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DailyReport Recap vom 29.07.2025: Kaufdruck am Dienstag – EUAs steigen auf Fünf-Wochen-Hoch
Am Dienstag kam es an den Energiemärkten zu einem Anstieg des Kaufinteresses. Einerseits wirkten die jüngsten Ereignisse rund um den EU-US-Zoll-Deal und die drohenden Sekundärzölle gegenüber russischen Energieexporten weiter nach. Außerdem kam es bei den EUAs nach Veröffentlichung des überarbeiteten CO2-Auktionskalenders zu Kaufinteresse.
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Anpassung des CO2-Auktionskalenders der EEX für 2025 und Ausblick auf 2026
Die European Energy Exchange (EEX) hat die überarbeiteten CO2-Auktionskalender für September bis Dezember 2025 sowie den neuen Kalender für 2026 veröffentlicht. Zwischen dem 1. September und dem 15. Dezember 2025 sollen jeweils montags, dienstags und donnerstags rund 3,3 Millionen Tonnen CO2-Zertifikate über die gemeinsame EU-Auktionsplattform (CAP 3) versteigert werden. Für Deutschland sind freitags knapp 1,7 Millionen Tonnen vorgesehen, während Polen alle zwei Wochen mittwochs fast 2,2 Millionen Tonnen versteigern wird – ein signifikanter Anstieg. 2026 sollen insgesamt rund 582 Millionen Tonnen CO2-Zertifikate versteigert werden, davon fast 441 Millionen über CAP 3. Die Marktstabilitätsreserve (MSR) zieht rund 276 Millionen Zertifikate aus dem Markt.
Unsere Einschätzung: Die Veröffentlichung des Auktionskalenders ist eigentlich ein neutrales Event für den CO2-Markt, denn die EEX setzt lediglich bekannte Informationen in die Praxis um. Die Entnahme in die Marktstabilitätsreserve ergibt sich aus dem Markt bekannten Faktoren wie den im Umlauf befindlichen Zertifikaten (TNAC) und den bestätigten Emissionen (Verified Emissions). Dennoch kann die Veröffentlichung zu kurzfristigen Preisreaktionen und vorübergehend erhöhter Volatilität führen. Heute zeigt sich der EUA-Dez-25 Kontrakt bislang fester.
Externer Link zu den Auktionskalendern: https://www.eex.com/en/trading-resources/trading-information/calendar#5401
TTF Gas Spotmarkt an Unterstützungsmarke abgeprallt
Die geopolitische Unsicherheit hat sich in Folge der jüngsten Entwicklungen deutlich verschärft. Während der Zoll-Deal prinzipiell als bearish einzustufen ist, stellt sich die Frage, ob er politisch überhaupt durchgesetzt werden kann und wie er praktisch umgesetzt werden soll. Als zweiter Unsicherheitsfaktor stehen nun die drohenden Sekundärzölle gegenüber russischen Energieexporten im Raum. Auch hier stellt sich die Frage, wie diese überhaupt umgesetzt werden sollten. Dass Putin einknickt, halten wir jedenfalls für sehr unwahrscheinlich, was die Einführung von Sekundärzöllen wahrscheinlicher macht und bullish auf die Gasmärkte wirkt.
Erste Auswirkungen zeigen sich bereits am Spotmarkt: Erste Auswirkungen zeigen sich bereits am Spotmarkt: Der TTF-Gas-Day-Ahead ist an der technischen Unterstützung bei rund 31 Euro/MWh nach oben abgeprallt und notiert derzeit am mittleren Bollinger-Band bei 33,34 Euro/MWh. Ein nachhaltiger Anstieg über diese Marke dürfte den Weg für einen Test des Verlaufshochs bei rund 36 Euro/MWh ebnen.
Energy Market Drivers am 29.07.2025: Wird Putin vor Trump einknicken?
Am heutigen Dienstag notieren die Energiemärkte bislang kaum verändert, nur am kurzen Ende steigt der Strom Frontmonat Base mit 1,7 Prozent etwas kräftiger.
Bullishe Faktoren
US-Ultimatum gegenüber Russland könnte zu Sekundärzöllen auf russische Energieexporte führen. Die Wahrscheinlichkeit, dass der russische Präsident Putin gegenüber Trump einknickt und binnen 10-12 Tagen einer Waffenruhe zustimmt, ist nicht sehr hoch. Das Ultimatum würde seine Position in Verhandlungen mit der Ukraine zudem schwächen. Zum einen läuft es militärisch offenbar derzeit gut für Russland und zum anderen würde ein Nachgeben auf das Ultimatum von Trump für Putin und Russland einem Gesichtsverlust gleichkommen. Daher stellt sich die Frage, ob Trump die Sekundärzölle überhaupt umsetzen könnte. Russlands Energieexporte im Öl- und Gasbereich sind so groß, dass sie kurzfristig auf dem Weltmarkt nicht komplett ersetzt werden könnten.
Reduzierte Fördermenge am norwegischen Gasfeld Troll bis 1. August (Wegfall von 5 mcm/d) und Verzögerung nach Wartungen am Hammerfest LNG-Terminal um drei Tage.
Bearishe Faktoren
Zoll-Deal mit den USA belastet die europäische Konjunktur.
US-Gasförderung nahe Rekordlevel mit 107,4 Milliarden Kubikfuß pro Tag im Juli.
Temperaturprognosen sehen Nordwesteuropa im unterdurchschnittlichen Bereich bis zum 7. August. Danach Anstieg auf überdurchschnittliche Werte, wenig Veränderung im Vergleich zur vorherigen Prognose, erst im hinteren Bereich leicht wärmere Temperaturen als zuletzt. Für Deutschland zeigt sich ein ähnlicher Verlauf, aber erst ab dem 11. August werden überdurchschnittliche Werte prognostiziert. Zudem haben sich am aktuellen Rand mit der neusten Prognose nochmals kühlere Werte ergeben.
PV-Prognosen neutral, aber Windaufkommen in Deutschland in dieser und der nächsten Woche überdurchschnittlich.
Venture Global baut Marktführerschaft bei US-LNG-Exporten aus: Das US-LNG-Unternehmen Venture Global hat den Bau der CP2-LNG-Anlage in Louisiana beschlossen, nachdem 15,1 Milliarden US-Dollar an Finanzierung für die erste Projektphase gesichert wurden. Mit einer geplanten Kapazität von CP2 von 28 Millionen Tonnen pro Jahr wird das Unternehmen bis 2027 eine Kapazität von 67,2 Millionen Tonnen erreichen und Cheniere Energy als größten US-Exporteur überholen. Die Entscheidung folgt zwei weiteren Projektfreigaben in einem Jahr, in dem Präsident Trump LNG-Exporte aktiv unterstützt und Exportgenehmigungen wieder freigegeben hat.
Neutrale Faktoren
Teile des Zoll-Deals sind unrealistisch (250 Mrd. US-Dollar pro Jahr für Energieimporte aus den USA?).
Vertagen die USA und China die Verhandlungen im Zollkonflikt? Laut Reuters wird erwartet, dass das Stillhalteabkommen im Zollstreit um 90 Tage verlängert wird. Bisher läuft die Frist für Verhandlungen bis zum 12. August.
DailyReport Recap vom 28.07.2025: Zollvereinbarung und Druck auf Russland bewegen die Märkte
Der Montag stand ganz im Zeichen großer politischer Ereignisse. Das Zollabkommen zwischen der EU und den USA musste von der Marktteilnehmern verdaut werden. Es sorgte für Preisabschläge. Allerdings wurde am Nachmittag bekannt, dass US-Präsident Trump Druck auf Russland in der Ukraine-Frage erhöhen will. Dies stützte die Notierungen für Öl und Gas, da mögliche Sekundärzölle für Länder drohen, die weiterhin Energie in Russland beziehen.
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Trump verschärft Ukraine-Ultimatum gegenüber Russland
US-Präsident Donald Trump hat die ursprünglich auf 50 Tage angesetzte Frist zur Waffenruhe in der Ukraine auf zehn bis zwölf Tage verkürzt. Sollte Russland in diesem Zeitraum keine Kampfhandlungen einstellen, droht Trump mit sogenannten Sekundärzöllen in Höhe von 100 Prozent auf Importe von Russlands Handelspartnern. Ziel ist es, durch wirtschaftlichen Druck auf Abnehmer russischer Energie – wie China, Indien und Brasilien – die russische Kriegsführung zu schwächen. Trump zeigte sich erneut enttäuscht über Präsident Wladimir Putin, insbesondere wegen russischer Luftangriffe auf zivile Ziele. "Ich dachte, das haben wir schon oft geklärt. Und dann geht Präsident Putin los und beginnt, Raketen auf eine Stadt wie Kiew abzufeuern und tötet viele Menschen in einem Pflegeheim. Ich bin enttäuscht von Präsident Putin, sehr enttäuscht", so Trump.
Unsere Einschätzung: Eine zeitnahe Einigung im Ukraine-Konflikt könnte zu spürbarer Entspannung an den europäischen Gasmärkten führen. Allerdings blieb Trumps bisheriger Versuch, durch politischen und wirtschaftlichen Druck Zugeständnisse von Russland zu erzwingen, erfolglos. Vor dem Hintergrund des Energieabkommens zwischen den USA und der EU – mit dem Ziel eines deutlich stärkeren Ausbaus amerikanischer Energieexporte nach Europa – ist unklar, welche konkreten Inhalte eine mögliche Einigung mit Russland überhaupt umfassen würde.
Wie könnten die Gaspreise reagieren? Die Drohung mit Sekundärzöllen durch Trump auf Handelspartner Russlands würde den TTF-Gaspreis in Europa wahrscheinlich steigen lassen, weil dies globale Angebotsunsicherheiten erhöht, den LNG-Wettbewerb verschärft und die Energie-Geopolitik erneut destabilisiert. Die Reaktion wäre spürbar am Spotmarkt, aber auch langfristige Futures-Kontrakte könnten Preisaufschläge erfahren.
Unrealistic plans for EU energy imports from the USA
EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen kündigte im Rahmen des Zoll-Deals mit US-Präsident Trump an, die EU werde jährlich Energie im Wert von 250 Milliarden US-Dollar aus den USA importieren. Das ist ökonomisch nicht nachvollziehbar. Im Jahr 2024 importierte die EU insgesamt Energieprodukte im Wert von 435 Milliarden US-Dollar, davon lediglich für knapp 90 Milliarden US-Dollar aus den USA. Ein jährliches Verdreifachen wäre nötig, um das Ziel zu erreichen. Selbst bei vollständiger Umstellung auf US-LNG und US-Öl reichen Volumen und globale Angebotsverteilung nicht aus, um diese Summen realistisch zu erreichen. Die Gas-Terminkurve zeigt ein sinkendes Preisgefälle in den kommenden Jahren (Backwardation).Der Deal setzt also steigende Mengen oder Preise und politisch sowie juristisch riskante Nachfrageverschiebungen voraus. Was ist zum Beispiel mit langfristigen Lieferverträgen mit Lieferanten wie Katar? Aus unserer Sicht scheint die EU darauf zu setzen, Zeit zu gewinnen und Trump zunächst zu besänftigen. Diese Taktik hat China 2019 bereits erfolgreich angewendet. Realistisch erreichbarer scheinen die Zielvorgaben nicht.
Tariff compromise between EU and USA leaves energy market cold
The EU and the USA have agreed on a trade agreement that provides for flat tariffs of 15 percent on almost all EU exports — including cars, semiconductors and pharmaceutical products — thus averting the originally threatened 30 percent. Although zero tariffs have been agreed on both sides for some selected products, such as agricultural goods, aviation components or generics, many details remain vague, particularly with regard to investments and maturities.
The German automotive industry expects billions of euros in additional annual costs as a result of the tariffs and is urgently demanding investments in Europe as a location. The EU also committed itself to 750 billion US dollars worth of energy imports and to further investments of 600 billion US dollars in the USA — which is seen as a geopolitical signal to move away from Russian energy. At the same time, the US steel and aluminum tariffs remain at 50 percent, which puts an additional burden on industry in particular. Legally, the entire deal could still fail: A US court is currently examining Trump's legal basis for the unilateral introduction of tariffs — with potential effects on the entire agreement.
Financial markets react with relief
The tariff deal was initially received positively on the financial markets: The DAX rose by 0.9 percent to 24,424 points in early trading, while US futures also rose. In particular, car stocks such as Mercedes-Benz and Porsche benefited from the tariff cut to 15 percent, which was previously 27.5 percent. Yet analysts see the agreement more as damage limitation than as a breakthrough. According to Commerzbank, EU exports to the USA could fall by around a quarter as a result of the new burdens. The euro also fell slightly after the deal, while crude oil and bitcoin prices rose and the price of gold fell.
Energy markets not impressed
The energy markets only briefly reacted bullishly to the news on Monday. At the peak, the EUAs traded up to 72.25 euros/t of CO2 and briefly supported the Cal 26 Base electricity. However, the price increases in EUAs have now been equalized again and there are slight minus signs.
Our assessment: We had already expected in advance that the energy markets would not positively accept an agreement because it would involve higher tariffs and thus economic burdens. The agreement provides peace of mind and the uncertainty is resolved. However, the negative effects have now become clear and there is no longer any reason for hope.
Chart below: Cal 26 Base electricity chart at 11:30 a.m.: Initial price increase has now been equalized.
Energy market Drivers am 25.07.2025: Erneut ungeplanter Ausfall an Gasanlage in Norwegen
Wie so häufig eröffnen die Energiemärkte den Handelstag zunächst seitwärts und es gibt über Nacht keine außergewöhnlichen Impulse. Das war nicht immer so in der Vergangenheit. Zurzeit erscheint der Markt ruhiger und es kommt nicht zu größeren Eröffnungskurslücken (Gaps). Der Markt befindet sich in einer trendlosen Phase. Neue Abwärtstrends wurden bei Strom, Gas und den EUAs noch nicht etabliert. Wichtige Unterstützungen scheinen zunächst kurzfristig zu halten.
Bullishe Faktoren
Ausfall an norwegischer Gasanlage Nyhamna, 28,8 mcm/d fallen aus, laut Betreiberangaben zunächst bis morgen. Die Mengenangabe ist mit Vorsicht zu betrachten, da der Betreiber selbst von einer unklaren Kapazitätsauswirkung spricht. Gleichzeitig verzögern sich geplante Wartungen am Troll-Gasfeldes, so dass aktuell 3,2 mcm/d Kapazität ungeplant fehlen. Die Nominierungen sind mit 324 mcm/d aber heute auskömmlich, könnten aber im Laufe des Tages noch nach unten korrigiert werden.
