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Die Energy Market Drivers (EMD) und der Recap sind Bestandteile des DailyReports. Wie angekündigt, erscheinen die EMDs und der Recap ab sofort in der Rubrik Fundamentale Analyse unter DailyReport. Falls Sie noch kein DailyReport Kunde sind, melden Sie sich bei Carsten Theede (theede@enerchase.de) für einen kostenlosen Testzeitraum.
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EUA CoT-Report: Nachlassender Kaufdruck der Spekulanten?
Die aktuelle Positionierung der Investment Funds im ICE Endex CoT-Report zum EUA-Markt zeigt eine zunehmend optimistische Stimmung unter den spekulativen Marktteilnehmern. Mit einer Long-Position von rund 123 Mio. t CO2 und einer Short-Position von lediglich 28,3 Mio. t CO2 ergibt sich eine deutliche Netto-Long-Position von 94,7 Mio. t CO2. Gegenüber der Vorwoche entspricht dies einem Zuwachs von etwa 3,9 Mio. t CO2 beziehungsweise 4,3 Prozent. Diese Entwicklung verdeutlicht, dass Investment Funds, typischerweise trendfolgende Akteure mit hoher Marktsensitivität, ihre Wetten auf steigende EUA-Preise weiter ausgebaut haben.
Das parallele Zurückfahren der Short-Positionen signalisiert, dass der Verkaufsdruck am EUA-Markt nachlässt und sich die Marktteilnehmer auf weiter steigende Preise einstellen. Für einen CO2-Händler lässt sich daraus ableiten, dass der Aufwärtstrend weiter intakt bleiben dürfte und damit auch die 80-Euro-Marke perspektivisch überschritten werden könnte.
Andererseits sind die Investmentfonds bereits stark auf der Long-Seite engagiert. Dies bedeutet, dass ein Großteil der spekulativen Nachfrage bereits investiert ist. Der Spielraum für neue Long-Positionen wird geringer, während das Risiko steigt, dass bei Gewinnmitnahmen große Verkaufswellen entstehen. Wenn der Markt beginnt zu drehen (z. B. durch politische Signale, makroökonomische Abkühlung), könnten Fonds sehr schnell ihre Positionen abbauen wollen. Historisch gesehen waren Phasen extremer Netto-Long-Positionen bei Spekulanten oft Vorboten einer Preiskorrektur, zwar nicht sofort aber “irgendwann”.
Hinweis: Dies stellt eine einseitige Interpretation dar und beleuchtet keine weiteren marktbeeinflussenden Faktoren zum EUA-Markt!
Strom-Spotmarkt: kurze Windflaute treibt Spotpreise – Entlastung ab Donnerstag erwartet
Die heutige Day-Ahead-Auktion für den Liefertag Mittwoch, 22. Oktober 2025, zeigte eine erhebliche Preissteigerung gegenüber dem Vortag. Die Baseload erreichte einen Preis von 125,07 Euro/MWh, während der Markt gestern mit 67,81 Euro/MWh noch auf einem deutlichniedrigeren Niveau lag. Auch im Peakload zeigt sich ein vergleichbares Bild, die Preise stiegen von rund 74 Euro/MWh auf über 143 Euro/MWh. Haupttreiber dieses Anstiegs ist der starke Rückgang der Windstromproduktion im Tagesverlauf. Laut Prognosen ist bereits am frühen Mittwochmorgen ein klarer Abwärtstrend in der Erzeugung zu erkennen. Die Windleistung fällt von rund 25 GW in den Morgenstunden auf nur noch 4 GW am späten Abend. In der Folge steigt die Residuallast deutlich an und treibt die Preise insbesondere in den Abendstunden stark nach oben. Die teuerste Viertelstunde wurde um 18:45 Uhr mit einem Preis von 353,26 Euro/MWh verzeichnet. Die teuerste Stunde des Tages lag zwischen 18:00 und 19:00 Uhr bei durchschnittlich 296,48 Euro/MWh.
Diese Winddelle dürfte jedoch nur von kurzer Dauer sein. Ab der Nacht auf Donnerstag erholt sich die Einspeisung rasch. Ab etwa 3 Uhr steigt die Windleistung von rund 5 GW im Verlauf des Vormittags auf etwa 30 GW. Am Freitag erreicht der Wind sein Maximum und steigt laut Prognosen weiter auf einen mittleren Wert von 45,9 GW bei Spitzenwerten bis knapp 50 GW. Damit liegt die Windproduktion klar über dem jahreszeitlichen Durchschnitt und reduziert die Residuallast spürbar. Das Marktumfeld dürfte sich dadurch kurzfristig entspannen.
Gleichzeitig bleiben die Temperaturen in Mittel- und Westeuropa über dem saisonalen Mittel und wirken preisdämpfend, da die Stromnachfrage sinkt. Erst ab Freitag ist mit einem leichten Rückgang zu rechnen. Die Durchschnittstemperaturen sollen dann rund zwei bis vier Grad unter dem langjährigen Mittel liegen.
Das Zusammenspiel aus milden Temperaturen und zunehmender Windproduktion führt zu einem Rückgang der Spotpreise. Für Donnerstag wird ein Baseload im Bereich von 70 bis 80 Euro/MWh erwartet, während die Peakstunden teils unter 100 Euro/MWh bleiben dürften. Für Freitag deutet die Prognose mit nochmals steigender Windleistung auf eine weitere Preisentspannung hin. Der mittlere Day-Ahead-Preis dürfte dann bei etwa 20 bis 30 Euro/MWh liegen, in einzelnen Stunden sind sogar negative Preise möglich.
Die Solareinspeisung bleibt auf herbstlich niedrigem Niveau und bewegt sich meist zwischen 2 und 4 GW. Damit spielt sie im aktuellen Marktgeschehen nur eine untergeordnete Rolle.
Unsere Einschätzung: Insgesamt zeigt sich ein volatiles aber entspanntes Marktbild. Hohe Windeinspeisung, milde Temperaturen und sinkende Residuallast dürften die Großhandelspreise in der zweiten Wochenhälfte spürbar entlasten. Trotz der Preisspitze zur Wochenmitte bleibt der Spotmarkt insgesamt günstig und spiegelt die hohe Wetterabhängigkeit wider. Die starke Windvolatilität sorgt zwar kurzfristig für Preisschwankungen, senkt jedoch im Wochenverlauf das durchschnittliche Preisniveau spürbar.
Brent Crude mit Rebound-Gefahr
Beim Brent Crude Frontmonat könnte es zu einem Rebound der Preise kommen. Auf der 60-Dollar-Marke haben sich zwei bullishe Hammer-Kerzen infolge ausgeprägt, was für Kaufdruck spricht. Denn zwei aufeinanderfolgende bullishe Hammer-Kerzen an der wichtigen Unterstützung bei 60 Dollar/bbl signalisieren eine deutliche Abwehr tieferer Kurse. Diese Ein-Kerzen-Umkehrformationen verdeutlichen, dass die Verkäufer zwar zunächst kurzfristig dominiert haben, die Käufer aber das Ruder zum Handelsende herumreißen konnten. Das spricht für zunehmenden Kaufdruck und eine potenzielle kurzfristige Trendumkehr nach oben. Die Kerzen-Formation wird durch folgende Bedingungen bestätigt:
1. Schlusskurs über dem Hoch der zweiten Hammer-Kerze: Das signalisiert, dass die Käufer nicht nur den Abwärtstrend abgewehrt, sondern auch die Kontrolle übernommen haben.
2. Anschlussvolumen: Idealerweise steigt das Handelsvolumen an, was die Gültigkeit des Ausbruchs unterstreicht.
3. Folgekerze bullish: Eine klar steigende Tageskerze nach dem Hammer-Muster fungiert als Bestätigung der Trendumkehr.
China: Gemischte Signale aus der Wirtschaft
Die zahlreichen Wirtschaftsdaten Chinas, die heute veröffentlicht wurden, gaben insgesamt ein gemischtes Bild ab. So verlangsamte sich zwar der BIP-Zuwachs im dritten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 4,8%, da die Unsicherheit im Außenhandel und die anhaltenden inländischen Herausforderungen spürbaren Gegenwind verursachten. Die BIP-Zahl traf jedoch die Erwartungen der Analysten. Auch die Einzelhandelsumsätze expandierten um 3% ggü. Vorjahr wie erwartet, während die Industrieproduktion mit einem Plus in Höhe von 6,5% ggü. Vorjahr positiv überraschte (e: +5,2%). Größtes Sorgenkind waren und blieben jedoch die Sachanlageinvestitionen. Diese verzeichneten einen weiteren Rückgang um 7% im Vergleich zum Vorjahr und von Januar bis September sogar erstmals seit 2020 (Stichwort: „Corona“) einen Rückgang um 0,5 % im Jahresvergleich. Die Schwäche war dabei erneut breit angelegt, wobei sich insbesondere die allseits bekannte Schwäche im Immobiliensektor verschärfte. Hier war in den ersten neun Monaten dieses Jahres ein Minus von 13,9% ggü. Vorjahr zu beklagen, nach minus 12,9% von Januar bis August. Die Schwäche der Investitionen, insbesondere des privaten Sektors, spiegelt einen Mangel an Vertrauen in die Wachstumsaussichten der Wirtschaft sowie in staatliche Maßnahmen wider. Dennoch blieb die „1 year Loan Prime Rate“ heute unverändert bei 3,5%. Chinas Spitzenpolitiker treffen sich von heute an bis Donnerstag („15th Five Year Plan“), um die politischen und entwicklungspolitischen Ziele für die nächsten fünf Jahre zu besprechen. Peking dürfte weiterhin versuchen, die Wirtschaft auf den Binnenkonsum auszurichten und gleichzeitig angesichts zunehmender US-Beschränkungen heimische Technologien zu entwickeln. Auf die Risiken für Chinas Wirtschaft hat ja auch der IWF letzte Woche auf seiner Tagung hingewiesen.
Fazit: Die heutigen Daten hielten für jeden Geschmack zwar etwas bereit. Die Schwäche der Binnenwirtschaft ist aber unübersehbar, mit dem Immobilienmarkt an der Spitze. Weitere staatliche Maßnahmen zur Belebung der Konjunktur sind daher wahrscheinlich. Die Aktienmärkte haben die heutigen gemischten Daten weitgehend abgestreift und legten weiter zu, während die 10jährige Staatsanleiherendite Chinas auf 1,76% nachgab. Die Rohstoffmärkte, allen voran Rohöl Brent, gab leicht nach und kam um 8:10 Uhr MEZ mit 60,79 USD je Fass der 60-USD-Marke wieder spürbar näher. Der Start in die neue Handelswoche ist also nicht ganz frei von Hindernissen.
Erdöl/Erdgas: Extreme Positionierung spricht für Gegenbewegung
Der Rohölpreis Brent (Frontmonat) ist vom 26. September bis 17. Oktober im Handelsverlauf von im Hoch bei 69,87 USD auf im Tief 60,14 USD je Fass gefallen, nach „Adam Riese“ ein stolzes Minus in Höhe von rund 14%. Die Gründe hierfür sind vielfältig und nicht zuletzt im immer deutlicher aufscheinenden Überangebot am Weltmarkt zu finden. Gleichwohl spricht die Positionierung der Spekulanten nun dafür, dass in den kommenden Tagen eine - zumindest kurzfristige - Gegenbewegung im übergeordneten Abwärtstrend einsetzen dürfte, wenn diese nicht sogar schon am Freitag eingesetzt hat.
So haben die Investoren (Managed Money) seit dem 16. September per 14. Oktober ihre Short-Positionen auf Rohöl Brent an der ICE, unser favorisiertes Maß zur Bestimmung von möglichen Wendepunkten, um über 51 Tsd. auf 157.635 Kontrakte ausgebaut. In dem einen oder den anderen „Weekly Call“ hatten wir eine Positionierung von durchschnittlich 100 Tsd. Kontrakten bereits als relativ hoch eingeschätzt, so dass der Rohölpreis schon damals gut unterstützt schien. Mit dem jüngst spürbaren Ausbau der „Shorts“ gilt dies nun umso mehr, zumal diese nun auf ein ähnlich ungewöhnlich hohes Niveau anstiegen (orange Linie in der Graphik - invers dargestellt), das zeitweise im zweiten Halbjahr 2024 vorherrschte. Auch damals setzte jeweils eine Gegenbewegung ein. Diese Annahme wird dadurch erhärtet, dass es dem schwarzen Gold am Freitag gelang, die Unterstützung bei 60,0 USD je Fass zu verteidigen.
Damit sind auch die Vorzeichen für die Notierungen von Erdgas TTF von dieser Warte aus positiv. Dies gilt umso mehr, als es vor allem dem Kalenderkontrakt 2026 von TTF letzte Woche erfolgreich gelang, sich dem Abwärtstrend von Rohöl Brent weitgehend zu entziehen und stattdessen über der wichtigen Marke von 30,0 Euro/MWh seitwärts zu pendeln. Wäre Erdgas TTF Cal 26 dem Rohölpreis eins zu eins nach unten gefolgt, wäre diese Unterstützung bereits Geschichte (Graphik 2). Diese Aussage gilt auch, wenn der Erdgaspreis in US-Dollar umgerechnet wird.
USA: Stimmung im Verarbeitenden Gewerbe dürfte sinken
Die USA sind der globale Taktgeber für die Weltwirtschaft – das ist nicht neu. Vor diesem Hintergrund lösen dort stattfindende Ereignisse üblicherweise mehr Schwankungen an den Finanz- und damit Rohstoffmärkten aus, als es die gleichen Ereignisse anderswo vermögen. Die jüngst aufgekommenen Sorgen um sogenannte „bad loans“, also faule Kredite in den Bilanzen regionaler US-Banken, die Erinnerungen an die Finanzkrise 2008/2009 wach werden lassen, sind neben den erneuten Zollkonflikten hierfür ein weiterer Beleg. Vor diesem Hintergrund sind die Rückkoppelungen auf die Realwirtschaft besonders interessant, denn diese bestimmen wiederum das Wohl und Wehe an den Rohstoffmärkten.
