Die heutigen vorläufigen Ergebnisse der Einkaufsmanagerindizes (PMI) für August hielten überwiegend positive Überraschungen parat. An eine sehr gute Stimmung bei den Befragten in Indien hat man sich ja schon gewöhnt – hier legte der PMI von 59,1 auf 59,8 Punkte zu und zieht damit weiterhin einsam seine Bahnen -, aber auch in Japan, Deutschland und Frankreich gab es eine überraschende und nicht einmal geringe Stimmungsaufhellung im Verarbeitenden Gewerbe zu verzeichnen. Folglich stieg auch der EU-PMI des Verarbeitenden Gewerbes von 49,8 auf 50,5 Punkte, der höchste Wert seit Juni 2022. Vor allem die Komponente „Produktion“ legte deutlich auf ein 41-Monats-Hoch zu und - etwas überraschend - auch diejenige für die Auftragseingänge. Dagegen gingen die Beschäftigung und Exportaufträge leicht zurück. Weniger positiv war auch der Anstieg des zusammengesetzten Inputpreisindex – insbesondere getrieben durch den Dienstleistungssektor. Sowohl in Deutschland als auch in Frankreich verbesserte sich der Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe auf 49,9 Punkte, ebenfalls der höchste Wert seit Juni 2022. Die Einkaufsmanagerindizes haben sich damit im Umfeld unsicheren geopolitischen Hintergrunds (Zölle) im August als widerstandsfähig erwiesen, was grundsätzlich zuversichtlich stimmt. Es ist allerdings noch früh für ein endgültiges Urteil, da das Handelsabkommen zwischen der EU und den USA – einschließlich eines Basiszolls von 15 % – Ende Juli und bislang auch nur mündlich vereinbart wurde. Zudem deuten die PMIs zwar auf eine höhere konjunkturelle Auslastung, aber sicherlich nicht auf Wachstum hin und schon gar nicht auf eine Hochkonjunktur im Euroraum. Dafür spricht auch der Rückgang in Großbritannien auf 47,3 Punkte. Erfreulich war auch, dass sich der US-PMI im August spürbar und zwar um 3,5 auf 53,3 Punkte verbesserte, während der Konsens lediglich von 49,5 Punkten ausging. Auch hier haben die Befragten die Zollproblematik zunächst einmal gut weggesteckt. Unter dem Strich ist damit positiv festzuhalten, dass die Weltwirtschaft zwar eine geringere Taktzahl im zweiten Halbjahr an den Tag legt, ein abruptes Abrutschen in eine Rezession mit dem heutigen Tag aber unwahrscheinlicher geworden ist.