TradingUpdate

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Installierte Solarleistung in Deutschland übersteigt 100 GW
Kohlepreis API#2 Cal 26 fällt unter bedeutenden Support
China Shenhua Energy, der größte Kohleproduzent Chinas, hat den Kauf von Importkohle am Spotmarkt gestoppt, da die Lagerbestände in den Häfen steigen. Dies betrifft Lieferungen ab April und auch späte März-Lieferungen. Die Entscheidung des Mutterkonzerns CHN Energy Investment Group könnte die Preise für Importkohle senken und betrifft etwa eine Million Tonnen pro Quartal, jedoch nicht langfristige Verträge. Obwohl dies nur einen kleinen Teil der chinesischen Kohleimporte ausmacht, sorgt der Schritt für Unsicherheit am Markt. Experten vermuten, dass das Unternehmen seine heimischen Kohleverkäufe schützen will. Es ist unklar, wie lange der Importstopp andauern wird. Shenhua selbst hat sich nicht dazu geäußert (Reuters berichtet). Derweil fällt das API#2 Kohle Frontjahr unter eine bedeutende Supportzone bei 105 US-Dollar/t (61,8%-Fibo-Level und Tief zu Jahresbeginn) und setzt damit den Abwärtstrend seit der Finalisierung eines Doppeltops bei 133 US-Dollar/t fort. Bis zur psychologischen 100-Dollar-Marke scheint nun Luft nach unten vorhanden zu sein. Oberhalb von 115 US-Dollar/t halten die Kohlebullen wieder die bessere Trading-Karten in ihren Händen.
Nach der Wahl: Energiepreise reagieren bearish
Eine große Koalition ohne die Grünen ist möglich. Dies ist ein bearishes Signal für die Energiemärkte. Die Strompreise in Deutschland müssen am Großhandelsmarkt fallen, um unseren Wohlstand zu sichern und den Industriestandort Deutschland nicht gänzlich abzuschaffen. Dies geht durch eine Erhöhung des Stromangebots aus diversifizierten Primärenergiequellen, wie bspw. Stein- oder auch Braunkohle, die aus der Reserve geholt werden können. Solche Ansätze mit dem Ziel der langfristigen Transformation hin zu Erneuerbaren Energien (auch wenn es auf den ersten Blick paradox klingt) sind in der neuen Regierung denkbar. Wir sind gespannt, ob eine Koalition gebildet werden kann oder ob wir Österreich 2.0 erleben. Dies stellt aber nicht unser Basisszenario dar und wir zeigen uns optimistisch.
ifo Geschäftsklima im Februar nur leicht verbessert
Das vom Münchener ifo-Institut monatlich erhobene Stimmungsbarometer zahlreicher Unternehmen in Deutschland hat sich im Februar ggü. Januar von 85,1 auf 85,2 Punkte leicht aufgehellt. Während die Komponente „Aktuelle Lage“ deutlich hinter den Erwartungen zurückblieb und sogar fiel, tat sich dieses Mal die Komponente „Erwartungen für die kommenden 6 Monate“ positiv hervor, die nicht nur spürbar von zuvor 84,2 auf 85,4 Punkte anzog, sondern damit auch die Erwartungen der Analysten übertraf. Dies ist an sich in der Regel ein gutes Zeichen für die Entwicklung mit Blick nach vorne. Jenseits dessen kann allerdings anhand der Graphik erkannt werden, dass die Stimmung der befragten Unternehmen trotz des heutigen Ergebnisses seit geraumer Zeit gedrückt ist, was in der Form nicht einmal zurzeit der Finanzkrise 2008/2009 und der Coronakrise ab 2020 der Fall war. Man muss schon in die Jahre 2001 bis 2003 nach dem Platzen der „Dotcom-Blase“ zurückgehen, um eine halbwegs ähnliche Entwicklung zu finden. So gesehen ist das heutige Ergebnis zweigeteilt: Zum einen ist die Stimmung trotzt der angekündigten US-Zölle nicht schlechter geworden, auf der anderen Seite ist keine echte Belebung erkennbar. Bleibt zu hoffen, dass es der neuen Bundesregierung gelingt, einen nachhaltigen (!) Stimmungsumschwung herbeizuführen. Auf die Rohstoffmärkte hat der heutige ifo-Index wohl kaum nennenswerte Auswirkungen, denn er zeichnet lediglich das Ergebnis des PMI vom Freitag nach, der seit einigen Monaten etwas besser ausfällt als der ifo-Index. Da zudem die „Euphorie“ an den Finanzmärkten nach der Bundestagswahl heute schon wieder relativ schnell verflogen ist, dürften sich die von uns betrachteten Rohstoffe und die EUAs heute nicht aus ihrer Schwächephase befreien können.
