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DailyReport Recap vom 18.08.2025: Energiemärkte bleiben im Zeichen globaler Spannungen
Am Montag setzte sich an den Energiemärkten zunächst der Abverkauf nach dem schwachen Wochenausklang der Vorwoche fort. Am Strom- und insbesondere CO2-Markt kam es anschließend aber zu Kaufdruck - der EUA-Dez-25-Future ging 1,6 Prozent fester aus dem Handel. Das TTF Gas Frontjahr konnte die Tagestiefs zwar auch nicht halten, schloss aber 0,6 Prozent im Minus.
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Marktpsychologie und Charttechnik am Gasspotmarkt
Am physischen Spotmarkt für Gas sollte Charttechnik eigentlich keine Rolle spielen, weil die Preisbildung dort fast ausschließlich durch fundamentale Faktoren bestimmt wird. Angebot und Nachfrage hängen unmittelbar von physischen Gegebenheiten ab: Wetterbedingungen, Speicherfüllstände, Pipeline- und LNG-Zuflüsse oder technische Störungen. Diese Faktoren sind kurzfristig und oft sprunghaft, sodass klassische Muster aus der Charttechnik kaum Aussagekraft besitzen. Hinzu kommt, dass Spotmärkte regional fragmentiert sind. Dadurch entstehen Preissprünge, die nicht dem „Trendverhalten“ entsprechen, das Charttechnik eigentlich voraussetzt. Aus rein analytischer Sicht ist es daher naheliegend, dass Technische Analyse an einem Gas-Spotmarkt nicht geeignet ist, um Preisbewegungen zuverlässig vorherzusagen.
Trotzdem wird Charttechnik in der Praxis am Gasspotmarkt häufig angewendet, wie das aktuelle Beispiel am Chart zum TTF Gas Day-Ahead eindrucksvoll zeigt. Dies aus mehreren Gründen: Erstens dient die TA vielen Händlern als zusätzliches Werkzeug, um Orientierung in einem ansonsten stark von Unsicherheit geprägten Markt zu gewinnen. Zweitens wirkt sie über die Psychologie der Marktteilnehmer: wenn genügend Trader dieselben Unterstützungs- und Widerstandsniveaus beobachten, können diese Marken kurzfristig tatsächlich Einfluss auf den Preis haben. Dass die 30-Euro-Marke zunächst hält und gekauft wird, ist also lediglich eine Art selbsterfüllende Prophezeiung. Drittens sind Spot- und Terminmärkte eng miteinander verknüpft. Da im Terminhandel Charttechnik weit verbreitet ist, übertragen sich deren Effekte über Arbitrage und Hedging teilweise auch auf den Spotmarkt. Schließlich spielt auch Gewohnheit eine Rolle: Trader, die aus anderen Märkten kommen, wenden bekannte Werkzeuge an, selbst wenn deren Prognosekraft eigentlich geringer sein müsste.
EU-Einspeicherung kommt unverändert gut voran
Mitte Juli hatten wir eine einfache Berechnung an dieser Stelle veröffentlicht, mit der wir abgeschätzt haben, wann das 90%-Speicherziel der EU in diesem Jahr erreicht sein würde. Damals schrieben wir unter anderem: „Wir haben nun die einfache Annahme getroffen, dass die Befüllung der EU-Speicher ab dem 25. Juni wie im Durchschnitt ab Anfang Mai verläuft („fiktiver Verlauf ab 26.6.2025“: gestrichelte orange Linie). Demnach würde der Wert von 90% am 8. Oktober erreicht werden (senkrechte orange Linie). Der tatsächliche Verlauf nach dem 25. Juni (etwas dickere Linie in orange) zeigt am aktuellen Rand, dass unsere damalige Annahme derzeit sogar übertroffen wird. So gesehen scheinen die Bedenken, ob das Speicherziel erreicht werden kann, aus heutiger Sicht etwas überzogen. Dies gilt umso mehr, als sich die vorherigen „Prognosen von Hitzewellen“ in der Form nicht (mehr) bewahrheiten dürften und die LNG-Nachfrage Chinas nach wie vor verhalten ist, was die vergleichsweise niedrigen TTF-Notierungen zum jetzigen Zeitpunkt mit erklären könnte. Ein Grund für Entspannung ist gleichwohl (noch) nicht angezeigt.“ Diese Beschreibung würden wir gerne an dieser Stelle wiederholen, wobei die Warnung am Ende des Textes mittlerweile obsolet geworden ist. Diese wurde ohnehin mehr oder weniger der Vollständigkeit halber bzw. aus Risikoerwägungen heraus eingefügt. Schon damals war diese nicht mehr sonderlich realistisch. Die Dynamik der Einspeicherung war bislang sogar höher als von uns damals unterstellt (fette orange Linie verläuft oberhalb der gestrichelten orangen Linie), so dass - mit Stand 15.8. in Höhe von 73,3% - das 90%-Ziel wohl schon früher als am 8. Oktober erreicht wird. Das gilt aber nur für den Fall, dass die Speicherbetreiber im Gefühl des „sicheren Sieges“ nicht plötzlich in ihren Anstrengungen nachlassen. In Deutschland kann dagegen mit einem aktuellen Speicherstand in Höhe von 66,1% das 90%-Ziel wohl nicht mehr (ganz) erreicht werden. Aber an schlechten Nachrichten - vor allem aus der Wirtschaft – gab es in den letzten Jahren ja leider keinen Mangel, auch wenn man sich an solche nie gewöhnen sollte.
EUA-Dez-25 nähert sich der Nackenlinie des potentiellen Doppeltops (Kursziel: 67 Euro/t CO2)
KKW-Einschränkungen über Wochenende hinaus
Mehrere französische Kernkraftwerke sind weiterhin wetter- und umweltbedingt in ihrer Leistung begrenzt oder vollständig abgeschaltet. Diese Einschränkungen gelten über das Wochenende und teils darüber hinaus und reduzieren die verfügbare Erzeugungskapazität spürbar. Konkret fahren Bugey 2, Tricastin 4, Golfech 1 und St. Alban 1 mit reduzierter Leistung, während Tricastin 3 und Gravelines 3 in diesem Zeitraum vollständig vom Netz sind.
Energy Market Drivers am 15.08.2025: Die (Energie)Welt blickt nach Alaska
Bullishe Faktoren
Mehrere französische Kernkraftwerke sind weiterhin wetter- und umweltbedingt in ihrer Leistung begrenzt oder vollständig abgeschaltet. Diese Einschränkungen gelten über das Wochenende und teils darüber hinaus und reduzieren die verfügbare Erzeugungskapazität spürbar. Konkret fahren Bugey 2, Tricastin 4, Golfech 1 und St. Alban 1 mit reduzierter Leistung, während Tricastin 3 und Gravelines 3 in diesem Zeitraum vollständig vom Netz sind.
Nachdem beim Gasspeicher Rehden Anfang August die verauktionierten 3 TWh vollständig vergeben werden konnten, konnte dies am 13. August nicht wiederholt werden. Von den angebotenen 3 TWh Kapazität wurden lediglich 0,8 TWh versteigert. Aktuell ist der größte deutsche Gasspeicher zu rund 17 Prozent gefüllt. Bis zum 1. November muss das Gasspeicherziel von 45 Prozent erreicht werden, was die Gasnachfrage zur Einspeicherung stützt.
Bearishe Faktoren
Das norwegische Gasangebot bleibt hoch. Eine ungeplante Wartung in Kollsnes ist abgeschlossen. Auch die zwei weiteren ungeplanten Kapazitätseinschränkungen sollen über das Wochenende behoben werden. Geplant läuft derzeit nur eine Wartung in Kårstø
Am 16. und 17. August wird in Deutschland eine deutliche Abkühlung auf etwa 18 Grad Celsius erwartet, gefolgt von einem kurzen Anstieg auf über 20 Grad Celsius bis zum 18. August, bevor die Temperaturen ab dem 21. August erneut auf 15–16 Grad Celsius sinken. Der Wind erreicht am 16. August Spitzen von 19–20 GW und fällt am 18. August auf 3–4 GW, bevor er bis zum 21. August wieder auf 13–15 GW ansteigt. Die PV-Auslastung liegt am Wochenende mit 38–42 Prozent eher moderat für die Jahreszeit. Am Samstag wird eine hohe kombinierte Wind- und Solareinspeisung erwartet
Die heute veröffentlichten Wirtschaftsdaten aus China für Juli haben allesamt die Konsenserwartungen unterboten. Chinas Industrieproduktion wuchs im Juli um 5,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr – weniger als im Juni (plus 6,8 Prozent) und unter den Erwartungen (plus 5,9 Prozent). Auch der Einzelhandelsumsatz enttäuschte mit einem Anstieg um 3,7 Prozent (Prognose: plus 4,6 Prozent, Juni: plus 4,8 Prozent). Die Anlageinvestitionen stiegen in den ersten sieben Monaten nur um 1,6 Prozent statt der erwarteten 2,7 Prozent und damit deutlich langsamer als im ersten Halbjahr (plus 2,8 Prozent). Zwar zeichnen wir nach den heutigen Zahlen das Bild für Chinas Wirtschaftsperspektiven nicht neu. Für die ohnehin schon länger fragilen Rohstoffmärkte Erdöl, Erdgas und Kohle und damit Strom sind die heutigen Daten aus China dennoch keine positive Vorgabe.
Neutrale Faktoren
Das Gipfeltreffen zwischen US-Präsident Donald Trump und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin in Alaska soll um 11:30 Uhr Ortszeit (21:30 Uhr MEZ) beginnen. Für die Energiemärkte ist daher erst am Montag mit Marktreaktionen zu rechnen. Einzig am Ölmarkt, welcher um 23:30 Uhr MEZ schließt, könnte es erste Auswirkungen geben. Allerdings ist die Liquidität in den letzten Stunden begrenzt. Klare Signale hinsichtlich eines Friedensabkommens würden zu einer bearishen Reaktion führen. Sollte es jedoch keine Einigung geben und Sekundärzolle drohen, dürfte der Markt am Montag fester eröffnen. Allerdings hatte Trump das Treffen zuvor auch als „feel-out meeting“ bezeichnet, sodass es möglicherweise gar keine klaren Signale gibt und die Entscheidungen vertagt werden.
China: Die Vorzieheffekte drehen sich um
Die heute veröffentlichten Wirtschaftsdaten aus China für Juli haben allesamt die Konsenserwartungen unterboten. So expandierten die Einzelhandelsumsätze aufgrund eines deutlichen Rückgangs der Automobilverkäufe lediglich um 3,7% ggü. Vorjahr (erwartet: +4,6%), die Sachanlageinvestitionen um 1,6% ggü. Vorjahr (erwartet: +2,7%) und die Industrieproduktion um 5,7% ggü. Vorjahr (erwartet: +5,9%), was gleichzeitig die geringste Steigerung seit 8 Monaten darstellte. Wären die (noch einmal) robusten Exporte im Juli nicht gewesen, wäre dieses Ergebnis wohl noch schlechter ausgefallen. Ungewöhnlich große Hitze und heftige Regenfälle sowie die sogenannte „Anti-Involution-Politik zur Bekämpfung des Preiskampfes im Automobilsektor “ mögen zwar zum Teil für dieses unbefriedigende Ergebnis verantwortlich gewesen sein. Dies war sicherlich auch ein wesentlicher Grund dafür, dass die Kohleförderung im Juli auf 380,99 Mio. Tonnen zurückging, ein Minus in Höhe von 3,8% ggü. Vorjahr.