Die Stimmung der Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes, eine sehr wertvolle und damit für die Finanzmärkte sehr wichtige Größe, weil diese zum einen sehr zeitnah verfügbar ist und zum anderen das Auf und Ab der US-Wirtschaft gut abbildet, war in den letzten Monaten trotz der Zollkonflikte erstaunlich robust (Graphik 1). Seit Monaten schwingt der ISM-Index lediglich zur Seite, ein Einbruch hätte nicht überrascht. Die deutlich schwankungsintensiveren regionalen Stimmungsbarometer aus New York und Philadelphia bilden da keine Ausnahme. Hier liegen bereits die Werte für Oktober vor, der ISM-Index folgt Anfang November. In „roher“ Form sagen weder "New York" noch "Philadelphia" etwas über den ISM-Index aus, laufen beide doch in manchen Monaten - wie jetzt im Oktober - sogar diametral auseinander. Regressiert man jedoch die beiden regionalen Indizes (Graphik 2) auf den ISM-Index, sieht das Ergebnis schon sehr viel besser aus. Für den Oktoberwert des ISM-Index ist damit auf Basis dieser Berechnungen mit einem Rückgang zu rechnen. Angesichts der politischen Gesamtgemengelage seit Anfang/Mitte Oktober wäre das kein Wunder. Ein Aufwärtsimpuls auf die Rohstoffmärkte wird davon also nicht ausgehen. Dies gilt umso mehr, sollte der Konsens für den anstehenden ISM-Index optimistisch gestimmt sein.
IWF: Expansion der Weltwirtschaft schreitet voran - Risiken werden benannt
Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat auf seiner Tagung diese Woche in Washington unter anderem seine neuen BIP-Prognosen vorgestellt. Für 2025 wird nun mit einem Anstieg der realen Wirtschaftsleistung um 3,2% und 2026 um 3,0% gerechnet. Gut, im Oktober eine BIP-Zahl für 2025 zu „schätzen“, ist nicht allzu schwer, dennoch ist die kleine, aber feine 2025er Aufwärtsrevision ggü. der Vorhersage vom Juli um 0,2 Prozentpunkte eine Erwähnung wert. Dies ist deshalb der Fall, weil sich nach dem „Zollhammer“ im April zu Recht große Sorgen um die globale Handelsordnung und damit den Welthandel gemacht wurde. So betont denn auch der IWF in seinem Vorwort, „dass es eine gute Nachricht sei, dass – sechs Monate später - die negativen Auswirkungen auf die Weltwirtschaft eher moderat ausfallen - dank der Agilität des privaten Sektors, der in der ersten Jahreshälfte Importe vorzog und die Lieferketten rasch umorganisierte, um die Handelsströme umzulenken, dank der Aushandlung von Handelsabkommen zwischen verschiedenen Ländern und den USA und dank der allgemeinen Zurückhaltung des Rests der Welt, die das Handelssystem im Großen und Ganzen offenhielt.“ Dennoch sei es laut IWF zu früh und falsch, die negativen Auswirkungen der Zölle, deren effektiver Satz nun 19% beträgt, beiseitezuschieben. Trotz eines stabilen ersten Halbjahres 2025 sind die Aussichten daher weiterhin verhalten und die Risiken sind eher nach unten gerichtet. Dazu gehört einerseits der auch aus Sicht des IWF im Durschnitt um rund 10% überteuerte Aktienmarkt, wobei sich die Überbewertung vor allem auf den KI-Bereich konzentriert und deshalb dort die Bewertungen besonders hoch sind mit den entsprechenden Risiken analog zur Zeit des Dot-Com-Bomms, und andererseits die aufgrund der Immobilienblase schwachen BIP-Perspektiven Chinas, die der IWF für 2025 unverändert mit 4,8% und für 2026 mit 4,2% ansetzt. Der Hinweis auf die ausufernden Staatsfinanzen und der dringende Aufruf zur Solidität zurückzukehren, darf in einer renommierten Organisation wie der IWF natürlich nicht fehlen und ist u.E. an dieser Stelle mehr als angebracht. Dies gilt auch für den Versuch, die Unabhängigkeit der Notenbanken zu untergraben.
Fazit: Unter dem Strich zeichnet der IWF ein Bild, welches sich nicht groß vom Konsens und auch nicht von unserer Beurteilung der Gesamtlage unterscheidet. Für die Rohstoffmärkte ergibt sich daraus weiterhin ein neutraler Effekt. Positiv sei angemerkt, dass es erfreulich ist, dass die Risiken klar benannt werden und damit auch Achtsamkeit diesen gegenüber hoch ist. Zurzeit der US-Immobilienblase, die die Finanzkrise 2008/2009 auslöste, war das noch ganz anders – damals wurden ähnlich wie am Aktienmarkt 1999/2000 extrem hohe Bewertungen „gerechtfertigt“ und zwar nicht nur von namhaften Banken, sondern auch vom IWF.
Erdöl: IEA folgt der EIA – Rohstoffnotierungen erneut unter Druck
Nachdem die US-Energiebehörde EIA letzte Woche und die OPEC gestern ihre Monatsberichte für Oktober vorgelegt haben, folgte heute um 10.00 Uhr der IEA Oil Market Report. Demnach soll die weltweite Erdölnachfrage in diesem und im nächsten Jahr um rund 700 Tsd. Fass pro Tag ansteigen. Damit blieb die IEA – ähnlich wie die EIA und die OPEC – zwar bei ihrer Einschätzung vom September. Das weltweite Erdölangebot soll jedoch deutlich stärker ausgeweitet werden und zwar um 3 Mio. Fass pro Tag in diesem Jahr und um 2,4 Mio. Fass 2026. Das entspricht in etwa der Annahme der US-Energiebehörde, die aktuell mit 1,88 bzw. 2,06 Mio. Fass pro Tag die höchsten Überschüsse seit 2015 prognostiziert (Graphik 2). Die Ölschwemme wird somit Realität, außer die OPEC+ stoppt ihre Fördererhöhungen oder macht diese sogar rückgängig, was jederzeit möglich ist. Allzu wahrscheinlich ist dies derzeit aber nicht, scheint der OPEC doch eher die Ausweitung von Marktanteilen wichtiger zu sein als die Gewinnmaximierung. Außerdem fördern „Nicht-OPEC-Länder“ wie die USA, Brasilien, Kanada oder Guyana unvermindert weiter, worauf die OPEC+ keinen Einfluss hat.
Der Rohölpreis Brent reagiert auf diese Konstellation immer stärker mit Kursverlusten. Das lässt unter anderem Erdgas, Strom und Kohle nicht kalt. Die Kurstafeln sind auch hier rot gefärbt. Die politische Krise in Frankreich sowie die Spannungen zwischen den USA und China verunsichern die Finanz- und damit auch die Rohstoffmärkte zusätzlich und erheblich. Das positive Umfeld, das gestern aufgrund der Außenhandelsdaten aus China und der verbalen Abrüstung der USA eine Zeit lang vorherrschte, ist damit schon wider Geschichte und unsere negative Einschätzung , die in unserem Wochenbericht zu Ausdruck kam, bahnt sich offenbar ihren Weg. Caveat emptor!
"Island Reversal" im Stundenchart beim Strom Cal 26 Base
Beim Strom Cal 26 Base Future wurde die “bullishe Flagge” (siehe Analyse weiter unten) am Freitag auf Schlusskursbasis nicht bestätigt. Durch den Zoll-Hammer von US-Präsident Trump am späten Freitagnachmittag hat sich das Chartbild gedreht und es kam zudem zu einem Umkehrsignal beim CO2-Dez-Future (Shooting-Star, siehe unten). Damit könnte es auch beim Verschmutzungsrecht zu weiteren Kursverlusten kommen. Der EUA-Preis hatte den Strompreis zuletzt maßgeblich gestützt. Und so kommt es beim Strom Cal 26 Base Future zu einem seltenen Umkehrsignal in Form eines Island Reversals im Stundenchart.
Ein Island Reversal an einem wichtigen Widerstand, wie dem September-Hoch bei 88,25 Euro/MWh, ist ein starkes technisches Umkehrsignal, das nach einem schnellen Preisanstieg entsteht: Der Markt eröffnet zunächst mit einer Aufwärtslücke, konsolidiert kurz auf hohem Niveau und fällt dann mit einer Abwärtslücke zurück. Diese isolierte „Insel“ im Chart signalisiert oft eine abrupte Stimmungswende von bullish zu bearish.
CO2-Dez-Future mit “Shooting-Star”
Beim CO2-Dez-Future hat sich nach der Ankündigung von US-Präsident Trump 100 Prozent Zölle gegen China aufzuerlegen, am späten Freitagnachmittag eine bearishe “Shooting-Star-Kerze” ausgeprägt. Dieses Candlestick-Umkehrsignal tritt nun an einem relevanten Widerstand, der 80-Euro-Marke und am oberen Bollinger Band, in Erscheinung. Ein Tagesschlusskurs unterhalb des Shooting-Stars würde den kurzfristigen Stimmungsumschwung bestätigen. Bei rund 78 Euro/t CO2 kommt bereits die erste Unterstützung ins Spiel, darunter dürften sich die Kursverluste aufgrund einer dann abgeschlossenen Topbildung ausweiten. Auf Candlestick-Umkehrsignale an relevanten Supports könnte verstärkt geachtet werden, um im übergeordneten Aufwärtstrend eine “Buy the Dip” Gelegenheit wahrzunehmen.
China: Außenhandel spürbar belebt – Verbale Abrüstung im Zollkonflikt
Heute früh gibt es ausnahmsweise einmal nur gute Nachrichten. Auch wenn die Erleichterung über die Freilassung der israelischen Geiseln über allem thront, gab es auch für die Finanzmärkte überraschend Positives. So übertraf sowohl der Export als auch der Import Chinas im September die Erwartungen der Analysten. Angetrieben von Lieferungen in neue Absatzmärkte wie Australien (+10,7%), ASEAN (+15,6%), Afrika (+56,4%), Lateinamerika (+15,2%) oder auch die EU (+14,2%) legte die Warenausfuhr aus dem Reich der Mitte insgesamt um 8,3% ggü. Vorjahr zu (erwartet: +6,0%). Damit wurde der spürbare Rückgang in die USA (-27,0%) mehr als kompensiert. Der Anteil der US-Warenausfuhr an den gesamten Exporten fiel damit auf nur noch 10%, nachdem dieser von 2015 bis 2024 zwischen 15% und 20% lag.
Auch die Importe stiegen – der Halbleiternachfrage (+14,1%) sei Dank - deutlich und zwar um 7,4% ggü. Vorjahr (erwartet: +1,5%), damit das vierte Mal in Folge und so kräftig wie zuletzt im April letzten Jahres. Was die Rohstoffe betrifft, so wurde 3,9% mehr Rohöl eingeführt als im September 2024 und der Kohleimport stellte sich auf erneut robuste 46,0 Mio. Tonnen, was sogar noch einmal mehr war als die bereits spürbaren 42,74 Mio. Tonnen im August. Damit verringerte sich auch der Rückgang ggü. dem Vorjahr auf 3,3%, nachdem im Juli noch minus 22,9% zu Buche standen. So gesehen sind das heute gute Nachrichten, nachdem am Freitag ein erneuter „Zollschock“ die Finanzmärkte erheblich in Aufruhr versetzte, wobei – Gott sei Dank – bereits am Sonntag von den USA auch wieder verbal abgerüstet wurde (siehe unten).
Ein kurzer Überblick über die jüngsten Geschehnisse: China kündigte am Donnerstag erweiterte Exportkontrollen für Seltene Erdenmetalle und verwandte Technologien an (in Kraft seit dem 9. Oktober) sowie die Erhebung von Hafengebühren als Vergeltung für US-Schiffe, die in chinesischen Häfen anlegen (angekündigt am 10. Oktober, gültig ab dem 14. Oktober, dem gleichen Datum, an dem auch die USTR-Hafengebühren für chinesische Schiffe in Kraft treten). Darauf äußerte US-Präsident Trump am Freitag, er werde die Zölle auf chinesische Waren um weitere 100% erhöhen und am 1. November Exportkontrollen für „jede kritische Software“ einführen. China wiederum verteidigte sein Vorgehen mit der Begründung, es wolle die nationale Sicherheit schützen und verwies auf die jüngsten Beschränkungen, die die USA seit den Madrider Gesprächen verhängt hatten. Die Spannungen könnten sich aber wieder legen, da Präsident Trump am Sonntag postete: „Machen Sie sich keine Sorgen um China, es wird alles gut“.
So unerwartet positiv damit die Lage am heutigen Montagfrüh auch ist, was die Finanzmärkte aufatmen lässt, auf mittlere Sicht dominieren für China natürlich weiterhin Risiken. So dürfte sich das Exportwachstum in den kommenden Monaten verlangsamen. In Kombination mit dem inländischen Druck, beispielsweise durch die anhaltende Anti-Involutionskampagne und die Schwäche des Immobilienmarktes, wird mehr politische Unterstützung erforderlich sein, um das Wachstum zu stützen. Die jüngste Verschlechterung in den Beziehungen zwischen den USA und China hat trotz der ermutigenden Signale zudem grundsätzlich die Unsicherheit für Unternehmen und Märkte wieder erhöht. Diese Einschätzung wird heute auch im Wochenbericht zum Ausdruck kommen, der damit nur scheinbar im Widerspruch zum heutigen Tag steht. Abzuwarten bleibt, ob die morgen so richtig beginnende US-Berichtssaison mit den großen Banken wie zum Beispiel Citigroup, Goldman Sachs oder JPMorgan Chase & Co. die Wogen an den Finanzmärkten weiter glätten kann.
Bullishe Flagge bei Strom Cal 26 Base nimmt immer mehr Gestalt an
Beim Strom Cal 26 Base Future bildet sich zunehmend eine bullishe Flagge im Stundenchart aus. Um diese zu bestätigen, wäre ein Anstieg über die Widerstandszone bei 88,25 Euro/MWh erforderlich. Das maximale Anschlusspotenzial, abgeleitet aus der 100%-Fibonacci-Projektion, befindet sich bei 92 Euro/MWh. Wichtige Etappenziele zum Ausschöpfen dieses Kursziels liegen bei 89,07 Euro/MWh (Juli-Hoch) und 90 Euro/MWh (psychologisch). Ein preislicher Rückfall unter das Flaggentief (87,05 Euro/MWh), sowie unter die untere Gap-Kante und die Marke 86,75 Euro/MWh würde die bullishe Flagge negieren und weitere Preisrückgänge Richtung 86 Euro/MWh initiieren.