EU will Gasimporte diversifizieren - Wie reagiert die Forward Curve?
Die Europäische Union will ihre Gasimporte diversifizieren und erneuerbare Energien schneller ausbauen, um weniger abhängig von fossilen Brennstoffen zu sein. Laut EU-Energiekommissar Dan Jorgensen soll mehr Gas aus Ländern wie den USA importiert werden, um russische Lieferungen zu ersetzen. Die EU plant, bis 2027 vollständig auf russische fossile Brennstoffe zu verzichten. Während russische Pipeline-Lieferungen stark gesunken sind, hat die EU ihre Importe von russischem Flüssigerdgas erhöht. Brüssel bereitet neue Genehmigungsregelungen vor, um den Ausbau erneuerbarer Energien zu beschleunigen. Zudem sucht die EU nach alternativen Gasquellen für Industrie und Haushalte. Jorgensen betonte, dass Gasimporte erschwinglich sein müssen – jedoch nicht aus Russland. Die EU-Kommission arbeitet an Maßnahmen zur Marktregulierung und will Strompreise von Gaspreisen entkoppeln. Laut Gesetz müssen europäische Gasverträge bis 2049 enden, um das Klimaziel „Netto-Null-Emissionen bis 2050“ einzuhalten.
Die im Chart dargestellte TTF Gas Forward Curve in blau (aktuell) zeigt sich im Lieferjahr 2028 stabiler und höher im Vergleich von vor 20 (grün) bzw. 100 (rot) Handelstagen. Im Lieferjahr 2029 liegen die Preise gleich auf. Am langen Ende der Kurve sind die Kurse sogar weiter gefallen. Der Tiefpunkt liegt im Jahr 2031 mit 24,20 Euro/MWh. Danach ziehen die Preise wieder etwas an. Vor 20 Handelstagen stand das lange Ende noch rund 2 Euro/MWh höher.
CO2-Dez-Future im Abwärtstrendkanal
Der CO2-Dez25-Future befindet sich in einem intakten kurzfristigem Abwärtstrendkanal. Am Freitagnachmittag prallt das Verschmutzungsrecht von der Oberkante des Kanals nach unten ab. Oberhalb von 75 Euro/t CO2 wird es wieder etwas bullisher für die EUAs.
TTF Gas Day-Ahead prallt an wichtiger Widerstandszone ab
Der TTF Gas DA ist an der wichtigen Marke bei 55,8-60 Euro/MWh abgeprallt. 55,80 Euro/MWh stellt die Nackenlinie eines großen Doppelbodens dar. Ein Anstieg darüber wäre auch Sicht der Formationsanalyse bullish zu werten. Die 60-Euro-Marke war die Nackenlinie des großen Doppeltops im Jahr der Energiekrise 2022. Es handelt sich also um eine breite Polaritätswechselzone. Unterhalb von 40 Euro/MWh wäre der Aufwärtstrend gebrochen und ein wichtiges Tief unterschritten. Analyst: Stefan Küster
EU-Einkaufsmanagerindizes zufriedenstellend
Die heutigen Daten zu den vorläufigen EU-Einkaufsmanagerindizes (PMI) für das Verarbeitende Gewerbe für Februar sind zufriedenstellend ausgefallen, mehr aber auch nicht. Während die Analysteneinen Wert von 47,0 Punkten erwarteten, waren es tatsächlich 47,3 Punkte. Das Neugeschäft und auch die Neueinstellungen wurden allerdings weiterhin negativer beurteilt. In Deutschland fiel das vorläufige Ergebnis mit 46,1 Punkten zwar etwas besser aus, von einer Aufwärtsdynamik zu sprechen, wäre allerdings fehl am Platz. Dies wird auch an der schwachen Entwicklung des Auftragseingangs ohne Großaufträge deutlich (siehe Graphik). Insgesamt stecken die EU und insbesondere Deutschland damit zwar weiterhin in einer schweren wirtschaftlichen Krise. Positiv ist aber, dass die Stimmung nicht noch schlechter wurde, obwohl die US-Zölle die Perspektiven trüben. Auf die fossilen Energieträger dürften die heutigen Daten somit positiv wirken, zumal nach dem spürbaren Abverkauf der letzten Tage (EUAs, Erdgas, Strom, Kohle) das Umfeld hier für aktuell günstig scheint. Die entsprechenden Zahlen aus Japan und Indien heute früh reihten sich in diese Einschätzung ein, lediglich Großbritannien scherte mit einem Rückgang des PMIs auf 46,4 Punkte, nach zuvor 48,3 Punkten aus –immer hin der niedrigste Wert seit 14 Monaten.
