DailyReport - Testbereich
+++ Markteinschätzung am Morgen +++

Der DailyReport entfällt in der KW 32 urlaubsbedingt.
Instrument | Last | delta% | delta | Open | High | Low | Date | ||
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17:59 | 16.10.24 | Change | |||||||
Strom FJ Base | 86,85 | 86,75 | 0,12% | ▲ | 0,10 | 87,12 | 87,40 | 86,40 | 17.10.24 |
Strom FQ Base | 94,55 | 94,26 | 0,31% | ▲ | 0,29 | 44444 | 95,16 | 94,20 | 17.10.24 |
Strom FM Base | 86,18 | 87,51 | 0,74% | ▲ | 0,65 | 87,26 | 89,28 | 87,26 | 17.10.24 |
Strom DA Base | 104,30 | 70,50 | 47,94% | ▲ | 33,80 | 104,00 | 104,30 | 104,00 | 17.10.24 |
Marktausblick vom 30.10.2024
Aktueller Blick auf den Markt

Unsicherheit bleibt bestehen - Weiterhin warten auf Israels Reaktion
Wirkt US-Wahl bearish für LNG?
Am heutigen Mittwoch haben die Energiemärkte mehrheitlichschwächer eröffnet. Um 9 Uhr lagen das Strom Frontjahr Base sowie das TTF GasFrontjahr jeweils etwa 1,6 Prozent im Minus. Der Ölmarkt handelte zu dieserZeit seitwärts. Seither kommen die Notierungen etwas hoch. Das TTF GasFrontjahr handelt nur noch 0,2 Prozent tiefer, das Strom Frontjahr Base notiert0,9 Prozent tiefer.
Heute werden von der Börse ICE Endex die CoT-Reports fürEUAs und TTF Gas veröffentlicht. Zuletzt gab es nur wenige Veränderungen,insbesondere mit Blick auf die Positionierung der Spekulanten. Während diese imGasmarkt eine hohe Netto-Long-Position hielten, war es im CO2-Markt eineNetto-Short-Position.
Wetter kurzfristig bullish – Ausfall in Norwegen
Die kurzfristigen Wetterprognosen haben sich über Nacht kaumverändert. Am Wochenende wird es unterdurchschnittlich kühl, und die Windenergieeinspeisungbleibt in den nächsten sieben Tagen – bis auf Freitag, den 1. November –unterdurchschnittlich. Zwar liefert die Photovoltaik derzeitüberdurchschnittlich und laut Prognosen auch bis zum 11. November, jedoch kanndies die unterdurchschnittliche Windenergieeinspeisung zu dieser Jahreszeit beiweitem nicht ausgleichen. Während die durchschnittlichen Temperaturen inDeutschland diese Woche noch etwa 2 Grad über dem Durchschnitt liegen, zeigenaktuelle Daten von Montel Analytics, dass sie in der kommenden Woche auf 4,4bis 5,6 °C fallen könnten. Damit lägen die Temperaturen 1,3 °C unter demlangjährigen Mittelwert.
Ein ungeplanter Ausfall am Skarv-Gasfeld in Norwegenreduziert die Kapazität um 5,5 Mio. Kubikmeter/Tag. Die Dauer der Störung istderzeit unklar.
Basisszenario „milder Winter“
Das Analysehaus ICIS sieht die Gasspeicher zum Ende derHeizperiode Ende März auf 45 Prozent Füllstand fallen. Voraussetzung für diesePrognose ist ein normales Nachfrageverhalten und das Eintreffen der derzeitigenmilden Wetterprognosen. Auch sind bei der Prognose keine ungeplantenLieferausfälle, etwa aus Norwegen, eingeplant. Es wird ein Anstieg dereuropäischen Gasnachfrage um 11 Prozent gegenüber dem letzten Winter erwartetund ein Rückgang der LNG-Anlandungen von 3 Prozent. Allerdings bleibt dieNachfrage damit immer noch unter dem Fünfjahresdurchschnitt. Die industrielleNachfrage erholt sich nach der Energiekrise weiter (mit Ausnahme der deutschen– siehe Rückblick) und die Haushaltsnachfrage kehrt zu einemtemperaturabhängigen Verbrauchsverhalten zurück.