Deutschland: Rückläufige Warenausfuhr reiht sich nahtlos ein
Die heutigen Zahlen des Statistischen Bundesamts zur deutschen Warenein- und -ausfuhr im August reihte sich nahtlos in den Reigen enttäuschender Wirtschaftsdaten in dieser Woche ein. Nach dem Auftragseingang im Verarbeitenden Gewerbe (Ist: -0,8% ggü. Vm.; erwartet: +1,4%) und der Produktion im Produzierenden Gewerbe (Ist: -4,3%; erwartet: -1,0%) sank auch die Warenausfuhr kalender- und saisonbereinigt um 0,5% ggü. Juli, während der Konsens von einem Plus in Höhe von 0,3% ausging. Das war der zweite Rückgang in Folge. In Deutschland ist es seit den 90er Jahren üblich, in Bezug auf „unseren“ Wohlstand vor allem dem Export zu huldigen, obwohl sich das BIP noch aus anderen, mindestens genauso wichtigen Komponenten speist wie zum Beispiel den Ausrüstungsinvestitionen. Wie dem auch sei, die jüngsten Zahlen lassen jedenfalls an dieser Stelle wenig Optimismus aufkeimen. Betrachtet man sich zudem die Datenreihe längere Zeit zurück, fällt auf, dass die Warenausfuhr bereits im September 2022 mit 139,5 Mrd. Euro ein Rekordhoch verzeichnete und es anschließend im Trend abwärtsging. Im August 2025 betrug die Warenausfuhr lediglich noch 129,7 Mrd. Euro. Berücksichtigt man jetzt noch, dass es sich hierbei um „nominale“ Werte handelt, die Exportpreise aber in den letzten Jahren spürbar angestiegen sind, nahm der „preisbereinigte“ Export per definitionem noch sehr viel deutlicher ab, als dies in den nominalen Zahlen zum Ausdruck kommt. Um dies zu validieren, sei die Industrieproduktion herangezogen, die im August auf den tiefsten Stand seit 2005 fiel!.
Bei den Importen sieht es leider nicht viel besser aus. Diese fielen im August um 1,3% ggü. Vormonat und damit ebenfalls stärker als erwartet (-0,5%) und zudem den zweiten Monat in Folge. Gerade aber die Wareneinfuhr ist es, die über den Zustand bzw. die Stärke der Binnennachfrage Auskunft gibt. Und um diese ist es nach wie vor nicht gut bestellt. Vor diesem Hintergrund erscheint auch die jüngste Meldung, dass auf erneuerbare Energien laut Angaben des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) in den ersten drei Quartalen 2025 fast 57 Prozent des deutschen Stromverbrauchs entfielen, in einem anderen Licht, wird doch in Deutschland nicht zuletzt durch die ausgeprägte strukturelle Schwäche in der Industrie immer weniger Strom benötigt. Die Vorzeichen für eine nachhaltige Verbesserung sind leider rar. Von Deutschland bzw. Europa geht unverändert kein Wachstumsimpuls auf die Weltwirtschaft und damit auch nicht auf die Rohstoffmärkte aus. Das werden die IWF-Zahlen, die nächste Woche präsentiert werden, noch einmal erhärten.
CoT-Report TTF Gas: Veränderung der Marktstimmung
Die aktuelle Positionierung der Investmentfonds im CoT-Report zum TTF-Gasmarkt vom 03.10.2025 zeigt eine bemerkenswerte Veränderung der Marktstimmung. Während die Long-Positionen der Fonds im Vergleich zur Vorwoche nahezu unverändert geblieben sind, stiegen die Short-Positionen deutlich an. Dies führte dazu, dass die Netto-Long-Position – also die Differenz zwischen Long- und Short-Engagement – um rund 47 % zurückging. Dieser starke Rückgang deutet darauf hin, dass viele spekulative Marktteilnehmer ihre Erwartungen an weiter steigende Gaspreise deutlich zurückgefahren haben.
Bemerkenswert ist, dass trotz dieser Verschiebung die Netto-Position noch positiv bleibt. Das bedeutet, dass die Investmentfonds weiterhin mehr Long- als Short-Positionen halten und somit nicht von einem drastischen Preisverfall ausgehen. Dennoch signalisiert der Rückgang eine zunehmende Vorsicht: Viele Akteure sichern sich offenbar gegen fallende Preise ab. Dies kann als frühes Zeichen interpretiert werden, das das bullische Sentiment an Stärke verliert.
EUA-Markt: Spekulanten erhöhen Long-Position auf Rekordwert
Im Vergleich zur Vorwoche (26.09.2025) haben Investment Funds ihre Long-Positionen um 9,5 Prozent bzw. 9,79 Mio. t ausgeweitet. Gleichzeitig stiegen auch die Short-Positionen leicht um 1,3 Prozent bzw. 0,35 Mio. t. Die Netto-Long-Position erhöhte sich damit deutlich um 12,4 Prozent. Investmentfonds gelten im EUA-Markt als spekulativ orientierte Akteure, die frühzeitig Markttrends antizipieren. Die aktuelle Verschiebung signalisiert einerseits ein wachsendes Vertrauen in steigende EUA-Preise. Der deutliche Ausbau der Long-Seite bei nur geringfügigem Short-Anstieg spricht für eine klare Erwartung steigender Preise. Mit einer Netto-Long-Position von rund 85,7 Mio. t halten Investmentfonds derzeit etwa dreimal mehr Long- als Short-Positionen.
Andererseits sind die Investmentfonds bereits stark auf der Long-Seite engagiert. Dies bedeutet, dass ein Großteil der spekulativen Nachfrage bereits investiert ist. Der Spielraum für neue Long-Positionen wird geringer, während das Risiko steigt, dass bei Gewinnmitnahmen große Verkaufswellen entstehen. Wenn der Markt beginnt zu drehen (z. B. durch politische Signale, makroökonomische Abkühlung), könnten Fonds sehr schnell ihre Positionen abbauen wollen. Historisch gesehen waren Phasen extremer Netto-Long-Positionen bei Spekulanten oft Vorboten einer Preiskorrektur, zwar nicht sofort, aber “irgendwann”.
Deutschland: Schlechte Meldungen aus der Industrie reißen nicht ab
Die schlechten Nachrichten zur deutschen Industrie und damit zur deutschen Wirtschaft reißen leider nicht ab. Hatte schon der Rückgang des Einkaufsmanagerindex sowie des ifo-Geschäftsklimas jeweils für September für Unbehagen gesorgt, so fand dieses mit den heutigen Daten zum Auftragseingang in der Industrie eine Bestätigung durch „harten“ Daten. So sanken die Bestellungen im Verarbeitenden Gewerbe laut Berechnungen des Statistischen Bundesamts im August 2025 saison- und kalenderbereinigt um 0,8% ggü. Vormonat. Der Konsens war dagegen von einem Anstieg um 1,4% ausgegangen. Ohne die Berücksichtigung von Großaufträgen war der Auftragseingang sogar um deutliche 3,3% niedriger als im Vormonat. Erschwerend kommt hinzu, dass der Juli-Wert nur ganz leicht und zwar von -2,9% auf -2,7% nach oben revidiert wurde. Maßgeblich für den Rückgang im August war einerseits das Ausland, das 4,1% weniger Bestellungen aufgab als im Juli, sowie das „Sorgenkind“ der deutschen Wirtschaft – die Automobilindustrie. Auf Quartalsbasis errechnet sich damit aktuell im dritten Vierteljahr ein Einbruch um 3,6% ggü. Vorquartal. Da sich dies in die Industrieproduktion, wenn auch nicht ganz so drastisch, übersetzen wird, ist mit keiner oder nur marginal positiven BIP-Zahl für Q3 zu rechnen.
Fazit: Die deutsche Industrie und damit Deutschlands Wirtschaft steckt nach wie vor in einer schweren Krise. Die Meldungen über Stellenabbau sprechen eine ähnliche Sprache. Eine nachhaltige Wende zum Besseren ist nicht in Sicht, die Anreize hierfür sind auf keiner Ebene (Geldpolitik, Fiskalpolitik, Währung, Energiepreise, Steuern und Abgaben, Bürokratie ) erkennbar oder ausreichend. So gesehen geht von der deutschen und damit europäischen Konjunktur nach wie vor eine Belastung auf die Rohstoffmärkte aus, die an den Märkten aber kaum spürbar ist, da es keine gegenteiligen Meinungen dazu gibt. Die aktuelle Lage ist also eingepreist.
Bullishe Flagge beim CO2-Dez-Future
Beim CO2-Dez-Future kommt es am Donnerstag vor Handelsschluss zur Ausbildung einer bullishen Flagge. Nach der Korrektur wurde der tertiäre Korrekturtrend beendet und die Marke bei 77 Euro/t CO2 überwunden. Damit besteht fortan die Möglichkeit, dass der Future wieder die Hochs bei 78,45 Euro/t CO2 ansteuert und sogar überwindet. Im Nachgang wird die psychologische 80-Euro-Marke als neue Zielzone aktiviert. Erst bei einem Tagesschlusskurs unterhalb von 75 Euro/t CO2 wird das Chartbild wieder bearisher.
CoT-Report TTF Gas: Spekulanten reduzieren Netto-Long-Position
Die aktuellen CoT-Daten für den TTF-Gasmarkt an der ICE Endex zeigen, dass Investment Funds weiterhin eine Netto-Long-Position halten, diese jedoch zuletzt reduziert haben. Die Total-Long-Position stieg leicht auf 369,9 TWh (Vorwoche: 364,2 TWh; plus 1,6 Prozent), während die Total-Short-Position deutlich stärker auf 319,2 TWh zunahm (Vorwoche: 304,7 TWh; plus 4,8 Prozent). Die daraus resultierende Netto-Long-Position fiel auf 50,7 TWh und verringerte sich damit um rund 8,8 TWh bzw. 14,8 Prozent gegenüber der Vorwoche.
Veränderung im Sentiment
Diese Entwicklung deutet auf eine Veränderung im Sentiment der Investment Funds hin. Zwar bleiben sie netto long positioniert, doch der Anstieg der Short-Positionen zeigt, dass ein Teil der Marktteilnehmer mit fallenden Preisen rechnet oder bestehende Long-Positionen absichert. Der Abbau der Netto-Long-Position kann als bearishes Signal interpretiert werden. Hinweis: Dies stellt eine einseitige Interpretation der Lage am Gasmarkt dar und beleuchtet keine weiteren marktbeeinflussenden Faktoren!
EUA CoT-Report: Signifikante Netto-Long-Position besteht weiterhin
Die jüngsten CoT-Daten der ICE Endex zum EUA-Markt zeigen, dass Investment Funds weiterhin signifikante Netto-Long-Positionen halten. Mit rund 76,2 Mio. t liegen ihre Netto-Longs zwar leicht unter dem Niveau der Vorwoche (minus 2,3 Prozent), bleiben jedoch auf einem strukturell hohen Niveau. Auffällig ist, dass sowohl Long- als auch Short-Positionen reduziert wurden, wobei der Abbau auf der Long-Seite stärker ausfiel. Dieses Verhalten kann als erste Vorsichtsmaßnahme interpretiert werden und signalisiert eine potenzielle Veränderung im Marktsentiment.
Long-Squeeze denkbares Szenario
Vor diesem Hintergrund rückt zunehmend das Risiko eines sogenannten “Long-Squeeze” in den Fokus. Aufgrund der hohen spekulativen Long-Exponierung besteht die Gefahr, dass ein externer Auslöser, wie etwa weiter sinkende Gaspreise, schwache Auktionsergebnisse oder politische Impulse, Gewinnmitnahmen verstärkt und eine Kaskade von Positionsauflösungen auslöst. In einem solchen Szenario würde das Angebot an EUA-Kontrakten sprunghaft steigen, ohne dass ausreichend Nachfrage gegenübersteht. Die Folge könnte eine schnelle und ausgeprägte Preiskorrektur sein.
Geringe Gegenposition
Das Risiko eines solchen Szenarios wird durch die vergleichsweise geringe Short-Positionierung (27,1 Mio. t) verstärkt. Sie deutet auf eine begrenzte Gegenposition hin, die fallende Preise abfedern könnte. Für Marktteilnehmer bedeutet dies, dass eine unveränderte Long-Positionierung mit zunehmenden Risiken verbunden ist. Händler könnten daher in Erwägung ziehen, Gewinne teilweise zu realisieren, Stop-Loss-Marken enger zu setzen oder durch gezielte Absicherungsstrategien potenzielle Rückschläge zu begrenzen.
Die kommenden Wochen dürften entscheidend sein, ob sich das Marktumfeld stabilisiert oder ein “Long-Squeeze” zur dominanten Dynamik wird. Hinweis: Dies stellt eine einseitige Interpretation dar und beleuchtet keine weiteren marktbeeinflussenden Faktoren zum EUA-Markt!
TTF Gas Cal 26 bounced von Support-Zone ab
Am Mittwoch fällt der TTF Gas Cal 26 Future intraday auf die massive Support-Zone zwischen 30,48-30,8 Euro/MWh zurück. Hier sind Kaufaktivitäten zu spüren und um 14 Uhr entsteht eine Hammer-Kerze wie bereits zweimal im August. ACHTUNG! Damit es heute auch tatsächlich zu einer bullishen Hammerkerze kommt, ist das Kerzensignal zum Tagesende hin abzuwarten. In den verbleibenden Handelsstunden des heutigen Tages kann noch viel passieren.
Energy Market Drivers am 01.10.2025: Gasmarkt liefert charttechnische Verkaufssignale
Nach dem starken Preisrutsch am Dienstag handeln die Energiemärkte am Mittwoch zur Eröffnung unverändert bis leicht schwächer. Nach der langen Seitwärtsphase am Gasmarkt ist Bewegung in die Märkte gekommen und die Händler sind gespannt, wie es nun weiter geht.
