im Großen und Ganzen unverändert, Anfang März leicht milder, Ende März etwas runter
- GFS-Windprognosen für DE unterdurchschnittlich bis 1.3. – laut EC-Modell zunächst bis 24.2. schwankend um Normal, danach bis 1.3. deutlich unter Durchschnitt – neuste Prognoseläufe in beiden Modellen mit weniger Wind als zuvor
- Weiterhin robustes Gasangebot, sowohl aus Norwegen als auch per LNG
UPDATE 8:55h -> USA stellen Sanktionserleichterungen für Russland in Aussicht (Bloomberg)
Unsere Einschätzung finden Sie um 10 Uhr in unserem DailyReport. Einen erfolgreichen Start!
Auch in den USA sind die Gaslagerbestände äußerst gering - US-Gaspreis steigt
Der am 20.02. veröffentlichte EIA-Bericht für die Woche bis zum 14. Februar zeigt eine Netto-Entnahme von 196 Bcf an Erdgas aus den amerikanischen Speichern. Dieser Rückgang ist deutlich höher als im Vorjahr, als nur 58 Bcf entnommen wurden, und übertrifft auch den Fünfjahresdurchschnitt von 145 Bcf. Dies setzt den Trend des Winters fort, in dem die Erdgasvorräte in den USA schneller abgebaut werden als in den Vorjahren. Besonders bemerkenswert ist, dass die Lagerbestände zum 14. Februar bereits unter dem bisherigen Tiefststand des Jahres 2024 von 2.259 Bcf liegen, obwohl noch etwa sechs Wochen der Ausspeicherperiode verbleiben. In der Folge ist der amerikanische Gaspreis am Henry Hub für den April-Future im Monat Februar bereits um 44 Prozent in der Spitze angestiegen (siehe Chart). Wir erwarten allerdings fortan eine Gegenbewegung, da eine 5-wellige Elliott-Wellen Impulsstruktur durchlaufen wurde und nun eine ABC-Korrektur anstehen dürfte. Mit Blick auf den RSI zeigt sich der US-Gasmarkt zudem überkauft.
Kohlepreise in China fallen weiter...
China, als größter Produzent und Verbraucher von Kohle, hat große Anstrengungen unternommen, um ausreichende Kohle-Vorräte anzulegen und die wirtschaftsschädlichen Stromausfälle der vergangenen Jahre zu vermeiden. Doch die Rekordproduktion und steigende Importe trafen auf eine abflauende Wirtschaft, was zu einem Überangebot führte. Dies trieb die Kohleförderung in den folgenden Jahren weiter an und ließ die lokalen Preise für Kohle auf neue Tiefstände fallen (siehe Chart). (Bloomberg berichtet: Glencore Mulls Cuts as Chinese Coal Prices Tipped to Fall Further - Bloomberg)
Weiterer Rückgang der Stromnachfrage? Industrie wandert ab...
Viele deutsche Industrieunternehmen ziehen in Erwägung, Geschäftsbereiche ins Ausland zu verlagern. Laut einer Umfrage der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Baker Tilly halten 73 Prozent der Befragten eine solche Verlagerung für „sehr wahrscheinlich“ oder „eher wahrscheinlich“, während nur vier Prozent dies ausschließen. Hartmut Müller, Partner bei BakerTilly, warnte im Handelsblatt davor, dass Deutschland als Industriestandort an Attraktivität verliere. Die Verlagerung der Produktion ins Ausland sei für viele Firmen eine ernsthafte Option. Als größte Herausforderung nannten die Unternehmen die hohen Strompreise: 45 Prozent fordern dringend eine Senkung. Ebenso wichtig seien eine einheitliche EU-Energiepolitik, niedrigere Energiesteuern und geringere Netzentgelte. Sollten die Unternehmen abwandern, wird dies die Stromnachfrage reduzieren und die Strompreise am langen Ende der Terminmarktkurve senken. Siehe Handelsblatt: Energiewende: Energiepolitik vertreibt Industrieunternehmen aus Deutschland
TTF Gas Cal 26 stabilisiert sich oberhalb von 37 Euro/MWh
Markttreiber 20.02.2025
- Warten auf finale Ausgestaltung des „Clean Industrial Deal“- Schließt die EU nun doch langfristige LNG-Verträge ab?
- Mögliche Ankündigungen der USA, ob sie ihre Sanktionen gegen Russland lockern werden.
- Berichte über neue Sanktionen der EU und anderer westlicher Länder am Montag, dem dritten Jahrestag der russischen Invasion.
- Long-Squeeze bei TTF Gas und EUAs?
- Keine Veränderung der Temperaturprognose, Windflaute vorerst vorbei.