Der Ifo-Geschäftsklimaindex dürfte im Juli zum siebten Mal in Folge steigen – laut Prognosen auf 89,0 nach zuvor 88,4 Punkten. Das zeigt eine Umfrage des Münchner Ifo-Instituts unter etwa 9000 Führungskräften deutscher Unternehmen.
Größte Hitzewelle seit drei Jahren in den USA erwartet. Der US-Gaspreis war zuletzt trotzdem stark rückläufig.
Beim CO2-Dez-Future kam es gestern Nachmittag zu starken Preisanstiegen und einer Rückeroberung der Marke von 70 Euro/t CO2. Damit schwenkt die Charttechnik bullish ein. Es kommt zu einem Candlestick-Umkehrsignal in Form eines „Three Inside Up“. Spannend zu beobachten wird sein, ob der Future nun auch den Abwärtstrend seit Mitte Juni bei 71,11 Euro/t CO2 überwinden kann. Bei 70,86 Euro/t CO2 befindet sich die horizontal verlaufende 200-Tage-Linie. Aktuell notiert das Verschmutzungsrecht bei 71 Euro/t CO2.
Energiepreise vor möglicher Aufwärtsphase im Spätsommer: Zum Ende des Augusts deutet sich eine bullishe Marktphase an. Die Nachfrage könnte wieder anziehen und die preisdämpfende Wirkung der Solarenergie nimmt ab. Hinzu kommt ein größeres Wartungsfenster in Norwegen.
Bearishe Faktoren
USA lockern Ölsanktionen gegen Venezuela.
Nach starken Regenfällen haben sich die Wasserstände des Rheins in Deutschland deutlich erholt, sodass Schiffe nun wieder größere Ladungen transportieren können. Im südlichen Rheinverlauf, inklusive des Engpasses bei Kaub, sind normale Wasserstände zurückgekehrt, was dort Vollbeladungen ermöglicht. Weitere Regenfälle in den Einzugsgebieten sollen die Pegel in den kommenden Tagen weiter normalisieren, was für den Transport von Kohle und damit die Stromproduktion wichtig ist.
Gestrige Einkaufsmanagerindizes leicht verbessert, möglicher „Zoll-Deal“ könnte Stimmung weiter verbessern. Die Rahmenbedingungen würden zwar schlechter, aber die Unsicherheit wäre vorerst beseitigt.
Neutrale Faktoren
Temperaturprognosen für Deutschland in den kommenden Tagen nochmals kühler, dafür zum Monatswechsel leicht wärmer als zuletzt prognostiziert. Für Nordwesteuropa gibt es ebenfalls leichte Adjustierungen in beide Richtungen, insgesamt aber weiterhin keine Risiken durch große Hitzewellen erkennbar. In Südeuropa herrscht dagegen weiter große Hitze.
Weiter keine Auktionstermine für Kapazität im Gasspeicher Rehden bekannt. Muss bald der THE tätig werden? Das wäre bullish für den Gasspotmarkt.
Mehrere große Investitionsvorhaben im US-Solar- und Windsektor stehen nach dem Rückzug von Subventionen durch die neue republikanische Gesetzgebung in den USA auf der Kippe. Auch in der Europäischen Union kommt es im Jahr 2025 erstmals seit über einem Jahrzehnt zu einem Rückgang beim Ausbau der Solarenergie, da einige Regierungen die Subventionen für Solaranlagen auf Dächern kürzen. Die Unsicherheit über Gesetzesänderungen und regulatorische Eingriffe erschweren in beiden Kontinenten massiv die Finanzierung und Planung neuer Erneuerbaren-Projekte. Vor dem Hintergrund fällt es schwer, an steigende EUA-Preise zu glauben.
Kommt es heute oder am Wochenende zu einer Einigung in den Handelsgesprächen zwischen der EU und den USA? Aus unserer Sicht wäre eine Einigung kurzfristig neutral für die Energiemärkte, während die Aktienmärkte sehr wahrscheinlich auf jede Art von Einigung zunächst bullish reagieren würden. Je höher die Zölle auf EU-Produkte aber ausfallen, desto schlechter wäre es für die Konjunktur und damit auch mittelfristig bearish für die Energiemärkte.
DailyReport Recap from 24.07.2025: Sideways movement on Thursday
There was an interesting development on the energy markets on Thursday. Search divergence is rarely seen. Because while the CO2 market grew faster, the short end of the gas deadline curve gave off significantly. The correlation between gas and CO2 has risen again in recent days, but disappeared into thin air again on Thursday. As a result of this discrepancy, the electricity market changed little on a closing price basis and stood in the tension between falling gas prices and rising CO2 prices.
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End of a series
Since July 15, all US economic data important for the financial market have managed to exceed consensus estimates. These include such illustrious figures as the sentiment barometers in the manufacturing sector in the New York and Philadelphia metropolitan region for July and consumer prices for June. It came to an end today, Thursday. It is true that there was a lower number of initial claims for unemployment benefits to be reported in the week ending July 19. However, new construction sales for June and the industrial purchasing managers' index for July fell short of consensus estimates.
In particular, the fall of the PMI to 49.5 points and thus below the expansion threshold of 50 points was irritating. But the USA was not alone in this. While India remains solitary with 59.2 points, corporate confidence in Japan also fell by 1.3 to 48.8 points, while in Europe the purchasing managers' indices unfortunately stuck below the 50-point mark as usual. As a reminder, the last time that there were more positive than negative responses in the euro area was in June 2022. However, we would also like to take this opportunity to note something positive about the euro area: This year, the EU PMI moved up quite quickly from 45.1 to 49.8 points (gray line in graph 2). Should there still be an agreement between the USA and the EU on the tariff dispute, the mood could improve further. That is precisely the strange thing: The economic situation would have worsened significantly compared to before the US tariffs (not only) for Europe's companies. However, these are still potentially relieved that things didn't get any worse (“anchor effect”). This is true on the stock markets, but not on the commodity market. This is not so easy to deceive.
Energy Market Drivers from 24.07.2025: Chart-based purchases could continue to support
Energy markets will open sideways on Thursday. However, EUAs are rising above 70 euros/t CO2 again, which could have a bullish effect in the short term, especially if it turns into a candlestick reversal signal. A “Three Inside Up” is considered a buy signal in candlestick analysis. The fundamental picture is currently mostly neutral. It is now well known and priced in that the summer will not be so hot after all. There are currently no new strong fundamental impulses. However, the existing support brands for electricity, gas and EUAs could still lead to technical purchases. There have been no sustained new lows on the markets and new downward trends have not yet been established.
Bullish factors
Milosz Motyka is the new Minister of Energy in Poland and a clear supporter of an energy policy shift away from coal towards renewable energy. Poland thus has a new energy minister who is likely to support higher CO2 prices.
Wind and solar are currently below average, wind in Germany increases significantly from 28/07 and then remains above normal until 31/07 according to weather models. PV is forecast below normal until 06/08 with no outlier in the normal range at the turn of the month.
With around 44 GW of nuclear power plant capacity, there are currently significantly fewer nuclear power plants connected to the grid in France than forecast just a week ago (forecast: 48 GW). However, availability is expected to increase steadily over the next few days and reach just under 50 GW by 28/07.
At the EUA-DEC future yesterday, a “Bullish Harami” was pronounced. This initially represents a weak reversal pattern. However, a daily closing price of over 70 euros/t CO2 would turn this into a “Three Inside Up” (stronger candlestick signal), which could trigger further buying pressure on the CO2 market in the short term.
In one month, at the end of August, a larger maintenance window will start again in Norway, with an expected limitation of 100 mcm/d, which represents relevant quantities.
Bearish factors
Cooler temperature forecasts for Germany until August 11 in the latest EC46 model run. But a bit milder further back in the forecast period. However, there is still a high degree of uncertainty in the forecasts.
Gas supply from Norway remains at a high level (nomination for today 320 mcm/d), no unplanned outages at conveying or processing plants. Global LNG supply also remains robust and at record levels.
Rain has raised the Rhine's water levels, but most of the river is still too shallow for cargo ships to travel fully loaded, commodity traders said Wednesday. Further rainfall in the coming days is expected to raise river levels to approximately normal levels over the course of this week, forecasts using data from LSEG show. A situation such as in summer 2022 is therefore unlikely to be repeated.
Neutral factors
No surprising overnight changes in temperature forecasts for northwestern Europe.
There are still no new auction dates for capacities at Rehden gas storage.
The White House announced overnight that Trump will visit the US Federal Reserve this Thursday. This visit follows his threats to fire Fed Chair Jerome Powell, which have unsettled US bond markets.
Trade talks between the EU and the USA are continuing and are reaching the home straight. We believe that a further postponement of the deadline is unlikely. There are signs of a deal with significantly higher tariffs than before April 2 (Liberation Day). However, the stock markets are still likely to take a positive view of a deal, as was the case after the deal between the USA and Japan. However, this has not carried over to energy markets, as there is currently no correlation between EUAs and the equity market.
Following several interest rate cuts, the European Central Bank is expected to pause today and keep the deposit rate at 2.0 percent. Investors are closely following the announced statements by ECB President Christine Lagarde regarding the further interest rate outlook. According to several economists interviewed by Reuters, a further interest rate cut by the ECB is possible over the course of the year, possibly in September.
DailyReport Recap dated 23.07.2025: Tariff dispute enters exciting final phase
On Wednesday, the energy markets changed only slightly on a closing price basis compared to the previous day. At the short end of the gas and electricity futures curve, the downward trend was slightly more pronounced, with around minus 1.2 percent in each front month. The tariff conflict between the EU and the USA is escalating. An agreement is possible but uncertain. There is a risk of 15 percent tariffs on EU goods in the USA.
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SKS formation in TTF Gas Q2 2026 shortly before confirmation
The TTF gas price for delivery in Q2 2026 is currently an upper reversal in the form of a pronounced shoulder-head and shoulder formation (SKS). The horizontal neckline at 32.10 euros/MWh will be tested again on Wednesday in week 30. If the price falls below this signal line, the SKS formation is confirmed and further price reductions are expected. The 30-euro mark then forms the next price target. Buying pressure can be expected here. Should prices also fall below 30 euros/MWh, there would not be much room left until the April low of 29.20 euros/MWh. However, should prices turn upwards again and overcome the 38.2% Fibonacci retracement with a right shoulder and 200-day line at 34.60 euros/MWh, a buy signal would be generated and price increases up to the head of 38 euros/MWh could result.
Interpretation CoT-Report EUA-Markt (ICE Endex / Stand: 18.07.2025)
Der CoT-Report für den EUA-Markt am 18.07.2025 zeigt bei den Investment Funds eine Long-Position von 53,43 Mio. t und 38,47 Mio. t auf der Short-Seite. Die Netto-Position der Investment Funds beträgt somit 14,95 Mio. t auf der Long-Seite. Gegenüber der Vorwoche gab es einen Zuwachs von 2,30 Mio. t long und 2,41 Mio. t short, die Netto-Position ist damit leicht um 0,11 Mio. t gefallen.
Interpretation:
Die Investment Funds sind überwiegend long positioniert, haben aber sowohl Long- als auch Short-Engagements erhöht. Die leichte Reduktion der Netto-Long-Position signalisiert, dass sich Investment Funds vorsichtiger zeigen: Die Zunahme auf beiden Seiten spricht für eine Marktphase mit erhöhter Unsicherheit und potenzieller Volatilität. Trotz des leichten Rückgangs ist das Long-Engagement deutlich stärker ausgeprägt als das Short-Exposure, was auf einen grundsätzlich bullischen Grundton hinweist.
Ein CO2-Händler sollte das Verhalten der Investment Funds weiterhin genau beobachten. Der hohe Anteil an Long-Positionen zeigt, dass professionelle Investoren weiter an steigende Preise glauben – allerdings werden gleichzeitig auch mehr Short-Positionen eingegangen. Das spricht dafür, dass die Marktteilnehmer Risiken absichern. Für einen aktiven Trader erscheint eine moderate Long-Positionierung plausibel, sollte aber unbedingt mit Risikobegrenzungsmaßnahmen kombiniert werden. Wer risikoavers ist, könnte aktuell auch eine neutrale Position bevorzugen, da der Zuwachs auf der Short-Seite auf kurzfristige Unsicherheiten hindeutet. Ein offensiver Aufbau einer Short-Position wäre angesichts der noch klar dominierenden Long-Seite derzeit zu überdenken. Hinweis: Dies stellt eine einseitige Interpretation dar und beleuchtet keine weiteren marktbeeinflussenden Faktoren zum EUA-Markt!
Interpretation CoT-Report TTF Gas (ICE Endex / Stand: 18.07.2025)
Der CoT-Report zeigt, dass Investment Funds am 18.07.2025 mit 378,65 TWh auf der Long-Seite und mit 218,39 TWh auf der Short-Seite positioniert sind. Die Netto-Position der Investment Funds liegt damit bei 160,26 TWh auf der Long-Seite. Im Vergleich zur Vorwoche ist dies ein Rückgang: Die Long-Positionen wurden um ca. 5,5 TWh abgebaut, während die Short-Positionen um 0,86 TWh gesenkt wurden. Die Netto-Long-Position der Investment Funds ist also um ca. 4,64 TWh gefallen.
Interpretation und Marktbedeutung:
Investment Funds sind traditionell als trendfolgende Akteure bekannt, die sich oft an makroökonomischen Fundamentaldaten und Marktstimmung orientieren. Der Rückgang der Long-Positionen bei gleichzeitigem moderatem Abbau der Short-Seite deutet darauf hin, dass das Vertrauen in weiter steigende Gaspreise abnimmt. Trotzdem bleibt die Netto-Position long. Dies spricht dafür, dass Investment Funds grundsätzlich noch auf steigende oder stabile Preise setzen, sich aber aus Vorsicht etwas von ihren extremen Long-Positionen lösen.
Ein Gashändler könnte angesichts dieses Datenbildes eine gewisse Vorsicht walten lassen. Zwar dominieren die Long-Positionen weiterhin, das starke Zurückfahren der Longs bei Investment Funds könnte jedoch ein Vorbote für Marktschwäche sein. Eine neutrale Positionierung könnte daher aktuell zielführend sein. Hinweis: Dies stellt eine einseitige Interpretation der Lage am Gasmarkt dar und beleuchtet keine weiteren marktbeeinflussenden Faktoren!