Übergeordnet kommt in den Zahlen aber zum Ausdruck, dass sich die Vorzieheffekte aufgrund der US-Zollpolitik nun umkehren. Somit ist mit Blick nach vorne keine Besserung der konjunkturellen Lage in China zu erwarten. Dies gilt umso mehr, als am Mittwoch verstörende Nachrichten vom Kreditmarkt kamen. So sank die Neukreditvergabe im Juli um 50 Mrd. Yuan und damit zum ersten Mal seit 2005. Weder private Haushalte noch Unternehmen fragten Neu-Kredite nach – das war schon sehr bemerkenswert. Der Immobiliensektor bestätigte, dass die Schwäche im Juli breit angelegt war. Die Investitionen gingen hierin im Vergleich zum Vorjahr um 17% zurück, der stärkste Rückgang seit November 2022. Gleichzeitig sanken die Verkäufe von Wohnimmobilien volumenmäßig um 7,1% ggü. Vorjahr.
Dennoch zeichnen wir nach den heutigen Zahlen das Bild für Chinas Wirtschaftsperspektiven nicht neu. So führte das chinesische Statistikamt die enttäuschende Wirtschaftsentwicklung zu Recht auf die „anhaltenden Herausforderungen durch das komplexe und unvorhersehbare externe Umfeld“ zurück. Dies kommt für die Märkte und Analysten und damit für uns aber zum einen nicht unerwartet. Zum anderen dürften anhaltend schwache Daten den üblichen Reflex in China auslösen und zwar, dass im Falle des Falles voraussichtlich noch mehr nachfragefördernde Maßnahmen ergriffen werden, um die Konjunktur zu stabilisieren. Die gilt sowohl für die Fiskal- als auch für die Geldpolitik, wo u. E. Spielraum für eine weitere Lockerung im zweiten Halbjahr um 20 Basispunkte besteht.
Für die ohnehin schon länger fragilen Rohstoffmärkte Erdöl, Erdgas und Kohle und damit Strom sind die heutigen Daten aus China dennoch keine positive Vorgabe.
DailyReport Recap vom 14.08.2025: Vor dem Showdown in Alaska – Energiemärkte weiter im Stillstand
Auch am Donnerstag blieben die Preisveränderungen an den Energiemärkten moderat vor dem anstehenden Gipfeltreffen. Strom, Gas und CO2 zeigten sich leicht schwächer, der Brent Crude Frontmonat stabilisierte sich auf der 65-US-Dollar-Marke und schloss im Plus.
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Strom Q4 25 Base testet Jahrestief
Preisspitzen in Abendstunden nehmen am Strom-Spotmarkt zu
Energy Market Drivers am 14.08.2025: Trump-Warnung an Putin
Bullishe Faktoren
US-Präsident Donald Trump hat den russischen Präsidenten Wladimir Putin vor „sehr schweren Konsequenzen“ gewarnt, sollte beim Alaska-Gipfel kein Friedensabkommen mit der Ukraine erzielt werden. Trump drohte mit Sekundärsanktionen gegen Käufer russischer Energie, darunter China und Indien, sowie einer Verdoppelung der US-Zölle auf indische Importe ab dem 27. August. Der US-Präsident äußerte zudem die Hoffnung, nach seinem Gipfel mit Putin in Alaska ein rasches Dreiertreffen mit Selenskyj organisieren zu können - falls seine Teilnahme von beiden Seiten gewünscht sei. Zudem stellte Trump bei der Videoschalte gegenüber den europäischen Staats- und Regierungschef Sicherheitsgarantien der USA für die Ukraine in Aussicht.
Hitzewelle hält an und sorgt für eine anhaltend hohe Kühlungsnachfrage. Zudem sind mehrere französische Kernkraftwerke weiterhin wetterbedingt in ihrer Leistung eingeschränkt. Bugey 2 (bis 16.08., 910 MW) und Bugey 3 (bis 16.08., 910 MW) arbeiten mit reduzierter Leistung, ebenso Gravelines 3 (bis 17.08., 910 MW) und Golfech 1 (bis 20.08., 1.310 MW). Diese Einschränkungen summieren sich auf mehrere GW fehlender Kapazität und wirken stützend am Spot- und EUA-Markt, da vermehrt Gas- und Kohlekraftwerke herangezogen werden müssen.
Laut aktuellem CoT-Report mit Datenstand 08.08.2025 verzeichneten die Investmentfonds im EUA-Markt in der Vorwoche einen deutlichen Anstieg der Netto-Long-Position. Der gleichzeitige Long-Aufbau und Short-Abbau deutet auf ein deutlich gestärktes Vertrauen der Spekulanten in ein weiteres Aufwärtspotenzial hin. Ein Anstieg über 73,35 Euro/t CO2 dürfte die Zuversicht der CO2-Bullen weiter bestärken.
Bearishe Faktoren
Laut aktuellem CoT-Report mit Datenstand 08.08.2025 haben die Investmentfonds ihre Long-Position im TTF-Gasmarkt von 339 TWh auf 337 TWh leicht reduziert (minus 0,6 Prozent). Auf der Short-Seite kam es hingegen zu einem deutlichen Aufbau von 217 TWh auf 231 TWh (plus 6,8 Prozent). In Summe ergibt sich damit ein Rückgang der Netto-Long-Position um 17 TWh auf nun 105,40 TWh (minus 13,9 Prozent). Der klare Short-Aufbau bei gleichzeitig moderatem Long-Abbau deutet auf eine verstärkte Absicherungsneigung bzw. Short-Ausrichtung hin.
Laut jüngster Wetterprognosen setzt kurzfristig von Freitag bis Sonntag (15.–17. August) eine leichte Abkühlung in Deutschland ein. Der Wind erreicht am Freitag und Samstag zudem Spitzen von 17–19 GW, bevor er am Sonntag deutlich nachlässt. Vor allem der Samstag sticht hervor, an dem die kombinierte Abweichung mit plus 9 bis plus 10 GW auf ein hohes Erneuerbaren-Angebot bei geringer Nachfrage hinweist und der Strom-Spotmarkt unter Druck geraten dürfte. Die übrigen Tage verlaufen vergleichsweise neutral. Die PV-Auslastung bleibt in diesem Zeitraum stabil. Der Temperaturausblick bleibt ansonsten überdurchschnittlich für Europa.
Die jüngsten Prognosen der IEA und EIA zu steigender globaler Ölproduktion haben die Ölpreise auf ein Zwei-Monats-Tief gedrückt. Die Opec+ verstärkt den Verkaufsdruck zusätzlich, indem sie trotz sinkender Notierungen ihre Förderung ausweitet, um Marktanteile zurückzugewinnen – verstärkt durch Rekordfördermengen in den USA. Dies signalisiert kurzfristig ein Überangebot, das den Preisverfall beschleunigt. Zwar hat die Opec ihre Nachfrageprognose für 2026 leicht angehoben und erwartet sinkende Fördermengen außerhalb des Kartells, was zu einem Abbau globaler Lagerbestände führen könnte. Allerdings sind diese Projektionen laut der Deutschen Bank historisch oft zu optimistisch ausgefallen. Zudem trüben makroökonomische Risiken wie die globale Konjunkturabkühlung und höhere US-Importzölle den Ausblick.
Das Wirtschaftswachstum in der Eurozone fiel im zweiten Quartal mit voraussichtlich lediglich 0,1 Prozent äußerst schwach aus. Hauptbelastungsfaktor ist die Rezessionstendenz in Deutschland, wo das BIP laut Schnellschätzung um 0,1 Prozent zurückging. Die zweite Schätzung von Eurostat basiert auf einer breiteren Datenbasis, ändert aber voraussichtlich nichts am schwachen Gesamtbild.
DailyReport Recap vom 13.08.2025: Ukraine und EU warnen vor Land-für-Frieden-Deal
US-Präsident Donald Trump will vor seinem für Freitag in Alaska geplanten Treffen mit Russlands Präsident Wladimir Putin mit europäischen Staats- und Regierungschefs sprechen. Ziel ist eine mögliche Beendigung des Ukraine-Kriegs, doch die Verbündeten in Kiew und Europa befürchten, dass ein möglicher Land-für-Frieden-Deal ohne ausreichende ukrainische Beteiligung zustande kommen könnte.
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Interpretation CoT-Report TTF Gas (ICE Endex / Stand: 08.08.2025)
Laut aktuellem CoT-Report mit Datenstand 08.08.2025 haben die Investmentfonds ihre Long-Position im TTF-Gasmarkt von 339 TWh auf 337 TWh leicht reduziert (minus 0,6 Prozent). Auf der Short-Seite kam es hingegen zu einem deutlichen Aufbau von 217 TWh auf 231 TWh (plus 6,8 Prozent). In Summe ergibt sich damit ein Rückgang der Netto-Long-Position um 17 TWh auf nun 105,40 TWh (minus 13,9 Prozent).
Interpretation:
Der klare Short-Aufbau bei gleichzeitig moderatem Long-Abbau deutet auf eine verstärkte Absicherungsneigung bzw. Short-Ausrichtung hin. Die gleichzeitige Preisbewegung – ein Rückgang des TTF Gas Cal 26 in KW 32 um minus 4,2 Prozent – bestätigt das bearishe Sentiment. Im Unterschied zur Vorwoche, in der beide Seiten leicht reduziert wurden, ist nun eine aktivere Positionierung erkennbar.
Ein Gashändler sollte diese Entwicklung als Signal für erhöhte Abwärtsrisiken werten und Long-Engagements konsequent absichern. Ein nachhaltiger Rückfall unter 33 Euro/MWh dürfte den Verkaufsdruck erhöhen und zu einem Ausbau des Short-Engagements der Spekulanten führen.
Hinweis: Diese Einschätzung basiert ausschließlich auf der CoT-Entwicklung und berücksichtigt keine weiteren marktbeeinflussenden Faktoren im TTF-Gasmarkt.
Interpretation CoT-Report EUA-Markt (ICE Endex / Stand: 08.08.2025)
Laut aktuellen CoT-Report mit Datenstand 08.08.2025 verzeichneten die Investmentfonds im EUA-Markt in der Vorwoche einen deutlichen Anstieg der Netto-Long-Position. Die Long-Position stieg im Wochenvergleich von 59,3 Mio. t auf 66,0 Mio. t (plus 11,2 Prozent). Gleichzeitig wurde die Short-Position von 38,6 Mio. t auf 37,1 Mio. t reduziert (minus 3,7 Prozent). Daraus resultiert ein kräftiger Zuwachs der Netto-Long-Position um 8,1 Mio. t auf nun 28,9 Mio. t (plus 39,1 Prozent).