Bullishe Faktoren
Schwacher Wind stützt am kurzen Ende
Die Strom-Spotprognose für den 2. Oktober weist einen Durchschnittspreis von rund 115 Euro/MWh auf, mit einem erneut extremen Abendpeak von knapp 400 Euro/MWh, getrieben durch schwachen Wind, der jedoch ab übermorgen wieder zunimmt und die Preise entlasten dürfte. Die kühleren Temperaturprognosen für die nächsten Tage könnten sich stützend auf die EUA-Nachfrage und damit die Preise auswirken.
Ungeplante Ausfälle in Norwegen
Der gestern gemeldete Kompressorausfall an der norwegischen Verarbeitungsanlage Nyhamna sorgt weiter für eine Reduzierung der Gasförderung um 19,8 mcm/d. Fernleitungsbetreiber Gassco gibt weiter eine unsichere Ausfalldauer an und nennt den 4. Oktober als möglichen Termin für die Behebung der Probleme. Auch am Gasfeld Troll sind ungeplante Fehlerbehebungen im Gange, die damit einhergehende Reduzierung wurde von 29,4 mcm/d gestern auf 47,4 mcm/d für heute angehoben. Dies sind zwei durchaus relevante Ausfälle, deren Umfang nun sogar zugenommen hat. Sie stützen kurzfristig den Gasspotmarkt. Die Nominierungen für den norwegischen Export liegen bei 309,2 mcm/d.
EU arbeitet weiter an Gasembargo gegen Russland
Die EU arbeitet weiter daran, das Gasembargo gegen Russland bis Ende des Jahres zu beschließen. Bis Ende 2027 sollen die EU-Staaten dann aus russischen Gasimporten komplett ausgestiegen sein. LNG-Importe sollen schon ab Anfang 2027 nicht mehr zulässig sein. Pipeline-Importe betreffen aktuell vor allem noch die Slowakei und Ungarn. Beim LNG sind es vor allem Frankreich, Spanien und die Belgien, die russisches Gas importieren. Diskutiert werden derzeit noch technische Fragen und mögliche Schlupflöcher.
Bearishe Faktoren
EUA Compliance-Deadline abgelaufen
Wesentliche Belastungsfaktoren für die EUAs waren am Dienstag rückläufige Gaspreise. Darüber hinaus ist das Zeitfenster für den Erwerb von CO2-Zertifikaten zur Erfüllung der Compliance-Verpflichtungen für das Jahr 2024 inzwischen abgelaufen. Dieser preisstützende Faktor entfällt fortan, so dass es spannend zu beobachten bleibt, ob nun der wichtige Support bei 75 Euro/t CO2 unterschritten wird. Dies würde ein charttechnisches Verkaufssignal triggern.
EUA CoT-Report im Fokus
Im Fokus der CO2-Händler steht heute erneut der EUA-CoT-Report, wo es zuletzt zu einem starken Aufbau von spekulativen Netto-Long-Positionen kam. Vor diesem Hintergrund richtet sich die Aufmerksamkeit auf die heutige Veröffentlichung der Positionsdaten, die weiteren Aufschluss über das Sentiment der Hedgefonds liefern dürfte. Angesichts des hohen spekulativen Engagements bleibt das Risiko einer Preiskorrektur erheblich, da Gewinnmitnahmen aus bestehenden Long-Positionen kurzfristig zusätzlichen Verkaufsdruck auslösen könnten. Unterhalb von 75 Euro/t CO2 könnten einige Stops platziert sein.
Es bleibt vorerst kühl
Die Temperaturen bleiben zunächst kühl und liegen ab nächster Woche etwas über dem üblichen Niveau, der Wind legt ab übermorgen deutlich zu mit Höhepunkt zum Wochenende und schwächt sich in der neuen Woche wieder ab. Die Solarleistung hat um den 3.–4. Oktober einen kurzen Dip und läuft danach stabil seitwärts leicht über dem Klimamittel.
Charttechnisches Verkaufssignal beim TTF Frontmonat
Aus charttechnischer Sicht wurde gestern beim TTF Gas November-Future als neuer Gas-Leitkontrakt ein Verkaufssignal generiert. Die längere wenig volatile Seitwärtsphase wurde damit bearish aufgelöst, was weitere Verkaufsaktivitäten nach sich ziehen könnte. Das bisherige Jahrestief wurde unterschritten. Ein Test der 30-Euro-Marke scheint damit wahrscheinlich. Steigt der TTF Gas November-Future allerdings wieder über 33 Euro/MWh an, könnte dies eine stärkere Gegenbewegung nach oben einleiten.
Neutrale Faktoren
TTF CoT-Report erwartet
Auch am Gasmarkt wird heute auf die Veröffentlichung des CoT-Reports gewartet (Berichtsstichtag 26.9.). In der Vorwoche waren die Spekulanten geteilter Meinung zum Gasmarkt und eröffneten sowohl Long- wie auch Short-Positionen.
Government Shutdown in den USA
Politisch sorgt die Stilllegung der Bundesverwaltung in den USA derzeit für Wirbel. Der sogenannte Government Shutdown könnte auch dazu führen, dass die mit Spannung erwarteten Arbeitsmarktdaten nicht wie geplant am kommenden Freitag veröffentlicht werden können. Für den Energiemarkt sehen wir kurzfristig keine Auswirkungen. Je länger der Ausfall andauert, desto chaotischer dürften die Auswirkungen ausfallen und die Konjunktur in den USA belasten. Dann wäre der Shutdown eher bearish einzustufen.
Blick auf die Viertelstundenauktionen im Strom
Die Umstellung auf 15-Minuten-Produkte (15MTU) hat die Preisdynamik zwischen der Day-Ahead und Intraday-Auktion verändert. Während das typische „Zickzack-Muster“ nun im DA auftrat, glättete sich die Preisstruktur in der Intraday Auction 1 (15:00 Uhr Auktion), begleitet von einem Rückgang des Handelsvolumens um 39 Prozent. Insgesamt wurden in der ersten 15MTU Auktion 801 GWh gehandelt, rund 5 Prozent mehr als zuvor. Die Preisunterschiede zwischen den Viertelstundenintervallen erreichten dabei Spitzen von bis zu 96 Euro/MWh.
Vorläufige Einschätzung
Nach der langen Seitwärtsphase wurden gestern am Gasmarkt aus charttechnischer Sicht Verkaufssignale generiert, die sich in den nächsten Tagen fortsetzen könnten. Beim TTF Gas Frontmonat November ist die 30-Euro-Marke in den Fokus der Gashändler geraten. Am EUA-Markt bleibt die 75-Euro-Marke ein wichtiger Support. Wird diese unterschritten, könnten Abverkäufe am CO2-Markt einsetzen und damit auch den Strompreis unter Druck setzen. Der EUA-CoT-Report wird mit Spannung erwartet. Aufgrund der Charttechnik, die derzeit dominieren könnte, zeigen wir uns bei Gas und Strom bearish gestimmt, bei den EUAs zunächst neutral, solange die 75-Euro-Marke hält.
TTF Gas Cal 26 fällt unter Key-Support
Das TTF Gas Frontjahr fällt am Dienstag intraday unter den Key-Support bei 31,65 Euro/MWh und unter das untere Bollinger Band. Charttechnisch stellt dies ein Verkaufssignal dar, insbesondere vor dem Hintergrund der zuvor aufgestauten Volatilität. Eine nächste Zielmarke könnte für die Gasbären 30,81-30,48 Euro/MWh sein. Ein erneuter Anstieg über das mittlere Bollinger Band bei 32,14 Euro/MWh würde das Verkaufssignal indes negieren und ein Fehlsignal generieren. Daraufhin könnte der Gasfuture Cal 26 wieder in Richtung 33-Euro-Marke hochziehen wollen.
Energy Market Drivers vom 30.09.2025: Neue 15-MTU-Auktion bringt mehr Präzision am Strom Spotmarkt
Die Energiemärkte handeln am Dienstag bislang schwächer. Besondere Aufmerksamkeit erhält heute neben dem Gaza-Friedensplan auch die Umstellung der 12:00 Uhr Day Ahead-Auktion der EPEX-Spot auf Viertelstundenprodukte.
Bullishe Faktoren
EDF verschiebt Neustarts und Revisionen
EDF hat den Neustart des 1,6-GW-EPR-Reaktors in Flamanville um zwei Wochen verschoben. Zudem verzögert sich eine geplante Revision am 910-MW-Montezic-Wasserkraftwerk.
Ungeplante Ausfälle in Norwegen
Ein Kompressorausfall an der Verarbeitungsanlage Nyhamna sorgt derzeit für eine Reduzierung der norwegischen Gasförderung um 19,8 mcm/d. Fernleitungsbetreiber Gassco gibt eine unsichere Ausfalldauer an und nennt den 4. Oktober als möglichen Termin für die Behebung der Probleme. Auch am Gasfeld Troll sind ungeplante Fehlerbehebungen im Gange, die zu einer Reduzierung um 29,4 mcm/d führen. Dies sind zwei durchaus relevante Ausfälle, die zumindest kurzfristig den Gasspotmarkt stützen. Sie fallen zusammen mit unterdurchschnittlichen Temperaturen in Deutschland. Angesichts der zunehmenden Drohnenaktivitäten in Skandinavien ist die Sorge vor sabotagebedingten Förderausfällen in diesem Winter besonders groß.
Bearishe Faktoren
Wetterausblick: Kurzfristige Entlastung, mittelfristig bullisch
Zu Wochenbeginn ist es unterdurchschnittlich kühl und windarm, die PV-Erträge bleiben moderat, was die Preise kurzfristig stützt. Gegen Ende der Woche sorgt ein windigeres und nasseres Wetter in Deutschland und Nordeuropa voraussichtlich für temporäre Entlastung. Ab Ende der nächsten Woche deutet sich jedoch ein Hochdruckmuster an, das trockenere und ruhigere Bedingungen bringt und die Preissignale wieder nach oben treiben könnte.
Friedensplan für Gaza
Der gestern vorgestellte Friedensplan von US-Präsident Donald Trump zur Beendigung des Gaza-Kriegs wird international überwiegend positiv aufgenommen. Bundesaußenminister Wadephul bezeichnete ihn als „einmalige Chance“ und forderte die Hamas zur Zustimmung auf. Auch Frankreich, Großbritannien und mehrere arabische Länder äußerten Unterstützung und riefen zur Umsetzung auf. Die Hamas prüft den Plan noch, während Israel und die palästinensische Autonomiebehörde bereits Zustimmung bzw. Reformbereitschaft signalisiert haben. Natürlich gab es im Nahen Osten schon viele Friedensinitiativen, daher sind wir zurückhaltend bei der Bewertung der Chancen. Allerdings sorgt die breite Zustimmung aus Region für geopolitische Entspannung, was sich gestern offenbar auch durch sinkende Ölpreise bemerkbar machte.
Neutrale Faktoren
Datenfehler bei Gasspeicherständen behoben
Daten zu Gasspeicherentwicklung in Rumänien korrigiert, Sprung von letzter Woche war tatsächlich Datenfehler. Kurzzeitig war am letzten Freitag Aufregung entstanden, weil nach den unterdurchschnittlich kühlen Vortagen plötzlich ein deutlicher Rückgang der europäischen Gasspeicherstände ausgewiesen wurde.
Umstellung auf 15-MTU Day-Ahead-Auktion
Heute findet die erste 15-MTU Day-Ahead-Auktion mit 15-Minuten-Produkten für den Liefertermin 1. Oktober statt und ersetzt damit die bisherige Stundenstruktur. Die Preisbildung wird präziser, da kurzfristige Schwankungen bei Wind- und Solarstrom nun direkt im Day-Ahead sichtbar werden. Im Intraday-Handel dürfte sich das Volumen spürbar von Stunden- auf Viertelstundenkontrakte verlagern, wodurch klassische Stundenprodukte an Relevanz verlieren. Flexible Assets wie Batterien profitieren besonders von den entstehenden Preisspreads innerhalb der Stunde, die sich in einem typischen „Zickzack“-Muster abzeichnen können. Für Versorger und konventionelle Grundlastkraftwerke steigt hingegen die Herausforderung im Portfolio- und Risikomanagement, da die erhöhte Granularität die Absicherung über standardisierte Futures erschwert.
Vorläufige Einschätzung
Die breite Zustimmung zu Trumps Gaza-Plänen lässt die geopolitischen Sorgen um den Nahen Osten zurückgehen. Auch wenn der Konflikt zwischen der Hamas und Israel in der Vergangenheit nicht den Anschein hatte, den Energiemarkt maßgeblich zu bewegen, könnte die Lösung des Konflikts ein Impuls sein, der den Ölmarkt fallen lässt. Dies hätte sicherlich auch Auswirkungen auf den Gasmarkt. Die kurzfristigen Ausfälle in Norwegen scheinen den Markt heute nicht sonderlich aus dem Konzept zu bringen. Die Ausfallzeiten sind überschaubar. Wegen der Umstellung auf Viertelstundenprodukte wird mit Spannung wird auf die Strom Spotmarktauktionen geblickt. Wir bleiben vorerst weiter neutral für Gas und Strom. Die EUAs sehen wir weiter bearish. Mehr dazu in unserem Fazit um 10 Uhr.