Energy market Drivers am 23.07.2025: Today Rebound Day
Die Energiemärkte zeigen sich am Mittwoch bislang leicht fester. Es scheint verstärkt zu technischen Käufen auf wichtigen Unterstützungen bei den Strom und Gas Frontjahren zu kommen. Aus fundamentaler Sicht gibt es mit dem auskömmlichen Gasangebot und nach unten korrigierten Temperaturprognosen kaum überzeugende Gründe für nachhaltig steigende Kurse.
Bullishe Faktoren
Today Rebound Day? Strom Cal 26 Base ist gestern vom Juni-Tief bei 84,35 Euro/MWh nach oben abgeprallt. Der Grund dürften rein technische Käufe sein, die sich aber noch ausweiten könnten. Charttechnisch wurde ein „Bullish Belt Hold“ ausgeprägt. Nach einem Down-Gap kamen sofort die Käufer zurück und es kam zu einer grünen Tageskerze.
Auch beim TTF Gas Cal 26 Future scheint der Support bei 33 Euro/MWh ein weiteres Mal zu halten. Nach dem gestrigen „Short Day“ kommt es heute zu einer technischen Gegenbewegung, was in einem „Swing-Low“ enden und weitere Käufer anlocken könnte.
Die Windenergieerzeugung wird ab morgen unterdurchschnittlich ausfallen und erst wieder ab dem 28.7. zulegen und in den überdurchschnittlichen Bereich steigen.
Probleme am LNG-Terminal in Stade, Projekt gerät ins Stocken, Streit zwischen den beteiligten Unternehmen, Fertigstellung war ursprünglich für 2027 geplant.
Bearishe Faktoren
Temperaturprognosen nach unten korrigiert für Nordwesteuropa und Deutschland. Das Risiko für den Rest des Sommers geht damit weiter zurück.
Heute noch überdurchschnittliche Windeinspeisungen in Deutschland.
Gasangebot aus Norwegen und per LNG auf Rekordniveau. Laut Gassco sind 312 mcm/d Gas für heute nominiert und keine ungeplanten Störungen gemeldet.
CoT-Report EUA wird heute veröffentlicht: Die Investment Funds hatten im letzten CoT-Report mit Stand 11.07.2025 ihre Netto-Long-Position um rund 3,9 Mio. t noch deutlich reduziert, insbesondere indem sie Short-Positionen aufgebaut und Long-Positionen abgebaut hatten. Das deutete darauf hin, dass diese Marktteilnehmer zuletzt eher mit fallenden EUA-Preisen rechneten. Dieser Trend könnte sich weiter fortgesetzt haben, was heute bearish auf den EUA-Preis wirken sollte.
Die Rendite der japanischen Staatsanleihen mit 10-jähriger Laufzeit steuert auf neue Rekordwerte von 1,6 Prozent zu. Aufgrund der hohen Staatsverschuldung des Landes stellt dies ein Risiko für das globale Finanzsystem dar.
Neutrale Faktoren
CoT-Report TTF Gas wird heute veröffentlicht: Die Investment Funds hatten am TTF-Gasmarkt im letzten CoT-Report mit Stand 11.07. ihre Netto-Long-Position um über 17 TWh noch deutlich ausgebaut. Wir gehen heute allerdings nicht von einer weiteren Zunahme der Netto-Long-Position aus und erwarten keine größeren Marktreaktion mit der Veröffentlichung.
Weiterhin kein neuer Termin für Kapazitätsauktion am Speicher Rehden.
EU nimmt Sanktionen gegen drei Tanker von japanischer Mitsui nach Verzicht auf russisches LNG zurück.
Heute Zollgespräche zwischen EU-Vertretern und US-Unterhändlern in den USA.
Wiederaufnahme der Friedensgespräche zwischen Ukraine und Russland heute in der Türkei.
„Größter Deal aller Zeiten“ laut US-Präsident Trump zwischen Japan und den USA, Japan wird 550 Mrd. US-Dollar in den USA investieren, dafür sinken die Zölle. Japans Regierungschef sieht seine Mission damit als erfüllt an und tritt bis Ende August zurück. Zusammenarbeit auch bei Alaska LNG. „Wir haben das eine Abkommen abgeschlossen ... und jetzt werden wir ein weiteres abschließen, denn sie gründen mit uns ein Gemeinschaftsunternehmen in Alaska, wie Sie wissen, für das LNG," sagte Trump. „Sie sind bereit, diesen Deal jetzt abzuschließen.“
DailyReport Recap vom 22.07.2025: Deutliches LNG-Angebotswachstum in 2026
Am Dienstag entwickelten sich die Preise für die Strom- und Gaskontrakte seitwärts. Entlang der Terminkurve gab es auf Schlusskursbasis keine größeren Veränderungen. Bei den EUAs ging es mit 0,7 Prozent etwas deutlicher nach unten, auch am Ölmarkt gab es mit minus 1,2 Prozent ein etwas deutlicheres Ergebnis. Am Kohlemarkt gab es nach den kräftigen Preisrückgängen der letzten Handelstage eine Gegenbewegung von plus 1,6 Prozent. Die IEA präsentierte spannende Ausblicke für den Gasmarkt.
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Strom Cal 28 Base konsolidiert innerhalb von zwei Trendgeraden
Das Strom Cal 28 Base befindet sich aktuell auf seiner 200-Tagelinie bei 71,70 Euro/MWh, konsolidiert allerdings zuletzt volatil seitwärts. Auf der einen Seite sind nach wie vor höhere Tiefs erkennbar, allerdings fehlen die höheren Hochs, um einen intakten Aufwärtstrend zu begründen. Oberseitig sind sogar fallende Hochs ersichtlich, womit eine rote fallende Trendgerade in den Chart eingezeichnet werden kann. Die Konsolidierung innerhalb dieser beiden Trendgeraden führt zu einer neutralen charttechnischen Einschätzung. Unterhalb von 71,35 Euro/MWh wird es für den Future bearisher, da auch die 200-Tage-Linie und der grüne Aufwärtstrend unterschritten wurden. Ein Test der grünen Support-Zone darf dann eingeplant werden. Sollte der Kurs in den nächsten Tagen auch unter diese massive Supportzone zwischen 70,45-69,91 Euro/MWh fallen, düstert sich das Chartbild weiter erheblich ein. Ein Wiedersehen mit dem Apriltief bei 67,28 Euro/MWh könnte die Folge sein. Ein Preisanstieg über 73,02 Euro/MWh würde das Reaktionshoch von Mitte Mai bei 73,88 Euro/MWh aktivieren und darüber würde der Aufwärtstrend weiter fortgesetzt werden können. Fazit: Das Strom Cal 28 Base ist zwischen zwei Trendgeraden eingeklemmt und befindet sich in einer Konsolidierungsphase, von daher charttechnisch neutral.
Indexierter Preisverlauf Strom Frontjahre Base (Start: 04.04.2025)
Interessant ist die relative Stärke des Strom Cal 27 Base im Vergleich zu den anderen Strom Frontjahren im Base.
EUA-Dez-25: Nächster wichtiger Support bei 68,71 Euro/t CO2 angelaufen
Energy market Drivers am 22.07.2025: Charttechnische Key-Supports werden von oben getestet
Am Dienstag eröffnen die Energiemärkte seitwärts. Die Frontjahre bei Strom Base und TTF Gas sowie die EUAs laufen zu Beginn der KW 30 charttechnische Key-Supports an, woraufhin es zu einer technischen Gegenbewegung und Kaufinteresse der Marktteilnehmer kommen könnte. Es besteht zumindest eine gewisse Rebound-Gefahr am Dienstag, ansonsten zeigt sich das fundamentale Umfeld überwiegend bearish.
Bullishe Faktoren
"Wir stehen hier vor einer der größten Investitionsinitiativen, die wir in Deutschland in den letzten Jahrzehnten gesehen haben", sagte Friedrich Merz gestern in Berlin. Zuvor hatte die von 61 Firmen gegründete Initiative "Made for Germany" Investitionen bis 2028 in Höhe von 631 Milliarden Euro angekündigt. Dieser Konjunkturbooster kann sich bullish auf die Strom- und Gasterminkurve sowie auf die EUAs auswirken. Schon jetzt zeigt das Strom Cal 27 Base seit April eine relative Stärke gegenüber den anderen Strom Base Frontjahren (siehe Chart).
Großbritannien verhängt neue Sanktionen gegen 135 russische Tanker.
Die Frontjahre bei Strom Base und TTF Gas sowie die EUAs laufen zu Beginn der KW 30 charttechnische Key-Supports an, woraufhin es zu einer technischen Gegenbewegung und Kaufinteresse der Marktteilnehmer kommen könnte. Es besteht eine Rebound-Gefahr am Dienstag.
Bearishe Faktoren
Kühlere Temperaturprognosen und ein Anstieg der Windproduktion ab Ende Juli sorgen für Entspannung am kurzen Ende der Gas- und Stromterminkurve sowie bei EUAs.
Der Rheinpegelstand am Messpunkt Kaub verbessert sich weiter, was die Stromerzeugungskosten sinken lässt.
Der CO2-Dez-25-Future schloss am Montag unterhalb der Marke von 70 Euro/t CO2, was einen bearishen Impact auf die weitere Preisentwicklung haben könnte. Diese Marke konnte seit dem 30.06. auf Schlusskursbasis immer wieder verteidigt werden.
Entwarnung bezüglich KKW Bugey (3,6 GW) in Frankreich, Flusswassertemperatur der Rhone nicht mehr kritisch. EDF: „Einfluss der Hitze auf die Produktion in diesem Sommer sehr begrenzt.“ Aber bisher immerhin größte hitzebedingte Einschränkungen seit 2020.
Das Strom Cal 26 Base testet zu Beginn des Handelstages am Dienstag das Tief von Ende Juni bei 84,35 Euro/MWh. Es kommt bei 84,40 Euro/MWh zunächst technischer Kaufdruck auf. Ein Unterschreiten dieser Marke würde einen kurzfristigen Abwärtstrend begründen und die aktivierte „bearishe Flagge“ bestätigen.
Norwegens Öl- und Gasproduktion übertraf im Juni die offizielle Prognose um 2,3 Prozent, teilte das Land am Dienstag mit.
Chinas Kohleimporte aus Indonesien sind im Juni im Vergleich zum Vorjahr um 30 Prozent zurückgegangen, wie aus Zolldaten vom Sonntag hervorgeht.
Asiens LNG-Importe bleiben auch im Juli schwach, da die meisten Mengen nach Europa gehen. Die schwachen LNG-Einfuhren im Juli setzen den diesjährigen Trend von rückläufigen LNG-Importen in Asien fort.
Neutral Faktoren
Noch keine neuen Auktionstermine für Kapazität im Speicher Rehden bekannt gegebenen.
Neue Verhandlungen zwischen Ukraine und Russland für Mittwoch in Istanbul geplant.
Für den 22.07. werden aus Norwegen gemäß Gascco Daten 316,4 mcm/d nominiert. Es werden keine ungeplanten Ausfälle oder Störungen gemeldet.
DailyReport Recap vom 21.07.2025: Weiter abwärts am Montag
Am Montag setzten sich die Preisrückgänge am Energiemarkt weiter fort. Besonders am Gasmarkt ging es kräftig nach unten, das TTF Frontjahr gab 1,8 Prozent nach. Auch bei der Kohle waren die Rückgänge erneut deutlich. Die Gasflüsse aus Norwegen nahmen nach den Wartungsarbeiten zu und ab morgen wird wieder mehr Wind erwartet.
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LNG-Preise in Asien auf dem Rückzug - SKS-Formation in Ausbildung
Die asiatischen LNG-Preise fallen Anfang dieser Woche auf 12 USD/mmbtu, da eine schwache Nachfrage und weiterhin hohe Lagerbestände dominieren. Die Nachfrage in China bleibt schwach. Käufer in Asien empfinden die Preise scheinbar weiterhin als zu hoch und treten nicht in einen Bieterwettbewerb mit Europa ein. Auch die Produktionsausfälle in Australien, den Vereinigten Staaten und den Vereinigten Arabischen Emiraten verursachten keine Angebotsengpässe. In Europa stiegen die Gaspreise wegen ungeplanter Wartungen in Norwegen kurzfristig, sanken dann jedoch wieder am Freitag, als das Angebot schneller als gedacht wieder anstieg. Die EU verschärfte die Sanktionen gegen Russland, doch TTF Gas reagierte am Freitag darauf kaum, da der Ausstieg aus russischem Gas bis 2027 wohl keine Überraschung für die Marktteilnehmer mehr darstellt.
Was sagt die Charttechnik?
Der LNG-Preis zur Lieferung im September bildet derzeit eine obere Umkehrformation in Form einer ausgeprägten Schulter-Kopf-Schulter-Formation (SKS) aus. Die Nackenlinie bei 12 USD/mmbtu wird zu Beginn der KW 30 am Montag getestet. Knapp darunter wartet ein weiterer wichtiger Support bei 11,77 USD/mmbtu. Fällt der Kurs unter diese breite Supportzone, sind weitere Preisangaben zu erwarten. Das Tief aus April bildet die nächste wichtige Auffangzone aus. Hier darf mit Kaufdruck erwartet werden. Sollten die Preise unter 11,77 USD/mmbtu zurückfallen, wäre ein neuer Abwärtstrend etabliert, woraufhin sogar das Apriltief unterschritten werden könnte. Die psychologische 10er-Marke liefert im Anschluss Kaufargumente an die Hand. Sollten die Kurse allerdings wieder nach oben wegdrehen und die wichtige Polaritätswechselzone bei 12,77 USD/mmbtu erneut überwinden können, käme dies einem Kaufsignal gleich. Die 200-Tage-Linie bei derzeit 13 USD/mmbtu könnte aber Widerstand leisten.