Interpretation:
Der gleichzeitige Long-Aufbau und Short-Abbau deutet auf ein deutlich gestärktes Vertrauen der Spekulanten in ein weiteres Aufwärtspotenzial hin. Die Preisentwicklung der Vorwoche – ein Anstieg um 2,6 Prozent (EUA-Dez-25) – bestätigt diese Haltung und ist ein bullisches Signal.
Ein CO2-Händler kann diese Signale als Anlass nehmen, eine Long-Bias beizubehalten. Ein Anstieg über 73,35 Euro/t CO2 würde die Zuversicht der CO2-Bullen weiter bestärken und das Kaufinteresse stützen.
Hinweis: Diese Einschätzung basiert ausschließlich auf der CoT-Entwicklung und berücksichtigt keine weiteren marktbeeinflussenden Faktoren im EUA-Markt.
Warten auf geopolitische Entscheidungen – Hitzewelle stützt Spotmarkt
Bullishe Faktoren
Frankreichs KKW-Probleme bleiben bestehen. Die Hitzewelle soll laut Prognosen bis mindestens 20. August anhalten, ein Temperaturabfall ist unsicher. Hinzu kommt das Quallenproblem. Der Baseload-Preis für den französischen Spotkontrakt zur Lieferung am heutigen Mittwoch kletterte entsprechend an der EPEX Spot um 21 Prozent auf 96,56 Euro/MWh.
Die jüngsten Inflationsdaten aus den USA lagen im Juli leicht unter den Erwartungen (2,7 Prozent statt 2,8 Prozent). Die Teuerung verharrte auf dem Niveau des Vormonats, und die protektionistische US-Handelspolitik hat sich nur geringfügig in den Preisen niedergeschlagen. Dies wurde von den Märkten positiv aufgenommen und stärkt die Erwartungen, dass die US-Notenbank bereits im September die Zinsen senken könnte. Für den europäischen Energiemarkt ist dies tendenziell bullish, da dies die US-Konjunktur ankurbeln würde.
Der CoT-Report der ICE Endex für den EUA-Markt zeigte zuletzt einen Aufbau der Netto-Long-Position der Investmentfonds, was auf eine zunehmende Überzeugung der Spekulanten hindeutet, dass das aktuelle Preisniveau oder dessen Fundamentaldaten weiteres Aufwärtspotenzial bergen. In der vergangenen Handelswoche stieg der EUA-Dez-25-Future rund 2,6 Prozent an, so dass eine Fortsetzung der Tendenz zu erwarten ist. In der aktuellen Handelswoche kommt es allerdings zu Gewinnmitnahmen nach dem exakten Test der Widerstandsmarke bei 73,35 Euro/t CO2. Diese dürfte bei einer anhaltenden Zuversicht der „starken Hände“ erneut angelaufen werden.
Bearishe Faktoren
Im Gegensatz zum CO2-Markt zeigten sich die Investmentfonds laut CoT-Reports bei TTF Gas zuletzt bearish und die Netto-Long-Position wurde reduziert. Nun steht beim TTF Gas Cal 26 die 33-Euro-Marke zur Disposition. Fällt diese, dürften die Spekulanten ihr Long-Engagement zeitnah reduzieren.
Die norwegischen Gasflüsse bleiben robust und steigen laut LSEG-Daten um 19 Mio. Kubikmeter pro Tag an, da die Aasta Hansteen wieder in Betrieb genommen wird. Die geplante Wartung in Gullfaks soll am Donnerstag beendet werden, die ungeplante Störung bei Ormen Lange soll ab der kommenden Woche behoben sein. Größere Wartungen beginnen erst Ende August/Anfang September, dann könnten die Temperaturen aber wieder niedriger sein und die Gesamtlage entspannter.
Die USA machen eine mögliche Reduzierung der Strafzölle gegenüber China von messbaren Fortschritten im Kampf gegen die Fentanyl-Produktion abhängig. Laut Finanzminister Scott Bessent müssten solche Fortschritte über einen längeren Zeitraum – von Monaten bis hin zu einem Jahr – erkennbar sein, bevor eine Zollsenkung in Betracht käme. Hintergrund sind Vorwürfe Washingtons, Peking unternehme nicht genug, um den Zufluss von Grundstoffen für Fentanyl einzudämmen. Eine anhaltend angespannte US-China-Handelsbeziehung kann das globale Wirtschaftswachstum dämpfen und damit mittelbar die Energienachfrage schwächen.
Neutrale Faktoren
Vor dem geplanten Gipfeltreffen zwischen US-Präsident Donald Trump und Russlands Präsident Wladimir Putin beraten am Mittwoch führende europäische Staats- und Regierungschefs in einer von Deutschland organisierten Videokonferenz. Teilnehmen werden unter anderem Bundeskanzler Friedrich Merz, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, der britische Premier Keir Starmer, EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sowie der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj. Im Anschluss ist ein weiteres Treffen mit Trump und US-Vizepräsident JD Vance vorgesehen. Weder klare Fortschritte noch konkrete Entscheidungen sind zu erwarten. Der Markt wartet auf das Gipfeltreffen.
Der jüngste Wettermodelllauf vom 13. August 07:50 Uhr zeigt im Vergleich zu gestern nur moderate Änderungen. Die erwartete Abkühlung ab dem 15. August bleibt bestehen, fällt jedoch zwischen dem 17. und 20. August leicht milder aus. Die Solarauslastung bleibt stabil mit Spitzen um 50 Prozent. Deutlicher angepasst wurde die Windprognose: Der Peak am 15. und 16. August wird nun mit bis zu 17 bis 18 GW gesehen (zuvor 15 bis 16 GW), während das schwache Windfenster vom 17. bis 20. August unverändert bleibt.
DailyReport Recap vom 12.08.2025: Trump-Putin-Gespräche bleiben Hauptthema
Die Energiemärkte zeigten sich am Dienstag abwärtsgerichtet. Weiterhin bleibt das Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und Russlands Präsident Wladimir Putin am Freitag das Hauptthema und könnte entscheidend für die Zukunft russischer Gas- und LNG-Exporte sein. Erwartet wird, dass beispielsweise das sanktionierte Projekt Arctic LNG 2 bei möglichen Verhandlungen eine Rolle spielen wird. Auch eine Wiederaufnahme des Transits über die Ukraine könnte Thema werden.
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Hitzewelle sorgt für Preisspitzen am europäischen Spotmarkt (Stunde 20, Lieferung am 13. August)
Polaritätswechsel an 33-Euro-Marke bei TTF Gas Cal 26
Energy Market Drivers vom 12.08.2025: Trump dämpft Erwartung an Gipfeltreffen
Bullishe Faktoren
Die Verlängerung der 90-tägigen Zollpause zwischen den USA und China entschärft kurzfristig das Risiko einer Eskalation im Handelsstreit und verleiht den asiatischen Börsen sowie der weltweiten Konjunkturstimmung etwas Auftrieb. Die vorübergehende Stabilisierung der globalen Nachfrageaussichten wirkt stützend für die Energiemärkte. Allerdings bleibt die Entspannung zeitlich begrenzt, da eine endgültige Einigung noch aussteht – auch wenn Zölle von über 100 Prozent vorerst abgewendet wurden.
Das Wetter wirkt kurzfristig als stützender Faktor und die europäischen Spotpreise sind im Wochenvergleich deutlich gestiegen. Für Dienstag notierte der französische Baseload-Kontrakt bei 79 Euro/MWh und der deutsche bei 89,25 Euro/MWh, gegenüber 47 Euro/MWh bzw. 63,50 Euro/MWh in der Vorwoche. Haupttreiber sind höhere Temperaturen mit steigender Stromnachfrage sowie eine geringere französische Kernkraftverfügbarkeit, die um sechs Prozentpunkte auf 69 Prozent sank. Auch sind die Windeinspeisungen aktuell schwach.
Bearishe Faktoren
Der im Rahmen westlicher Sanktionen gelistete LNG-Tanker Christophe De Margerie hat am 9. August unbeladen das russische LNG-Projekt Arctic LNG 2 erreicht, das seit Oktober mit einem Produktionsstopp konfrontiert war. Der Anlauf folgt auf drei weitere sanktionierte Schiffe, die in diesem Jahr Ladungen aufgenommen haben, deren Verbleib jedoch weiterhin in russischen Gewässern liegt. Dies deutet auf eine vorsichtige Wiederaufnahme der Exportaktivitäten hin, auch wenn Absatzprobleme aufgrund der Sanktionen bestehen bleiben. Für die europäischen Gasmärkte signalisiert die Entwicklung ein potenzielles, jedoch begrenztes zusätzliches LNG-Angebot aus Russland.
Globales LNG-Angebot und norwegische Gasflüsse bleiben hoch. Aktuell gibt es zwei geplante Wartungen in Kårstø und Gullfaks sowie einen ungeplanten Ausfall in Ormen Lange eingeschränkt, in Summe bleibt das Angebot aber auskömmlich.
Neutrale Faktoren
Das für Freitag angesetzte Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und Russlands Präsident Wladimir Putin wird von beiden Seiten als vorsichtige Sondierung betrachtet. Während Trump das Gespräch in Alaska als „feel-out meeting“ bezeichnete, um die Bereitschaft Putins zu einem Abkommen auszuloten, verbindet Moskau die Hoffnung auf Impulse für eine Normalisierung der bilateralen Beziehungen. Für die Märkte könnte ein konstruktiver Gesprächsverlauf geopolitische Spannungen leicht dämpfen und damit das Risikoumfeld für europäische Energierohstoffe kurzfristig verbessern, auch wenn konkrete Ergebnisse vorerst ungewiss bleiben.
Mehr dazu um 10 Uhr in unserem DailyReport #Outlook.
DailyReport Recap vom 11.08.2025: Von Fristende zu Gipfeldiplomatie – Warten auf die nächste Entscheidung
An den Energiemärkten zeigte sich am Montag zum Wochenstart ein gemischtes Bild. Während die Gaspreise zulegte, zeigten sich die EUAs schwächer. Der Strommarkt lag entsprechend dazwischen und stieg leicht an. Nachdem in der vergangenen Handelswoche noch die Frist, die US-Präsident Donald Trump Russland für eine Waffenstillstandsvereinbarung gesetzt hatte, geopolitisch im Vordergrund stand, richtet sich die Aufmerksamkeit der Marktteilnehmer auf das für Freitag, den 15. August, geplante Treffen zwischen Trump und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin in Alaska. Sorgen bereiten außerdem die französischen Kernkraftwerke, wo es neben hitzebedingten Leistungseinschränkungen nun auch noch zu Abschaltungen kam, da es „erhebliche und unerwartete Vorkommen von Quallen in den Filtertrommeln der Pumpstationen“ gab.
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Wochenhoch der KW 31 hält beim EUA-Dez-25 als Widerstand
EDF unter Hitzestress
Die anhaltende Hitzewelle und die damit verbundenen hohen Wassertemperaturen in den Flüssen zu signifikanten Leistungseinschränkungen der französischen Kernkraftwerke. Besonders betroffen war der Block Bugey 2 (910 MW), dessen verfügbare Leistung zwischen dem 8. und 9. August schrittweise reduziert wurde, zunächst auf 300 MW und anschließend auf 345 MW, bevor die Einheit am 9. August um 08:00 Uhr vollständig vom Netz ging. Diese Maßnahme diente der Einhaltung gesetzlicher Vorschriften zum Umweltschutz, die bei hohen Kühlwassertemperaturen eine Drosselung oder Abschaltung vorsehen. Am Block Tricastin 4 (915 MW) kam es am 10. August zu einer temporären Reduktion der Leistung auf 296 MW zwischen 11:00 und 16:00 Uhr.