Gasspeicher mit 43 Prozent Füllstand ganz okay
Engie hält eine Gasspeicherquote von 80 % für ausreichend, um den nächsten Winter ohne Engpässe zu überstehen (Bloomberg berichtet). Das liegt unter der aktuellen EU-Vorgabe von 90 % bis zum 1. November. Engie und andere Akteure fordern eine Lockerung der Vorgaben, da steigende Gaspreise durch niedrige Lagerbestände, kaltes Wetter und reduzierte russische Lieferungen über die Ukraine beeinflusst wurden. Zudem besteht die Sorge, dass der hohe Bedarf an Sommernachfüllungen die Preise weiter antreibt.
Die EU erwägt flexiblere Speicherregelungen im Rahmen des Clean Industrial Deals. Einige Länder, darunter Deutschland, drängen auf gelockerte Ziele, was die Preise zuletzt etwas gesenkt hat. Dennoch bleiben Unsicherheiten über die Sommerlieferungen, da Europa zunehmend auf den volatilen LNG-Markt angewiesen ist.
Engie schlägt eine 5 %-Toleranz für die Speicherziele vor und plädiert für die Abschaffung der Zwischenziele. Staatliche Eingriffe sollten nur bei Marktversagen erfolgen. Deutschland erwägt Subventionen für Gasspeicherauffüllungen. Durch bestehende Ausnahmen könnte das effektive Speicherziel bei 77 % liegen. Sechs EU-Staaten, darunter Österreich und die Niederlande, dürfen ohnehin niedrigere Speicherquoten haben.
Das Wetter wird wärmer und die Gasspeicher in Europa sind noch über 40 % gefüllt, was eigentlich eine gute Befüllungsquote ist. Das Ende des Winters naht und die Tage werden länger. Dies bringt mehr Solar in den Energiemix und eine Kaltflaute sollte nicht mehr entstehen.
CoT-Report EUAs: Immer noch hohe Long-Position der Spekulanten
Die Spekulanten haben in der Woche bis zum 14. Februar ihre Netto-Long-Position auf EUA Futures und Optionen an der ICE Endex im Umfang von 1,8 Mio. t reduziert – die größte wöchentliche Abnahme seit 9 Monaten. Zuvor hatten die Investmentfonds ihre Netto-Long-Position noch auf 60,5 Mio. t erhöht, den höchsten Wert seit September 2021. Dabei ist es interessant festzustellen, dass der Rückgang der Netto-Position nicht durch einen Abbau der absoluten Long-Positionen verursacht wurde. Denn diese hat sich sogar um 1 Mio. t auf 104,8 Mio. t erhöht. Der Rückgang der Netto-Position ist vielmehr auf einen Anstieg der Short-Positionen um 2,8 Mio. t auf 46,2 Mio. t zurück zuführen. Es fließt also weiterhin spekulatives Kapital in den EUA-Markt. Die Leerverkäufe könnten ausgelöst worden sein, nachdem der EUA-Dez-Future knapp unterhalb der 85 Euro-Marke ein Doppeltop ausgebildet hatte. Auch die Gaspreise sind stark gefallen und die Korrelation zum Gasmarkt ist nach wie vor sehr hoch. Ein weiterer Grund für den Preisdruck in den letzten Tagen ist die jüngste politische Entwicklung.
CoT-Report TTF Gas: Immer noch sehr hohe Long-Positionen der Spekulanten
Die Spekulanten haben in der Woche bis zum 14. Februar TTF Gas Futures und Optionen an der ICE Endex im Umfang von 34 TWh verkauft – der größte wöchentliche Abverkauf seit 15 Monaten. Zuvor hatten die Investmentfonds ihre Netto-Long-Position auf rund 292 TWh erhöht, den höchsten Wert überhaupt.
Die Verkäufe dürften vor allem durch Gewinnmitnahmen ausgelöst worden sein, nachdem die Preise für den TTF Gas Frontmonat am 11. Februar auf ein Zweijahreshoch von 59,44 Euro/MWh gestiegen waren. Auch erreichte der Winter-Sommer-Spread zuvor ein außergewöhnlich negatives Niveau von über minus 6 Euro/MWh.
Ein weiterer Grund für die Verkäufe ist die Erwartung, dass die EU ihre Vorgaben für die Gasspeicherauffüllung im Sommer lockern könnte. Dies würde den Preisdruck nach oben verringern und könnte die Strategie der Spekulanten beeinflusst haben.
Nichtsdestotrotz, die Long-Position ist immer noch sehr hoch und es steht somit weiterhin Angebot zur Verfügung. Der letzte Preisrutsch am Montag dürfte die Long-Position weiter reduziert haben, aber da kann noch mehr kommen. Ein richtiger Long-Squeeze war das noch nicht!