70-Euro-Marke bei den EUAs erneut im Fokus - konjunktureller Rückenwind Fehlanzeige
Wenig konjunkturellen Rückenwind dürften weiterhin die EUAs erfahren. So hat letzte Woche im Handelsblatt der renommierte Ökonom Lars Feld die Perspektiven für die deutsche Wirtschaft sehr skeptisch beurteilt, die deutsche Bundesbank beklagte die vor allem seit 2021 spürbar abnehmenden Exportweltmarktanteile und erwartet, dass das BIP in Q2 nur stagnierte und der Stahlverband sendete letzte Woche einen dramatischen Appell an die Regierung. Nach einem bereits schwachen Jahr 2024 sei die deutsche Rohstahlproduktion im ersten Halbjahr 2025 um fast zwölf Prozent auf 17,1 Mio. Tonnen gesunken. Insgesamt bewege sich das Produktionsvolumen damit auf dem Niveau der Finanzmarktkrise im Jahr 2009. Dies zeige, „wie dramatisch es um den Industriestandort Deutschland steht“, erklärte die Hauptgeschäftsführerin des Stahlverbands, Kerstin Rippel. Ganz besonders litten die Stahlunternehmen unter der schwachen Inlandsnachfrage aus zentralen Abnehmerbranchen wie Bau, Maschinenbau und Automobilindustrie. Diese liege hochgerechnet auf das Jahr mit rund 29 Mio. Tonnen aktuell historisch niedrig. Hinzu kämen die bekannten Standortnachteile und handelspolitischen Schwächen. Auch die europäische petrochemische Industrie wird von einer Welle von Werksschließungen heimgesucht, nachdem sie jahrelang Verluste erlitten hatte. Hohe Produktionskosten und alternde Anlagen haben die europäischen Chemiekonzerne in Bedrängnis gebracht. So gab Dow-Chemicals jüngst die Schließung seiner Standorte Böhlen und Schkopau bekannt, was für die Wertschöpfung in Mitteldeutschland und damit einhergehend für die EUA-Nachfrage negativ zu bewerten ist.
Blick auf die Charttechnik
Der EUA-Dez-25-Future hat den kurzfristigen Abwärtstrend von Mitte Juni beendet. 200-Tage-Linie und 70-Euro-Marke werden zu Beginn der KW 30 erneut getestet. Von hier aus besteht Rebound-Gefahr. Ggf. stützen bereits beginnende Compliance-Käufe den Markt, obwohl noch 2,5 Monate bis Ende September verbleiben. Ein stärkeres Kaufsignal wird oberhalb von 72,8 Euro/t CO2 generiert und das Chartbild hellt sich zugunsten der CO2-Bullen wieder auf. Die Trendanalyse stellt sich zwischen 70 Euro auf der Unter- und 72,8 Euro/t CO2 auf der Oberseite aktuell neutral dar. Ein Tagesschlusskurs unterhalb von 70 Euro/t CO2 wäre ein bearishes Signal an den Markt, denn dieses psychologische Level konnte bislang im Juli immer wieder verteidigt werden.
Kursziel der SKS-Formation beim Strom Cal 26 Base bei 85,26 Euro/MWh angelaufen
Das Kursziel der SKS-Formation beim Strom Cal 26 Base Future im Stundenchart bei 85,26 Euro/MWh wurde am Montagvormittag angelaufen. Nun setzen Gewinnmitnahmen ein und der Strom Future stabilisiert sich. Ein Preisanstieg über die Nackenlinie bei 86,60 Euro/MWh würde 1 Euro Kurspotenzial auf der Oberseite bis zunächst 87,60 Euro/MWh bereithalten.
SKS-Formation Strom Cal 26 Base - erster Support im Stundenchart angelaufen
Energy Market Drivers am 18.07.2025: Weg frei für Sanktionen gegen Russland
Am Freitag eröffnen die Energiemärkte seitwärts. Die Rückkehr der Gasanlagen Nyhamna und Kollsnes wirken auf den Gasspotmarkt bearish. Der TTF Gas Day-Ahead fällt um 0,8 Prozent. Stützend dürfte die Ankündigung der Slowakei wirken, den Widerstand gegen die EU-Sanktionen aufgeben zu wollen.
Bullishe Faktoren
Slowakei will Widerstand gegen EU-Sanktionen aufgeben. Am Donnerstagabend gab Robert Fico bekannt, dass die Blockade des 18. EU-Sanktionspakets aufgehoben wird. Die Umsetzung dieser Entscheidung ist für den heutigen Freitag vorgesehen. Ziel der Sanktionen sind neben den russischen Exporten von Gas und Öl auch russische Banken und die Rüstungsindustrie.
US-Regierung bekräftigt die Absicht, sekundäre Zölle gegen russische Ölexporte zu verhängen, sollte bis Anfang September keine Waffenruhe in der Ukraine erreicht werden. US-Regierungssprecherin Karoline Leavitt sagte auf Nachfrage vor Journalisten, wenn es keine Einigung zu einer Waffenruhe oder eine Friedensvereinbarung innerhalb der Frist gebe, würden Länder, die Öl von Russland beziehen, sanktioniert. Russland wies das Ultimatum der USA zurück und beschuldigte die USA, mit den Waffenlieferungen an die Ukraine den Krieg anzuheizen.
US-Gaspreise auf 2-Wochenhoch, Hitzewelle sorgt für erhöhten Strombedarf.
Der Baltic Dry Index steigt auf über 2000 Punkte und notiert am 18.07. bei 2030 Zähler. Der Anstieg beträgt seit Jahresbeginn 190 Prozent und seit Mitte Mai 60 Prozent. Dies dürfte mit ein Grund sein, warum API#2 Kohle Cal 26 seit Mai ebenfalls um rund 10 Prozent auf aktuell 111 USD/t zugelegt hat. Ende letzter Woche notierte der Kohle-Future noch bei 117 USD/t und hatte zuletzt etwas korrigiert. Der Aufwärtstrend ist weiter intakt.
SEFE versteigert 2,56 TWh Kapazität für den Gasspeicher Rehden.
Bearishe Faktoren
Die beiden Gasanlagen Nyhamna und Kollsnes sind beide wieder am Netz. Es gibt keine längeren Ausfallzeiten und die Nominierungsdaten zeigen 312 mcm/d, was rund 50 mcm/d mehr ist als gestern. Das dürfte einen bearishen Impact auf den Markt heute haben.
Temperaturprognosen für 25.7. bis 5.8. nach unten korrigiert, unterdurchschnittliche Werte für Deutschland, aber in Nordwesteuropa überdurchschnittlich warm trotz Korrektur nach unten.
Der Wind nimmt kommende Woche deutlich zu. Dies überkompensiert die schwächere Solareinspeisung.
Die Renditen japanischer Staatsanleihen sind auf ein Niveau gestiegen, das seit Jahrzehnten nicht mehr erreicht wurde. Die Rendite 10-jähriger japanischer Staatsanleihen erreicht mit 1,53 Prozent den höchsten Stand seit 2008. Höhere Zinsen können das Wirtschaftswachstum dämpfen. Die Nachfrage nach LNG könnte zurückgehen, falls es zu einer konjunkturellen Abkühlung kommt.
Der zweitgrößte deutsche Stahlhersteller Salzgitter hat nach schwachen Halbjahreszahlen seine Prognose für 2025 gesenkt. Der Umsatz fiel im ersten Halbjahr auf 4,7 Milliarden Euro (Vorjahr: 5,2). Für die zweite Jahreshälfte wird keine Markterholung erwartet.
Neutrale Faktoren
Die Aktienmärkte zeigen sich weiter bullish. Die Korrelation von Aktienmarkt zu den EUAs ist derzeit allerdings gering.
Lars Klingbeil und Bundesbank-Chef Joachim Nagel geben am Freitagvormittag eine Presseerklärung zum beendeten G20-Gipfel ab.
Die Bank of England hat laut Insidern einige Kreditinstitute gebeten, ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber potenziellen Schocks beim US-Dollar zu überprüfen. Dieser Schritt wird als Maßnahme zur Bewertung von Risiken im Zusammenhang mit den globalen Finanzmärkten unter der Regierung von Präsident Donald Trump betrachtet.
Die EUAs sind der 70-Euro-Marke wieder recht nahe gekommen und handeln am Freitag bei 70,72 Euro/t CO2. Von diesem Niveau aus besteht Rebound-Gefahr, zumal sich die seitwärts verlaufende 200-Tage-Linie bei 70,68 Euro/t CO2 befindet und damit ebenfalls stützend wirken könnte. Aus Sicht der Trendanalyse ist der EUA-Future zwischen den Grenzen 70 Euro auf der Unter- und 73 Euro/t CO2 auf der Oberseite neutral zu werten.
Ölpreis reagiert nach wie vor kaum auf überraschend gute Wirtschaftsdaten
Überraschungen sind das Salz in der Börsensuppe. Nichts lässt die Notierungen an den Finanz- und damit Rohstoffmärkten weniger kalt als allseits Bekanntes. Vor diesem Hintergrund arbeiten (auch) wir mit einem eigenen „Surprise-Index“, der die Abweichungen der Ist-Werte vom Konsens misst und sie der auserwählten Finanzmarktvariablen – in diesem Fall Erdöl Brent Frontmonat – gegenüberstellt. Dies funktioniert in der Regel deshalb gut bis sehr gut, da an den Rohstoffmärkten im Trend die Nachfrage für die Preissetzung dominiert, wie zahlreiche Studien belegen.
In unseren „Surprise-Index“ gehen Konjunkturdaten aus den USA, China, Japan, der EU (vor allem Deutschland und Frankreich), Brasilien, Indien und Taiwan ein. Man erkennt anhand der Graphik, dass die Brent-Notierungen und der Surprise-Index bis Anfang April dieses Jahres weitgehend in die gleiche Richtung tendierten. Mit der US-Zollankündigung am 2. April lösten sich allerdings beide Reihen voneinander, was gut nachvollzogen werden kann. Würde man die sehr volatile Phase zurzeit des Angriffs Israels auf den Iran unter späterer Beteilung der USA im Juni ausblenden, würde man erkennen, dass Erdöl Brent unserem „Surprise-Index“ seit Anfang Mai nur zögerlich folgt. Dies ist auch am aktuellen Rand nicht anders. So haben vom 15. bis 17. Juli die acht von uns betrachteten US-Konjunkturdaten (wichtige Variablen aus anderen Ländern wurden in den letzten drei Tagen nicht veröffentlicht) allesamt und zum Teil erheblich überrascht. Dies galt heute zum Beispiel für den US-Einzelhandelsumsatz für Juni (Ist: +0,6% ggü. Vormonat; erwartet: +0,1%) und das Stimmungsbarometer des Verarbeitenden Gewerbes aus der Region Philadelphia für Juli (Ist: +15,9 Punkte; erwartet: -1,0 Punkte). Rohöl Brent ignorierte bislang zudem auch die US-Drohungen gegen China und Indien, die nach wie vor russisches Erdöl beziehen.
Wie immer, wenn etwas nicht sofort schlüssig erklären werden kann, begibt man sich auf die Suche nach vermeintlichen Gründen. Oftmals ist dies dann zwar lediglich ein „Erklären im Nachhinein“, im aktuellen Fall könnte jedoch das üppige Rohölangebot, welches von der OPEC+ in Kürze noch weiter erhöht werden dürfte, ein möglicher Erklärungsansatz für die relative Schwäche des schwarzen Goldes sein. Darüber hinaus misstraut Rohöl Brent offenbar dem aktuellen Schein (nicht nur) der US-Wirtschaft, so dass dieses auch deutlich hinter den relevanten Aktienindizes zurückblieb. Wie dem auch sei, vertrauenerweckend ist das Bild, das Brent derzeit abgibt, jedenfalls nicht und die Korrelation zu den anderen fossilen Brennstoffen und zu den EUAs ist derzeit nicht gerade klein.
DailyReport Recap vom 17.07.2025: Gasspeicher Rehden mit erfolgreicher Kapazitätsauktion
Am Donnerstag zeigte sich ein gemischtes Bild an den Energiemärkten. Die Bewegungen bei Strom und Gas waren auf Schlusskursbasis wenig ausgeprägt. Das kurze Ende beim Gas gab nach, bis zum Handelsschluss lagen keine Informationenüber mögliche Verlängerungen der Ausfallzeiten bei den norwegischen Gasanlagen Nyhamna und Kollsnes vor, beide sollen nach letztem Stand morgen früh um 6 Uhr wieder in Betrieb gehen.
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EU-Erdgasseinspeicherung über "unserem Zielpfad"
Stand 15. Juli, als die EU-Erdgasspeicher zu 63,6% gefüllt waren, kann gesagt werden, dass die Befüllung aktuell immer noch zügiger vonstattengeht als wir das ab 25. Juni unterstellt hatten (Graphik). Vor diesem Hintergrund sehen wir – Stand heute – nach wie vor abnehmende Risiken, was das Speicherziel in Höhe von 90% per 1. November betrifft. Dieses ist ohnehin nicht mehr starr, sondern flexibel auslegbar, zumal auch keine Sanktionen bei Nichterreichen vorgesehen sind. Wer sollte diese auch einklagen und wer sollte diese rechtswirksam aussprechen? Wir werden in regelmäßigen Abständen die Entwicklung weiter beobachten, sind jedoch weiterhin guten Mutes, dass zu Beginn der Heizperiode ausreichend Erdgas eingespeichert sein wird. Das sollte im Zeitablauf Druck von Erdgaspreis TTF nehmen.
Strom Cal 26 Base komplettiert SKS-Formation im Stundenchart
Der Strom Cal 26 Base Future komplettiert eine SKS-Formation im Stundenchart. Das kalkulatorische Abschlagspotential liegt bei 85,26 Euro/MWh. Ein Anstieg der Notierung über 87,70 Euro/MWh würde die SKS-Formation negieren.
Hohe Korrelation von Öl zu Gas und Strom
Der Ölpreis (z. B. Brent) gilt als globaler Referenzwert für viele Energiemärkte und beeinflusst die Erwartungen der Marktteilnehmer hinsichtlich der allgemeinen Energiepreisentwicklung. Lange Zeit waren Gaspreise (insbesondere in Europa und Asien) direkt an den Ölpreis gekoppelt. Diese Kopplung ist in den Verträgen in Europa weitestgehend verschwunden. Dennoch gibt es Phasen, wie aktuell, wo die Korrelation zwischen Öl und Gas und damit Strom äußerst hoch ist, sodass Preisbewegungen beim Öl ähnliche Trends bei Gas und Strom nach sich ziehen. Der Korrelationskoeffizient zwischen dem TTF Gas Cal 26 und dem Brent Crude Frontmonat liegt derzeit bei 0,9 (siehe Chart 1). Gerade in Phasen geopolitischer Unsicherheit orientieren sich Gashändler oftmals am Ölmarkt. Der Ölpreis fungiert insofern als Frühindikator für Trends im Strom- und Gasmarkt, was ihn für Preisabschätzungen bei diesen Commodities immer noch relevant macht.
