Trump verschärft Ukraine-Ultimatum gegenüber Russland

July 28, 2025

US-Präsident Donald Trump hat die ursprünglich auf 50 Tage angesetzte Frist zur Waffenruhe in der Ukraine auf zehn bis zwölf Tage verkürzt. Sollte Russland in diesem Zeitraum keine Kampfhandlungen einstellen, droht Trump mit sogenannten Sekundärzöllen in Höhe von 100 Prozent auf Importe von Russlands Handelspartnern. Ziel ist es, durch wirtschaftlichen Druck auf Abnehmer russischer Energie – wie China, Indien und Brasilien – die russische Kriegsführung zu schwächen. Trump zeigte sich erneut enttäuscht über Präsident Wladimir Putin, insbesondere wegen russischer Luftangriffe auf zivile Ziele. "Ich dachte, das haben wir schon oft geklärt. Und dann geht Präsident Putin los und beginnt, Raketen auf eine Stadt wie Kiew abzufeuern und tötet viele Menschen in einem Pflegeheim. Ich bin enttäuscht von Präsident Putin, sehr enttäuscht", so Trump.

Unsere Einschätzung: Eine zeitnahe Einigung im Ukraine-Konflikt könnte zu spürbarer Entspannung an den europäischen Gasmärkten führen. Allerdings blieb Trumps bisheriger Versuch, durch politischen und wirtschaftlichen Druck Zugeständnisse von Russland zu erzwingen, erfolglos. Vor dem Hintergrund des Energieabkommens zwischen den USA und der EU – mit dem Ziel eines deutlich stärkeren Ausbaus amerikanischer Energieexporte nach Europa – ist unklar, welche konkreten Inhalte eine mögliche Einigung mit Russland überhaupt umfassen würde.

Wie könnten die Gaspreise reagieren? Die Drohung mit Sekundärzöllen durch Trump auf Handelspartner Russlands würde den TTF-Gaspreis in Europa wahrscheinlich steigen lassen, weil dies globale Angebotsunsicherheiten erhöht, den LNG-Wettbewerb verschärft und die Energie-Geopolitik erneut destabilisiert. Die Reaktion wäre spürbar am Spotmarkt, aber auch langfristige Futures-Kontrakte könnten Preisaufschläge erfahren.