Auch in dieser Woche könnte es zu weiteren Leistungseinschränkungen kommen. Besonders der Standort Le Bugey bleibt angespannt, mit vollständigem Stillstand von Block 2 bis mindestens 13. August. Auch an den Standorten Tricastin und weiteren Anlagen sind laut REMIT-Meldungen erneute Drosselungen angekündigt.
Die Märkte am Montag - Übersicht zum Wochenstart
Hohe EE-Einspeisung am Sonntag – Risiko negativer Preise steigt
Am 10. August ist mit einem markanten Anstieg der Windstromproduktion zu rechnen: Alle führenden Wettermodelle prognostizieren Werte zwischen 13 und 15,5 GW, deutlich über dem klimatologischen Mittel. Gleichzeitig erreicht die Solarauslastung mit rund 52 Prozent ein solides Niveau, was zusammen zu einer hohen Erzeugung aus erneuerbaren Energien führt. Da es sich um einen Sonntag mit geringer Last handelt, steigt das Risiko negativer Stundenpreise insbesondere in der Mittagszeit.
EDF warnt vor KKW-Drosselung
Erneute Sorgen bei französischen Kernkraftwerken. Der Energiekonzern EDF warnt vor hitzebedingten Leistungskürzungen von bis zu 7,7 GW an drei Kernkraftwerken im Südosten Frankreichs. Besonders betroffen sind die Standorte Bugey, St Alban und Tricastin, die Kühlwasser aus dem Fluss Rhone benötigen. In Bugey wird der Reaktor 2 am Freitag um 80 Prozent auf 180 MW heruntergefahren. Für das Wochenende werden in der Region Temperaturen von bis zu 40 Grad Celsius prognostiziert, was Einschränkungen wahrscheinlich erscheinen lässt.
CO2 an wichtiger Widerstandszone
Der EUA-Dez-25-Future notiert aktuell nur knapp unterhalb des oberen Bollinger Bandes bei aktuell 73,28 Euro/t CO2 und dem letzten Verlaufshoch bei 73,35 Euro/t CO2. Gelingt den CO2-Bullen der Sprung über die Marke, sind weitere Preisanstiege bis 75 Euro/t CO2 und 76,75 Euro/t CO2 zu vermuten.
Energy Market Drivers vom 08.08.2025: Ablauf des Trump-Ultimatums – Erneute Sorgen um französische KKW
Bullishe Faktoren
Die Sekundärzölle gegen Russlands Handelspartner sind trotz der Annäherung nicht abgesagt und die 10-Tages-Frist läuft am heutigen Freitag aus. US-Präsident Donald Trump antwortete auf die Frage, ob die Deadline immer noch stehe: „Wir werden sehen, was er [Putin] zu sagen hat. Es liegt ganz bei ihm.“ Trotz US-Drohungen signalisiert aber beispielsweise China, weiterhin russisches Öl zu beziehen. Gleichzeitig betonten Russland und Indien am Donnerstag bei Sicherheitsgesprächen in Moskau ihre strategische Partnerschaft. Das unterstreicht die begrenzte Wirksamkeit sekundärer Sanktionen. Zwar erhöhen sie kurzfristig den politischen Druck, doch entscheidende Abnehmer zeigen sich bislang unbeeindruckt. Doch in Summe bleiben die strukturellen Risiken für das globale Öl- und Gasangebot bestehen, insbesondere falls Russland mit Gegenmaßnahmen reagiert.
Erneute Sorgen bei französischen Kernkraftwerken. Der Energiekonzern EDF warnt vor hitzebedingten Leistungskürzungen von bis zu 7,7 GW an drei Kernkraftwerken im Südosten Frankreichs. Besonders betroffen sind die Standorte Bugey, St Alban und Tricastin, die Kühlwasser aus dem Fluss Rhone benötigen. In Bugey wird der Reaktor 2 am Freitag um 80 Prozent auf 180 MW heruntergefahren. Für das Wochenende sind in der Region Temperaturen von bis zu 40 Grad Celsius prognostiziert, was Einschränkungen wahrscheinlich erscheinen lässt.
Erneute Eskalation in Nahost droht: Israel gab bekannt, dass sein Sicherheitskabinett einem Militäreinsatz zur Einnahme von Gaza‑Stadt zugestimmt hat, um den Küstenstreifen zukünftig vollständig zu kontrollieren. Gleichzeitig sollen fünf Prinzipien umgesetzt werden, darunter die Entwaffnung der Hamas, die Entmilitarisierung des Gazastreifens sowie der Aufbau einer alternativen Zivilregierung. Die israelische Armee bereitet sich darauf vor, Gaza‑Stadt zu übernehmen und humanitäre Hilfe außerhalb der Kampfzonen zu ermöglichen. Für die Zeit danach ist die Übergabe des Küstengebiets an „arabische Kräfte“ geplant.
Bearishe Faktoren
Hoffnung auf diplomatische Wende im Ukrainekrieg. Nach Gesprächen zwischen Trumps Sondergesandtem Steve Witkoff und Putin in Moskau wurde ein bevorstehendes Treffen zwischen den Präsidenten in Aussicht gestellt und nährt die Hoffnung auf Fortschritte in den Friedensverhandlungen im Ukrainekrieg. Sollte es zu einer Lockerung der US-Sanktionen kommen oder ein Friedensprozess eingeleitet werden, könnten sich die russischen Energieexporte nach Europa und auf den Weltmarkt wieder erhöhen. Doch bislang sind dies nur Absichtserklärungen. Die Geopolitik bleibt weiterhin ein Unsicherheitsfaktor.
Zusätzliche Zölle von 25 Prozent auf Waren aus Indien sind weiter in Kraft und erhöhen den Gesamtzollsatz auf 50 Prozent. Analysten warnen, dass ein dauerhaft hoher Zollsatz das indische Wirtschaftswachstum um mindestens 0,6 Prozentpunkte drücken könnte. Allerdings wird der Schritt eher als Druckmittel in laufenden Verhandlungen betrachtet. Dennoch würde ein dauerhafter Zoll in dieser Höhe die indische Wirtschaft treffen und damit auch die Nachfrage nach Energierohstoffen senken.
Die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) veröffentlichte gestern die Ergebnisse ihrer Konjunkturumfrage für den Frühsommer 2025. Diese zeichnen ein weiterhin pessimistisches Stimmungsbild. Insbesondere der Zollstreit wird als Belastungsfaktor wahrgenommen. „Statt Erleichterung melden uns viele deutsche Unternehmen vor allem eins: zusätzliche Sorgen“, fasste DIHK-Hauptgeschäftsführerin Helena Melnikov die Ergebnisse zusammen. Auch ist laut Veröffentlichung des Statistischen Bundesamtes die reale, preisbereinigte Produktion im Produzierenden Gewerbe in Deutschland im Juni 2025 gegenüber dem Vormonat saison- und kalenderbereinigt um 1,9 Prozent gesunken – der niedrigste Stand seit Mai 2020. Zum Vorjahresmonat gab es ein Minus von 3,6 Prozent. Auch im Dreimonatsvergleich nahm die Produktion im 2. Quartal 2025 um ein Prozent ab und fiel auf ein so tiefes Niveau wie zuletzt im ersten Halbjahr 2020. Bemerkenswert ist dabei die hohe Revision der Zahlen zum Mai 2025 gegenüber dem Vormonat, von plus 1,2 Prozent auf plus 0,1 Prozent. Dies ist insbesondere auf Korrekturmeldungen von Betrieben aus der Automobilbranche zurückzuführen.
Neutrale Faktoren
Kaum Veränderungen der Wetterprognosen. Am 10. August ist mit einem markanten Anstieg der Windstromproduktion zu rechnen: Alle führenden Wettermodelle prognostizieren Werte zwischen 13 und 15,5 GW, deutlich über dem klimatologischen Mittel. Gleichzeitig erreicht die Solarauslastung mit rund 52 Prozent ein solides Niveau, was zusammen zu einer hohen Erzeugung aus erneuerbaren Energien führt. Da es sich um einen Sonntag mit geringer Last handelt, steigt das Risiko negativer Stundenpreise insbesondere in der Mittagszeit. In den Folgetagen pendeln sich Wind- und PV-Leistung auf durchschnittlichem Niveau ein, wobei keine außergewöhnlichen Wetterlagen erkennbar sind. Aus meteorologischer Sicht ist die kommende Woche somit geprägt von stabilen, aber nicht extremen Bedingungen.
DailyReport Recap vom 07.08.2025: Hoffnung auf diplomatische Wende im Ukrainekrieg
Am Donnerstag verharrten die Energiemärkte größtenteils auf dem Niveau des Vortages. Lediglich die CO2-Zertifikate (EUA-Dez-25) verzeichneten mit einem Plus von rund 1,4 Prozent einen spürbaren Anstieg. Der Markt schaut weiterhin insbesondere auf die Geopolitik. Zwischen den USA und Russland zeichnet sich eine Annäherung ab, die auf eine mögliche diplomatische Wende im Ukrainekrieg hindeutet. Für Schlagezeilen sorgte außerdem der französische Energiekonzern EDF, der angekündigt hatte, aufgrund einer Hitzewelle möglicherweise bis zu 7,7 GW an Leistung der Kernkraftwerke drosseln zu müssen.
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33-Euro-Marke bei TTF Gas hält als Unterstützung (Stundenchart)
Annäherung zwischen USA und Russland, aber Sekundarsanktionen weiterhin geplant
Bullishe Faktoren
Sekundärsanktionen bleiben weiterhin ein mögliches Szenario. Ein Sprecher des Weißen Hauses betonte zwar, dass Russland an einer Fortsetzung des Dialogs mit den USA interessiert sei, dennoch sollen die angekündigten Maßnahmen wie geplant umgesetzt werden. Mit diesen Sanktionen könnten US-Behörden gezielt Unternehmen und Finanzinstitute aus Drittstaaten sanktionieren, die weiterhin Geschäftsbeziehungen zu Russland pflegen. Das von US-Präsident Trump gesetzte Ultimatum an Russland endet am Freitag.
Für die kommenden Tage zeigt sich in Deutschland eine insgesamt unterdurchschnittliche Einspeisung aus erneuerbaren Energien. Die Windprognosen liegen mit durchschnittlich nur 6,5 GW deutlich unter der zehnjährigen Klimanorm von 8,4 GW, wobei insbesondere die Prognosewerte des GFS-Modells wiederholt unter 5 GW fallen. Auch die Solarauslastung bleibt trotz sommerlicher Bedingungen unter Potenzial: Tagespeaks von unter 40 Prozent sowie bewölkungsbedingte Abweichungen zwischen Prognose und Istwerten dämpfen das PV-Angebot. Die Temperaturen bewegen sich weitgehend im Bereich der Norm, ohne starke Nachfrageimpulse auszulösen. Damit fehlt dem Markt wetterseitig eine nennenswerte Entlastung auf der Angebotsseite.