TradingUpdate Strom: Cal 26 Base stabilisiert sich bei 88 Euro/MWh
Strom im Spannungsfeld zwischen Gas und CO2
Während der TTF Gas Cal 26 Future Aufwärtsinteresse zeigt, fallen die EUAs zurück und entkoppeln sich vom Gaspreis. Das Strom Cal 26 Base läuft in der Folge seitwärts und befindet sich im Spannungsfeld divergierender Commodities.
Markttreiber am 19.02.2025
Wir erstellen gerade unsere morgendliche Markteinschätzung und haben bei unseren Recherchen folgende Treiber ausfindig gemacht:
- Temperatur und Windprognosen im Wesentlichen unverändert, es wird jetzt sehr mild und bleibt bis Ende März leicht überdurchschnittlich mild mit tendenziell überdurchschnittlichem Windaufkommen
- keine ungeplanten Ausfälle in Norwegen, Lieferungen auf hohem Niveau
- Keine Ausfälle bei LNG
- Kältewelle in USA reduziert Förderung, aber Februar-Produktion und -LNG-Exporte auf Rekordkurs
- LNG-Strategie der EU-Kommission sieht langfristige gemeinsame Lieferverträge sowie Investitionen im Ausland vor (Reuters)
- EU-Kommission zu Gasspeicherzielen: „… eine koordiniertere und flexiblere Befüllung von Gasspeichern, auch mit dynamischen Zielen, fördern“ (Bloomberg)
- Heute CoT-Reports, Long-Positionen der Investmentfonds im TTF und bei EUAs im Fokus
- Treffen Trump / Putin noch diesen Monat?
- Trump droht mit Autozöllen von 25 Prozent, auch Deutschland im Visier
Mehr dazu und auch unser Fazit lesen Sie um 10 Uhr in unserem DailyReport.
Piercing Pattern beim TTF Gas März-Future
Am Dienstag wurde beim TTF Gas März-Future eine Piercing Line Formation ausgebildet. Die Piercing Line ist ein Umkehrkerzenmuster, das in der Regel am Ende eines Abwärtstrends auftritt. Dieses Zwei-Kerzen-Muster signalisiert einen potenziellen Wechsel der Marktstimmung von bearish zu bullish. Es deutet darauf hin, dass die Käufer nach einer Phase des Verkaufsdrucks wieder die Kontrolle übernehmen wollen.
US Nat. Gas Henry Hub April-Future durchbricht Hoch bei 3,72 US-Dollar/MMBtu
Heikin Ashi Charts für Strom, Gas, CO2 und Kohle bearish
Heikin Ashi (japanisch für „durchschnittliche Balken“) ist eine Chart-Darstellungsmethode, die auf Candlestick-Charts basiert, aber Glättungstechniken verwendet, um Trends klarer zu visualisieren. Sie wird besonders im Trading genutzt, um Marktbewegungen zu filtern und Rauschen zu reduzieren. Heikin Ashi glättet also Schwankungen und macht Trends klarer. Längere aufeinanderfolgende grüne Kerzen deuten auf einen starken Aufwärtstrend hin, während rote Kerzen einen Abwärtstrend signalisieren. Kleine oder Doji-ähnliche Kerzen weisen oft auf eine Trendwende hin. Heikin Ashi eignet sich gut, um Trends visuell zu verstärken und Rauschen zu minimieren, ist aber nicht ideal für ein präzises Timing beim Trading.
Markttreiber am 18.02.2025
Wir bereiten gerade unsere morgendliche Markteinschätzung vor und sehen heute folgende Treiber:
- Beginn der Gespräche zwischen USA und Russland in Saudi-Arabien (heute Treffen der Außenminister Rubio und Lawrow)
- USA nach Feiertag wieder zurück
- ZEW Deutschland
- Asiatische LNG-Nachfrage sollte aufgrund des hohen Preisniveaus aktuell gering ausfallen
- Aktuell keine Ausfälle auf der LNG-Angebotsseite
- Es wird in den nächsten Tagen deutlich wärmer und windiger
- Norwegische Gasflüsse wieder deutlich gestiegen
- Diskussion um Gasspeicherziele und Aussetzung EU-ETS
Mehr Hintergründe um 10 Uhr in unserem DailyReport...
CO2-Dez-25-Future komplettiert Doppeltop
Der CO2-Dez-25-Future hat jüngst ein Doppeltop komplettiert. Es ist weiteres Abschlagspotenzial vorhanden. Die nächste Unterstützung liegt am 38,2%-Fibo-Retracement bei 75,41 Euro/t CO2, wo auch die 50-Tage-Linie verläuft (75,29 Euro/t CO2). Ein Anstieg über die letzten beiden Tageshochs bei 79,93 Euro/t CO2 und über die 80-Euro-Marke würde das bearishe Bild jedoch negieren.