Medien berichten über möglichen Jahrhundertwinter
Deutschland steht nach Medienberichten, z.B. auf n-tv („DieKälte klopft bald an - Droht Deutschland ein Jahrhundertwinter?“),möglicherweise ein extrem kalter Winter mit viel Schnee und Dauerfrost bevor.Jedoch halten Meteorologen dieses Szenario für wenig wahrscheinlich. In denkommenden Wochen erwarten Nordeuropa Schneestürme und der Osten Frost, währendsich Mitteleuropa auf normale Herbsttemperaturen einstellt. Langfristprognosenwie die der NOAA und des MetOffice sagen eher milde Wintermonate mit wärmerenTemperaturen voraus. Die in diesem Winter besonders hohe Luftfeuchtigkeitkönnte bei Kälteeinbrüchen zwar größere Schneemengen zur Folge haben, wasjedoch ein besonderes Wetterereignis wäre und nicht auf einen extrem kaltenGesamtwinter hindeutet. Ein echter Jahrhundertwinter in Deutschland wäre nurdurch eine seltene Störung des Polarwirbels möglich – dies gilt derzeit jedochals unwahrscheinlich. Die neuesten Wettermodelle zeigen einen stabilenPolarwirbel, wodurch extreme Kältewellen in Deutschland eher ausgeschlossenwerden. Es ist also sehr wahrscheinlich, dass Deutschland erneut einenüberwiegend milden Winter erleben wird, der nur kurze Kältephasen bringt.
Goldman Sachs sieht US-Wahl bearish für LNG
Goldman Sachs warnt, dass die bevorstehenden US-Wahlen einAbwärtsrisiko für den globalen LNG-Markt darstellen könnten, insbesondere fallssich die US-Sanktions- oder Zollpolitik ändert. Dies könnte das LNG-Angebotbeeinflussen und die Gaspreise in Europa und Asien unter Druck setzen.Steigende russische Lieferungen und geringere Nachfrage aus China könnten dieLNG-Preise zusätzlich belasten. Sollten die US-Zölle auf chinesische Warenstabil bleiben, könnte Chinas wirtschaftliches Stimulusprogramm die Gasnachfragestärken. Ein Wahlsieg von Donald Trump hingegen könnte zu höheren Zöllen führenund Chinas LNG-Importe belasten. Aus enerchase-Sicht würde sicherlich auchEuropa unter Trumps Zöllen zu leiden haben, die bearishe Argumentation erscheintim Falle eines Trump-Wahlsiegs jedoch schlüssig, zumal er ein starkerBefürworter der Öl- und Gasindustrie ist. Allerdings ist ebenfalls zubefürchten, dass steigende inländische Gaspreise in den USA aufgrund hoherLNG-Exporte von Trump bekämpft werden dürften, um seinen Wählern günstigeEnergiepreise zu sichern. Hier wären z.B. Exportzölle auf LNG ein Mittel. Daherist neben dem offenen Ausgang der Wahlen am 5. November auch schwer zu sagen,wie sich der Mix aus politischen Maßnahmen wirklich auswirken wird. StaatlicheEingriffe sind immer mit Nebenwirkungen verbunden. Von der Tendenz her dürftendie Märkte einen Sieg Trumps aber wohl im ersten Schritt bearish einordnen.
Geopolitik und US-Wahl
Auch hinsichtlich der derzeitigen globalen Konfliktherdebleibt die US-Wahl im Fokus. So wird von geopolitischen Analysten vermutet,dass Israel vor der US-Wahl vorsichtiger agiert hat, um die Kurs Bidens zustützen. Nach der Wahl könnte es dann einen erneuten Angriff geben. So wurdebislang „nur“ die iranische Luftabwehr stark beschädigt und wird daher alsvorläufiger Vergeltungsschlag interpretiert. Zeitgleich ist Israels PräsidentNetanjahu laut Medienberichten aber offenbar für einen Waffenstillstand imGazastreifen bereit, wenn die Hamas eine Reihe von Geiseln freilässt.
Die Financial Times berichtet wiederum, dass die Ukraine undRussland über eine Einstellung der Angriffe auf Energieanlagen in beidenLändern verhandeln. Insofern bleibt die Geopolitik derzeit ein hochdynamischesRisiko und insbesondere die US-Wahl ein wichtiger Ankerpunkt. So stehenmögliche Verhandlungen einem möglichen weiteren Gegenschlag Israels gegenüber,was die Märkte verunsichert. Der Abbau der Risikoprämie dürfte daher vorerst nichtsehr stark ausfallen.