Im aktuellen CoT-Report vom 01.08.2025 zeigen die Investmentfonds im EUA-Markt erneut einen Anstieg der Netto-Long-Position. Während in der Vorwoche noch beide Seiten ausgebaut wurden und sich eine gewisse Absicherungsbereitschaft bemerkbar machte, liegt laut aktuellem Bericht in der KW 31 ein Fokus auf dem Long-Aufbau bei gleichzeitiger Reduktion der Short-Seite. Diese Entwicklung deutet auf eine leichte bullishe Überzeugung der Spekulanten hin.
Bearishe Faktoren
Die von US-Präsident Trump angeordneten erhöhten Importzölle auf Produkte aus zahlreichen Ländern sind nun in Kraft. Seit 00:01 Uhr Ostküstenzeit (06.01 Uhr MESZ) erhebt die US-Zoll- und Grenzschutzbehörde Sätze zwischen zehn und 50 Prozent. Für Importe aus der Europäischen Union gilt ein Standardzollsatz von 15 Prozent. Laut Einschätzung der Deutschen Bank könnte dies die Wettbewerbsfähigkeit Japans und Chinas gegenüber den USA auf ein Niveau wie vor zehn Jahren zurückwerfen, während sich auch die Position europäischer Exporteure verschlechtert.
Im geopolitischen Kontext zeigten sich die USA zuletzt optimistisch bezüglich eines möglichen Endes des Ukraine-Konflikts. Präsident Trump sprach nach dem jüngsten Treffen seines Sondergesandten mit dem russischen Präsidenten Putin von signifikanten Fortschritten.
Der Handelskonflikt zwischen den USA und Indien eskaliert weiter. Eine von Trump unterzeichnete Verfügung sieht zusätzliche US-Zölle von 25 Prozent auf indische Waren vor, wodurch sich die Gesamtabgaben für bestimmte Produkte auf bis zu 50 Prozent erhöhen. Indien gehört damit zu den am stärksten betroffenen Staaten im Rahmen der jüngsten Zolldrohungen.
Die Gasnachfrage in Europa bleibt schwächer, was zu einem beschleunigten Speicheraufbau führte. In Kalenderwoche 31 lag die Nettoeinspeicherung etwa 14 Prozent über dem Vorwochenwert – der höchste Anstieg seit Anfang Juli. EU-weit liegt der Füllstand inzwischen über 70 Prozent, in Deutschland bei 63 Prozent. Der Speicher Rehden verzeichnet einen Füllstand von rund 12,5 Prozent. Das Energieunternehmen SEFE hat zudem sämtliche angebotenen 3 TWh Speicherkapazität für das Speicherjahr 2025/2026 über die PRISMA-Plattform vergeben.
Der Anstieg der asiatischen LNG-Importe scheint nicht nachhaltig zu sein. Laut vorläufigen Zahlen von Kpler dürften die LNG-Importe in Asien im Wochenvergleich um neun Prozent auf rund 4,7 Millionen Tonnen bzw. etwa 6,4 Milliarden Kubikmeter zurückgehen. Der Rückgang wird vor allem auf niedrigere Einfuhren nach China und Südkorea zurückgeführt, wo Kohle aufgrund attraktiverer Preise wieder verstärkt nachgefragt wird.
Laut jüngster CoT-Daten zum TTF Gasmarkt kam es zu einem erneuten Abbau der Netto-Long-Position der Spekulanten. Nach dem markanten Rückgang der Netto-Long-Position in der Vorwoche (minus 32,8 TWh) stabilisiert sich zwar das Tempo des Positionsabbaus, bleibt aber dennoch spürbar negativ. Während zuletzt noch eine aggressive Reduktion vor allem der Long-Seite zu beobachten war, wirkt das aktuelle Bild eher wie eine graduelle Positionsbereinigung.
Neutrale Faktoren
Die Sorge vor neuen US-Zöllen hat im Juli zu einem unerwartet starken Anstieg der chinesischen Außenhandelszahlen geführt. Die Exporte legten im Vergleich zum Vorjahresmonat um 7,2 Prozent zu, während die Importe um 4,1 Prozent stiegen. Marktteilnehmer und Produzenten scheinen die derzeitige fragile Phase im Handelskonflikt mit den USA genutzt zu haben, um ihre Lieferungen vor Ablauf wichtiger Fristen noch auf den Weg zu bringen. Dies dürfte daher nur ein temporärer Effekt gewesen sein.
Interpretation CoT-Report TTF Gas (ICE Endex / Stand: 01.08.2025)
Laut aktuellem CoT-Report vom 01.08.2025 hat sich der Rückzug der Investmentfonds aus dem TTF Gasmarkt fortgesetzt. Die Long-Position wurde erneut reduziert – von 347,34 TWh auf nun 339,08 TWh (minus 2,4 Prozent). Auch die Short-Seite wurde leicht abgebaut, von 219,89 TWh auf 216,68 TWh (minus 1,5 Prozent). Die Netto-Long-Position verringert sich damit um weitere 5,05 TWh auf 122,41 TWh (minus 4,0 Prozent).
Interpretation:
Nach dem markanten Rückgang der Netto-Long-Position in der Vorwoche (minus 32,8 TWh) stabilisiert sich das Tempo des Positionsabbaus, bleibt aber dennoch spürbar negativ. Während zuletzt noch eine aggressive Reduktion vor allem der Long-Seite zu beobachten war, wirkt das aktuelle Bild eher wie eine graduelle Positionsbereinigung. Dass nun auch die Short-Seite reduziert wird, deutet nicht auf eine aktive Short-Strategie hin, sondern vielmehr auf eine vorsichtige Marktanpassung unter Unsicherheit.
Ein Gashändler dürfte daraus ableiten, dass Investmentfonds zwar noch kein klares bearishes Signal senden, sich aber zunehmend zurückziehen und weniger Risiko in Richtung steigender Preise eingehen. Angesichts der anhaltenden Positionsbereinigung erscheint aktuell eine neutrale bis leicht defensive Haltung sinnvoll.
Hinweis: Dies stellt eine einseitige Interpretation dar und beleuchtet keine weiteren marktbeeinflussenden Faktoren zum TTF-Gasmarkt!
Interpretation CoT-Report EUA-Markt (ICE Endex / Stand: 01.08.2025)
Im aktuellen CoT-Report vom 01.08.2025 zeigen die Investmentfonds im EUA-Markt erneut einen Anstieg der Netto-Long-Position. Die Long-Position stieg im Wochenvergleich von 57,73 Mio. t auf 59,31 Mio. t (plus 2,7 Prozent). Gleichzeitig reduzierten sie ihre Short-Position von 40,70 Mio. t auf 38,56 Mio. t (minus 5,3 Prozent). Daraus resultiert ein Anstieg der Netto-Long-Position um 3,72 Mio. t auf nun 20,75 Mio. t (plus 21,9 Prozent).
Interpretation:
Während in der Vorwoche noch beide Seiten ausgebaut wurden und sich eine gewisse Absicherungsbereitschaft bemerkbar machte, liegt laut aktuellem Bericht in der KW 31 ein Fokus auf dem Long-Aufbau bei gleichzeitiger Reduktion der Short-Seite. Diese Entwicklung deutet auf eine zunehmende Überzeugung der Spekulanten hin, dass das aktuelle Preisniveau oder dessen Fundamentaldaten weiteres Aufwärtspotenzial bergen. Der starke Preisrücksetzer zum Ende der Woche hat somit nicht in Gänze zur neutralen Positionierung geführt.
Ein CO2-Händler kann diese Signale als Anlass sehen, eine wohlüberlegte Long-Bias beizubehalten. Dies sollte aber unbedingt mit Risikobegrenzungsmaßnahmen kombiniert werden.
Hinweis: Dies stellt eine einseitige Interpretation dar und beleuchtet keine weiteren marktbeeinflussenden Faktoren zum EUA-Markt!
Energy Market Drivers vom 06.08.2025: Gegensätzliche Erwartungen an Trump-Ultimatum
Bullishe Faktoren
Drohende Sekundarzölle bleiben das beherrschende Thema. Nun hat Trump den Druck auf Indien erhöht, da das Land weiterhin russisches Öl importiert und mit Gewinn weiterverkauft. Sollte sich dies fortsetzen, sollen die 25-Prozent-Zölle weiter erhöht werden.
Gleichzeitig gibt es gegensätzliche Erwartungen an das Ultimatum. Bloomberg berichtet, dass der Kreml Optionen für ein Zugeständnis an den US-Präsidenten erwägt, darunter einen Waffenstillstand mit der Ukraine. Reuters berichtet dagegen auf Basis kremlnaher Quellen, dass der russische Präsident die Drohungen von Donald Trump zur Beendigung des Ukraine-Kriegs als wenig glaubwürdig einstuft. Der US-Sondergesandte Steve Witkoff ist einem Insider zufolge nun in Moskau eingetroffen.
Chinas LNG-Nachfrage zieht wieder an und erholte sich zuletzt etwa auf das Niveau des Vorjahres.
Bearishe Faktoren
Schwächere europäische Gasnachfrage führt zu stärkeren Gaseinspeicherungen. Auf Wochensicht kam es zu einem Anstieg um rund 14 Prozent. Dies entschärft die Situation um die Einspeicherung und die Sorgen vor der nächsten Heizperiode.
Neutrale Faktoren
CoT-Reports TTF Gas und EUAs: Keine größeren Veränderungen der Netto-Long-Position zu erwarten. Zu Beginn der KW 31 kam es zu stärkeren Kaufdruck, allerdings war der Wochenausklang schwächer. Sollten die Investmentfonds zu Beginn der Woche noch Netto-Long-Positionen erhöht haben, dürften diese zum Wochenausklang reduziert worden sein.
Wetterprognosen für die Einspeisung der erneuerbaren Energien zeigen kaum Veränderung. Die Windstromproduktion dürfte in den nächsten zwei Tagen spürbar zurückgehen, doch gleichzeitig bleibt die Solarstromerzeugung deutlich über dem saisonalen Durchschnitt.
DailyReport Recap vom 05.08.2025: Politische Unsicherheit prägt Energiemärkte
Am Dienstag kam es zu leichten Kursanstiegen am Strom- und CO2-Markt. Im Gegensatz dazu gab es am TTF Gasmarkt nur am kurzen Ende der Terminmarktkurve Pluszeichen, während das TTF Gas Cal 26 unverändert aus dem Handel ging. Dabei bleiben die Energiemärkte insbesondere politisch bestimmt. Zum einen warten die Marktteilnehmer auf die weiteren Entwicklungen rund um das Ultimatum von US-Präsident Trump gegenüber Russland zur Beendigung des Ukraine-Kriegs. Zum anderen gibt es bezüglich der Diversifikation des europäischen Gasangebots noch einige Unklarheiten. Auch sorgten die französischen Kernkraftwerke erneut für Schlagzeilen, denn die hitzebedingte Leistungsdrosselung des Reaktors Bugey 2 (910 MW) wurde erneut abgesagt.