Abendspitzen dominieren Spotmarkt – Windschwäche treiben Preise hoch
Spotmarkt: Abendstunden bleiben Preistreiber
Die jüngsten EPEX-Spotauktionen zeigen deutlich, dass die Abendstunden weiterhin die zentrale Preisspitze am Markt darstellen. Am Montagabend erreichte der Preis um 19:00 Uhr 406,78 Euro/MWh bei einem Tagesdurchschnitt von 130,56 Euro/MWh. Diese extreme Spitze war das Resultat einer stark steigenden Residuallast infolge rasch abfallender PV und schwacher Windeinspeisung, wodurch flexible Gaskraftwerke die Preisbildung dominierten. Für Dienstag, den 30. September, ergibt sich ein ähnliches Bild: Der Abendpeak liegt bei 357,77 Euro/MWh, ergänzt durch einen Morgenanstieg auf 244,00 Euro/MWh und einem Tagesmittel von 136,17 Euro/MWh. Auch für Mittwoch bleibt der Ausblick bullisch, da die Windleistung weiter abnimmt und die werktägliche Nachfrage zusätzlichen Druck ausübt. Damit bestätigen die Spotpreise eindrücklich, dass geringe erneuerbare Einspeisung am Abend regelmäßig zu Preisspitzen von über 300 Euro/MWh führt. Für Batteriespeicher eröffnen diese Muster attraktive Handelsfenster, da günstige Mittagsstunden auf teure Abendspitzen treffen und Spreads von bis zu 300 Euro/MWh ermöglichen. Diese volatilen Muster und die starke Abhängigkeit vom Wind dürften uns im Herbst bzw. Winter begleiten und für Spotabnehmer zunehmend ein Risiko darstellen, wenn deren höchste Last genau in diesen Zeitfenstern anfällt.
Wetterausblick: Kurzfristige Entlastung, mittelfristig bullisch
Zu Wochenbeginn ist es unterdurchschnittlich kühl und windarm, die PV-Erträge bleiben moderat, was die Preise kurzfristig stützt. Gegen Ende der Woche sorgt ein windigeres und nasseres Wetter in Deutschland und Nordeuropa voraussichtlich für temporäre Entlastung. Ab Ende der nächsten Woche deutet sich jedoch ein Hochdruckmuster an, das trockenere und ruhigere Bedingungen bringt und die Preissignale wieder nach oben treiben könnte. Die zuletzt sehr hohen deutschen Nachmittags- und Abendpreise sind ein Vorbote für den Winter: Treffen Kälte, schwacher Wind und geringe Solaraktivität zusammen, sind ausgeprägte Preisspitzen zu erwarten. Frankreich bleibt derweil überwiegend sonnig und trocken, ergänzt durch einzelne windige Phasen, die Exporte nach Deutschland begünstigen und damit die Preise etwas dämpfen könnten. Insgesamt wirkt der Oktober-Ausblick unsicher, aber mit zunehmender Hochdrucktendenz klar preistreibend.
EPEX-Spot: Wind nimmt weiter ab
Die Spotauktion für Samstag, den 27. September, spiegelt einen deutlich windschwächeren Tag wider, der die Preisbildung stark beeinflusst. Die Windleistung fällt im Tagesverlauf kontinuierlich von über 20 GW am frühen Morgen auf Werte deutlich unter 15 GW am Abend zurück, wodurch die Residuallast am Abend besonders hoch ausfällt. Parallel dazu liefert die PV mittags solide Beiträge von knapp 25 GW, die für eine deutliche Preisdelle sorgen, wenngleich diese nicht in den negativen Bereich reicht. Auffällig ist, dass die Entlastung durch Wind im Tagesverlauf praktisch wegbricht, sodass neben der hohen Abendlast die Gaskraftwerke wieder preisbestimmend werden und den Abendpeak auf fast 150 Euro/MWh treiben. Der Tagesdurchschnitt liegt bei rund 93 Euro/MWh, gestützt durch die starken Preisspitzen, während die Mittagsstunden mit Preisen um 36 Euro/MWh sehr günstig bleiben.
In der Prognose für Sonntag setzt sich der Trend der abnehmenden Windeinspeisung fort. Gleichzeitig sorgt eine stärkere PV-Einspeisung, die mittags über 30 GW erreicht, für eine deutliche Entlastung und drückt die Preise zeitweise auf rund 10 Euro/MWh. Nach Sonnenuntergang folgt eine markante Preisrally, die durch rund 5 GW unterdurchschnittlichen Wind und das schnelle Abfallen der PV verstärkt wird und ihren Höhepunkt bei etwa 160 Euro/MWh erreicht. Der Durchschnittspreis wird bei rund 75 Euro/MWh liegen, wobei die extreme Spreizung zwischen sehr günstigen Mittagsstunden und teuren Abendstunden besonders ins Auge fällt.
Energy Market Drivers vom 26.09.2025: Datenfehler bei den Gasspeicherständen?
Bullishe Faktoren
Über Nacht wurden neue AGSI-Daten zu den Gasspeichern veröffentlicht. Diese zeigen einen Rückgang der Rückgang auf europäischer Ebene von 2 Prozent. Gestern betrug der Speicherstand 82 Prozent, nun stehen wir bei 79,9 Prozent. Auf den ersten Blick scheint hier eine außergewöhnlich hohe Ausspeicherung vorgenommen worden zu sein. Es kommt aber bei genauerer Betrachtung zu einem Großteil aus Rumänien. Dort ist der Speicherstand um 70 Prozent gefallen, was nur auf einem Datenfehler hindeuten kann.
Bei der norwegischen Gasförderung liegt weiterhin nur ein kleinerer ungeplanter Ausfall vor. Am Åsgard-Feld kommt ab dem 26. September es zu einer Reduzierung der Gasförderung um 7,8 mcm/d bis zum 29. September.
Trump verhängt ab dem 1. Oktober drastische neue Zölle auf Medikamente, Lkw und Möbel, um die US-Industrie zu schützen, was weltweit Kritik und Marktreaktionen auslöst.
Eine Drohne detonierte nahe dem ukrainischen Kernkraftwerk Südukraine, während die IAEA vor wachsenden Risiken für die nukleare Sicherheit warnt und das russisch besetzte Saporischschja-Kraftwerk erneut auf Notstrom angewiesen ist.
Bearishe Faktoren
US-Energieminister Wright sieht im Stopp russischer Gasexporte nach Europa den wirksamsten Hebel gegen Moskau und versichert, dass die USA mit LNG sofort Ersatz liefern könnten.
Die US-Regierung will angesichts des KI-bedingten Stromhungers die Laufzeit der meisten Kohlekraftwerke verlängern, Atomkraft reaktivieren und Reservekraftwerke dauerhaft einsetzen, um die Versorgung zu sichern.
Neutrale Faktoren
Trump drängte Erdogan in Washington, russische Energieimporte zu reduzieren, und stellte eine Rückkehr der Türkei ins F-35-Programm sowie mögliche Sanktionslockerungen in Aussicht.
BP erwartet eine anhaltend hohe Öl- und Gasnachfrage bis 2050 und sieht dadurch die globalen Klimaziele sowie das Netto-Null-Ziel ernsthaft in Gefahr.
Vorläufige Einschätzung
Am heutigen Freitag sehen wir die EUAs auf einer wichtigen Unterstützung bei 75 Euro/t CO2 angekommen und werden daher neutral. Beim Gas dürfte die Meldung über gesunkene Gasspeicherstände kurzzeitig bullish aufgenommen werden, da aber offenbar ein Datenfehler zugrunde liegt, bleiben wir neutral. In dieser Konstellation sehen wir auch den Strommarkt heute neutral. Mehr dazu in unserem Fazit um 10 Uhr im DailyReport Outlook.
DailyReport Recap vom 25.09.2025: EUAs geben weiter ab – Gas legt zu
Am Donnerstag haben die EUAs weiter nachgegeben. Auf Tagesbasis ging es 0,8Prozent nach unten auf 75,52 Euro/t CO2. Am Gasmarkt gab es allerdings leichte Zuwächse,das TTF Frontjahr legte um 1,1 Prozent auf 32,2 Euro/MWh zu. In diesemSpannungsfeld bliebt das Strom Frontjahr Base nahezu unverändert.
Der DailyReport Recap steht für eine begrenzte Zeit im TradingUpdate zur Verfügung.
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Energy Market Drivers am 25.09.2025: Verlieren Spekulanten Interesse an EUAs?
Bullishe Faktoren
Bei der norwegischen Gasförderung liegt weiterhin nur ein kleinerer ungeplanter Ausfall vor. Am Åsgard-Feld kommt ab dem 26. September es zu einer Reduzierung der Gasförderung um 7,8 mcm/d bis zum 29. September.
US-Präsident Donald Trump hat die europäischen Staaten laut Medienberichten aufgefordert, den Import von Öl aus Russland sofort einzustellen. „Sie müssen unverzüglich sämtliche Energiekäufe aus Russland beenden“, erklärte Trump am Dienstag in seiner Rede vor der UN-Vollversammlung in New York. „Andernfalls verschwenden wir alle nur unsere Zeit.“ Kurz darauf legte Trump nach: Vor einem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj kündigte er an, Ungarns Ministerpräsidenten Viktor Orban ebenfalls zu einem Importstopp für russisches Öl bewegen zu wollen. Orban sei ein Freund von ihm und könnte daher auf seine Worte hören. Laut n-tv hat das Gespräch in der vergangenen Nach per Telefon stattgefunden, über Ergebnisse gibt es noch keine Informationen.
Bearishe Faktoren
Der gestrige Commitment of Traders-Report der ICE Endex hat zwar noch einen leichten Anstieg der Netto-Long-Position der spekulativen Marktteilnehmer gezeigt. Der Bericht zeigte Daten bis letzte Woche Freitag (19.9.). Mit dem herannahenden Ende der Compliance-Deadline am 30.9. dürfte allerdings das Interesse der Spekulanten am CO2-Markt wieder nachlassen. Das Niveau der Netto-Long-Position ist auf einem mehrjährigen Rekordstand, in der Vergangenheit haben die Investmentfonds auf derartigen Niveaus ihre Positionen geschlossen und damit Verkaufsdruck ausgelöst.
Die Wartungsarbeiten an den norwegischen Gasförderanlagen haben mittlerweile den Saisonhöhepunkt überschritten. Heute wird die norwegische Gasförderung wartungsbedingt um 40,4 mcm/d reduziert sein. Bis auf einzelne Spitzen am 4. und am 16. Oktober werden die Auswirkungen planmäßig nicht mehr deutlich ansteigen. Ab dem 18. Oktober werden dann die Einschränkungen nochmals deutlich zurückgehen. Die Exportnominierungen belaufen sich für heute auf 287,8 mcm/d.
Neutrale Faktoren
Im Vergleich zur gestrigen Prognose haben sich die Wettermodelle kaum verändert. Die Temperaturen bleiben weitgehend stabil und bewegen sich im milden Bereich, etwas über dem langjährigen Mittel. Bei der Windenergie zeigt sich ein leicht schwächerer Verlauf in den kommenden Tagen, insbesondere Ende September, bevor zum Monatswechsel wieder etwas höhere Einspeisung erwartet wird. Bei der Solarprognose ist ein klarer Anstieg ab dem Wochenende zu sehen. Zu Beginn der kommenden Woche bleibt die Einspeisung solide, bevor sie im weiteren Verlauf wieder leicht unter das langjährige Mittel fällt.
Die EBRD hebt die 2025-Wachstumsprognose auf 3,1 Prozent an und warnt für 2026 vor Belastungen durch Zölle und Kriege sowie zunehmender regionaler Divergenz.
Schulden und Schuldendienst steigen, die Inflation lag im Juli bei 6,4 Prozent, der Ukraine-Ausblick wurde gesenkt und Russland steuert auf schwächeres Wachstum mit hohem Preisdruck zu.
Vorläufige Einschätzung
Wir bleiben auch nach den gestrigen Optionsverfall der EUA-Optionen bearish für die EUAs. Die Spekulanten sitzen auf großen Long-Positionen und die temporären Argumente für steigende CO2-Preise, vor allem die Compliance-Deadline Ende des Monats, verlieren allmählich an Zugkraft. Damit belassen wir auch unsere Einschätzung für den Strommarkt (Frontjahr) auf bearish. Das kurze Ende wird mangels Erneuerbaren in den nächsten Tagen allerdings gestützt. Mehr dazu um 10 Uhr in unserem DailyReport Outlook.
Welt: Stimmung im September eingetrübt - ifo fällt
-1,2, -1,3, -0,8,-1,0 und -0,8 – das sind die Abschläge, die die Einkaufsmanagerindizes im Euroraum sowie in Japan, UK, USA und Indien im September erfahren haben. Das ist zwar wirtschaftlich keine Katastrophe, aber es zeigt, dass die Industrie nach wie vor ohne Schwung ist. Besonders sorgenvoll geht dabei der Blick nach Japan und UK, aber auch nach Europa, wo in Deutschland auch das ifo-Geschäftsklima sowohl was die Beurteilung der Lage als auch was die Geschäftserwartungen betrifft, gesunken ist.
Dagegen steht Indien (3) trotz der gegen das Land verhängten Zölle nach wie vor sehr gut da und auch die USA (1) hinterließen trotz der zuletzt ernüchternden Meldungen vom Arbeitsmarkt einen relativ guten Eindruck. Passend dazu hat die OECD den BIP-Zuwachs für die USA in diesem Jahr auf 1,8% angehoben und für die OECD-Welt als Ganzes damit auf 3,2%, nach +2,9% im Juni. Für 2026 blieb die OECD bei +2,9%.
Während die konjunkturellen Perspektiven für den Euroraum, UK (2) und Japan, aber auch für China und Brasilien, die erst Anfang Oktober ihre Stimmungsbarometer veröffentlichen, (sehr) verhalten bleiben, geben die USA einige Rätsel auf. Die Verlangsamung am Arbeitsmarkt ist zwar unübersehbar, gleichwohl ist die Stimmung bei den Unternehmen weiterhin gut und der GDPNow-Tracker der Atlanta-Fed berechnet aktuell für das laufende Quartal einen annualisierten BIP-Anstieg um +3,3 % ggü. Vorquartal. Der Blue-Chip-Konsens geht dagegen von lediglich gut 1% aus, obwohl schon sehr viele „Ist-Daten“ vorliegen. Kein Wunder also, dass der US-Notenbankvorsitzende Jerome Powell gestern in einer Rede in Rhode Island zu optimistischen Erwartungen bzgl. Leitzinssenkungen indirekt eine Absage erteilt hat und in diesem Zusammenhang auch auf die Überbewertung von Aktien hinwies (Zitat: “But you’re right, by many measures, for example, equity prices are fairly highly valued.”).