Ölpreiskopplung in Asien
Zudem sind gerade in Asien langfristige LNG-Lieferverträge immer noch an den Ölpreis gekoppelt. Mit der Liberalisierung und Globalisierung des LNG-Markts (u. a. mehr Spot-Lieferungen, LNG-Handel) wurden immer mehr Verträge an Gashubs, wie den JKM in Asien (Japan Korea Marker) oder TTF in Europa gekoppelt. Laut Branchenberichten (z. B. IEA, IGU) lag 2023/2024 der Anteil der an Öl gekoppelten LNG-Importe in Asien immer noch bei rund 60 bis 70 Prozent, 2015 waren es noch fast 90 Prozent. Vor allem Japan, Südkorea und Taiwan nutzen noch die Ölpreisbindung, während China und Indien stärker auf Spot- und Hubpreise setzen.Von daher könnte der Blick auf die Charttechnik beim Brent Crude Frontmonat aktuell zielführend sein, um auch eine Preiserwartung für Gas und Strom daraus herzuleiten.
Technische Analyse Brent Crude Frontmonat - Bearishe Flagge aktiviert
Der Brent Crude Frontmonat ist nach dem 12-Tage-Krieg zwischen Isreal und dem Iran von in der Spitze 81,40 USD/bbl am 23.06. bis auf 66,82 USD/bbl innerhalb von zwei Handelstagen in die Tiefe gerauscht. Das lokale Tief wurde am 01.07. bei 66,34 USD/bbl erreicht. In den letzten Handelstagen stabilisierten sich die Notierungen wieder und erreichten im Hoch am 14.07. mit 71,53 USD/bbl das 38,2%-Fibonacci-Retracement (71,73 USD/bbl). Die Erholung der letzten Tage kann daher als technische Gegenbewegung nach dem Kurseinbruch interpretiert werden. In den letzten beiden Handelstagen fiel der Kurs unter den kurzfristigen Aufwärtstrendkanal und testet derzeit die Supportzone bei 68,68 USD/bbl.
Rückgang des Ölpreises bis 60 USD/bbl?
Der kurzfristige Aufwärtstrendkanal, der jüngst gebrochen wurde, kann als “bearishe Flagge” interpretiert werden. Eine “bearishe Flagge” ist ein technisches Chartmuster, das auf einen möglichen weiteren Preisrückgang nach einer vorangegangenen Abwärtsbewegung hindeutet. Eine “bearishe Flagge” entsteht, wenn nach einem kräftigen Preisrückgang (dem sogenannten „Flaggenmast“) eine kurze Phase der Erholung folgt, die optisch einer kleinen, nach oben gerichteten Flagge ähnelt. Diese Konsolidierungsphase findet meist in einem parallelen, leicht aufwärtsgerichteten Trendkanal statt. Das Muster signalisiert, dass die vorherige Abwärtsdynamik wahrscheinlich bald fortgesetzt wird. Bricht der Preis nach unten aus der „Flagge“ aus, sehen Öl-Händler dies als Signal, auf weiter fallende Ölpreise zu setzen. Dazu sollte im Folgenden nun der Support bei 68 USD/bbl ebenfalls unterschritten werden. Im Nachgang sind Preisangaben bis 63 USD/bbl (61,85%-Fibo-Projektion) und 58 USD/bbl (100%-Fibo-Projektion) denkbar. Die bearishe Flagge wird indes negiert, wenn der Brentpreis über 71,53 USD/bbl ansteigt.
Realisiert sich die bearishe Flagge und fällt der Kurs für Brent Crude weiter zurück, sind aufgrund der hohen Korrelation ebenfalls Preisrückgänge bei Gas und Strom anzunehmen.
Energy Market Drivers vom 17.07.2025: Neben Nyhamna kommt ein weiterer Ausfall bei Kollsnes am Gasmarkt hinzu
Am Donnerstag eröffnen die Energiemärkte bei Strom und den EUAs seitwärts. Der Gasmarkt zeigt sich am kurzen Ende fester. Neben Nyhamna kommt nun ein Ausfall der Gasanlage Kollsnes hinzu. Beide berichten über Stromausfälle, die bis morgen behoben sein sollten. Die Nominierung ist mit 272 mcm/d dennoch überraschend hoch, könnte aber im Laufe des Tages noch nach unten korrigiert werden.
Bullishe Faktoren
US-Präsident Trump hält ein Handelsabkommen mit der EU nun für möglich. Laut ihm ist die EU verhandlungsbereit. Gleichzeitig reiste EU-Handelskommissar Sefcovic zu Gesprächen nach Washington. Das G20 Finanzministertreffen wird indes überschattet von zahlreichen Absagen.
Die Investment Funds am TTF-Gasmarkt haben ihre Netto-Long-Position mit Stand 11.07. deutlich ausgebaut – um über 17 TWh (+11,6 Prozent) innerhalb einer Woche. Auffällig ist, dass sowohl die Long-Positionen um 8,59 TWh erhöht wurden als auch gleichzeitig die Short-Positionen um 8,52 TWh reduziert wurden. Dies zeigt eine klar bullishe Positionierung der Spekulanten.
Der Ausfall der Gasanlage Nyhamna wurde (wie erwartet), um einen Tag verlängert. Das Ende des „Event Stop“ wird nun auf den 18.07. 6 Uhr terminiert. Weitere Verlängerungen des Ausfalls sind nicht ausgeschlossen. Die ausfallende Menge wurde auf 49,8 mcm/d reduziert.
Hinzu kommt ein ungeplanter Ausfall bei Kollsnes, der bereits gestern im Laufe des Tages kommuniziert wurde und ebenfalls nur bis morgen früh andauern soll. Mit Nyhamna und Kollsnes werden dem Markt in Summe 101 mcm/d, was am Spotmarkt durchaus relevante Mengen sind. Die Gassco Nominierung liegt bei 272 mcm/d und könnte sich im Laufe des Tages reduzieren. Beide Anlagen melden als Grund Stromausfälle, womit der Ausfall „eigentlich“ keine Wochen andauern sollte.
Unabhängig von der Blockade der Slowakei gegen neue Russland-Sanktionen will die EU-Kommission den Gasimportstopp für russisches Gas vorantreiben. Da dies über Handelsrecht abgebildet werden soll, können die Mitgliedsländer nicht blockieren. Aber die Slowakei versucht dies, indem sie neue Sanktionen an die Gasfrage koppelt (siehe bearishe Faktoren).
Bei den EUAs wurde der kurzfristige Abwärtstrend seit Mitte Juni oberseitig gebrochen, was einen bullishen Impuls setzt. Die 70-Euro-Marke und die 200-Tage-Linie haben erneut gehalten. Ein weiteres Kaufsignal wird oberhalb von 72,80 Euro/t CO2 generiert.
Bearishe Faktoren
Die Investment Funds haben ihre Netto-Long-Position mit Stand 11.07.2025 um rund 3,9 Mio. t deutlich reduziert, insbesondere indem sie Short-Positionen um 2,23 Mio. t aufgebaut und Long-Positionen um 1,67 Mio. t abgebaut haben. Das deutet darauf hin, dass diese Marktteilnehmer zuletzt eher mit fallenden EUA-Preisen rechnen oder zumindest ihre bisherige bullishe Haltung angepasst haben.
Erneut ist gestern Abend ein Vermittlungsversuch gescheitert, die Slowakei blockiert weiter neue EU-Sanktionen gegen Russland.
Der Ölmarkt mit Brent Crude liefert eher bearishe Vorgaben und fällt unter den kurzfristigen Aufwärtstrendkanal zurück, was eine „bearishe Flagge“ impliziert und somit weiteres Downside-Potential offenlegt. Die gestrigen Tagestiefs wurden allerdings zurückgekauft. Weiter fallende Ölpreise dürften auch auf Gas und damit auf Strom ausstrahlen, denn die Korrelation war mit 0,9 zuletzt wieder ausgesprochen hoch.
Die Windprognosen haben sich für Ende Juli etwas verbessert, gleiches gilt auch für die Temperaturprognosen, die nach unten korrigiert wurden. Damit bestätigt sich unser schon seit einiger Zeit kommunizierte Sichtweise, dass die nächste Hitzewelle wenig dramatisch ausfallen müsste. Eine länger andauernde Hitzeflaute schein nicht anzustehen. Dramatische Kühlwasserprobleme in Frankreich sind ebenfalls nicht erkennbar.
Neue Bewegung hinsichtlich einer möglichen Kopplung von EU-ETS und UK-ETS. Die EU-Kommission hat hierzu gestern einen Entwurf veröffentlicht („Empfehlung der Kommission für einen Ratsbeschluss“), was ein wichtiger Schritt für die Aufnahme von Verhandlungen ist. Da die Ausgestaltung der Kopplung unklar ist (sie wird zwischen EU und UK ausgehandelt), ist noch nicht endgültig klar, wie sie sich preislich auswirken wird. Seit Anfang des Jahres ist der Spread zwischen beiden Emissionshandelssystemen zusammengelaufen, die UKAs sind dabei deutlich teurer geworden im Vergleich zu den EUAs. Im Entwurf ist vorgesehen, dass die Preisdifferenzen, die seit dem Brexit entstanden sind, ausgeglichen werden sollen. Zertifikate sollen gegenseitig anerkannt werden. UK soll dazu eine mindestens so ambitionierte Klimapolitik betreiben wie die EU, es soll eine Regelharmonisierung inkl. des Reduktionspfades erfolgen. Beide Wirtschaftsräume werden aus dem jeweiligen Grenzausgleichsmechanismus ausgeklammert, was deutliche Vorteile für den Handel hätte.
Neutral Faktoren
Heute zwischen 14 und 14:30 Uhr erfolgt erneut eine Kapazitätsauktion für den Gasspeicher Reden, die letzte am 15.7. verlief erfolglos.
Die Empfehlung der Kommission für einen Ratsbeschluss, die eine Verbindung zwischen dem britischen und dem EU-Emissionshandelssystem empfiehlt, ließ die britischen CO2-Preise am Mittwoch ansteigen.
Die Inflation im Euroraum erreichte im Juni mit 2,0 Prozent genau das Ziel der EZB. Nach vorläufigen Zahlen ist das ein Anstieg von 1,9 Prozent im Mai. Die EZB hat den Leitzins seit Juni 2024 auf 2,0 Prozent gesenkt, eine weitere Zinssenkung wird nächste Woche nicht erwartet.
DailyReport Recap vom 16.07.2025: Sorge um norwegische Gasanlage Nyhamna
Die Preisbewegungen am Energiemarkt am Mittwoch waren auf Schlusskursbasis nahezu unverändert. Im Tagesverlauf haben die EUAs zwischenzeitlich deutlicher zulegen können, aber am Ende leicht im Minus geschlossen. Der Ausfall der Gasanlage Nyhamna stützte das kurze Ende der Gasterminkurve.
Bild unten: Die norwegische Gasverarbeitungsanlage Nyhamna auf der gleichnamigen Halbinsel an der Westküste Norwegens verfügt über eine Kapazität von 79,8 Mio. Kubikmetern/Tag, von denen 69,8 Mio. Kubikmetern/Tag aktuell ausgefallen sind.
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CoT-Report TTF Gas: Spekulanten bauen Net-Long-Position aus
Die Investment Funds am TTF-Gasmarkt haben ihre Netto-Long-Position mit Stand 11.07. deutlich ausgebaut – um über 17 TWh (+11,6 Prozent) innerhalb einer Woche. Auffällig ist, dass sowohl die Long-Positionen um 8,59 TWh erhöht wurden als auch gleichzeitig die Short-Positionen um 8,52 TWh reduziert wurden. Dies zeigt eine klar bullishe Positionierung der Spekulanten. Diese Marktpartei erwartet offenbar weiter steigende Gaspreise, zumindest kurzfristig, und rechnet nicht mit signifikanten Rücksetzern. Die Investment Funds sind richtungsweisende Akteure und positionieren sich offensichtlich zunehmend auf der Long-Seite. Die Daten sprechen für ein positives Momentum. Eine positive Ausrichtung mit Risikomanagement könnte insofern eine sinnvolle Strategie für einen Gashändler sein. Allerdings ist auch Vorsicht geboten: Ein solch starker Positionsaufbau kann bei unerwarteten Gegenbewegungen zu schnellen Korrekturen führen. Hinweis: Dies stellt eine einseitige Interpretation der Lage am Gasmarkt dar und beleuchtet keine weiteren marktbeeinflussenden Faktoren!
Investmentfonds bauen Net-Long-Position ab
Die Investment Funds haben ihre Netto-Long-Position mit Stand 11.07.2025 um rund 3,9 Mio. t deutlich reduziert, insbesondere indem sie Short-Positionen um 2,23 Mio. t aufgebaut und Long-Positionen um 1,67 Mio. t abgebaut haben. Das deutet darauf hin, dass diese Marktteilnehmer zuletzt eher mit fallenden EUA-Preisen rechnen oder zumindest ihre bisherige bullishe Haltung angepasst haben. Die Reduzierung der Net-Long-Position um mehr als 20 Prozent ist signifikant. Ein CO2-Händler an der Börse könnte daraus schließen, dass ein wichtiger Teil der spekulativen Nachfrage derzeit eine vorsichtige bis leicht negative Marktmeinung einnimmt.
Die Investment Funds agieren häufig antizyklisch oder reagieren früh auf Stimmungswechsel am Markt. Die erhöhte Short-Aktivität könnte daher ein Signal für kurzfristigen Preisdruck sein. Gemäß dieser Daten wäre ein defensives Vorgehen ratsam. Eine reine Long-Position wäre aktuell – isoliert betrachtet – eher risikoreich, solange die Investment Funds weiterhin Net-Longs abbauen. Hinweis: Dies stellt eine sehr einseitige Interpretation dar und beleuchtet keine weiteren marktbeeinflussenden Faktoren zum EUA-Markt!
Energy Market Drivers am 16.07.2025: Größerer Ausfall an norwegischer Gasanlage Nyhamna
Am Mittwoch zeigen sich die Energiemärkte gemischt. Die Gaspreise ziehen deutlicher an, aber Strom zeigt sich neutral. Hintergrund könnten Sorgen um die Gasanlage Nyhamna in Norwegen sein, an der es einen ungeplanten Ausfall gegeben hat.
Bullishe Faktoren
In der EU sind neue Sanktionen gegen Russland am Widerstand der Slowakei gescheitert. Am Mittwoch könnte aber eine Einigung erzielt werden. Der slowakische Premier Robert Fico fordert eine Ausnahmeregelung, damit sein Land weiterhin bis 2034 Gas von Gazprom beziehen kann. Die EU plant hingegen, alle russischen Gasimporte spätestens bis Anfang 2028 zu stoppen. Nun sind EU-Sanktionen gegen russisches Uran im Gespräch.