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Freeport LNG kehrt nach kurzfristigem Ausfall zurück
Die US-LNG-Anlage Freeport in Texas nahm am Montag wieder deutlich mehr Gas auf (Feedgas) und deutete damit das Ende eines Ausfalls am Wochenende an. Der Gaszufluss stieg laut LSEG-Daten von 0,1 Milliarden Kubikfuß pro Tag am Donnerstag auf 2,0 Milliarden am Montag – nahe der maximalen Kapazität von 2,1 Milliarden. Die Anlage war am 2. August aufgrund eines Stromausfalls komplett abgeschaltet worden, wobei auch zuvor wiederholt einzelne Züge ausfielen, teils durch Kompressorschäden.
Unsere Einschätzung: Die Wiederaufnahme des Betriebs bei Freeport LNG entspannt die globale Angebotslage, allerdings war es auch nur ein kurzfristiger Ausfall. Die wiederholten technischen Störungen verdeutlichen aber auch das strukturelle Ausfallrisiko der Anlage. Kritisch zu sehen ist außerdem, dass das Unternehmen erneut keine öffentlichen Angaben machte.
Energy Market Drivers vom 05.08.2025: Energiemärkte warten auf Entscheidung der US-Sanktionen gegen Russland
Die Hoffnung auf eine baldige Zinssenkung in den USA hat den Aktienmärkten in Asien am Dienstag Auftrieb gegeben. Energiemärkte eröffnen am Dienstag dagegen wenig verändert.
Bullishe Faktoren
Mögliche US-Sanktionen gegen Russland und sekundäre Sanktionen gegen Abnehmer russischer Energie wie Indien und China. Frist bis zum 8. August für Russland, um einem Waffenstillstand mit der Ukraine zuzustimmen.
Rückläufige LNG-Importe in Europa. Gleichzeitig verzeichnete Asien vergangene Woche ein Drei-Wochen-Hoch bei LNG-Importen von 7 Milliarden Kubikmetern.
Wartungen in Norwegen starten.
Hitzerisiko bleibt bestehen. Hitzebedingte KKW-Drosselung von EDF wurde am Montag zwar wieder aufgehoben. Aber EDF gab am Dienstag bekannt, dass er am Mittwoch die Leistung seines Kernkraftwerks Bugey 2 (910 MW) aufgrund von „Umweltproblemen” um 730 MW reduzieren werde. Die Temperaturen in Südfrankreich steigen seit Montag und sollen laut dem Wetterdienst Meteo France von Mittwoch bis Freitag im Rhonetal bis zu 38 Grad C erreichen.
Bearishe Faktoren
Die Fördermenge in den Lower 48 US-Staaten lag Anfang August bei 107,9 Milliarden Kubikfuß pro Tag und damit leicht über dem bisherigen Monatsrekord. Zudem stieg die Zahl der aktiven Gasbohrungen laut Baker Hughes auf 124 – der höchste Stand seit August 2023.
Freeport LNG kehrt nach kurzfristigem Ausfall zurück.
Globales LNG-Angebot nach Wartungen weiter angestiegen.
Neutrale Faktoren
Wetterprognosen wenig Veränderung: Die Windkraftproduktion geht morgen und übermorgen deutlich zurück, während die Solarstromerzeugung weiterhin deutlich über den saisonalen Normwerten liegt.
Im Zollstreit mit den USA will sich Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD) bei einem Treffen mit seinem US-Kollegen Scott Bessent für eine Quotenregelung bei Stahlimporten einsetzen.
Japans oberster Verhandlungsführer für Zölle, Ryosei Akazawa, reist eigenen Angaben zufolge für weitere Verhandlungen nach Washington.
DailyReport Recap vom 04.08.2025: Volatiler Wochenstart
Die Energiemärkte konnten sich am Montag zum Start in die neue Handelswoche nicht eindeutig auf eine Richtung festlegen. Nach zwischenzeitlichen Abgaben kam es bis Handelsschluss wieder zu Kaufdruck, so dass mehrheitlich leichte Kursanstiege verbucht wurden. Während Strom und TTF Gas jedoch zulegten, beendeten die EUAs den Handelstag im Minus.
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Weltwirtschaft: Sorgen nehmen zu
Nach den doch etwas überraschend robusten Prognosen des IWF vor einer Woche (WEO-Update vom Juli 2025), anhand derer die BIP-Vorhersagen für 2025 und 2026 auf +3,0% bzw. +3,1% angehoben wurden, sind die Hoffnungen auf eine weiterhin stabile Entwicklung im zweiten Halbjahr bereits Ende letzter Woche wieder verflogen und damit die Sorgen um die Weltwirtschaft deutlich größer geworden (siehe Kommentar vom Freitag zu den zahlreichen US-Konjunkturdaten).
Nach den zahleichen Veröffentlichungen von letzter Woche kann zwar festgehalten werden, dass das weltweite BIP im zweiten Quartal 2025 einen über Potenzial liegenden Anstieg von 2,5 % verzeichnete. Trotz dieser Widerstandsfähigkeit ist aber weiterhin davon auszugehen, dass es in den kommenden Monaten zu einer breit angelegten und spürbaren Abschwächung kommen wird. Der Gegenwind aufgrund des Handelskriegs nimmt zu und die Nachfrage des privaten Sektors schwächt sich sowohl in den USA als auch in China merklich ab. Besorgniserregend ist vor allem die massive Verlangsamung der US-Arbeitskräftenachfrage in den letzten drei Monaten, die das Risiko eines Abrutschens in eine Rezession im zweiten Halbjahr spürbar erhöht (Graphik der St. Louis Fed). Im „Weekly Call“ vom Donnerstag hatten wir diese verstörenden Signale vom US-Arbeitsmarkt noch nicht vorliegen und auch nicht die deutlichen Abwärtsrevision der Vormonatswerte, die für allgemeines Erstaunen sorgten und US-Präsident Trump u.a. dazu veranlassten, die Chefin des BLS zu entlassen.
So ist die Beschäftigung im US-Privatsektor in den letzten drei Monaten um magere 52.000 pro Monat gestiegen, wobei die Zuwächse außerhalb des Gesundheits- und Bildungssektors sogar stagnierten. Dies ist ein starker Hinweis darauf, dass sich die Nachfrage der Unternehmen nach Arbeitskräften abgekühlt. Eine Abschwächung der Arbeitskräftenachfrage dieser Größenordnung ist ein Warnsignal für eine mögliche Rezession. Die Unternehmen halten ihre Einstellungszuwächse normalerweise bei zeitlich begrenzten Wachstumsrückgängen aufrecht. Wenn die Arbeitsnachfrage allerdings mit einem Wachstumsrückgang einhergeht, ist dies oft ein Vorbote von Einsparungen. Dies wiederum hat negative Rückwirkungen auf das Verbrauchervertrauen und damit die privaten Konsumausgaben – ein Teufelskreis. Auf seiner Pressekonferenz letzte Woche hat der Vorsitzende der US-Notenbank Powell den Arbeitsmarkt noch als „solide“ und ausgeglichen bezeichnet. Dies dürfte nach den Zahlen vom Freitag nicht mehr angemessen sein und erhöht zusammen mit den zunehmenden Belastungen durch die Handelskonflikte aus heutiger Sicht die Wahrscheinlichkeit einer Leitzinssenkung am 17. September trotz zu hoher Teuerung merklich.
Die weltweiten Umfragen stehen dem nicht entgegen. Vor allem die Eintrübung in Asien und den USA trug erheblich zum Rückgang des globalen Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe im Juli bei. Die Ankündigungen der effektiven US-Zölle auf fast 20 % und damit nahe dem Niveau des „Liberation Day“ dürften ihre Spuren hinterlassen. Auch die USA werden den Schock deutlich spüren, da diese „Steuererhöhung“ auf ausländische Käufe die Unternehmensgewinne drückt und die Verbraucherpreise erhöht. Die günstigeren finanziellen Bedingungen dürften den negativen Zolleffekt zwar abfedern, aber nicht vollständig kompensieren. Wir bleiben daher bei unserer Einschätzung, dass aufgrund der wahrscheinlichen weltweiten Abschwächung kein Rückenwind auf die Rohstoffpreise und die EUAs ausgeht. Im Gegenteil, mit den Zahlen vom Freitag haben die Risiken sogar erheblich zugenommen und die hoffnungsvollen BIP-Prognosen des IWF sind u. E. leider schon wieder obsolet.
Die Märkte am Montag - Übersicht zum Wochenstart
US-Wirtschaft mit merklichen Bremsspuren
Die heutigen zahlreichen, wichtigen US-Konjunkturdaten waren insgesamt ein herber Dämpfer für alle Optimisten. So wurden zwar im Juli 73 Tsd. Stellen neu besetzt und damit fast so viele wie erwartet (e: 110 Tsd.). Die beiden Vormonate wurden aber spürbar um insgesamt 258 Tsd. Jobs nach unten revidiert. Gleichzeitig stieg die Arbeitslosenquote um 0,1 Prozentpunkte auf 4,2%. Der insgesamt schwächere Eindruck des US-Arbeitsmarkts könnte die US-Notenbank dazu veranlassen, die Leitzinsen auf ihrer nächsten Sitzung am 16./17. September zu senken. Nach Veröffentlichung des Berichts erhöhten jedenfalls Futures-Händler die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung auf 75,5 Prozent, nach 40 Prozent am Donnerstag. Der US-Notenbankvorsitzende Jerome Powell hatte auf der Sitzung diese Woche betont, dass für ihn vor allem die nächsten Arbeitsmarktdaten entscheidend sein werden, ob es zu einer weiteren Lockerung kommt oder nicht. Der heutige Report war damit hierfür ein Anfang, zumal man davonausgehen darf, dass Powell die heutigen Daten bereits Mitte der Woche kannte.
Trotz der Senkungsphantasie haben die Finanzmärkte die Zahlen negativ aufgenommen. Der US-Dollar wertete ggü. dem Euro ab, die Staatsanleiherenditen fielen und die Aktienmärkte gingen auf Tauchstation. Die Stimmung war aber schon zuvor angeschlagen, hatte doch die Zollproblematik mit dem 1. August und weiteren krassen Erhöhungen zum Beispiel für die Schweiz auf 39% die Unsicherheit erneut befeuert. Was kommt als nächstes? Und als wäre das noch nicht genug, trübte sich auch noch die Stimmung in der US-Industrie im Juli auf 48,0 Punkte ein, wohingegen der Konsens von einem Zuwachs um 0,5 auf 49,5 Punkten ausging. Darüber hinaus fielen die (nominellen) Bauausgaben im Juni um 0,4% ggü. Vormonat und damit zum zweiten Mal in Folge in dieser Größenordnung und das Verbrauchervertrauen gemessen von der Universität Michigan verharrte mit endgültig 61,7 Punkten auf historisch betrachtet sehr niedrigem Niveau. Es bedarf also noch einiger Überzeugungsarbeit von US-Präsident Donald Trump, seine eigenen Landsleute von der Richtigkeit seiner Zollpolitik zu überzeugen. Ob ihm das gelingt, ist allerdings mehr als fraglich, denn die US-Privatwirtschaft als Ganzes profitiert davon unter dem Strich nicht.