Fazit: Für die fossilen Rohstoffmärkte und die EUAs bedeutet dies, dass sowohl von den gestrigen Aussagen des US-Notenbankvorsitzenden als auch von den zahlreichen Einkaufsmanagerindizes ein dämpfender Effekt ausgeht, auch wenn es hier und da einen Lichtblick gibt. Inwiefern die Kehrtwende Donald Trumps vor der UN in Bezug auf den Krieg zwischen der Ukraine und Russland die Finanzmärkte noch bewegen wird, bleibt abzuwarten. Die Rüstungsaktien in Europa hat dies heute - gegen den allgemeinen Trend - jedenfalls schon einmal beflügelt.
Energy Market Drivers am 24.09.2025: Heute EUA-Optionsverfall
Am heutigen Mittwoch steht neben den wöchentlichen CoT-Daten auch der Verfall der EUA-September-Optionen um 14 Uhr im Fokus.
Bullishe Faktoren
Bei der norwegischen Gasförderung liegt aktuell nur ein kleinerer ungeplanter Ausfall vor. Am Åsgard-Feld kommt es zu einer Reduzierung der Gasförderung um 7,8 mcm/d bis zum 29. September.
Bearishe Faktoren
Heute wird die norwegische Gasförderung wartungsbedingt um 85,6 mcm/d reduziert sein. Diese Auswirkungen gehen ab morgen deutlich auf 37,6 mcm/d zurück.
Das EU-Parlament hat seine Abstimmung über das EU-Klimaziel verschoben. Ein neuer Termin werde gesucht. Vorgeschlagen wurden bis 2040 Einsparungen von 90 Prozent gegenüber 1990. Jetzt wird zunächst der Rat der Staats- und Regierungschefs am 23. und 24. Oktober tagen, um seine Position hierzu festzulegen. Die Verabschiedung der schärferen Klimaziele scheint nicht zu einem Selbstläufer zu werden und könnte sich bearish auf den CO2-Markt auswirken.
Heute um 14 Uhr verfallen die September-Optionen auf den EUA-Dezember-Future. Liegt der Referenzpreis dann bei 75 Euro/t CO2, verfallen die meisten der ausstehenden Optionen wertlos. Damit wäre dies heute ein leicht bearishes Thema für die EUAs.
Die gestrigen Einkaufsmanagerindizes für das Verarbeitende Gewerbe in Europa waren ernüchternd und zeigen, dass die energieintensive Industrie weiterhin in schwerem Fahrwasser unterwegs ist. Dies deckt sich auch mit unseren Gesprächen mit Marktteilnehmern.
Neutrale Faktoren
Keine wesentlichen Veränderungen der Wetterprognosen über Nacht. Ab morgen wird die Windenergieproduktion wieder deutlich zurückgehen und dann bis Anfang Oktober im Normalbereich verlaufen. Die PV-Erzeugung fällt in den nächsten Tagen noch unterdurchschnittlich aus, ab kommender Woche wird diese überdurchschnittlich ausfallen.
Heute werden die CoT-Reports der ICE Endex für EUAs und TTF-Gas veröffentlicht. Datenstand wird der letzte Freitag sein (19.9.). Angesichts der Preisentwicklung ist zumindest bei den EUAs von einem weiteren Anstieg der Netto-Long-Position auszugehen. Diese hatte schon in der Woche zuvor Rekordwerte erreicht.
US-Präsident Trump vollzieht nach dem UN-Treffen mit Selenskyj einen deutlichen Tonwechsel und erklärt auf Truth Social, die Ukraine könne ihr gesamtes besetztes Territorium zurückerobern. Er verweist auf Russlands wirtschaftliche Probleme, doch konkrete US-Politikschritte bleiben aus.
Vorläufige Einschätzung
Angesichts des heutigen Optionsverfalls sind wir bearish für die EUAs gestimmt, was sich je nach Intensität auch auf den Strompreis auswirken könnte. Insbesondere, wenn die Spekulanten den Impuls aufnehmen und beginnen, ihre rekordhohen Long-Positionen zu schließen, könnte sich eine dynamische Abwärtsbewegung ergeben. Der heutige CoT-Report wird darüber allerdings keine Auskunft geben. Die Daten sind zeitverzögert und per letzter Woche Freitag (19.9.).
DailyReport Recap vom 23.09.2025: Leichter Preisanstieg am Dienstag
Am Dienstag haben sich die Energiemärkte biskurz vor Handelsschluss nahezu seitwärts bewegt. Erst in der letzten Handelsstunde ging esleicht aufwärts und die Notierungen schlossen im Plus. Lediglich das kurze Endebeim Strom gab nach.
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EUAs 2025: Kursentwicklung ähnlich wie 2024, aber Achtung!
An dieser Stelle sei bereits darauf hingewiesen, dass dieser Beitrag zum „Trading-Update“ aus der Reihe fällt.
Die EUAs genießen bekanntlich seit Anfang September große Aufmerksamkeit, denn sie koppelten sich nicht nur vom Rest der von uns betrachteten Rohstoffe ab, sondern kletterten auch in ungewohnte Höhen. So stand per 19. September ein Plus in Höhe von 6,3 Prozent zu Buche. Und nicht nur das: Mit einem Schlusskurs von 77,53 Euro/t wurde am Freitag das höchste Niveau seit Mitte Februar dieses Jahres verzeichnet. Anlass genug, sich im jüngsten Wochenbericht einmal näher mit den Gründen hierfür zu beschäftigen. Aber diese sollen an dieser Stelle nicht wiederholt werden, dafür sei auf den „Wochenbericht KW 39“ verwiesen, sondern auf die Nachforschungen dahin. Es fiel nämlich beim Betrachten des längerfristigen Charts auf, dass die Notierungen der EUAs bislang in diesem Jahr einen zu 2024 kuriosen Verlauf nahmen. Um das besser einschätzen zu können, wurden von uns beide Kursverläufe mit Beginn des jeweiligen Jahres übereinandergelegt. Das Ergebnis kann in der untenstehenden Graphik „bewundert“ werden. Fällt Ihnen etwas auf? Es sieht auf den ersten Blick tatsächlich so aus, als wären beide Kursverläufe weitgehend deckungsgleich, nur dass die „orange Linie“ aus 2025 dem Kursverlauf von 2024 vorauszulaufen scheint. Das wäre aber kein Problem, verschiebt man doch einfach die Linie „2025“ um einem bestimmten Zeitraum nach vorne und kann dennoch den weiteren Kursverlauf „prognostizieren“, da die Notierungen für 2024 ja bis Jahresende vorliegen – Genial.
Der aufmerksame Leser hat es bestimmt längst gemerkt. Der Kursverlauf von 2025 ist „invers“ dargestellt und an der rechten Achse abgetragen, der Kursverlauf von 2024 dagegen ganz normal und auf der linken Achse. Es wäre ja auch zu einfach gewesen. Warum also die ganze Liebesmüh? Dieses Beispiel soll anregen, vermeintliche Zusammenhänge, die gerne hin und wieder aufgemacht werden, um Aufmerksamkeit zu erzeugen, grundsätzlich kritisch zu hinterfragen. Wenn etwas zu schön ist, um wahr zu sein, ist es wahrscheinlich auch nicht wahr. In diesem Sinne wünscht Ihnen das enerchase-Team einen erfolgreichen Handelstag.
Energy Market Drivers am 23.09.2025: Kurzfristig mehr Wind – Norwegische Wartungen gehen zurück
Die Energiemärkte handeln heute Morgen bislang seitwärts. Es gibt wenig fundamentale Veränderungen.
Bullishe Faktoren
Litauens Präsident Nauseda sieht die jüngsten russischen Luftraumverletzungen über Estland als gezielten Test der NATO und fordert angesichts begrenzter Abwehrkapazitäten entschlossene Maßnahmen zum Schutz der Ostflanke.
Ungeplante Ausfälle an norwegischen Gasanlagen: Einschränkung am Troll-Feld bis Mittwochmorgen (Drosselung von 21 mcm pro Tag). Nach Problemen beim Hochfahren nach vier Wochen Wartung wurde ein weiterer Ausfall am Feld Skarv bis voraussichtlich Mittwoch mit 6 mcm/d gemeldet. Die norwegischen Pipelineflüsse nach Europa liegen derzeit bei 278,3 mcm/d.
Bearishe Faktoren
China hat am Dienstag seine sechste Lieferung von Flüssigerdgas aus dem sanktionierten russischen Arctic-LNG-2-Projekt im Hafen Beihai entladen, während weitere Tanker mit Ladungen aus Russland unterwegs sind.
Die irakische Zentralregierung und die kurdische Regionalregierung haben sich auf eine Wiederaufnahme der Rohölexporte über die Türkei geeinigt. Es sollen täglich 230.000 Barrel fließen.
Die Wartungsausfälle bei der norwegischen Gasförderung gehen in den kommenden Tagen weiter zurück und erhöhen das Gasangebot.
Neutrale Faktoren
Es gab keine wesentlichen Veränderungen bei den Wettermodellen über Nacht. Es wird in den kommenden Tagen milder als im langjährigen Mittel und die Windenergieproduktion nimmt zur Mitte der Woche deutlich zu. Richtung Wochenende sind die Windenergieeinspeisung unter Normal. Für die KW 40 wird unterdurchschnittlicher Wind erwartet.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj reist heute, den 23. September, in die USA, um Präsident Donald Trump zu treffen und am Mittwoch vor der UN-Generalversammlung zu sprechen, während sich Kiew stärker auf Eigenständigkeit im Krieg vorbereitet, da zusätzliche harte US-Sanktionen und umfassende Unterstützung ausbleiben dürften.
Makroseitig wird heute die Rede von US-Chef Powell zur Geldpolitik im Fokus stehen. Außerdem werden Einkaufsmanagerindizes veröffentlicht.
Vorläufige Einschätzung
Die fundamentalen Rahmenbedingungen haben sich wenig verändert, so dass wir heute eine neutrale Sicht auf den Markt haben. Mehr dazu um 10 Uhr in unserem DailyReport Outlook.
Stopp sämtlicher Gasimporte nicht durchsetzbar
Die EU hat heute zwar angekündigt, russische LNG-Lieferungen ab 2027 zu beenden, ein vollständiger und früherer Stopp sämtlicher Gasimporte ist jedoch offenkundig nicht durchsetzbar gewesen. Damit ist das bullishe Szenario eines abrupten und umfassenden Lieferausfalls nicht eingetreten. Für den Markt bedeutet dies, dass zwar ein schrittweiser Rückgang russischer Mengen geplant ist, die entscheidende Frage nach einem sofortigen Gesamtstopp aber politisch nicht verabschiedet wurde.Der Markt reagierte entsprechend verhalten, da die Preiswirkung eines vollständigen Ausfalls deutlich stärker ausgefallen wäre. Das bullishe Szenario einer kurzfristigen Verschärfung wurde abgeschwächt und bestätigt, dass die Energiepolitik der EU auf graduelle Schritte setzt. Für die kommenden Jahre bleibt ausreichend Zeit, alternative Quellen aufzubauen und die Infrastruktur anzupassen.
TTF Gas Cal 27 Future steht vor Kaufsignal
Die EU-Kommission plant, russische LNG-Importe ab Januar 2027 zu verbieten, ein Jahr früher als ursprünglich vorgesehen, wie am Freitag aus EU-Kreisen bekannt wurde.
Der TTF Gas Cal 27 Future reagierte gestern Abend bereits etwas stärker und am heutigen Freitag sieht die Preisreaktion nach der Meldung bislang bescheiden aus. Ein neues kurzfristiges Trendhoch ist gestern entstanden. Der Widerstand bei rund 30 Euro/MWh, an dem der TTF Gas Cal 27 Future aktuell steht, ist sowohl charttechnisch als auch psychologisch relevant. Neben den letzten Hochs aus August und September bei 29,80 Euro/MWh befindet sich hier ebenfalls die seitwärts verlaufende 200-Tage-Linie (30,01 Euro/MWh). Ein Sprung über diese Hürde würde ein Kaufsignal aus der Formations- und Trendanalyse generieren. Ein Preisanstieg Richtung 31 Euro/MWh könnte die Folge sein. Die bestätigte grüne Aufwärtstrendgerade verläuft aktuell bei 29,48 Euro/MWh. Unterhalb von 29,27 Euro/MWh wäre der Aufwärtstrend beendet. Hier liegen die letzten Tagestiefs, womit ein Unterschreiten dieser Stauungszone bearish zu betrachten wäre.
Energy Market Drivers am 19.09.2025: Schnellerer Ausstieg aus russischem Gas im 19. Sanktionspaket?
Die Energiemärkte zeigen sich zur Eröffnung am Freitag ohne große Veränderungen. Besonders im Fokus steht das 19. Sanktionspaket der EU, welches die weitere preisliche Richtung vorgeben dürfte.
Bullishe Faktoren
Weitere Informationen zum 19. Sanktionspaket der EU erwartet. Wird ein schnellerer Ausstieg aus Gas und Öl verkündet?
US-Börsen klettern nach Leitzinssenkung auf neue Rekorde.
Die Aufwärtstrends bei den EUAs und bei Strom sind weiter intakt. Die Futures stehen allerdings an relevanten Widerständen (siehe neutrale Faktoren). Wie lange hält der Kaufdruck bei den EUAs noch an? Das Ende der Compliance-Frist nähert sich.
Bearishe Faktoren
Wartungseinschränkungen in Norwegen gehen zurück. Über das Wochenende sollen die größeren Wartungen in Kollsnes und Troll (jeweils geplant und ungeplant) beendet werden, so dass die Einschränkungen in der kommenden Woche auf rund minus 40 Mio. Kubikmeter/Tag sinken. Die kurzfristigen ungeplanten Ausfälle in Kollsnes und Troll bergen allerdings das Risiko von Verlängerungen.
Nächste Woche Mittwoch ist der Verfallstag der Optionen auf EUAs. Der Max Pain liegt bei 75 Euro/t CO2. Sehen wir nochmal einen Rücklauf der Kurse auf diese Marke? Die EUAs halten den Energiemarkt derzeit in Atem.
Neutrale Faktoren
Für heute ist ein Telefonat zwischen US-Präsident Donald Trump und dem chinesischen Präsident Xi Jinping geplant. Es geht um TikTok, Taiwan und Zölle. Der Krieg in der Ukraine und die Beziehungen Chinas zu Russland sollen nicht Thema sein.