Fazit
Die Wetterprognosen stützen die Energiemärkte in dennächsten Tagen, aber die Prognosen haben sich zuletzt nicht mehr starkverändert. Daher dürfte der kurze Kälteeinbruch eingepreist sein. Der Ausfallin Norwegen ist klein. Der Markt scheint weiterhin auf Richtungssuche zu seinund dürfte vor der US-Wahl hoch volatil bleiben. Wir bleiben auch heute neutral.
Chinesischer Aktienmarkt enttäuscht von Konjunktumaßnahmen (CSI 300 Index, Tageschart)

Quelle: LSEG



Dennis Warschewitz
Stefan Küster
Tobias Waniek
research@enerchase.de
Marktausblick vom 09.10.2024
Aktueller Blick auf den Markt

Unsicherheit bleibt bestehen - Weiterhin warten auf Israels Reaktion
Am Mittwoch handeln die Energiemärkte nach dem kräftigen Preisrutsch des Vortages bislang seitwärts. Die Aktienmärkte in China sind über Nacht deutlich eingebrochen, nachdem sich bereits gestern das vollmundig angekündigte Konjunkturpaket der Regierung als Enttäuschung herausgestellt hatte. Der Hang-Seng-Index in Hongkong verlor 9,4 Prozent. Auf dem chinesischen Festland verlor der CSI 300 7,4 Prozent. Die Energiemärkte blicken heute mit Spannung auf die Veröffentlichung der CoT-Reports der Börse ICE Endex für EUAs und TTF. Die Gasflüsse aus Norwegen steigen weiter langsam an, es liegen keine neuen größeren Störungen vor.
Kommt da noch was aus China?
Die Entwicklung der chinesischen Konjunktur ist für die Energiemärkte maßgeblich, China ist der größte Energieimporteuer weltweit. Die Enttäuschung ist gestern offenbar bis zu den europäischen Energiemärkten durchgedrungen. Die Pressekonferenz am ersten Arbeitstag nach der „Goldenen Woche“ wurde mit großer Spannung erwartet, enttäuschte jedoch viele Fachleute. „Die Investoren hatten hohe Erwartungen, dass die Behörde heute zusätzliche und konkrete Konjunkturmaßnahmen ankündigen würde“, erklärte Frederic Neumann, Chefvolkswirt für Asien-Pazifik bei der Bank HSBC, gegenüber dem Handelsblatt am Dienstag. „Es war jedoch von Anfang an unwahrscheinlich, dass diese Erwartungen bei der heutigen Pressekonferenz erfüllt würden.“ Die staatliche Planungsbehörde ist in Chinas Politik nicht für die Ausarbeitung konkreter Konjunkturpakete zuständig. Daher besteht die Möglichkeit, dass die Regierung in Peking in den kommenden Wochen weitere Maßnahmen ankündigt oder zumindest andeutet. „Je länger die Verzögerung, desto größer könnten die Erwartungen der Investoren an ein Finanzpaket werden, was das Risiko einer erneuten Enttäuschung erhöht“, fügte Neumann hinzu.
Wetterextreme in Anmarsch
Die kommenden Tage werden turbulent: Extreme Niederschläge und stark erhöhtes Windaufkommen sind für Deutschland angesagt. Vor allem morgen wird es windig, mit Einspeisungen auf doppelt so hohem Niveau wie saisonal üblich. Während es heute und morgen noch deutlich milder als im langjährigen Durchschnitt sein wird, fallen die Temperaturen am Freitag und Samstag deutlich unter das Normalniveau, begleitet von überdurchschnittlichem PV-Aufkommen. Unter anderem ist der ehemalige Hurrikan „Kirk“ verantwortlich für die Extreme. Es wird vor Sturm- und Erdrutschgefahr gewarnt. Auch für Sonntag ist erneut viel Windaufkommen prognostiziert. Am Strom-Spotmarkt drückt das hohe Erneuerbarenaufkommen auf die Notierungen. Die längerfristigen Temperaturprognosen sind ebenfalls bearish einzustufen. Die zweite Oktoberhälfte der Anfang November scheinen überdurchschnittlich mild auszufallen.