Strom Cal 26 Base mit Doji auf 200-Tage-Linie
Das Strom Cal 26 Base hat am Donnerstag einen Doji auf der200-Tage-Linie ausgebildet. Dieses Candlestick-Muster ohne Kerzenkörper kann nacheiner starken Abwärtsbewegung ein potenzielles Trendwendesignal sein, insbesondere wenn der Doji in einer wichtigen Unterstützungszone auftritt (200-Tage-Linie).Ein Doji zeigt an, dass Käufer und Verkäufer in einem Gleichgewicht sind. Nach der starken Abwärtsbewegung deutet dies darauf hin, dass die Verkäufer an Kraftverlieren. Auch wenn es nicht direkt zu einer Gegenbewegung kommen muss, ist der Doji ein erstes Anzeichen für eine Pause im Abwärtstrend. Sehen wir in den Folgetagen eine Bestätigung durch eine bullische Kerze (z. B. ein Hammer oder eine grüne Long-Day-Kerze) ist die Wahrscheinlichkeit für kurzfristige Preisanstiege erhöht. Das Signal wird verstärkt, wenn es mit einem hohen Handelsvolumeneinhergeht. Zugleich zeigt der RSI mit Werten kleiner 30 eine überverkaufte Marktlage an, was ebenfalls für eine Gegenbewegung spricht.
Markttreiber 21.02.2025
Wir arbeiten gerade an unserer morgendlichen Markteinschätzung und haben folgende Treiber für heute identifiziert:
- Heute Einkaufsmanagerindizes (Deutschland 9:30 Uhr, Eurozone 10:00 Uhr, USA 15:45 Uhr), erste Eindrücke von Trumps Wirtschaftspolitik in den Umfragen
- Temperaturprognosen im Großen und Ganzen unverändert, Anfang März leicht milder, Ende März etwas runter
- GFS-Windprognosen für DE unterdurchschnittlich bis 1.3. – laut EC-Modell zunächst bis 24.2. schwankend um Normal, danach bis 1.3. deutlich unter Durchschnitt – neuste Prognoseläufe in beiden Modellen mit weniger Wind als zuvor
- Weiterhin robustes Gasangebot, sowohl aus Norwegen als auch per LNG
UPDATE 8:55h -> USA stellen Sanktionserleichterungen für Russland in Aussicht (Bloomberg)
Unsere Einschätzung finden Sie um 10 Uhr in unserem DailyReport. Einen erfolgreichen Start!
Auch in den USA sind die Gaslagerbestände äußerst gering - US-Gaspreis steigt
Der am 20.02. veröffentlichte EIA-Bericht für die Woche bis zum 14. Februar zeigt eine Netto-Entnahme von 196 Bcf an Erdgas aus den amerikanischen Speichern. Dieser Rückgang ist deutlich höher als im Vorjahr, als nur 58 Bcf entnommen wurden, und übertrifft auch den Fünfjahresdurchschnitt von 145 Bcf. Dies setzt den Trend des Winters fort, in dem die Erdgasvorräte in den USA schneller abgebaut werden als in den Vorjahren. Besonders bemerkenswert ist, dass die Lagerbestände zum 14. Februar bereits unter dem bisherigen Tiefststand des Jahres 2024 von 2.259 Bcf liegen, obwohl noch etwa sechs Wochen der Ausspeicherperiode verbleiben. In der Folge ist der amerikanische Gaspreis am Henry Hub für den April-Future im Monat Februar bereits um 44 Prozent in der Spitze angestiegen (siehe Chart). Wir erwarten allerdings fortan eine Gegenbewegung, da eine 5-wellige Elliott-Wellen Impulsstruktur durchlaufen wurde und nun eine ABC-Korrektur anstehen dürfte. Mit Blick auf den RSI zeigt sich der US-Gasmarkt zudem überkauft.