Vorwochenhoch vom 10.09. bei 77,60 Euro/t CO2 beim EUA-Dez-25-Future bislang nicht auf Tagesschlusskursbasis überwunden. Heute allerdings mit höherer Eröffnung als in den Vortagen. Der Aufwärtstrend ist intakt. Längere obere Schatten der letzten Tageskerzen weisen allerdings auf Verkaufsdruck im Bereich 78 Euro/t CO2 hin.
Beim Strom Cal 26 Base wird die 88-Euro-Marke getestet. Die 200-Tage-Linie wurde überwunden. Ein nachhaltiger Anstieg darüber würde den Aufwärtstrend weiter fortsetzen und ein Preiszuwachs bis auf 89 Euro/MWh (Juli-Hoch) wäre anzunehmen.
Vorläufige Einschätzung
Der Energiemarkt wartet gespannt auf die Entscheidungen zum 19. Sanktionspaket aus Brüssel. Sollte ein schnellerer Ausstieg aus russischem Gas und Öl verkündet werden, wäre dies ein bullishes Signal. Demgegenüber sollen sich über das Wochenende die Gasflüsse aus Norwegen erholen. Charttechnisch stehen die Notierungen bei CO2 und Strom vor und auf wichtigen Widerstandsmarken, welche bei einem schnelleren Gasembargo überwunden werden könnten. Bei den EUAs gerät die Rally etwas ins Stocken. Angesichts der bereits extrem hohen Long-Position der Spekulanten geht der Kaufdruck womöglich zurück (wann setzen die Gewinnmitnahmen ein?). Wir bleiben vor der Entscheidung aus Brüssel neutral gestimmt und warten auf neue politische Signale.
DailyReport Recap vom 18.09.2025: Russland-Spannungen befeuern Preisanstieg an den Energiemärkten
Die Energiemärkte standen heute klar im Zeichen geopolitischer Entwicklungen rund um Russland. Neue Haushaltspläne in Moskau, verstärkte ukrainische Angriffe auf Raffinerien und die Anpassungen russischer Exporte verdeutlichen die wachsenden Risiken für Angebot und Preisstabilität. Parallel dazu zeigte sich an den Handelsplätzen ein breit abgestützter Preisanstieg: Strom verteuerte sich across the curve deutlich, Gas legte leicht zu und auch EUA sowie Kohlepreise zogen an, während Brent-Öl leicht nachgab.
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Extremer Abendpeak am Strom-Spotmarkt
Die Spotauktion für den 19. September bestätigte zwar den erwarteten typischen Verlauf mit günstigen Mittagsstunden und klaren Preisspitzen, die tatsächliche Preisbildung fiel jedoch deutlich extremer aus als in der Prognose von heute früh. Während die Modelle einen Abendpeak auf erhöhtem, aber moderatem Niveau sahen, erreichten die realen Preise mit über 400 Euro/MWh eine außergewöhnlich starke Spitze. Auch die Morgenspitze lag mit über 140 Euro/MWh höher als erwartet. Zur Mittagszeit sanken die Preise wie prognostiziert stark ab und blieben mehrere Stunden im Null-Bereich.
Eigene Einschätzung: Am Abend zeigt sich jedoch eine deutliche Knappheit, sodass die Intraday-Preise voraussichtlich noch weiter steigen und die Marke von 400 Euro/MWh deutlich überschreiten könnten. Der enorme Spread von rund 400 Euro/MWh zwischen den günstigen Mittagsstunden und dem Abendpeak verdeutlicht die starke Marktvolatilität. Haupttreiber ist die schlagartig abfallende PV-Einspeisung in Kombination mit sinkender Windleistung, die am späten Nachmittag einsetzt und die Residuallast massiv erhöht. Dadurch rücken die Gaskraftwerke als preisgebende Technologie in den Vordergrund, was die extreme Abendstunde verursacht.
Energy Market Drivers am 18.09.2025: Wartungen in Norwegen laufen aus – Warten auf das 19. Sanktionspaket
Die Energiemärkte eröffnen am Donnerstag leicht im Plus. Stützend bleibt der spekulative Kaufdruck im EU-ETS, sowie das mögliche vorgezogene Gasembargo. Demgegenüber laufen die Wartungen in Norwegen allerdings aus.
Bullishe Faktoren
Das mögliche vorgezogene Ende von russischen Energieimporten sorgt weiterhin für Unsicherheit. Noch ist die genaue Ausgestaltung des 19. Sanktionspaketes unklar. Der Markt wartet auf neue politische Informationen.
Die Streiks in Frankreich führen laut REMIT-Meldung doch zu eingeschränkten KKW-Kapazitäten. Die Gewerkschaft FNME-CGT hatte keinen Einfluss auf die Kraftwerksleistung erwartet. Weitere landesweite Streiks sind durch Gewerkschaften und linke Gruppen geplant.
Der spekulative Kaufdruck bei den EUAs hält weiter an. Laut CoT-Report erhöhte sich die Netto-Long-Position um 27,1 Prozent auf 68,9 Mio. t. Dies ist der höchste Stand seit August 2021. Der höchste veröffentlichte Wert wurde in der Woche zum 2. Juli 2021 erreicht, als die Netto-Long-Position 77,4 Mio. EUAs erreichte.
Bearishe Faktoren
Die größeren Wartungen in Norwegen gehen zuende. Die größeren Angebotseinschränkungen (Kollsnes 78 Mio. Kubikmeter/Tag und Troll 63 Mio. Kubikmeter/Tag) sollen am 19. September um 06:00 Uhr beendet werden.
Die EU-Kommission erwägt laut Carbon Pulse den jährlichen Reduktionspfad für CO2-Zertifikate im EU-ETS nach 2039 zu lockern, um eine ausreichende Verfügbarkeit von Emissionsrechten sicherzustellen.
Neutrale Faktoren
Die US-Notenbank Fed hat die Zinsen um 25 Basispunkte gesenkt. Bis zum Jahresende werden zwei weitere Schritte nach unten anvisiert. Da die Zinsentscheidung erwartet worden war, ist die Marktreaktion verhalten ausgefallen.
Der Verkaufsdruck der Spekulanten im TTF Gasmarkt durch den Abbau der Netto-Long-Position scheint vorerst vorbei zu sein. Allerdings nehmen sowohl Absicherungen gegen steigende als auch fallende Preise zu (long und short). Die Investmentfonds warten auf klare Signale.
Vorläufige Einschätzung
Unsere Markteinschätzung hat sich im Vergleich zum Vortag nicht verändert. Mit dem Ausblick auf die Beendigung der norwegischen Wartungen wird sich der Gasmarkt insbesondere am kurzen Ende entspannen. Allerdings droht ein vorzeitiges Ende der russischen Gaslieferungen in die EU, was ein bullishes Szenario ist. Entscheidend wird dabei auch die Gewährleistung von alternativen Lieferungen sein (zu welchem Preis?). Bei den EUAs bleibt der Zeitpunkt von Gewinnmitnahmen der Spekulanten entscheidend. Vor der Compliance-Deadline und dem Optionsverfall scheinen die Investmentfonds noch auf steigende Notierungen zu setzen. Wir bleiben für Gas, EUAs und Strom neutral gestimmt.
DailyReport Recap vom 17.09.2025: Spekulatives Kapital treibt CO2- und Gasmarkt
Am Mittwoch konnten die Energiemärkte keine klare Richtung einschlagen. Die EUAs (Dez-25) konnten das Tageshoch von Dienstag (78,26 Euro/t CO2) zwar zwischenzeitlich leicht überwinden (78,45 Euro/t CO2), schlossen dann aber mit einem Minus von 0,9 Prozent bei 76,90 Euro/t CO2.
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EPEX Strom Day-Ahead: Solide Arbitragemöglichkeiten
Die heutigen Spotpreise folgten dem erwarteten Verlauf mit klarer Morgenspitze, flacher Mittagsdelle und ausgeprägtem Abendpeak. Am Morgen lagen die Preise mit rund 117 Euro/MWh nahezu auf Höhe unserer Prognose von 120 Euro/MWh. Zur Mittagszeit blieben sie etwas über den Erwartungen und fielen nur knapp über 0 Euro/MWh, obwohl unsere Modelle negative Werte angezeigt hatten. Der Zeitraum von 11 bis 17 Uhr war mit einem Durchschnitt von lediglich 3,65 Euro/MWh dennoch extrem günstig. Am Abend erreichten die Preise mit rund 134 Euro/MWh deutlich weniger als zuvor prognostiziert, was auf höhere Einspeisung und eine geringere Lastzunahme zurückzuführen ist. Der durchschnittliche Tagespreis lag bei 65,73 Euro/MWh.
Für Batteriespeicher ergaben sich zwei attraktive Handelszyklen: Ein Spread von rund 134 Euro/MWh durch Kauf zur Mittagszeit und Verkauf im Abendpeak sowie ein weiterer Zyklus am Morgen mit Kauf bei 38 Euro/MWh in Stunde vier und Verkauf im Morgenpeak, der eine Marge von rund 79 Euro/MWh ermöglicht hätte.
CoT-Report TTF Gas: Spekulatives Kapital steigt an
Das spekulative Kapital im TTF Gasmarkt nimmt wieder zu. Laut aktuellem CoT-Report erhöhten die Investmentfonds in der Woche zum 12.09.2025 die Long-Position um 6,4 Prozent auf 343 TWh. Die Short-Position erhöhte sich aber ebenfalls, und zwar um 6,1 Prozent auf 285 TWh. Damit stieg die Netto-Long-Position um 7,7 Prozent auf 57 TWh.
Für einen Gashändler bestätigt dies die derzeitige Seitwärtsbewegung am Gasmarkt. Der gleichzeitige Anstieg beider Seiten (long und short) zeigt, dass das Handelsvolumen zunimmt und das Marktinteresse hoch ist. Allerdings nehmen sowohl Absicherungen gegen steigende als auch fallende Preise zu. Der Markt wartet auf klare Signale. Ein Trader könnte daraus ableiten, dass der Markt aktuell konsolidiert.
Hinweis: Dies stellt eine einseitige Interpretation der Lage am Gasmarkt dar und beleuchtet keine weiteren marktbeeinflussenden Faktoren!
CoT-Report EUAs: To the Moon!
Der spekulative Kaufdruck bei den EUAs hält weiter an. Laut aktuellem CoT-Report mit Datenstand vom 12.09.2025 wurden die Long-Positionen um 16,1 Prozent auf 100,2 Mio. t ausgebaut, während die Short-Positionen um 2,4 Prozent auf 31,4 Mio. t sanken. Damit erhöhte sich die Netto-Long-Position um 27,1 Prozent auf 68,9 Mio. t. Dies ist der höchste Stand im betrachteten Zeitraum.
Für einen CO2-Händler an der Börse bleibt dies ein bullishes Signal. Investmentfonds gelten als Trendfolger und Liquiditätstreiber am EUA-Markt. Wenn sie ihre Long-Positionen so massiv ausbauen und gleichzeitig Shorts reduzieren, spricht das für ein wachsendes Vertrauen in steigende Preise. Ob diese Marktakteure ihre Käufe in den kommenden Wochen fortsetzen, ist angesichts des Ausmaßes der Positionierung jedoch in Frage zu stellen.
Ein Trader könnte von daher eher ein abgestuftes Vorgehen wählen, zum Beispiel sukzessive Long-Aufbau oder Absicherung über Optionen, da die Netto-Positionierung bereits ein hohes Niveau erreicht hat. Die Marktstruktur sieht überwiegend bullish aus. Wer short geht, stellt sich derzeit aktiv gegen die dominierende Marktmeinung der „starken Hände“. Insgesamt spricht der Report für eine Long-Positionierung, zumindest auf Sicht weniger Wochen, solange keine größeren externen Schocks (z. B. politisch oder energiewirtschaftlich) den Markt drehen.
Hinweis: Dies stellt eine einseitige Interpretation dar und beleuchtet keine weiteren marktbeeinflussenden Faktoren zum EUA-Markt!
Energy Market Drivers am 17.09.2025: EU-Sanktionen und Drohnenangriffe verunsichern Energiemarkt
Bullishe Faktoren
Die EU plant ein 19. Sanktionspaket, das eine beschleunigte Abkehr von russischen Energieimporten vorsieht und zusätzlich Banken sowie Krypto ins Visier nimmt.
Experten sehen nach den jüngsten ukrainischen Angriffen auf Ölraffinerien und Häfen als Nächstes eine steigende Gefahr für Russlands Gas- und LNG-Infrastruktur.
EDF-Mitarbeiter treten ab dem heutigen Mittwoch, 21:00 Uhr, in einen 24-stündigen Streik ein, der die französische Kernkraftkapazität zeitweise um bis zu 2,7 GW reduzieren könnte.
US-Klimaforscher erwarten mit 74 Prozent Wahrscheinlichkeit das Auftreten von La-Niña-Bedingungen bis zum Jahresende, wobei die Wahrscheinlichkeit für die Heizsaison von Dezember bis Februar bei 54 Prozent liegt. Sollte sich ein starkes La Niña-Ereignis durchsetzen, könnten die Heizgradtage in den USA um 5 bis 10 Prozent.
Bearishe Faktoren
Ab Ende der Woche (19.9.) steigen die Liefermengen aus Norwegen nach den dortigen Wartungen wieder deutlich an. Bislang keine größeren Verzögerungen bei den Wartungsarbeiten.
Das arbeitgebernahe IW-Institut rechnet 2025 für Deutschland nur mit einer wirtschaftlichen Stagnation und hat seine BIP-Prognose um 0,2 Prozentpunkte gesenkt. „Nach zwei Jahren Rezession tritt die deutsche Wirtschaft im Jahr 2025 nur auf der Stelle“, zitierte die Rheinische Post die Kölner Forschenden.
Neutrale Faktoren
Die Spotpreisprognose für Donnerstag weist eine markante Duck Curve auf mit negativen Preisen zwischen 11 und 17 Uhr, einem ausgeprägten Abendpeak um 180 Euro/MWh und einem durchschnittlichen Tagespreis von etwa 70 Euro/MWh.
