Unrealistische Pläne für EU-Energieimporte aus den USA

July 28, 2025

EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen kündigte im Rahmen des Zoll-Deals mit US-Präsident Trump an, die EU werde jährlich Energie im Wert von 250 Milliarden US-Dollar aus den USA importieren. Das ist ökonomisch nicht nachvollziehbar. Im Jahr 2024 importierte die EU insgesamt Energieprodukte im Wert von 435 Milliarden US-Dollar, davon lediglich für knapp 90 Milliarden US-Dollar aus den USA. Ein jährliches Verdreifachen wäre nötig, um das Ziel zu erreichen. Selbst bei vollständiger Umstellung auf US-LNG und US-Öl reichen Volumen und globale Angebotsverteilung nicht aus, um diese Summen realistisch zu erreichen. Die Gas-Terminkurve zeigt ein sinkendes Preisgefälle in den kommenden Jahren (Backwardation).Der Deal setzt also steigende Mengen oder Preise und politisch sowie juristisch riskante Nachfrageverschiebungen voraus. Was ist zum Beispiel mit langfristigen Lieferverträgen mit Lieferanten wie Katar? Aus unserer Sicht scheint die EU darauf zu setzen, Zeit zu gewinnen und Trump zunächst zu besänftigen. Diese Taktik hat China 2019 bereits erfolgreich angewendet. Realistisch erreichbarer scheinen die Zielvorgaben nicht.