Strom Cal 25 Base 9,3 Euro/MWh über Strom Cal 26 Base
Kohlepreise in China fallen weiter...
China, als größter Produzent und Verbraucher von Kohle, hat große Anstrengungen unternommen, um ausreichende Kohle-Vorräte anzulegen und die wirtschaftsschädlichen Stromausfälle der vergangenen Jahre zu vermeiden. Doch die Rekordproduktion und steigende Importe trafen auf eine abflauende Wirtschaft, was zu einem Überangebot führte. Dies trieb die Kohleförderung in den folgenden Jahren weiter an und ließ die lokalen Preise für Kohle auf neue Tiefstände fallen (siehe Chart). (Bloomberg berichtet: Glencore Mulls Cuts as Chinese Coal Prices Tipped to Fall Further - Bloomberg)
Weiterer Rückgang der Stromnachfrage? Industrie wandert ab...
Viele deutsche Industrieunternehmen ziehen in Erwägung, Geschäftsbereiche ins Ausland zu verlagern. Laut einer Umfrage der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Baker Tilly halten 73 Prozent der Befragten eine solche Verlagerung für „sehr wahrscheinlich“ oder „eher wahrscheinlich“, während nur vier Prozent dies ausschließen. Hartmut Müller, Partner bei BakerTilly, warnte im Handelsblatt davor, dass Deutschland als Industriestandort an Attraktivität verliere. Die Verlagerung der Produktion ins Ausland sei für viele Firmen eine ernsthafte Option. Als größte Herausforderung nannten die Unternehmen die hohen Strompreise: 45 Prozent fordern dringend eine Senkung. Ebenso wichtig seien eine einheitliche EU-Energiepolitik, niedrigere Energiesteuern und geringere Netzentgelte. Sollten die Unternehmen abwandern, wird dies die Stromnachfrage reduzieren und die Strompreise am langen Ende der Terminmarktkurve senken. Siehe Handelsblatt: Energiewende: Energiepolitik vertreibt Industrieunternehmen aus Deutschland
TTF Gas Cal 26 stabilisiert sich oberhalb von 37 Euro/MWh
Markttreiber 20.02.2025
- Warten auf finale Ausgestaltung des „Clean Industrial Deal“- Schließt die EU nun doch langfristige LNG-Verträge ab?
- Mögliche Ankündigungen der USA, ob sie ihre Sanktionen gegen Russland lockern werden.
- Berichte über neue Sanktionen der EU und anderer westlicher Länder am Montag, dem dritten Jahrestag der russischen Invasion.
- Long-Squeeze bei TTF Gas und EUAs?
- Keine Veränderung der Temperaturprognose, Windflaute vorerst vorbei.
Gasspeicher mit 43 Prozent Füllstand ganz okay
Engie hält eine Gasspeicherquote von 80 % für ausreichend, um den nächsten Winter ohne Engpässe zu überstehen (Bloomberg berichtet). Das liegt unter der aktuellen EU-Vorgabe von 90 % bis zum 1. November. Engie und andere Akteure fordern eine Lockerung der Vorgaben, da steigende Gaspreise durch niedrige Lagerbestände, kaltes Wetter und reduzierte russische Lieferungen über die Ukraine beeinflusst wurden. Zudem besteht die Sorge, dass der hohe Bedarf an Sommernachfüllungen die Preise weiter antreibt.
Die EU erwägt flexiblere Speicherregelungen im Rahmen des Clean Industrial Deals. Einige Länder, darunter Deutschland, drängen auf gelockerte Ziele, was die Preise zuletzt etwas gesenkt hat. Dennoch bleiben Unsicherheiten über die Sommerlieferungen, da Europa zunehmend auf den volatilen LNG-Markt angewiesen ist.
Engie schlägt eine 5 %-Toleranz für die Speicherziele vor und plädiert für die Abschaffung der Zwischenziele. Staatliche Eingriffe sollten nur bei Marktversagen erfolgen. Deutschland erwägt Subventionen für Gasspeicherauffüllungen. Durch bestehende Ausnahmen könnte das effektive Speicherziel bei 77 % liegen. Sechs EU-Staaten, darunter Österreich und die Niederlande, dürfen ohnehin niedrigere Speicherquoten haben.