Bedrohlicher wird die Situation in den USA: Die dicht besiedelte Westküste Floridas bereitet sich auf den Hurrikan „Milton“ vor. Mehr als eine Million Menschen wurden zur Evakuierung aufgefordert. Erst vor zwei Wochen hatte der Hurrikan „Helene“ in der Region bereits Schäden verursacht. Laut den Prognosen des National Hurricane Centers wird Milton voraussichtlich in der Nähe der Metropole Tampa Bay auf Land treffen, wo über drei Millionen Menschen leben. Milton wird als äußerst gefährlicher Hurrikan eingestuft und könnte mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 250 Kilometern pro Stunde erhebliche Schäden verursachen, einschließlich mehrtägiger Stromausfälle. Es wird eine Sturmflut mit Wellen von bis zu viereinhalb Metern Höhe erwartet. Die Energieanlagen an er Küste von Texas und Louisiana werden diesmal offenbar verschont, allerdings wurden bereits Offshore-Plattformen zum Schutz der Arbeiter geschlossen, beispielsweise die Anlage Blind Faith von Chevron (siehe auch Abbildung).
Risiko Geopolitik: Ölpreise von über 350 US-Dollar/bbl?
Auch wenn der israelische Gegenschlag gegen den Iran bislang ausblieb, erwarten wir diesen in den kommenden Tagen. Von daher ist weiter mit hoher Volatilität zu rechnen. Eigentlich sollte der israelische Verteidigungsminister Galant heute zu Gesprächen ins Pentagon nach Washington reisen. Sein Premierminister, Netanjahu, orderte jedoch seinen Verbleib an. Nach Angaben der US-Nachrichtenseite Axios wollte der israelische Ministerpräsident Netanjahu die Reise seines Verteidigungsministers nicht genehmigen, solange das Sicherheitskabinett nicht über eine Reaktion auf den iranischen Raketenangriff entschieden und der Regierungschef nicht mit US-Präsident Biden gesprochen hat. Das Telefonat ist für heute angesetzt.
Die Risiken für die Energiemärkte wären bei einer Eskalation enorm. Die Straße von Hormus wird als wichtiger Engpass für den Öltransit angesehen und verbindet die Ölproduzenten im Nahen Osten mit den globalen Märkten. Analysten sehen eine Blockade oder Unterbrechung der Ölströme durch die Straße von Hormus als „das schlimmste Szenario“, das den Ölpreis weit über 100 US-Dollar/bbl pro Barrel steigen lassen könnte.
Fazit
Wir bleiben bei unserer neutralen Einschätzung. Zwar gehen die Wartungen in Norwegen zu Ende und die mittelfristigen Temperaturprognosen sehen mild aus. Allerdings sind die geopolitischen Risiken derzeit stark erhöht und es ist mit verstärkter Volatilität zu rechnen.
Chinesischer Aktienmarkt enttäuscht von Konjunktumaßnahmen (CSI 300 Index, Tageschart)

Quelle: LSEG



Dennis Warschewitz
Stefan Küster
Tobias Waniek
research@enerchase.de
Marktrückblick auf den 08.10.2024
Gestern zeigte das Strom Frontjahr Base eine Erholung gegenüber dem vorherigen Handelstag und stieg um 1,7 Prozent auf einen Schlusskurs von 87,55 Euro/MWh. Der Strom Frontmonat Base verzeichnete einen deutlichen Anstieg von 3,3 Prozent und schloss bei 90,12 Euro/MWh. Treiber für die Strompreise war einmal mehr der Gasmarkt: Das TTF-Gas Frontjahr verteuerte sich ebenfalls und legte um 2,0 Prozent auf 40,07 Euro/MWh zu. Der TTF-Gas Frontmonat stieg mit einem Plus von 2,6 Prozent bei 41,08 Euro/MWh. Hintergrund waren Berichte über Verzögerungen bei geplanten LNG-Projekten und ein ungeplanter Ausfall einer Förderanlage in Norwegen. Der EUA Dezember 24-Kontrakt verzeichnete ein Plus von 0,7 Prozent auf 62,31 Euro/t CO2. Am Kohlemarkt verlor das API#2-Kohle Frontjahr leicht an Wert und gab um 0,6 Prozent auf 122,00 US-Dollar/t nach. Der BrentCrude Frontmonat stieg um 2,8 Prozent auf 76,18 US-Dollar/bbl.