Die EUAs konnten sich gestern von der 70-Euro-Marke nach oben hin absetzen und dies obwohl der Gaspreis simultan gefallen ist. Das könnte auch mit ersten Compliance-Käufen zusammenhängen, denn bis spätestens 30. September 2025 müssen die Berechtigungen für die Emissionen von 2024 abgegeben werden. Die EUAs zeigten gestern zumindest eine ungewöhnliche Stärke gegenüber dem übrigen Energiekomplex, was sich fortsetzen könnte.
Es gibt einen ungeplanten Ausfall an der Gasverarbeitungsanlage Nyhamna mit einer negativen Auswirkung auf die Gasförderung in Höhe von 59,8 Mio. Kubikmeter/Tag. Als Grund wird ein Ausfall der externen Stromversorgung genannt. Voraussichtlich dauert der Ausfall nur bis zum 17.7., aber die Auswirkung ist heute bedeutsam.
Ungeplanter Ausfall am französischen KKW Nogent 1 (1,3 GW). Neustart heute Abend geplant.
Bearishe Faktoren
EU-Sanktionen werden weiter von der Slowakei ausgebremst. Am Mittwoch könnte aber eine Einigung erzielt werden.
Trump rudert bei Waffenlieferungen an die Ukraine zurück, doch keine Langstreckenwaffen. Offenbar wird die 50-Tage-frist für Putin vom Markt als nachgiebig eingeschätzt.
Brent Crude stabilisiert sich derzeit auf einer wichtigen Supportmarke bei 68,68 USD/bbl, die sich in den letzten Monaten bereits als äußerst bedeutsam zeigte (Polaritätswechselzone). Der letzte Kursanstieg seit Anfang Juli kann als technische Gegenbewegung eingestuft werden und hat Eigenschaften einer „bearishen Flagge“, womit wir den Brentpreis kurzfristig schwach einstufen.
Sparpaket in Frankreich zur Haushaltskonsolidierung dämpft Konjunktur in Eurozone.
Neutrale Faktoren
Entwicklungen im Ukraine-Krieg haben keinen Impact mehr auf die Gaspreise. Die Lage spitzt sich zu, nachdem US-Präsident Trump eine Wende in der US-Politik im Umgang mit der Unterstützung der Ukraine angekündigt hatte. US-Präsident Trump bestätigt Waffenlieferungen an die Ukraine, schließt Bodentruppen aber aus.
Heute werden die neuesten CoT-Daten mit Stand 11.07. zum TTF-Gas und EUA-Markt von der Börse ICE Endex erwartet. Für die EUAs war der vorherige Report bullish zu werten. Wir gehen im neuen CoT-Report von keiner größeren Veränderung aus. Der letzte CoT-Report zum TTF-Gasmarkt war hingegen bearish zu interpretieren. Auch hier erwarten wir keine größere Veränderung in der Netto-Position.
DailyReport Recap vom 15.07.2025: Russland-Sanktionen verzögern sich weiter
Am Dienstag ging es an den Energiemärkten preislich unisono weiter nach unten, lediglich die EUAs konnten zulegen. Überraschend kam die Meldung, dass die gestern bereits gemeldete Einigung zwischen der Slowakei und der EU bezüglich neuer Russland-Sanktionen offenbar doch noch nicht zustande kam.
Slowakische Forderungen verzögern Russland-Sanktionen
Die slowakische Regierung fordert eine Verschiebung der Abstimmung über ein neues EU-Sanktionspaket gegen Russland und begründet dies mit nationalen Energieinteressen. Premierminister Robert Fico warnt vor Versorgungsengpässen und wirtschaftlichen Risiken im Zuge des geplanten EU-Ausstiegs aus russischem Gas bis 2028. Die Europäische Kommission reagierte mit einem Schreiben an Fico, in dem sie Unterstützung zusichert – darunter ein Notfallmechanismus bei Preissprüngen, Entlastungen bei grenzüberschreitenden Abgaben und rechtliche Hilfe bei möglichen Streitigkeiten mit Gazprom. Fico fordert zudem eine Ausnahmeregelung, um den bestehenden Gasvertrag mit Gazprom bis 2034 aufrechterhalten zu können.
Unsere Einschätzung: Bereits gestern wurde von einer Zustimmung der Slowakei berichtet. Offensichtlich herrscht hier aktuell eine gewisse Unklarheit über den aktuellen Stand. Allerdings gehen wir davon aus, dass es am Ende eine Einigung geben wird und die EU die geplanten Sanktionen umsetzen kann. Dies wäre bullish für den Gasmarkt.
Chinas Kohleproduktion steigt trotz Preisdruck
Chinas Kohleförderung stieg im ersten Halbjahr 2025 im Vergleich zum Vorjahr um fünf Prozent auf 2,4 Milliarden Tonnen, wobei im Juni 421 Millionen Tonnen produziert wurden. Der Anstieg führte zu einem Überangebot, da China zunehmend auf inländische Produktion statt auf Importe setzt, was sich auch auf die Preisbildung auswirkt – erste Preissteigerungen wurden im Juni verzeichnet. Prognosen zur Jahresproduktion variieren stark: Während einige Analysten einen leichten Rückgang erwarten, rechnet die Branchenvereinigung mit einem Zuwachs von bis zu 80 Millionen Tonnen.
Unsere Einschätzung: Die Zunahme der chinesischen Kohleproduktion hat die Importe des Landes deutlich zurückgehen lassen. Aufgrund der schwächelnden Wirtschaft dürfte der Energiebedarf gedrosselt werden. Die Verfassung des Weltmarkts ist daher fundamental schwach einzuschätzen. Zwar hat China den größten preislichen Einfluss auf den weltweiten Kohlemarkt, aber dennoch gehen die Analysten von Kpler laut Montel von steigenden Kohlepreisen in Europa in den nächsten Monaten aus. Hintergrund sind die zuletzt wieder größere Attraktivität der Kohleverstromung gegenüber Gaskraftwerken und die niedrigen Gasspeicherstände in Deutschland.
Schwache Windverhältnisse belasten deutschen Ökostromanteil
Der Anteil erneuerbarer Energien am deutschen Stromverbrauch sank im ersten Halbjahr 2025 laut BDEW auf 54,5 Prozent, ein Rückgang um 2,7 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr, hauptsächlich wegen außergewöhnlich windschwacher Bedingungen. Die Windstromerzeugung an Land sank um 18,3 Prozent, auf See um 17,0 Prozent, während auch Wasserkraft infolge von Niederschlagsmangel um 29 Prozent zurückging; lediglich die Solarstromproduktion stieg um 23 Prozent. Trotz des Ausbaus der erneuerbaren Energien bleibt Deutschland zur Netzstabilität auf Kohle und Gas angewiesen.
Unsere Einschätzung: Für das zweite Halbjahr ist unklar, ob sich die schwachen Windverhältnisse fortsetzen. Wir gehen eher von einer Normalisierung aus, denn die Flaute im ersten Quartal war ungewöhnlich und statistisch gesehen ein Ausreißer nach unten.
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Potenzielle SKS-Formation beim TTF Gas Cal 27 Future
Im Tageschart des TTF Gas Cal 27 Futures sind erste Anzeichen einer potenziellen Schulter-Kopf-Schulter-Formation ersichtlich. Dass die Preise bei rund 31 Euro/MWh zuletzt wieder nach unten gedreht haben, ist ein wichtiges Indiz für die potenzielle Ausbildung dieser oberen Umkehrformation. Die SKS ist ein bekanntes Chartmuster in der technischen Analyse, das häufig das Ende eines Aufwärtstrends signalisiert. Sie besteht aus drei aufeinanderfolgenden Hochpunkten, wobei der mittlere Hochpunkt (Kopf) höher liegt als die beiden äußeren (Schultern). Die Verbindungslinie der beiden Tiefpunkte zwischen den Hochs wird als „Nackenlinie“ bezeichnet. Diese verläuft am 15.07. bei 29,5 Euro/MWh.
Wenn der Kurs nach der Ausbildung der zweiten Schulter diese Nackenlinie nach unten durchbricht, gilt das Muster als bestätigt und deutet oft auf einen stärkeren Kursrückgang hin. Entscheidend dürfte aber ebenfalls sein, ob die starke Supportzone bei 29,88 Euro/MWh ebenfalls unterschritten werden kann. Hier befindet sich ebenfalls das 61,8%-Fibo-Level bei 29 Euro/MWh. Unterhalb dieser Zone könnten Preisabgaben bis auf rund 27 Euro/MWh bevorstehen. In dieser Region bildete sich von März bis Ende April ein Triple-Bottom aus. Starker Kaufdruck darf hier erwartet werden. Die potenzielle SKS-Formation wird allerdings hinfällig, wenn die Kurse des TTF Gas Cal 27 Futures wieder in Richtung 32 Euro/MWh hochziehen. Denn die rechte Schulter sollte eine gewisse Symmetrie zur linken Schulter aufweisen.
Energy Market Drivers am 15.07.2025: Achterbahnfahrt bei den Temperaturprognosen
Bullishe Faktoren
Es wird mit einer Zunahme der LNG-Importe in Asien gerechnet. Hitzewellen führen zu einer steigenden Energienachfrage. Dies sollte dem Markt allerdings bekannt sein. Die Hitzewellen sowohl in Asien als auch in Europa stellen keine wirklich neuen Marktinformationen dar. Dennoch wird das Ausmaß auf die Preisentwicklung am LNG- und Spotmarkt spannend zu beobachten sein. Es können Überraschungen am Strom-Spotmarkt in Erscheinung eintreten, mit überdurchschnittlich hohen Preisen in den Randstunden (während der letzten Hitzeflaute knapp 500 Euro/MWh). Kommen solche Stundenpreise häufiger vor, hätte dies einen bullishen Impact auf die Terminkurve.
Ähnlich wie die gestrigen Außenhandelsdaten und Neukreditvergabe für Juni haben auch die heute vermeldeten Konjunkturdaten Chinas die Konsensprognosen zum Teil übertroffen. So expandierte das reale BIP in Q2 um 1,1Prozent ggü. Vorquartal bzw. 5,2 Prozent ggü. Vorjahr (erwartet: 5,1 Prozent). Noch deutlicher war die Überraschung bei der Industrieproduktion, die im Juni um 6,8 Prozent ggü. Vorjahr zulegte, während der Konsens von einem Plus in Höhe von 5,6 Prozent ausging.
Der Abschlussbericht der ASNR hinsichtlich der jüngsten Schäden an französischen KKW steht noch aus. Wann wird dieser dem Markt präsentiert? Nach wie vor liegen uns dazu keine Informationen vor.
Die Pegelstände der Flüsse in Deutschland liegen bei Kaub bei etwa 1 Meter, das ist rund die Hälfte im Vergleich zum letzten Jahr. Dies wirkt sich auf die Lieferung von Stein- und Braunkohle per Binnenschifffahrt auf dem Rhein aus und wirkt bullish auf den Strompreis. Ab dem 21.07. sollen die Rheinpegelstände aber bereits schon wieder auf ca. 1,5 Meter bei Kaub ansteigen.
Bis zum 21.07. werden geringe Windeinspeisungen prognostiziert, was sich in den nächsten Tagen bullish auf die Residuallast auswirken wird und zu einer höheren Gas- und EUA-Nachfrage führen dürfte.
Bearishe Faktoren
Die Temperaturprognose wurde vom 20.07. bis 25.07. nach unten korrigiert. Allerdings gab es auch eine Aufwärtsrevision für die Zeit danach, vom 26.07. bis 09.08. Der Scheitelpunkt der 30-jährigen Normtemperatur ist am 31.07. Ab dann sinkt die Normtemperatur wieder. Die Temperaturen werden bis Ende August überdurchschnittlich warm prognostiziert, zeigen sich aber fallend ab Mitte August.
Die Flusstemperatur an der Rhone, mit dem u.a. das französische Kernkraftwerk Le Bugey gekühlt wird, wird längst nicht so warm prognostiziert, wie in der letzten Hitzeflaute Ende Juni. Es scheint demnach keine Kühlproblemen zu geben. Auch verbessern sich die Zuflüsse in die Rhone in den nächsten Tagen weiter. Das Kernkraftwerk Le Bugey hat mit seinen aktiven Reaktoren (Bugey 2 bis 5) insgesamt 3.580 MW Nettokapazität.
Die Prognose der französischen Kernkraft wird in den nächsten Tagen kontinuierlich steigend erwartet und soll bis zum 01.08. sogar Werte von knapp 51 GW annehmen. Derzeit liegt die Leistung bei rund 45 GW. In diesen Prognosen sind Abschaltungen aufgrund von Kühlwasserproblemen nicht ersichtlich.
Der Meteorologe Georg Müller von LSEG sieht eher eine geringe Wahrscheinlichkeit signifikanter Hitzewellen vor Ende des Monats.
Ab dem 22.07. wird eine überdurchschnittliche Windproduktion mit Werten um 15 GW erwartet.
In Bezug auf die Rohstoffe, speziell die Steinkohle, gab es aus China gedämpfte Nachrichten. Bereits in den gestrigen Importzahlen wurde sichtbar, dass Chinas Hunger nach Kohle auf dem Weltmarkt weiter deutlich nachgelassen hat. Das dürfte mit ein Grund gewesen sein, dass sich die API#2 Cal 26 Notierungen gestern um 3 USD auf 114,75 USD/t ermäßigten, wobei allerdings der gesamte Rohstoffkomplex etwas schwächer war, wohl auch wegen der Verschärfungen im weltweiten Zollkonflikt.
Neutrale Faktoren
Der Energiemarkt scheint derzeit den Zollkrieg außenvor zulassen.
Auch wenn bei den heutigen Konjunkturdaten aus China das BIP und die Industrieproduktion positiv herausragten, gilt dies lediglich im Vergleich zum Konsens. Absolut betrachtet hat sich an der grundsätzlichen wirtschaftlichen Gesamtkonstellation trotz massiver fiskalischer und geldpolitischer Unterstützung wenig verbessert. Darüber hinaus hat das Reich der Mitte nicht nur deutlich weniger Kohle eingeführt (siehe oben), sondern seine heimische Förderung im Juni um 3 Prozent ggü. Vorjahr auf 421,07 Mio. Tonnen erhöht.