Das Wetter wird wärmer und die Gasspeicher in Europa sind noch über 40 % gefüllt, was eigentlich eine gute Befüllungsquote ist. Das Ende des Winters naht und die Tage werden länger. Dies bringt mehr Solar in den Energiemix und eine Kaltflaute sollte nicht mehr entstehen.
CoT-Report EUAs: Immer noch hohe Long-Position der Spekulanten
Die Spekulanten haben in der Woche bis zum 14. Februar ihre Netto-Long-Position auf EUA Futures und Optionen an der ICE Endex im Umfang von 1,8 Mio. t reduziert – die größte wöchentliche Abnahme seit 9 Monaten. Zuvor hatten die Investmentfonds ihre Netto-Long-Position noch auf 60,5 Mio. t erhöht, den höchsten Wert seit September 2021. Dabei ist es interessant festzustellen, dass der Rückgang der Netto-Position nicht durch einen Abbau der absoluten Long-Positionen verursacht wurde. Denn diese hat sich sogar um 1 Mio. t auf 104,8 Mio. t erhöht. Der Rückgang der Netto-Position ist vielmehr auf einen Anstieg der Short-Positionen um 2,8 Mio. t auf 46,2 Mio. t zurück zuführen. Es fließt also weiterhin spekulatives Kapital in den EUA-Markt. Die Leerverkäufe könnten ausgelöst worden sein, nachdem der EUA-Dez-Future knapp unterhalb der 85 Euro-Marke ein Doppeltop ausgebildet hatte. Auch die Gaspreise sind stark gefallen und die Korrelation zum Gasmarkt ist nach wie vor sehr hoch. Ein weiterer Grund für den Preisdruck in den letzten Tagen ist die jüngste politische Entwicklung.
CoT-Report TTF Gas: Immer noch sehr hohe Long-Positionen der Spekulanten
Die Spekulanten haben in der Woche bis zum 14. Februar TTF Gas Futures und Optionen an der ICE Endex im Umfang von 34 TWh verkauft – der größte wöchentliche Abverkauf seit 15 Monaten. Zuvor hatten die Investmentfonds ihre Netto-Long-Position auf rund 292 TWh erhöht, den höchsten Wert überhaupt.
Die Verkäufe dürften vor allem durch Gewinnmitnahmen ausgelöst worden sein, nachdem die Preise für den TTF Gas Frontmonat am 11. Februar auf ein Zweijahreshoch von 59,44 Euro/MWh gestiegen waren. Auch erreichte der Winter-Sommer-Spread zuvor ein außergewöhnlich negatives Niveau von über minus 6 Euro/MWh.
Ein weiterer Grund für die Verkäufe ist die Erwartung, dass die EU ihre Vorgaben für die Gasspeicherauffüllung im Sommer lockern könnte. Dies würde den Preisdruck nach oben verringern und könnte die Strategie der Spekulanten beeinflusst haben.
Nichtsdestotrotz, die Long-Position ist immer noch sehr hoch und es steht somit weiterhin Angebot zur Verfügung. Der letzte Preisrutsch am Montag dürfte die Long-Position weiter reduziert haben, aber da kann noch mehr kommen. Ein richtiger Long-Squeeze war das noch nicht!
TradingUpdate Strom: Cal 26 Base stabilisiert sich bei 88 Euro/MWh
Strom im Spannungsfeld zwischen Gas und CO2
Während der TTF Gas Cal 26 Future Aufwärtsinteresse zeigt, fallen die EUAs zurück und entkoppeln sich vom Gaspreis. Das Strom Cal 26 Base läuft in der Folge seitwärts und befindet sich im Spannungsfeld divergierender Commodities.
Markttreiber am 19.02.2025
Wir erstellen gerade unsere morgendliche Markteinschätzung und haben bei unseren Recherchen folgende Treiber ausfindig gemacht:
- Temperatur und Windprognosen im Wesentlichen unverändert, es wird jetzt sehr mild und bleibt bis Ende März leicht überdurchschnittlich mild mit tendenziell überdurchschnittlichem Windaufkommen
- keine ungeplanten Ausfälle in Norwegen, Lieferungen auf hohem Niveau
- Keine Ausfälle bei LNG
- Kältewelle in USA reduziert Förderung, aber Februar-Produktion und -LNG-Exporte auf Rekordkurs
- LNG-Strategie der EU-Kommission sieht langfristige gemeinsame Lieferverträge sowie Investitionen im Ausland vor (Reuters)
- EU-Kommission zu Gasspeicherzielen: „… eine koordiniertere und flexiblere Befüllung von Gasspeichern, auch mit dynamischen Zielen, fördern“ (Bloomberg)
- Heute CoT-Reports, Long-Positionen der Investmentfonds im TTF und bei EUAs im Fokus
- Treffen Trump / Putin noch diesen Monat?