Sogar die sonst gegen Konjunkturdaten hin und wieder gerne auch mal immunen Rohstoffmärkte ließen sich von dem allgemeinen Trübsal an der Konjunktur- und Finanzmarktfront anstecken. Rohöl Brent bspw. sackte nach 15.00 Uhr zügig in Richtung 70 USD je Fass ab, während Erdgas TTF Frontmonat schon seit 12.00 Uhr die Waffen streckte und wieder unter 34 Euro/MWh fiel. Ohne geopolitische Unruhen sind die Perspektiven für die Rohstoffpreise weiterhin in Moll gestimmt.
Rückblick Strom Spotmarkt Juli 2025 (Deutschland)
Die Preise am deutschen Strom Spotmarkt haben sich im Juli weiter seitwärts bewegt. Sie lagen im Mittel deutlich über dem Niveau des Vormonats und ebenfalls deutlich über dem Niveau, für das der Juli-Kontrakt zuletzt am Terminmarkt gehandelt wurde. Dies lag am unterdurchschnittlich kühlen und sonnenarmen Wetter.
Der teuerste Tagespreis am Spotmarkt wurde mit 138,36 Euro/MWh am Dienstag, dem 1. Juli, erzielt (nach 102,42 Euro/MWh für Montag, dem 30. Juni). Der niedrigste Wert wurde für Sonntag, den 5. Juli, mit 53,86 Euro/MWh gehandelt (nach 22,64 Euro/MWh am Sonntag, den 8. Juni). Im Mittel lag der Preis im Juli bei 87,79 Euro/MWh, verglichen mit 63,99 Euro/MWh im Juni und 67,34 Euro/MWh im Mai. Der Base Juli-Kontrakt an der Terminbörse EEX wurde am 30. Juni zuletzt bei 79,25 Euro/MWh gehandelt.
Der höchste Stundenpreis des Monats wurde mit 476,19 Euro/MWh am Dienstag, den 1. Juli, in der Stunde 21 ermittelt. Der niedrigste Stundenpreis des Monats wurde mit -2,26 Euro/MWh am Sonntag, den 5. Juli, in der Stunde 17 erzielt. Es gab insgesamt 12 negative Stundenpreise nach 141 im Juni und 129 im Mai. Im Vorjahr wurden im Juli 81 negative Stundenpreise verzeichnet. Im Gesamtjahr 2025 waren es bis zum 31. Juli insgesamt 401 negative Stundenpreise im Vergleich zu 307 zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres. Zu Beginn des Monats wurden während der Hitzewelle besonders hohe Werte verzeichnet. Für den Rest des Monats zog dann jedoch kühleres Wetter auf und es wurden kaum noch nennenswerte Ausreißer nach oben oder unten verzeichnet. Die Wetterprognosen wurden mehrfach nach unten angepasst. Die Meteorologen hatten im Juni noch vor einem heißen und trockenen Sommer gewarnt. Die Prognose ging nicht auf, der Juli war sogar 0,1 Grad kühler als im langjährigen Durchschnitt.
Die europäischen Strombörsen und Übertragungsnetzbetreiber hatten sich im Mai darauf geeinigt, dass der Start des 15-Minuten-Handels für den Day-Ahead-Markt auf den 30. September verschoben werden soll. Der erste Liefertag wäre somit der 1. Oktober. Durch die Umstellung sollen sich Erneuerbare besser integrieren lassen. Im Juli gab es keine neuen Entwicklungen zu diesem Thema.
Heute zahlreiche US-Makrodaten im Fokus
Heute werden außergewöhnlich viele wichtige US-Makrodaten veröffentlicht. Wir werden heute Nachmittag dazu eine Einschätzung im TradingUpdate abgeben. Die Makrodaten können je nach Ergebnis über die Finanzmärkte auch Impulse für die Energiemärkte liefern.
Energy Market Drivers am 01.08.2025: Trump verschiebt Start der neuen Zölle
Zum Abschluss der Handelswoche stehen die Notierungen an den Energiemärkten bislang etwas tiefer.
Bullishe Faktoren
Hitze bedroht Stromproduktion im französischen Kernkraftwerk Bugey (3,6 GW). Der französische Energiekonzern EDF warnt vor möglichen hitzebedingten Leistungskürzungen ab Dienstag im Kernkraftwerk Bugey, da hohe Temperaturen die Flusstemperaturen steigen lassen könnten.
Trumps drohende Strafzölle setzen Indien unter Druck und führen zu ersten Rückziehern bei russischem Öl.
Bearishe Faktoren
Gasangebot weiter auskömmlich. Zwar ungeplanten Unterbrechung in Kårstø vom 31. Juli bis zum 2. August, aber Anstieg der LNG-Liefernominierungen.
In Deutschland wird kommende Woche ein überdurchschnittliches Angebot an Strom aus Wind und – zumindest in der zweiten Wochenhälfte - PV erwartet. Das reduziert das Risiko, dass sich die Kühlwasserprobleme in Frankreich auf Deutschland auswirken.
Die Vereinigten Staaten haben bei der Förderung fossiler Energieträger erneut einen Höchstwert erreicht. Nach Angaben der US-Energiebehörde EIA stieg die tägliche Ölproduktion im Mai auf 13,49 Millionen Barrel – ein neuer Rekord. Auch bei der Erdgasförderung wurde ein Spitzenwert verzeichnet: Im April erreichte sie ihr bisher höchstes Niveau.
Die industrielle Aktivität in China hat sich im Juli spürbar eingetrübt. Laut einer privatwirtschaftlichen Umfrage führten verhaltene Auftragseingänge zu Produktionskürzungen in der verarbeitenden Industrie. Der S&P Global China Manufacturing PMI sank von 50,4 im Juni auf 49,5 im Juli und verfehlte damit die Erwartungen der von Reuters befragten Analysten. Ein Wert unter 50 signalisiert eine schrumpfende Wirtschaftstätigkeit im Sektor.
Neutrale Faktoren
US-Präsident Donald Trump hat am Donnerstag (Ortszeit) nach Ablauf der Frist für Länder ohne Handelsabkommen mit den USA per Dekret neue Strafzölle verhängt. Einer vom Weißen Haus veröffentlichten Liste zufolge gehören demnach unter anderem Kanada mit 35 Prozent und die Schweiz mit 39 Prozent zu den am meisten belasteten Ländern. Anders als bisher verkündet, sollen diese aber nicht schon heute in Kraft treten, sondern erst am 7. August.
Umsetzung des EU-USA-Abkommens weiter fraglich. „Das Abkommen droht zu kippen, bevor es unterschrieben ist.“ (Handelsblatt)
US-Präsident Donald Trump kündigte an, dass Sondergesandter Steve Witkoff nach seinem Besuch in Israel zu Gesprächen nach Russland reisen werde. Hintergrund ist ein US-Ultimatum an Präsident Putin bis zum 8. August, eine Einigung zum Kriegsende zu erzielen. Witkoff hat in der Vergangenheit bereits mit Putin verhandelt.
DailyReport Recap vom 31.07.2025: Abwartend seitwärts am Donnerstag
Am Donnerstag haben sich die Gas- und Strompreise seitwärts bewegt. Beim Erdöl kam es zu einem Preisrückgang von 1,4 Prozent (Stand 18:30 Uhr). Die Marktteilnehmer warten gespannt auf neue Entwicklungen in den zahlreichen Zollgesprächen. Außerdem bleiben die Sorgen vor einer Eskalation des Streits zwischen den USA und Russland bezüglich der Ukraine bestehen. Es drohen hohe Sekundärzölle für Länder, die russisches Gas oder Öl importieren. Dazu zählen auch einige EU-Länder.
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Energy Market Drivers am 31.07.2025: Die Ruhe vor dem Zollsturm
Bullishe Faktoren
Die Energiemärkte sind weiterhin in Sorge vor möglichen US-Sekundärzöllen gegen russische Energieexporte. US-Präsident Donald Trump hat ab dem 1. August Strafzölle in Höhe von 25 Prozent auf Importe aus Indien angekündigt und droht mit weiteren Sanktionen, falls Indien weiterhin Energie aus Russland bezieht.
Laut CoT Report mit Stand 25.07.2025 haben die Investmentfonds im EU-ETS ihr Long-Exposure ausgeweitet. Gegenüber der Vorwoche, die bereits eine vorsichtige Ausweitung beider Seiten bei leicht sinkender Netto-Long-Position erkennen ließ, zeigt sich nun eine klarere Tendenz: Zwar nimmt die Risikoabsicherung über Shorts weiter zu, doch das Tempo der Long-Aufstockung übertrifft den Short-Anstieg. Diese Dynamik spricht für einen moderat bullischen Schwenk.
Bearishe Faktoren
Zollfrist rückt näher. US-Präsident Trump hat Zölle in Höhe von 50 Prozent auf Waren aus Brasilien verhängt. Trump fordert von Brasilien, die angeblich „politisch motivierte“ Strafverfolgung gegen Ex-Präsident Jair Bolsonaro zu beenden. In Verhandlungen mit Südkorea gab es nun eine Einigung auf Zölle in Höhe von 15 Prozent. Die Aufschläge sollen am 1. August in Kraft treten. Wie bereits gestern beschrieben, belasten die Zölle unsere Wirtschaft stark. Es gibt Vorhersagen, dass die EU-Exporte in die USA um bis zu ein Viertel sinken könnten (Commerzbank).
Uniper schließt Liefervertrag über kanadisches LNG ab 2028. Der Vorgang zeigt, dass das Abkommen zwischen der EU und den USA, pro Jahr 250 Mrd. US-Dollar für amerikanische Energie auszugeben, von der Wirtschaft nicht automatisch beherzigt wird.
Im aktuellen CoT Report für den TTF-Gasmarkt mit Stand 25.07.2025 bestätigt sich die Auflösung des bullischen Sentiments der letzten Wochen, diesmal jedoch wieder mit deutlich größerem Ausmaß. Die Dynamik spricht weniger für eine aktive Trendwende Richtung Short, sondern vielmehr für weitere Gewinnmitnahmen und Vorsichtsmaßnahmen. Der Netto-Long-Überhang bleibt bestehen, doch die Verringerung um ein Fünftel verdeutlicht eine Abkehr Ende des vorangegangenen starken Aufwärtsnarrativs.
Chinas Stimmung in der Industrie weiterhin verhalten. Das heute früh veröffentlichte Stimmungsbarometer des Verarbeitenden Gewerbes Chinas für Juli fiel enttäuschend aus. Dies gilt auch, obwohl der Juli-Wert in China in der Vergangenheit saisonal bedingt in der Regel kein besonders „guter“ Monat war. Der entsprechende Einkaufsmanagerindex (PMI) blieb mit 49,3 Punkten zudem deutlich hinter den Erwartungen von 49,7 Punkten zurück. „Deutlich“ deswegen, weil der PMI außer in Phasen extremer exogener Schocks grundsätzlich relativ schwankungsarm verläuft. Die Rohstoffmärkte, allen voran Erdöl, Kohle und Erdgas (LNG), bekommen von der industriellen Nachfrageseite Chinas nach wie vor keinen Druck.