Ungeplanter Ausfall in Norwegen
Ein ungeplanter Ausfall auf der Sleipner B Plattform des norwegischen Energiekonzerns Equinor aufgrund eines Brandes hat die Gasproduktion um 7 Mio. Kubikmeter pro Tag (mcm/d) reduziert und die TTF-Gaspreise in die Höhe getrieben. Die unbestimmte Dauer des Ausfalls erhöht den Preisdruck weiter, wobei die Höhe des Ausfalls mit 7 mcm/d nicht besonders groß einzuschätzen ist. Allerdings wird derzeit zusätzlich die Ras Laffan LNG-Anlage in Katar gewartet, was den weltweiten Gasmarkt ohnehin in Nervosität versetzt. Verzögerte LNG-Projekte verschieben nächste Versorgungswelle auf 2027 Die nächste Welle der LNG-Versorgung wird sich aufgrund von Projektverzögerungen auf 2027 verschieben, statt wie ursprünglich prognostiziert 2025, so Gregory Joffroy von TotalEnergies auf der Asia Gas Markets Konferenz gemäß Reuters. Gründe für die Verzögerungen sind unter anderem ein Fachkräftemangel, steigende Löhne und ein Ausrüstungsmangel in den USA. Zusätzlich hat Präsident Bidens Pause bei der Genehmigung neuer LNG-Exportprojekte zu weiterer Unsicherheit geführt. Gleichzeitig wird allerdings erwartet, dass die LNG-Nachfrage bis 2035 steigen wird, da Versorger von Kohle auf gasbetriebene Stromerzeugung umsteigen und erneuerbare Energien weiterentwickelt werden. Gas wird als Lösung für die intermittierende Stromerzeugung durch erneuerbare Energien angesehen. LNG-Käufer fordern flexiblere Verträge aufgrund schwankender Nachfrage Japan und andere wichtige LNG-Käufer fordern gemäß Reuters flexiblere Verträge, um sich an die schwankende Stromnachfrage anzupassen. Während Anbieter wie Katar langfristige Verträge bevorzugen, um die Finanzierung großer Projekte zu sichern, suchen Käufer zunehmend nach kurzfristigen Vereinbarungen mit der Möglichkeit, überschüssige Lieferungen weiterzuverkaufen. Japans LNG-Nachfrage sinkt aufgrund von Kernkraftwerksneustarts und dem Wachstum erneuerbarer Energien, wobei das Tempo dieses Rückgangs unklar ist. In China schwankt die Stromnachfrage je nach Saison und Region, was die Planung der Versorgung erschwert. Mit den sich ändernden Marktbedingungen sind sowohl Lieferanten als auch Käufer offener für flexiblere Vertragsstrukturen. Vermittler werden in der Zukunft eine wichtige Rolle dabei spielen, die Lücke zwischen den langfristigen Bedürfnissen der Produzenten und den schwankenden Anforderungen der Käufer zu überbrücken. Russlands Anteil am europäischen LNG-Markt wächst trotz EU-Bedenken Russlands Anteil am europäischen LNG-Markt ist trotz Bedenken der EU weiter angestiegen. Im ersten Halbjahr 2024 stieg Russlands Anteil an den LNG-Importen der EU auf 20 Prozent, verglichen mit 14 Prozent im Vorjahr, wie ein Bericht der Agentur für die Zusammenarbeit der Energieregulierungsbehörden zeigt. Trotz eines allgemeinen Rückgangs der Gasnachfrage in Europa bleibt russisches LNG ein wichtiger Bestandteil der Energiesicherheit der EU. So erreichten die EU-LNG-Importe im dritten Quartal zwar den niedrigsten Stand seit 2021, der russische LNG-Anteil wurde in dem Zeitraum aber ausgebaut. Die EU versucht, ihre Abhängigkeit von russischem Gas zu verringern, obwohl Lieferungen weiterhin fließen. Frankreich und Belgien fordern verstärkte Kontrollen, aber ein Aktionsplan der Europäischen Kommission zur Beschleunigung des Ausstiegs steht noch aus.