- Trump droht mit Autozöllen von 25 Prozent, auch Deutschland im Visier
Mehr dazu und auch unser Fazit lesen Sie um 10 Uhr in unserem DailyReport.
Piercing Pattern beim TTF Gas März-Future
Am Dienstag wurde beim TTF Gas März-Future eine Piercing Line Formation ausgebildet. Die Piercing Line ist ein Umkehrkerzenmuster, das in der Regel am Ende eines Abwärtstrends auftritt. Dieses Zwei-Kerzen-Muster signalisiert einen potenziellen Wechsel der Marktstimmung von bearish zu bullish. Es deutet darauf hin, dass die Käufer nach einer Phase des Verkaufsdrucks wieder die Kontrolle übernehmen wollen.
US Nat. Gas Henry Hub April-Future durchbricht Hoch bei 3,72 US-Dollar/MMBtu
Heikin Ashi Charts für Strom, Gas, CO2 und Kohle bearish
Heikin Ashi (japanisch für „durchschnittliche Balken“) ist eine Chart-Darstellungsmethode, die auf Candlestick-Charts basiert, aber Glättungstechniken verwendet, um Trends klarer zu visualisieren. Sie wird besonders im Trading genutzt, um Marktbewegungen zu filtern und Rauschen zu reduzieren. Heikin Ashi glättet also Schwankungen und macht Trends klarer. Längere aufeinanderfolgende grüne Kerzen deuten auf einen starken Aufwärtstrend hin, während rote Kerzen einen Abwärtstrend signalisieren. Kleine oder Doji-ähnliche Kerzen weisen oft auf eine Trendwende hin. Heikin Ashi eignet sich gut, um Trends visuell zu verstärken und Rauschen zu minimieren, ist aber nicht ideal für ein präzises Timing beim Trading.
Markttreiber am 18.02.2025
Wir bereiten gerade unsere morgendliche Markteinschätzung vor und sehen heute folgende Treiber:
- Beginn der Gespräche zwischen USA und Russland in Saudi-Arabien (heute Treffen der Außenminister Rubio und Lawrow)
- USA nach Feiertag wieder zurück
- ZEW Deutschland
- Asiatische LNG-Nachfrage sollte aufgrund des hohen Preisniveaus aktuell gering ausfallen
- Aktuell keine Ausfälle auf der LNG-Angebotsseite
- Es wird in den nächsten Tagen deutlich wärmer und windiger
- Norwegische Gasflüsse wieder deutlich gestiegen
- Diskussion um Gasspeicherziele und Aussetzung EU-ETS
Mehr Hintergründe um 10 Uhr in unserem DailyReport...
CO2-Dez-25-Future komplettiert Doppeltop
Der CO2-Dez-25-Future hat jüngst ein Doppeltop komplettiert. Es ist weiteres Abschlagspotenzial vorhanden. Die nächste Unterstützung liegt am 38,2%-Fibo-Retracement bei 75,41 Euro/t CO2, wo auch die 50-Tage-Linie verläuft (75,29 Euro/t CO2). Ein Anstieg über die letzten beiden Tageshochs bei 79,93 Euro/t CO2 und über die 80-Euro-Marke würde das bearishe Bild jedoch negieren.