Neutrale Faktoren
Keine wesentlichen Veränderungen bei den Temperaturprognosen über Nacht, nächste Woche steigen die Temperaturen in Deutschland und in Nordwesteuropa voraussichtlich in den überdurchschnittlichen Bereich. Auch Wind- und PV-Prognosen nicht verändert: Nächste Woche überdurchschnittlich windig bei leicht unterdurchschnittlicher PV-Erzeugung.
Keine deutlichen Einschränkungen auf der Angebotsseite: Die norwegischen Gaslieferungen verlaufen weitgehend stabil, lediglich die Verarbeitungsanlage Karsto meldet heute einen moderaten Rückgang um 16 Mio. Kubikmeter/Tag. Am Gate-LNG-Terminal wurden die Liefernominierungen gegenüber gestern zwar um 130 GWh/Tag reduziert, angesichts der geplanten Anlandungen für die nächsten Tage dürfte es sich dabei jedoch um eine kurzfristige Schwankung handeln. EDF verschiebt Wiederinbetriebnahme von St Laurent 1 (915 MW) um drei Tage.
Die US-Notenbank zeigt sich unbeeindruckt von den anhaltenden Forderungen nach Zinssenkungen aus dem Weißen Haus und lässt die Leitzinsen unverändert. Der Zins bleibt weiterhin in der Spanne von 4,25 bis 4,50 Prozent, wie das Gremium unter Fed-Chef Jerome Powell bekanntgab. Spekulationen über eine baldige geldpolitische Lockerung trat Powell entgegen: „Wir haben noch keine Entscheidungen für September getroffen, das tun wir nicht im Voraus.“
China: Stimmung in der Industrie weiterhin verhalten
Das heute früh veröffentlichte Stimmungsbarometer des Verarbeitenden Gewerbes Chinas für Juli fiel enttäuschend aus. Dies gilt auch, obwohl der Juli-Wert in China in der Vergangenheit saisonal bedingt in der Regel kein besonders „guter“ Monat war. Der entsprechende Einkaufsmanagerindex (PMI) blieb mit 49,3 Punkten zudem deutlich hinter den Erwartungen von 49,7 Punkten zurück. „Deutlich“ deswegen, weil der PMI außer in Phasen extremer exogener Schocks grundsätzlich relativ schwankungsarm verläuft (Graphik). Auch die wichtigen Unterkomponenten wie Auftragseingang und Exportaufträge wurden im Juli schlechter beurteilt als das noch im Juni der Fall war.
Damit bestätigt sich sowohl die allgemeine als auch unsere Einschätzung, dass Chinas Wirtschaft trotz massiver fiskalischer und monetärer Maßnahmen nicht richtig Fahrt aufnimmt. Zudem gehören die erhöhten Aktivitäten der Exportindustrie, die aufgrund des Zollkonflikts mit den USA ausgelöst wurden, nun der Vergangenheit an. Dies passt zu den BIP-Prognosen, die der IWF im Rahmen seines World Economic Outlook Update Anfang dieser Woche für China aufgestellt hat. Nach einem Plus in Höhe von 4,8% für dieses Jahr, geht der IWF von einer Verlangsamung im Aufschwung in 2026 von 4,2% aus. Die Rohstoffmärkte, allen voran Erdöl, Kohle und Erdgas (LNG), bekommen so gesehen von der industriellen Nachfrageseite Chinas nach wie vor keinen Aufwärtsdruck.
DailyReport Recap vom 30.07.2025: „Wait and See“-Stimmung dominiert europäische Energiemärkte
Nach den kräftigen Kursanstiegen am Dienstag konnten die Energiemärkte am Mittwoch keine klare Richtung einschlagen. Zwischenzeitlich kam es zu Gewinnmitnahmen, bis Handelsschluss wurden die Verluste jedoch wieder eingedämpft.
Der DailyReport Recap steht für eine begrenzte Zeit im TradingUpdate zur Verfügung.
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Interpretation CoT-Report TTF Gas (ICE Endex / Stand: 25.07.2025)
Im aktuellen CoT Report für den TTF Gasmarkt mit Stand 25.07.2025 haben die Investmentfonds ihre Positionierung deutlich reduziert. Die Long Position fällt von 378,65 TWh auf 347,34 TWh ( 31,31 TWh / 8,3 %), während die Short Position leicht von 218,39 TWh auf 219,89 TWh wächst (+1,50 TWh / +0,7 %). Dadurch sinkt die Netto Long Position markant um 32,81 TWh auf 127,45 TWh – ein Rückgang von gut 20 % binnen einer Woche.
Interpretation:
Damit bestätigt sich die Auflösung des bullischen Sentiments der letzten Wochen, diesmal jedoch wieder mit deutlich größerem Ausmaß. Die Dynamik spricht weniger für eine aktive Trendwende Richtung Short, sondern vielmehr für weitere Gewinnmitnahmen und Vorsichtsmaßnahmen. Der Netto Long Überhang bleibt bestehen, doch die Verringerung um ein Fünftel verdeutlicht eine Abkehr Ende des vorangegangenen starken Aufwärts Narrativs.
Ein erfahrener Gashändler dürfte dieses Signal als Mahnung zur Risikoanpassung werten, das starke Zurückfahren der Longs bei Investmentfonds könnte ein Vorbote für Marktschwäche sein. Eine rein bullische Haltung wirkt derzeit nicht mehr gerechtfertigt.
Hinweis: Dies stellt eine einseitige Interpretation dar und beleuchtet keine weiteren marktbeeinflussenden Faktoren zum TTF Gasmarkt!
Interpretation CoT-Report EUA-Markt (ICE Endex / Stand: 25.07.2025)
Laut CoT Report mit Stand 25.07.2025 haben die Investmentfonds im EU-ETS ihr Long-Exposure ausgeweitet. Die Long-Position stieg von 53,43 Mio. t auf 57,73 Mio. t (+4,30 Mio. t / +8 %), während die Short-Position gleichzeitig von 38,47 Mio. t auf 40,70 Mio. t zulegte (+2,23 Mio. t / +6 %). Dadurch erhöhte sich die Netto-Long-Position um 2,07 Mio. t auf nun 17,03 Mio. t (+14 %).
Interpretation:
Gegenüber der Vorwoche, die bereits eine vorsichtige Ausweitung beider Seiten bei leicht sinkender Netto-Long-Position zeigte, zeigt sich nun eine klarere Tendenz: Zwar nimmt die Risikoabsicherung über Shorts weiter zu, doch das Tempo der Long-Aufstockung übertrifft den Short-Anstieg. Diese Dynamik spricht für einen moderat bullischen Schwenk. Fonds scheinen einerseits auf steigende EUA-Preise zu setzen, behalten andererseits aber die Option, rasch gegen negative Überraschungen zu reagieren.
Ein CO2-Händler kann diese Signale als Anlass sehen, eine wohlüberlegte Long-Bias beizubehalten. Dies sollte aber unbedingt mit Risikobegrenzungsmaßnahmen kombiniert werden. Wer risikoavers ist, könnte aktuell auch eine neutrale Position bevorzugen, da der Zuwachs auf der Short-Seite weiter auf kurzfristige Unsicherheiten hindeutet.
Hinweis: Dies stellt eine einseitige Interpretation dar und beleuchtet keine weiteren marktbeeinflussenden Faktoren zum EUA-Markt!
Energy Market Drivers vom 30.07.2025 +++ Heute Gewinnmitnahmen nach der Rally? +++
Nach den gestrigen starken Preisanstiegen könnte es heute zu Gewinnmitnahmen kommen. Bislang notieren die EUAs und das Strom Frontjahr leicht schwächer. Das TTF Gas Frontjahr zieht allerdings weiter an.
Bullishe Faktoren
Weiterhin Sorge vor US-Sekundärzöllen gegen russische Energieexporte.
Verzögerungen bei EDF-Kernkraftwerken.
Wartungen an Italiens größtem LNG-Terminal im August.
Ägypten plant, über die bereits bis 2028 vereinbarten Mengen hinaus Flüssigerdgas zu kaufen, um die steigende Nachfrage zu decken und die Lücke zu schließen, die durch den Rückgang der lokalen Produktion entstanden ist.
Japans LNG-Vorräte sinken auf 1,79 Millionen Tonnen – niedrigster Stand dieses Jahr.
Bearishe Faktoren
Die Zielvorgaben im USA-EU-Energie-Deal erscheinen nicht erreichbar. Das Problem ist, dass sie so unrealistisch und absurd sind, dass die Protagonisten schon unglaubwürdig wirken. Allerdings sollte der Fokus mehr auf den sonstigen Fakten des Abkommens liegen: Die Zölle werden ab 1.8. deutlich erhöht und belasten unsere Wirtschaft stark. Es gibt Vorhersagen, dass die EU-Exporte in die USA um bis zu ein Viertel sinken könnten (Commerzbank). Zudem verstehen wir solche Abkommen als Absichtserklärungen ohne bindende Wirkung und Sanktionsmechanismen bei Nichteinhaltung. Es ist nicht ohne Weiteres möglich, dass die EU privaten Unternehmen feste Verpflichtungen dieser Art auferlegt.
BASF warnt vor Konjunkturabkühlung – Chemienachfrage steigt schwächer als erwartet.
Neutrale Faktoren
CoT-Reports der Börse ICE Endex für EUAs und TTF Gas: Zuletzt hatte das Vertrauen in weiter steigende Gaspreise der Investmentfonds abgenommen. Trotzdem bleibt die Netto-Position long. Dies spricht dafür, dass die „starken Hände“ grundsätzlich noch auf steigende oder stabile Preise setzen, sich aber aus Vorsicht etwas von ihren extremen Long-Positionen lösen. Bei den EUAs sind die Spekulanten ebenfalls überwiegend long positioniert, haben zuletzt aber sowohl ihr Long- als auch Short-Engagements erhöht. Die leichte Reduktion der Netto-Long-Position signalisiert, dass sich Investmentfonds vorsichtiger zeigen.
Keine wesentlichen Veränderungen bei den Temperaturprognosen über Nacht, nächste Woche steigen die Temperaturen in Deutschland und in Nordwesteuropa voraussichtlich in den überdurchschnittlichen Bereich. Auch Wind- und PV-Prognosen nicht verändert: Nächste Woche überdurchschnittlich windig bei leicht unterdurchschnittlicher PV-Erzeugung.
Gemischter BIP-Effekt der „Zollkeule“: Für das zweite Quartal wird für die deutsche Wirtschaft eine deutliche Abkühlung erwartet, nach einem Plus von 0,4 Prozent in Q1. Hintergrund sind sogenannte Vorzieheffekt. Industrieproduktion und Exporte waren in Erwartung höherer Zölle im ersten Quartal deutlich gestiegen. In den USA wird dagegen nach einem schwächeren Jahresauftakt mit einem BIP-Plus von aufs Jahr hochgerechnet 2,4 Prozent gerechnet (minus 0,5 Prozent in Q1). Hier sind höhere Einfuhren und weniger Ausgaben der Regierung vor dem „Zollgewitter“ die Hintergründe.