Chinas Wirtschaftsdaten übertreffen die Erwartungen – zum Teil
Ähnlich wie die gestrigen Außenhandelsdaten und Neukreditvergabe für Juni haben auch die heute vermeldeten Konjunkturdaten Chinas die Konsensprognosen zum Teil übertroffen. So expandierte das reale BIP in Q2 um 1,1% ggü. Vorquartal bzw. 5,2% ggü. Vorjahr (erwartet: 5,1%). Noch deutlicher war die Überraschung bei der Industrieproduktion, die im Juni um 6,8% ggü. Vorjahr zulegte, während der Konsens von einem Plus in Höhe von 5,6% ausging. Das war es dann aber auch schon mit den positiven Zahlen. Die Einzelhandelsumsätze und die Sachanlageinvestitionen enttäuschten dagegen, während die Arbeitslosenquote hoch blieb.
In Bezug auf die Rohstoffe, speziell die Steinkohle, gab es eher gedämpfte Nachrichten. Bereits in den gestrigen Importzahlen wurde sichtbar, dass Chinas Hunger nach Kohle auf dem Weltmarkt weiter deutlich nachgelassen hat. Im Juni wurden gerade einmal noch 33,04 Mio. Tonnen eingeführt, ein sattes Minus in Höhe von 26% ggü. Vorjahr. Im ersten Halbjahr stand damit ein Minus in Höhe von 11% ggü. Vorjahr zu Buche. Das dürfte mit ein Grund gewesen sein, dass sich die API#2 Cal 26 Notierungen gestern um 3 USD auf 114,75 USD/t ermäßigten, wobei allerdings der gesamte Rohstoffkomplex etwas schwächer war, wohl auch wegen der Verschärfungen im weltweiten Zollkonflikt.
Auch wenn bei den heutigen Konjunkturdaten aus China das BIP und die Industrieproduktion positiv herausragten, gilt dies lediglich im Vergleich zum Konsens. Absolut betrachtet hat sich an der grundsätzlichen wirtschaftlichen Gesamtkonstellation trotz massiver fiskalischer und geldpolitischer Unterstützung wenig verbessert. Darüber hinaus hat das Reich der Mitte nicht nur deutlich weniger Kohle eingeführt (siehe oben), sondern seine heimische Förderung im Juni um 3% ggü. Vorjahr auf 421,07 Mio. Tonnen erhöht. Für den Kohlemarkt sind das keine guten Nachrichten, auch wenn für die Marktteilnehmer die Zahlen zum chinesischen Kohlemarkt von der Tendenz in diesem Jahr her nicht neu sein mögen.
Tageshoch im Strom vermutlich ein Fehltrade
Dargestellt ist der Strom Cal 26 Base im Minutenchart an der EEX. Der Strom-Future fiel zunächst um 8:09 Uhr im Opening bis auf 86,74 Euro/MWh, um dann vom Tagestief aus bei 86,62 Euro/MWh im nächsten Trade um 8:10 Uhr bis auf das Tageshochbei 88,70 Euro/MWh anzusteigen. Im darauf folgenden Trade um 08:33 Uhr ging es wieder runter bis auf 86,76 Euro/MWh. Es kann davonausgegangen werden, dass der Preis bei 88,70 Euro/MWh vom Käufer nicht gewollt war. Damit die Börse dies allerdings als Fehltrade ("Fat Finger Error") klassifiziert, dafür dürfte die Marktschwankung dennoch zu gering sein.
DailyReport Recap vom 14.07.2025: EU-Sanktionen gegen Russland kommen
Die Energiemärkte sind mit leichten Preisrückgängen in die Handeswoche gestartet. Dabei stand er Montag im Zeichen der Politik. Die Nachwirkungen des US-Zollbriefs an die EU vom Wochenende waren dabei nur ein Thema. US-Präsident Trump äußerte sich zu Sekundärzöllen gegen Russland sowie zu Waffenlieferungen an die Ukraine. Auch die EU scheint sich nach langen Verhandlungen mit der Slowakei geeinigt zu haben. Damit dürfte der Weg für das 18. Sanktionspaket der EU gegen Russland frei sein.
EU bereitet Gegenzölle gegen US-Zölle im Wert von 72 Milliarden Euro vor
Die EU reagiert laut Medienberichten auf die Ankündigung von US-Präsident Donald Trump, ab 1. August 30-Prozent-Zölle auf EU-Importe zu erheben, mit Vorbereitungen für Gegenzölle auf US-Waren im Wert von 72 Milliarden Euro. Handelskommissar Maros Sefcovic sieht dadurch eine dramatische Verschärfung der Lage und warnt vor massiven negativen Folgen für den transatlantischen Handel. Betroffen sind insbesondere Industrie- und Agrarprodukte wie Autos, Flugzeuge und Whiskey. Zusätzlich drohen bereits beschlossene Strafmaßnahmen im Umfang von 21 Milliarden Euro sowie Exportbeschränkungen. Besonders gefährdet ist die exportabhängige deutsche Wirtschaft.
Unsere Einschätzung: Die Hoffnung auf eine Verhandlungslösung in letzter Minute bleibt bestehen. Es scheint sich um ein Verhandlungsmuster von US-Präsident Trump zu handeln, das die EU nun versucht mit Stärke zu beantworten. Unser Basisszenario ist nach wie vor eine Einigung, die von den Märkten bullish interpretiert werden dürfte.
Trump kündigt Waffen für Ukraine an und droht Russland mit Zöllen
US-Präsident Donald Trump hat angekündigt, der Ukraine weitere moderne Waffen, darunter Patriot-Raketenabwehrsysteme, zu liefern. Die Waffenlieferungen sollen von den NATO-Staaten finanziert werden. Trump äußerte sich bei einem Treffen mit NATO-Generalsekretär Mark Rutte in Washington. Zugleich setzte Trump Russland ein Ultimatum von 50 Tagen für einen Waffenstillstand. Sollte Moskau dem nicht nachkommen, drohte er mit sogenannten Sekundärzöllen von 100 Prozent.
Unsere Einschätzung: Sekundärzölle bedeuten, dass die USA Strafzölle von 100 Prozent auf Importe aus Ländern erheben, deren Unternehmen weiterhin Geschäfte mit Russland machen. Damit sollen diese Länder gezwungen werden, den Handel mit Russland einzustellen, um den wirtschaftlichen Druck auf Moskau zu erhöhen. Ob dieser Druck jedoch ausreicht, um Russland zu einem Waffenstillstand zu bewegen, ist fraglich. Würden die Sanktionen kommen und würden sie wirksam umgesetzt, wäre dies bullish für den Ölmarkt. einem Waffenstillstand zu bewegen, ist fraglich. Würden die Sanktionen kommen und würden sie wirksam umgesetzt, wäre dies bullish für den Ölmarkt.
EU einigt sich auf niedrigeren Preisdeckel für russisches Öl im Rahmen neuer Sanktionen
Die EU-Gesandten stehen kurz vor der Verabschiedung eines 18. Sanktionspakets gegen Russland, das einen neuen Preisdeckel für russisches Öl beinhaltet. Der dynamische Deckel soll 15 Prozent unter dem durchschnittlichen Marktpreis der letzten drei Monate liegen, mit einem anfänglichen Richtwert von etwa 47 US-Dollar pro Barrel. Die Überprüfung soll künftig halbjährlich erfolgen. Die Einigung wurde möglich, nachdem die Slowakei trotz verbleibender Bedenken zur Gasversorgung zustimmte. Weitere Maßnahmen umfassen Beschränkungen gegen russische Pipelines und Finanzstrukturen sowie Sanktionen gegen eine Raffinerie in Indien, chinesische Banken und ein maritimes Flaggenregister. Ziel bleibt, Russlands Energieeinnahmen zu begrenzen und Umgehungsstrategien zu unterbinden.
Der slowakische Premierminister Robert Fico hat die Unterstützung seines Landes für das 18. Sanktionspaket der EU gegen Russland an Garantien für die zukünftige Gasversorgung geknüpft. Bratislava fordert verbindliche Zusagen für bezahlbare Gaslieferungen nach dem geplanten Ausstieg aus russischem Gas ab 1. Januar 2028. Fico betonte in einem Schreiben an seinen tschechischen Amtskollegen die nationale Bedeutung dieser Forderung. Die Verzögerung des Sanktionspakets führte zu Spannungen in der EU; sowohl Tschechien als auch Deutschland appellierten an die Slowakei, den Weg für die Sanktionen freizumachen. Das neue Paket umfasst zusätzliche Handelsbeschränkungen und Maßnahmen gegen kremlnahe Wirtschaftssektoren.
Unsere Einschätzung: Von einer Einigung mit der Slowakei war auszugehen. Die Nachricht ist bullish für den Gasmarkt und damit auch für die Stromnotierungen.
Chinas Kohleimporte im Juni auf Zwei-Jahres-Tief
Chinas Kohleimporte sanken im Juni 2025 auf 33,04 Millionen Tonnen – ein Rückgang von 26 Prozent gegenüber dem Vorjahr und das niedrigste Monatsniveau seit Februar 2023. Im ersten Halbjahr gingen die Importe um elf Prozent auf 221,7 Millionen Tonnen zurück. Für das Gesamtjahr wird ein Rückgang um bis zu 100 Millionen Tonnen erwartet, was einem Minus von bis zu 18 Prozent entspricht. Hintergrund ist die gesteigerte heimische Produktion (+6 Prozent Januar–Mai) sowie die Umstellung auf hochwertigere Kohlequalitäten, die insgesamt zu geringeren Importmengen führen.
Unsere Einschätzung: Damit bestätigt sich das schwache fundamentale Bild für die Kohle, das wir bereits seit Wochen zeichnen.
Ukraine droht Gasknappheit im Winter
Die ukrainischen Gasspeicher sind laut Montel mit derzeit 13 Prozent Füllstand trotz Zuwächsen weiterhin kritisch niedrig, und selbst bei gleichbleibender Befüllung könnten bis November nur etwa 29 Prozent erreicht werden. Die inländische Gasproduktion stieg 2024 lediglich um zwei Prozent und bleibt deutlich hinter dem Bedarf zurück, wodurch ein Defizit von rund zwei Milliarden Kubikmetern besteht. Experten warnen, dass kalte Winterperioden oder kriegsbedingte Ausfälle die Reserven rasch erschöpfen könnten, weshalb Importe von mindestens fünf Milliarden Kubikmetern nötig seien. Zur Absicherung sollen alternative Energiequellen wie Stromimporte aus der EU und Batteriespeicherprojekte, unterstützt durch EU-Investitionen von fast 270 Millionen Euro, verstärkt werden.
Unsere Einschätzung: Neben den auffällig niedrigen Gasspeicherständen in Deutschland sieht es auch in der Ukraine kritisch aus, allerdings in noch größerem Ausmaß. Für den Winter wird somit viel an den deutschen LNG-Importterminals hängen.
Weitere Nachrichten:
Industriestrompreis soll gezielt energieintensive Branchen entlasten
Das Bundeswirtschaftsministerium arbeitet an einem Industriestrompreis-Konzept, das strom- und handelsintensive Branchen gemäß den neuen EU-Beihilferegeln entlasten soll. Der Cisaf-Rahmen erlaubt eine Reduktion um 50 Prozent des durchschnittlichen Großhandelsstrompreises für die Hälfte des Verbrauchs, bei einer Untergrenze von 50 Euro je Megawattstunde. Eine Doppelförderung mit bestehenden Strompreiskompensationen ist ausgeschlossen. Ziel ist eine passgenaue Förderung für energieintensive Industrien wie Chemie, Metall, Glas, Zement und Batterieproduktion – unabhängig von der Unternehmensgröße. Bis Jahresende soll das Konzept vorliegen.
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EU-Einspeicherung von Erdgas schreitet zügig voran
Am 9. Juli dieses Jahres veröffentlichte der renommierte Interessenverband Initiative Energien Speichern (INES), ein Zusammenschluss von Betreibern deutscher Gas- und Wasserstoffspeicher, Szenarien für Deutschlands Erdgasspeicher, wonach „Eine vollständige Befüllung der Gasspeicher bis zum 1. November 2025 bereits heute technisch nicht mehr möglich ist. Auf Basis der derzeit vermarkteten Kapazitäten können die Gasspeicher noch zu 70 % befüllt werden. Über das Gasspeichergesetz stehen der Bundesregierung jedoch Instrumente zur Verfügung, um den Füllstand darüber hinaus zu steigern.“ https://energien-speichern.de/ines-gas-szenarien-juli-update-zeigt-schleppende-befuellung-der-gasspeicher-in-deutschland/
Für die EU als Ganzes können wir dieses Skepsis - Stand heute - nicht teilen. Auch die EU startete ihre Speichersaison von einem relativ geringen Niveau aus und zwar bei 33,8% per 31. März 2025. Per 10. Juli lag der Wert bei 61,9%. Wir hatten vor zwei Wochen in unserem regelmäßigen „Weekly Call“ eine Graphik gezeigt, in der die vorherigen drei Speicherzyklen, also diejenigen ab 2022, sowie die aktuelle Befüllung bis zum 25. Juni gezeigt wurde (siehe Graphik unten). Die jeweiligen Startpunkte 31. März eines jeden Jahres wurden auf 100 normiert und anschließend die Entwicklung der Änderung der Befüllung in Prozent abgetragen. Da das Ziel per 1. November bislang 90% betrug, ist klar, dass die Anstrengungen zur Einspeicherung nach dem „harten“ Winter 21/22, als Russland die Ukraine im Februar überfiel und die Speicher deutlich unter 30% ins Frühjahr starteten, besonders hoch waren und deshalb die graue Linie in unserer Graphik spürbar stärker ansteigt als üblich. Dennoch wurde der Füllstand von 90% erst am 5. Oktober 2022 erreicht. Umgekehrt verhielt es sich 2023 und 2024. Die damals hohen Ausgangsniveaus Ende März von weit über 50% erlaubten eine vergleichsweise gemächliche Befüllung der EU-Speicher und dennoch wurde die 90%-Marke in beiden Fällen bereits im August erreicht.
Wir haben nun die einfache Annahme getroffen, dass die Befüllung der EU-Speicher ab dem 25. Juni wie im Durchschnitt ab Anfang Mai verläuft („fiktiver Verlauf ab 26.6.2025“: gestrichelte orange Linie). Demnach würde der Wert von 90% am 8. Oktober erreicht werden (senkrechte orange Linie). Der tatsächliche Verlauf nach dem 25. Juni (etwas dickere Linie in orange) zeigt am aktuellen Rand, dass unsere damalige Annahme derzeit sogar übertroffen wird. So gesehen scheinen die Bedenken, ob das Speicherziel erreicht werden kann, aus heutiger Sicht etwas überzogen. Dies gilt umso mehr, als sich die vorherigen „Prognosen von Hitzewellen“ in der Form nicht (mehr) bewahrheiten dürften und die LNG-Nachfrage Chinas nach wie vor verhalten ist, was die vergleichsweise niedrigen TTF-Notierungen zum jetzigen Zeitpunkt mit erklären könnte. Ein Grund für Entspannung ist gleichwohl (noch) nicht angezeigt.