CoT-Reports TTF Gas/EUAs: Der Abbau der Netto-Long-Position bei TTF Gas hatte zuletzt gestoppt. Im EUA-Markt setzten die Spekulanten mit einem deutlichen Netto-Long Ausbau ein bullishes Ausrufezeichen. Allerdings wurde damit ein Niveau erreicht, welches zuletzt Anfang dieses Jahres vorlag. Danach sind die CO2-Preise stärker unter Druck geraten.
Die Gasspeicherstände liegen derzeit zwar innerhalb der üblichen Bandbreite, liegen jedoch am unteren Rand. Daraus resultiert ein gewisses Restrisiko. Während bei normalen oder milden Temperaturen die Versorgung als gesichert gelten kann, würde ein kalter Winter die Speicherreserven möglicherweise schon bis Ende Januar erheblich strapazieren.
Mit einer Inflationsrate von 3,8 Prozent bleibt Großbritannien Spitzenreiter unter den Industriestaaten, was die Bank of England vorerst von weiteren Zinssenkungen abhält.
Vorläufige Einschätzung
Mit dem Ausblick auf die Beendigung der norwegischen Wartungen wird sich der Gasmarkt insbesondere am kurzen Ende entspannen. Allerdings eskaliert der Ukrainekrieg weiter und sorgt für eine steigende Risikoprämie. Sollte die EU das Gasembargo vorziehen, wäre dies bullish. Bei den EUAs bleibt der Zeitpunkt von Gewinnmitnahmen der Spekulanten entscheidend. Vor der Compliance-Deadline und dem Optionsverfall scheinen die Investmentfonds noch auf steigende Notierungen zu setzen. Wir bleiben für Strom und EUAs neutral gestimmt, Gas sehen wir vorläufig ebenfalls neutral.
Kurz-Analyse: Ukraine Speicherstand September 2025
Erstmals seit Beginn der Injektionssaison liegen die ukrainischen Gasspeicherstände laut AGSI-Daten mit Datenstand 14. September mit 77,79 TWh über dem Vorjahresniveau (77,75 TWh). Besonders bemerkenswert ist der Aufholprozess, denn Anfang April lag der Füllstand noch 26,6 TWh unter dem Vorjahr (9,0 TWh in 2025 gegenüber 35,6 TWh in 2024). Durch deutlich gestiegene Importe sind die Injektionen spürbar angestiegen. Im bisherigen September wurden 7.991 GWh eingespeichert, gegenüber 3.502 GWh in 2024 (plus 128 Prozent). Dies deutet darauf hin, dass das offizielle Speicherziel für den 1. November möglicherweise vorzeitig erreicht wird und die Ukraine mit einem komfortableren Puffer in die Heizsaison gehen kann. Trotz dieser positiven Entwicklung bleibt das Risiko russischer Angriffe auf die Gasinfrastruktur ein wesentlicher Unsicherheitsfaktor, da volle Speicher nur bei intakter Transport- und Verteilstruktur Versorgungssicherheit gewährleisten.
Gasspeicher in Europa über 80 Prozent gefüllt
Die Daten vom 14. September 2025 zeigen, dass die europäischen Gasspeicher zu 80,6 Prozent gefüllt sind. Verglichen mit dem Vorjahr, als die Speicher bereits über 95 Prozent erreicht hatten, ist das aktuelle Niveau jedoch deutlich niedriger. Der Rückblick auf die letzten fünf Jahre macht deutlich: Die Füllstände bewegen sich zwar innerhalb der üblichen Bandbreite, liegen jedoch am unteren Rand. Daraus resultiert ein gewisses Restrisiko. Während bei normalen oder milden Temperaturen die Versorgung als gesichert gelten kann, würde ein kalter Winter die Speicherreserven möglicherweise schon bis Ende Januar erheblich strapazieren.
EUAs mit dynamischem Ausbruch
Energy Market Drivers am 16.09.2025: Wind nimmt stetig ab und stützt das kurze Ende
Bullishe Faktoren
EDF hat den 1,3 GW-Reaktor Cattenom 3 wegen einer Störung kurzfristig heruntergefahren und die Wartung am 1,3 GW-Reaktor Golfech 2 bis Mitte Oktober verlängert.
EDF-Mitarbeiter treten ab Mittwoch, 21:00 Uhr, in einen 24-stündigen Streik ein, der die französische Kernkraftkapazität zeitweise um bis zu 2,7 GW reduzieren könnte.
Der Day-Ahead für Mittwoch weist aufgrund rund 5 GW weniger Wind eine höhere Residuallast auf, was zu ausgeprägten Preispeaks am Morgen und Abend, einer flacheren Mittagsdelle und einem deutlich höheren Durchschnittspreis von etwa 63 Euro/MWh führt.
Drohende Einschränkungen für den Schiffsverkehr im Golf von Mexiko durch erhöhte Hurrikan-Gefahr in den nächsten sieben Tagen.
Wartungen an LNG-Anlagen in Oman und Australien.
Bearishe Faktoren
Ab Ende der Woche (19.9.) steigen die Liefermengen aus Norwegen nach den dortigen Wartungen wieder deutlich an. Bislang keine größeren Verzögerungen bei den Wartungsarbeiten.
Neutrale Faktoren
Die USA und Großbritannien nutzen Trumps Staatsbesuch, um milliardenschwere Wirtschafts- und Nuklearabkommen zu schließen, die den Bau zahlreicher Small Modula Reactors (SMR) in Großbritannien vorantreiben sollen. Diese Reaktoren sind im Bau deutlich schneller als herkömmliche Kernreaktoren, dennoch ist mit mehreren Jahren zu rechnen, so dass allenfalls das mittlere bis lange Ende der Terminkurve hiervon betroffen sind.
Wirtschaftsministerin Reiche fordert eine kosteneffizientere Steuerung der Energiewende mit Kürzungen bei Subventionen, stößt dabei aber auf Widerstand von Umweltverbänden und Koalitionspartnern.
Die IEA unterstreicht, dass ohne massive und kontinuierliche Investitionen in bestehende Öl- und Gasfelder die globale Energieversorgung rasch unter Druck gerät, da Rückgangsraten und Nachfragewachstum die Branche zunehmend herausfordern.
Vorläufige Einschätzung
Heute sind mehrheitlich bullishe Faktoren zu beobachten, vor allem auf der Stromseite. Allerdings rechnen wir in den nächsten Tagen auch mit Gewinnmitnahmen der Spekulanten im CO2-Markt, was sich jedoch analytisch schwer timen lässt. Der Gasmarkt bleibt robust versorgt. Daher tendieren wir zu einer neutralen Einschätzung. Mehr dazu um 10 Uhr in unserem DailyReport Outlook.
Wetterausblick & Day-Ahead-Auktion
Wetterverlauf
Die neue Woche zeigt sich zunächst von ihrer milderen Seite und erreicht bis Freitag und Samstag noch einmal spätsommerliche Werte mit deutschlandweiten Tagesmitteln um 20 bis 22 °C. Der Wind startet kräftig, legt zur Wochenmitte mit einem kurzen Peak nach und lässt anschließend bis zum Wochenende allmählich nach. Parallel dazu gewinnt die Solareinspeisung an Fahrt und sorgt zum Wochenende für deutliche Mittagspeaks, während sie zu Beginn der Woche noch von dichterer Bewölkung gedämpft wird. Im Vergleich zur letzten Modellrechnung sind die Aussichten insgesamt freundlicher: Die Wochenendwärme fällt ausgeprägter aus, der Windpeak zur Wochenmitte ist markanter und die Solarprognose verspricht vor allem für Freitag und Samstag eine spürbare Entlastung der Residuallast.
Day-Ahead-Auktion
Ein starker Grundwind von rund 45 GW hält die Residuallast fast den ganzen Tag niedrig. Mit zusätzlicher PV fällt sie mittags teils in den negativen Bereich, was auf Exportdruck und mögliche Abregelungen hinweist. Sehr niedrige bis negative Preise zur Mittagszeit sind wahrscheinlich und der Tagesmittelwert bleibt für den 16.09. mit etwa 30 Euro/MWh gedämpft. Am Abend steigt die Residuallast deutlich an und es wird gegen 20 Uhr ein klarer Preispeak nahe 100 Euro/MWh erwartet.
Kurzfristiges Doppeltop beim Strom Cal 26 Base bleibt weiter aktiviert
Rückblick
Seit Ende August befand sich der Strom Cal 26 Base Future in einem intakten kurzfristigen Aufwärtstrend mit Startpunkt 83 Euro/MWh. Dieser führte den Strom Kontrakt bis an die 88-Euro-Marke heran. Das Trendhoch wurde letzte Woche Montag (am 08.09.) bei 87,94 Euro/MWh ausgeprägt. Im Anschluss ging es dynamisch bis auf die Nackenlinie bei 86,50 Euro/MWh zurück. Die Strombullen unternahmen daraufhin einen neuen Anlaufversuch bis an die Hochs knapp unterhalb der 88-Euro-Marke. Hier angelangt ging der Kaufdruck erneut spürbar zurück, ein neues Trendhoch wurde nicht ausgeprägt. In der Folge fiel der Strom Future unter die rot gestrichelte Aufwärtstrendgerade und im Anschluss auch unter den relevanten Support bei 86,50 Euro/MWh. Nach dem Trendbruch schlägt somit zudem eine obere Umkehrformation in Form eines Doppeltops zu Buche. Letzte Woche Freitag fiel die Notierung im Tief bereits bis auf 85,58 Euro/MWh und stieg von hier aus wieder bis auf 86,75 Euro/MWh an.
Ausblick
Das kurzfristige Doppeltop beim Strom Cal 26 Base Future im Stundenchart bleibt weiter aktiviert. Das Kursziel, abgeleitet aus der Formationshöhe, befindet sich bei rund 85 Euro/MWh. Dieses Kursziel bleibt zunächst aktiviert. Ein Preisanstieg über das Freitagshoch bei 86,75 Euro/MWh wäre für dieses Vorhaben allerdings nicht unbedingt zweckmäßig. Die obere Umkehr zeigt jedoch, dass die Strombullen zunächst eine Pause einlegen dürften und eine Fortsetzung des kurzfristigen Aufwärtstrend zunächst kurzfristig nicht wahrscheinlich erscheint. Nichtsdestotrotz käme es oberhalb von 88 Euro/MWh zu einem neuen Kaufsignal in Richtung 89 Euro/MWh, wo sich im Tageschart ein starker Widerstand befindet.
Fazit
Nach dem Bruch der kurzfristigen Aufwärtstrendlinie und dem Ausbilden eines Doppeltops bleibt das Chartbild im kurzfristigen Zeitfenster bearish. Das aktivierte Kursziel aus der Umkehrformation liegt weiter bei rund 85 Euro/MWh. Solange die Notierungen unterhalb von 86,75 Euro/MWh und vor allem unterhalb der 88-Euro-Marke verharren, dominieren die Chancen auf der Unterseite. Ein nachhaltiger Anstieg über 88 Euro/MWh wäre hingegen als neues Kaufsignal zu interpretieren, mit potenziellen Anschlussgewinnen in Richtung 89 Euro/MWh. Kurzfristig relevante Supports liegen bei 85,58 Euro/MWh und 85 Euro/MWh.
China: Erneut Enttäuschung auf breiter Front
Die heute veröffentlichten Wirtschaftsdaten Chinas für August blieben allesamt hinter den Konsenserwartungen zurück. So expandierte die Industrieproduktion auch aufgrund schwächerer Exportzahlen lediglich um 5,2% ggü. Vorjahr (e: +5,8%) und die Einzelhandelsumsätze nur um 3,4% ggü. Vorjahr (e: +3,8%). Gleichzeitig stieg die Arbeitslosenquote um ein Zehntel auf 5,3% und die Wohnimmobilienpreise sanken im Jahresvergleich um 2,5%.
Die größte Enttäuschung hielten aber die Sachanlageinvestitionen bereit, die sich year-to-date auf 0,5 % verlangsamten (e: +1,4%). Auf Monatsbasis gingen die Investitionen im Jahresvergleich sogar um deutliche 7% zurück, was vor allem auf einen spürbaren Rückgang der Immobilieninvestitionen (-19,5%) zurückzuführen war. Auch die Investitionen im Verarbeitenden Gewerbe und in die Infrastruktur verzeichneten den zweiten Monat in Folge Rückgänge. Die Handelsunsicherheit mit den USA, die „Anti-Involutionskampagne“ sowie extreme Wetterbedingungen belasteten an dieser Stelle die Aktivität im August.
Trotz der bereits beschlossenen staatlichen Maßnahmen zur Ankurbelung der heimischen Wirtschaft sind somit wohl zusätzliche Ad-hoc-Konjunkturmaßnahmen zur Unterstützung des Wachstums nicht auszuschließen bzw. wahrscheinlich. Dies gilt deshalb, weil vor allem der Immobiliensektor das Wachstum weiterhin merklich verlangsamt. Trotz schrittweiser Maßnahmen, wie beispielsweise die Aufhebung der Beschränkungen für den Eigenheimkauf in Großstädten, bleibt die Nachfrage nach Wohnraum insgesamt schwer unter Druck, was sich auch daran zeigte, dass die Verkäufe von Eigenheimen im Vergleich zum Vorjahr um 10% sanken, während die Anzahl der Baubeginne sogar um 18% ggü. Vorjahr einbrach. Auch die Kohleförderung Chinas war im August erneut rückläufig. So sank diese um 3,2% ggü. Vorjahr auf 390,4 Mio. Tonnen. Damit erklärt sich auch der überraschend spürbare Anstieg der Kohleeinfuhr Chinas im August auf 42,7 Mio. Tonnen.
Unsere Einschätzung: Von China geht somit auch weiterhin nachfrageseitig kein Aufwärtsimpuls für die fossilen Rohstoffe aus. Es ist somit wohl auch nicht zu gewagt zu prognostizieren, dass die robusten Einfuhrzahlen keinen Trendwechsel darstellten und sich damit die Kohlepreisperspektiven nicht verändert haben.



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