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EU-ETS2-Future verliert nach Meldung aus Brüssel
22.10.2025

Am Mittwoch legten die Energiemärkte in Gänze den Rückwärtsgang ein. Der Anstieg des Kaufinteresses auf dem Support bei 30,5 Euro/MWh bei TTF Gas Cal 26 kam damit schnell wieder zum Erliegen. Der EUA-Dez-25-Future kann die 80-Euro-Marke wiederum weiterhin nicht überwinden. Zudem brachten die jüngsten CoT-Daten der ICE Endex die Erkenntnis, dass die Spekulanten im EU-ETS weiterhin klar auf der Bullenseite positioniert bleiben. In dem Zusammenhang sorgte die Meldung aus Brüssel für Aufsehen, dass die EU-Kommission in den neuen EU-ETS 2 eingreifen will, um in den Anfangsjahren starke Kostenanstiege zu vermeiden. Der EUA2-Dez-27 Future verlor entsprechend 2,7 Prozent auf 81,82 Euro/t CO2, der EUA2-Dez-28 Future gab 2,6 Prozent auf 84,34 Euro/t CO2 nach.

EU will Preise im ETS2-System begrenzen

Die Europäische Kommission will mit einem Reformpaket für das Emissionshandelssystem ETS 2 Preisschwankungen reduzieren und die Planbarkeit erhöhen. Laut Kommission sollen bei Preisen über 45 Euro/t CO2 zusätzliche Zertifikate freigegeben werden, um übermäßige Kostensteigerungen in den Anfangsjahren zu verhindern. Geplant sind außerdem frühere Zertifikatsauktionen ab Mitte 2026. Der EU-ETS2 soll ab 2027 Emissionen aus Gebäuden, Straßenverkehr und kleineren Unternehmen erfassen. Wie eingangs geschildert, sorgte die Ankündigung für einen stärkeren Kursrückgang bei den EUA2-Futures.

Vor dem Hintergrund bleibt die Positionierung der Investmentfonds im EU-ETS 1 bemerkenswert, denn die CoT-Daten per 17.10. zeigen, dass die Netto-Long-Position weiter ausgebaut wurde. Mit einer Long-Position von rund 123 Mio. t CO2 und einer Short-Position von lediglich 28,3 Mio. t CO2 ergibt sich eine deutliche Netto-Long-Position von 94,7 Mio. t CO2. Gegenüber der Vorwoche entspricht dies einem Zuwachs von etwa 3,9 Mio. t CO2 beziehungsweise 4,3 Prozent.

Unsere Einschätzung: Das parallele Zurückfahren der Short-Positionen signalisiert, dass der Verkaufsdruck am EUA-Markt nachlässt und sich die Marktteilnehmer auf weiter steigende Preise einstellen. Andererseits sind die Investmentfonds bereits stark auf der Long-Seite engagiert. Dies bedeutet, dass ein Großteil der spekulativen Nachfrage bereits investiert ist. Der Spielraum für neue Long-Positionen wird geringer, während das Risiko steigt, dass bei Gewinnmitnahmen große Verkaufswellen entstehen. Wenn der Markt beginnt zu drehen (z. B. durch politische Signale, makroökonomische Abkühlung), könnten Fonds sehr schnell ihre Positionen abbauen wollen. Ob der potenzielle Markteingriff in den EU-ETS 2 bereits ausreicht, um die Investmentfonds zu einem „Long Squeeze“ zu bringen, bleibt abzuwarten.

Spekulanten erhöhen Long- und Short-Positionen bei TTF Gas

Während die „starken Hände“ im CO2-Markt derzeit klar bullish positioniert sind, stellt sich die Situation am TTF Gasmarkt anders dar. Zwar zeigt die aktuelle Positionierung der Investmentfonds im TTF-Gasmarkt eine erneute Zunahme der spekulativen Long-Engagements, dieser wurde aber erneut von einem Aufbau auf der Short-Seite begleitet. Laut dem jüngsten CoT-Report per 17.10. stiegen die Long-Positionen gegenüber der Vorwoche um rund 22,1 TWh (plus 5,5 Prozent) auf 423,0 TWh, während die Short-Seite um 15,8 TWh (plus 4,6 Prozent) auf 362,5 TWh anwuchs. Daraus ergibt sich eine Netto-Long-Position von 60,5 TWh, was einem Plus von 6,3 TWh bzw. 11,6 Prozent entspricht.

Unsere Einschätzung: Der Abbau der Netto-Long-Position ist beendet und die Spekulanten haben nun die zweite Woche in Folge die Netto-Long-Position wieder erhöht. Allerdings werden parallel auch Short-Positionen aufgebaut, was gegen eine klare bullishe Haltung am TTF-Gasmarkt spricht. Der gleichzeitige Anstieg beider Seiten (Long und Short) deutet darauf hin, dass Absicherungsaktivitäten insgesamt zunehmen, ein klarer Sentimentwechsel ist noch nicht ersichtlich.

Streit um EU-Nachhaltigkeitsgesetz

Die EU prüft weitere Änderungen am geplanten Gesetz zur unternehmerischen Nachhaltigkeitspflicht, nachdem die USA und Katar vor negativen Folgen für die europäische Energieversorgung gewarnt haben. Die Regelung verpflichtet große Unternehmen zur Einhaltung von Umwelt- und Menschenrechtsstandards in ihren Lieferketten und sieht Bußgelder bis zu fünf Prozent des weltweiten Umsatzes vor. Kritiker wie ExxonMobil und politische Gegner fordern eine Abschwächung oder gar Rücknahme des Gesetzes, während Spanien an den Nachhaltigkeitszielen festhalten will. Besonders problematisch erscheint die Anwendung auf außereuropäische Firmen, da Katar mit Lieferstopps droht und die USA aktuell 45 Prozent der europäischen LNG-Importe stellen.

Außerdem plant die EU, im Rahmen ihres 19. Sanktionspakets gegen Russland vier chinesische Unternehmen auf die Sanktionsliste zu setzen, darunter zwei unabhängige Raffinerien, eine Handelsfirma und eine weitere Entität, die westliche Sanktionen umgeht. Ziel ist es, die Finanzierung des russischen Kriegs in der Ukraine weiter einzuschränken, insbesondere durch den Druck auf Chinas Ölgeschäfte mit Russland. Die betroffenen Firmen sollen über den Kauf von russischem Rohöl aus der sogenannten „Schattenflotte“ gegen bestehende Sanktionen verstoßen haben.

Unsere Einschätzung: Die politische Unsicherheit rund um das EU-Nachhaltigkeitsgesetz erhöht das Risiko für künftige LNG-Lieferverträge mit Katar und den USA. Europas Abhängigkeit von außereuropäischem LNG bleibt hoch, und regulatorische Eingriffe könnten die Lieferketten belasten. Gleichzeitig verschärfen sich die geopolitischen Spannungen zwischen der EU und China und könnte Handels- und Energieflüsse zwischen beiden Regionen beeinträchtigen. Die Politik nimmt somit weiterhin großen Einfluss auf die Energiepreise, was die Volatilität hochhält.

Herausgeber:
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Willich, eingetragen im Handelsregister des Amtsgerichts Krefeld unter HRB 13893 diese vertreten durch die Geschäftsführer Stefan Küster und Dennis Warschewitz.
Autoren: Dennis Warschewitz, Stefan Küster, Tobias Waniek
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