Deutsche Konjunktur: Die nächste Enttäuschung naht
Es ist erst wenige Wochen her, als der Chef der Förderbank KfW, Stefan Wintels, davon sprach, dass er in seinen mehr als 30 Berufsjahren noch nie einen so rasanten Stimmungswechsel miterlebt habe. Der "Regierungswechsel" im Februar dieses Jahres und die damit verbundenen „Sondervermögen des Bundes“ mündeten denn auch in einer spürbaren Aufwärtsrevision der BIP-Perspektiven 2026. Mitte Juni erhöhte bspw. das ifo-Institut seine Wachstumsprognose für Deutschland um 0,7 PP auf 1,5%. Damit schloss das Münchener Institut aber "lediglich" zu den übrigen Forschungsinstituten auf.
Dass die Forscher und Forscherinnen ähnlich wie zahlreiche Chef-Volkswirte bei Banken und Versicherungen mit Blick nach vorn „strukturell“ positiv gestimmt sind, ist ein wiederkehrendes Ritual, das gerade in Bezug auf Deutschland in den letzten Jahren (aber auch schon davor) meist nur auf Hoffnung beruhte. Es steht nun leider zu befürchten, dass sich das Muster der Vorjahre wiederholt, nämlich dass die BIP-Prognosen wieder nach unten genommen werden müssen. Natürlich erfolgt zwar schon rein mathematisch über die schuldenfinanzierten Mehrausgaben des Bundes vor allem in Verteidigung ein konjunktureller Impuls. Jenseits dessen haben sich aber die Bedingungen für die deutsche Wirtschaft merklich verschlechtert und was noch mehr verwundert ist, dass dies von Ökonomen oder in der Wirtschaftspresse kaum thematisiert wird.
Es ist noch nicht allzu lange her, dass der Wechselkurs des (handelsgewichteten) Euros als die mit Abstand wichtigste Einflussgröße für die Prognose der exportorientierten deutschen Wirtschaft tituliert wurde. Das ist aktuell nicht viel anders. Seit Jahresbeginn bzw. dem Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump hat der Euro ggü. dem US-Dollar allerdings massiv und zwar 13% an Wert eingebüßt – sprich deutsche Produkte werden damit für ausländische Käufer deutlich teurer. Das gilt vor allem dann, wenn es sich bei der Euroaufwertung nicht um ein kurzfristiges Phänomen handelt, sondern sich im Zeitablauf verfestigen sollte. Diese wird leider nicht dadurch kompensiert, dass die Weltwirtschaft, insbesondere die USA und China, spürbar wachsen.
Darüber hinaus sind die Leitzinssenkungen der EZB bereits beendet oder sehr nahe ihrem Ende. Diese werden vom Gros der Ökonomen als weiteres Argument für einen bevorstehenden, wie auch immer gearteten Aufschwung angeführt. Die Leitzinssenkungen haben jedoch nicht dazu geführt, dass auch die für die Investitionsentscheidungen wichtigen langfristigen Zinsen spürbar gefallen sind. Vielmehr schwankt die Rendite 10j. Bundesanleihen seit 2023 grob zwischen 2% und 3% und ist seit November letzten Jahres und jüngst auch am Reihenende sogar merklich angestiegen. Wie vom festen Euro geht also auch hiervon sogar ein dämpfender Effekt auf die deutsche (und europäische) Wirtschaft aus. Auch von den Rohstoffpreisen ist keine Hilfe zu erwarten. Auch wenn diese sich im Vergleich zu den Vorjahren günstiger präsentieren, ist dieser Effekt bereits aufgebraucht und ein neuer Impuls aktuell nicht gegeben.
Vor diesem Hintergrund muss daher (leider) festgehalten werden, dass abgesehen von fiskalischer Seite von den üblichen Faktoren, die einen Aufschwung einleiten, nicht nur kein Impuls ausgeht, sondern sogar eine Belastung. Erschwerend kommt hinzu, dass die Komponente „Hoffnung“, die nur allzu gerne bemüht wird, in erneute Resignation zu kippen droht, wenn hierfür die jüngsten Maßnahmen des Bundes sowie das Bild der derzeit regierenden Koalition in der Öffentlichkeit herangezogen wird. Auch die Erhöhung des Mindestlohns, so sehr man dies den betroffenen Menschen gönnt, verbessert nicht die Wettbewerbsfähigkeit und Produktivität der Kleinbetriebe und des Mittelstandes. Darüber hinaus werden die für die deutsche Wirtschaft viel wichtigeren Rahmenbedingungen wie Bürokratieabbau, Reform der Sozialsysteme oder wettbewerbsfähiges Steuersystem nicht oder nur unzureichend angegangen, auch wenn die erhöhte Abschreibungsmöglichkeit den Unternehmen kurzfristig hilft. Ein selbsttragender, breit angelegter Aufschwung ist daher nicht in Sicht. Der Chef des ifo-Instituts, Clemens Fuest, hat jüngst hierfür die aus unserer Sicht richtigen, mahnenden Worte gefunden https://www.ifo.de/standpunkt/2025-07-04/die-finanzpolitik-der-koalition-ist-noch-nicht-ueberzeugend.
DailyReport Outlook am 11.07.2025: Kommt die Renaissance für deutsches Erdgas?
Bullishe Faktoren
Niedrigwasser behindert weiterhin die Rheinschifffahrt in Deutschland. Der Rhein bleibt damit ein Engpass für wichtige Rohstofftransporte, ähnlich wie im Sommer 2022, als es schon einmal zu Versorgungsproblemen kam. Dies ist bullish für Gas und Strom.
Die Temperaturprognose für Nordwesteuropa wurde ab dem 17.7. wieder nach oben korrigiert. Wind weiter unterdurchschnittlich prognostiziert.
Geheimhaltung von Maßnahmen zur Verdrängung von russischem Gas vom europäischen Markt? Ein internes Dokument zeigt laut Reuters, dass die Regierungen verlangen, diese Pläne unter Geheimhaltung zu stellen, um sensible Marktinformationen zu schützen. Möglicherweise erleichtert dies Ländern wie der Slowakei und Ungarn die Zustimmung. Wir gehen von einer Einigung auf neue Sanktionen aus, im Zweifel wird EU-Geld die Blockierer überzeugen.
Die LNG-Importe nach Asien befinden sich derzeit auf dem höchsten Stand seit Mitte Mai. China importiert so viel LNG wie seit Januar nicht mehr.
Nächste Woche beginnen die Hitzewellen in ganz Europa, was zu einer stärkeren Nachfrage nach Strom zur Kühlung führen wird. Sollten zudem die Flusstemperaturen weiter steigen, könnte dies zu Problemen an französischen Kernkraftwerken führen. Noch sind die Prognosen für Le Bugey im unkritischen Bereich. Diese Themen sind dem Markt allerdings bekannt. Der Strom Base August Future hat preislich zuletzt nicht mehr zugelegt.
Bearishe Faktoren
Nach Brasilien treffen Trumps Zölle nun auch Kanada, 35 Prozent ab 1. August. US-Präsident Donald Trump kündigte am Donnerstag an, Abgaben von 15 oder 20 Prozent auf die meisten Handelspartner zu erheben. Weiterhin Ungewissheit über zukünftige Handelsbeziehungen zwischen USA und EU, noch heute könnte die EU einen Brief erhalten.
Jamie Dimon, JPMorgan CEO: „Die EU hat im Moment ein großes Problem mit der Wettbewerbsfähigkeit", sagte Dimon mit Blick auf das schleppende Wachstum in der Region. „Die Märkte sind zu selbstgefällig mit den von US-Präsident Donald Trump geplanten Zöllen“, warnt Dimon.
Diskussion über Erdgasförderung in Deutschland nimmt Fahrt auf, Handelsblatt berichtet heute mit der Überschrift „Gas made in Germany – Kommt die Renaissance für deutsches Erdgas?“ – „Die Koalitionsparteien haben sich darauf verständigt, dass die Potenziale der konventionellen Gasförderung in Deutschland genutzt werden sollen“, sagte eine Sprecherin des Bundeswirtschaftsministeriums. Aus dem Artikel, interessanter Diskussionsbeitrag für Umweltschützer laut US-Ökologe Robert Howarth: „Wenn man die Emissionen bei Förderung und Transport einrechnet, ist der Treibhausgasausstoß von LNG über einen Zeitraum von 20 Jahren 33 Prozent höher als der von Kohle.“
Neutrale Faktoren
EU-Umweltminister diskutieren weiter über Klimaziele.
Die Compliance-Deadline zur Abgabe von EUAs im September rückt langsam näher.
Strom Cal 26 Base bewegt sich weiter seitwärts. Gestern ist kein nachhaltiger Ausbruch erfolgt. Auffällig sind die bullishen Hammerkerzen in den vergangenen Handelstagen, die signalisieren, dass bei Kursrücksetzern immer wieder Kaufdruck entsteht.
Auch die EUAs (Dez-25) konnten die Tageshochs nicht halten. Es kam zur Ausbildung einer grünen Shooting-Star Kerze, die allerdings in einer Seitwärtsphase auftritt und daher nicht überinterpretiert werden sollte. Der kurzfristige Abwärtstrend seit Mitte Juni bleibt damit weiter intakt.
Bislang keine neue Kapazitätsauktion für den Gasspeicher Rehden geplant.
DailyReport Recap vom 10.07.2025: Auch am Donnerstag weiter seitwärts
Am Donnerstag haben sich die Frontjahre im Gas und Strom seitwärts bewegt. Das kurze Ende im Strom mit dem Frontmonat gab leicht nach, während am Gasmarkt das kurze Ende etwas kräftiger zulegte. Die EUAs schlossen fast unverändert. Ab kommender Woche wird es wieder überdurchschnittlich warm, wenngleich die Prognosen zuletzt etwas nach unten korrigiert wurden.
Foto unten: LNG-Tanker vor Das Island, Vereinigte Arabische Emirate
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DailyReport Outlook am 10.07.2025: Kapazitätsauktion des Gasspeichers Rehden gestern erfolglos
Am Donnerstag eröffnet der Energiemarkt bei Strom und den EUAs seitwärts. Der Gasmarkt steigt am kurzen Ende der Gaskurve etwas an. Die EUAs konnten gestern die 70-Euro-Marke erfolgreich verteidigen und ein Doji wurde produziert. Eröffnungs- und Schlusskurs liegen nah beieinander. Nach drei Tagen mit roten Tageskerzen stellt der Doji einen Hoffnungsschimmer für die CO2-Bullen dar.
Bullishe Faktoren
Aktienmärkte senden positive Impulse. DAX mit neuem Rekordhoch bei 24.609 Punkten. Die Korrelation zum Energiemarkt ist derzeit allerdings gering. Es besteht keine Korrelation der EUAs zum EUROSTOXX 50 mehr, die in den Monaten April bis Mitte Juni mit 0,9 äußerst hoch war (30-Tage-Korrelationskoeffizient).
CoT-Report EUAs senden bullishes Signal an die CO2-Märkte. Die Investment Funds haben in der Berichtswoche (Stichtag 04.07.) ihre Long-Positionen merklich ausgebaut und zugleich Short-Positionen reduziert. Das deutet darauf hin, dass diese Akteure in den kommenden Wochen mit steigenden CO2-Preisen rechnen.
Die Pegelstände der Flüsse in Deutschland liegen bei Kaub bei etwa 1 Meter, das ist rund die Hälfte im Vergleich zum letzten Jahr. Dies wirkt sich auf die Lieferung von Stein- und Braunkohle per Binnenschifffahrt auf dem Rhein aus und wirkt bullish auf den Strompreis.
Französische Gewerkschaft zu KKW Civaux 2: Spannungsrisskorrosion und thermische Ermüdung wahrscheinliche Ursache, keine fehlerhaften Schweißnähte. Bericht der französischen Aufsichtsbehörde ASN steht weiter aus.
Bearishe Faktoren
Abwärtsrevision der Temperaturprognose ab dem 23. Juli bis zum 09. August.
SEFE gelang es am 9. Juli nicht, Kapazitäten im Gasspeicher Rehden zu vermarkten, was gestern zu einem leichten Abverkauf von den Höchstständen am Gasmarkt beim TTF August-Future (34,95 EUR/MWh) führte.
Die Stromerzeugung aus Kernenergie in Frankreich ist wieder auf ein normales Niveau zurückgekehrt und lag am 9. Juli bei fast 43 GW, gegenüber 33 GW am 29. Juni. Der Markt beobachtet weiterhin die Auswirkungen der Hitzewelle in den kommenden Wochen. Mit den erneut nach unten korrigierten Temperaturprognosen nehmen die Risiken ab.
Gegenwind für den Klimaschutz: Bundeskanzler Merz äußerte sich in der Regierungsbefragung am Mittwoch vielsagend zum Klimaschutz. „Selbst wenn wir alle zusammen morgen am Tag klimaneutral wären in Deutschland, würde keine einzige Klimakatastrophe auf der Welt weniger geschehen, würde kein einziger Waldbrand weniger geschehen, würde keine einzige Überschwemmung in Texas weniger geschehen.“ Merz bekannte sich aber explizit zu den Pariser Klimazielen, mit denen die globale Erwärmung auf 1,5 bis zwei Grad im Vergleich zu vorindustriellen Werten begrenzt werden soll. „Wir wollen Klimaschutz und Industriestandort miteinander verbinden. (…) Wir sind ungefähr ein Prozent der Weltbevölkerung, wir stellen ungefähr zwei Prozent des Problems dar, was CO2-Emissionen betrifft. Manchmal ist an anderer Stelle in der Welt mit geringeren Grenzkosten sehr viel mehr zu erreichen als, wenn wir hier mit hohen Beträgen das letzte Kilo CO2 vermeiden.“
Neutral Faktoren
Wind- und PV-Prognosen wenig verändert über Nacht.
EU-Umweltminister tagen heute und morgen, um die Klimaziele 2035 zu diskutieren. Diese sollen September verabschiedet werden.
Der Markt wartet auf die Veröffentlichung des nächsten EEX-Auktionskalenders, der das EUA-Angebot für September bis Dezember 2025 und 2026 festlegen wird.