Sommer-Winter-Spread 26/27 steigt auf minus 1 Euro/MWh
LNG-Preis Asien (März-Future) an alten Hochs angelangt
Hohe Gasnachfrage in Europa stützt globalen LNG-Markt
Laut Daten von Kpler stiegen die LNG-Importe nach Europa und in die Türkei in der vergangenen Woche um 7 Prozent zur Vorwoche auf 4 Mrd. Kubikmeter. Das Niveau blieb jedoch unter dem bisherigen Höchststand von 4,2 Mrd. Kubikmetern aus dem November 2024. Für die aktuelle Woche wird hingegen ein Rückgang auf 3 Mrd. Kubikmeter erwartet. Der hohe Preiswettbewerb und die kühlen Temperaturen sorgten zuletzt laut Montel für einen Anstieg des nordwesteuropäischen LNG-Preises auf ein Zwei-Jahreshoch von 53,57 Euro/MWh, da gleichzeitig rund 15 Mrd. Kubikmeter russisches Pipeline-Gas für Europa fehlen. Die gestiegenen LNG-Lieferungen nach Europa treiben zudem die asiatischen Preise nach oben. Dennoch lag der asiatische LNG-Preis zuletzt um rund 7 Euro/MWh unter dem Vergleichskontrakt am europäischen Leitmarkt TTF.
Lockerung der Speicherverpflichtungen in der Diskussion
Laut Bloomberg setzt sich Italien für eine Lockerung der EU-Gasspeicherauflagen ein, um Kosten zu senken, und erhielt dabei Unterstützung von Deutschland und den Niederlanden. Laut Federico Boschi vom italienischen Energieministerium könnte eine Reduzierung der Speicherverpflichtungen die Preise dämpfen, ohne die Versorgungssicherheit zu gefährden. Die Reizkonstellation zwischen Sommer- und Winterkontrakten (Sommer-Winter-Spread) erschwert nach aktuellem Stand die Speicherbefüllung, da Gas im Sommer momentan teurer eingekauft werden müsste, als es in den Wintermonaten auf Termin verkauft werden könnte.
Gasangebot nimmt zu
Für den heutigen Tag wird laut LSEG ein weiterer Anstieg um 154 GWh/Tag nach Kontinentaleuropa erwartet. Nach Beendigung der geplanten Wartung der Anlage Åsgard (minus 5,4 Mio. Kubikmeter/Tag) am morgigen Samstag (Gastag: 08.02.2025, 6 Uhr) dürfte sich das Angebot weiter erhöhen.
Québec überdenkt Öl- und Gasprojekte nach Trumps Druck
Die kanadische Provinz Québec erwägt laut Bloomberg, ihre bisherige Ablehnung von Öl- und Gasprojekten zu überdenken, nachdem US-Präsident Trump mit neuen Zöllen auf kanadische Importe droht. Die Debatte zeigt, wie geopolitische Spannungen Kanadas Energiepolitik beeinflussen könnten, obwohl Umweltziele weiterhin eine zentrale Rolle spielen. Kritiker befürchten jedoch, dass wirtschaftlicher Druck die Klimaschutzpläne der Regierung schwächen könnte.
Interessante Verschiebung der Futures-Curve im Strommarkt in den letzten 100 Handelstagen
Wiederinbetriebnahme von Nord Stream 2?
Die Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 könnte laut Handelsblatt eine neue Rolle im Energiemarkt spielen, indem sie für den Transport von grünem Wasserstoff aus Finnland genutzt wird. Gleichzeitig gibt es Spekulationen über eine mögliche Wiederaufnahme des Gasimports aus Russland nach einem Friedensschluss in der Ukraine. Während die Bundesregierung offiziell dementiert, dass es konkrete Pläne für die Zukunft der Pipeline gibt, berichten Insider, dass sie sich strategische Optionen offenhalten will. Ein Schweizer Gericht hat die Entscheidung über die Insolvenz der Nord Stream 2 AG bis Mai 2025 verschoben, wodurch Deutschland weiterhin Einfluss auf die Pipeline nehmen kann. Falls bis dahin keine Lösung gefunden wird, droht die Liquidation des Unternehmens, was Investoren wie Uniper teuer zu stehen kommt.
China stoppt Energiehandel mit den USA – kurzfristige Auswirkungen begrenzt, langfristige Spannungen steigen
China hat den Handel mit US-Energieprodukten laut Reuters praktisch beendet, indem es als Reaktion auf die neuen US-Zölle Einfuhrzölle von 15 Prozent auf LNG und Kohle sowie 10 Prozent auf Rohöl erhoben hat. Dies verschärft die Handelskonflikte zwischen den beiden größten Volkswirtschaften und könnte die globale Wirtschaft belasten, allerdings bleibt der unmittelbare Einfluss auf den Energiehandel begrenzt. US-Rohöl macht derzeit weniger als 2 Prozent der chinesischen Gesamtimporte aus, während US-LNG nur einen Anteil zwischen 4 und 12 Prozent hat.