Strom Spot Ausblick KW 44

October 27, 2025

Die heutige Auktion (Lieferung 28.10) ergab eine Baseload von 66,67 Euro/MWh. Das Tagesminimum lag bei 5,02 Euro/MWh, das Maximum bei 115,35 Euro/MWh am Abend, bei einem Volumen von rund 0,81 TWh. Dies spiegelt den weiterhin starken Wind wieder. In der zweiten Wochenhälfte nimmt der Wind jedoch kontinuierlich ab und dürfte am Freitag sein Wochenminimum nahe dem langjährigen Mittelwert von etwa 15 GW erreichen. Die Solarproduktion liegt ab Mittwoch leicht über dem Durchschnitt. Die Temperaturen steigen bis zum Wochenende auf etwa +5 Grad über dem Normalwert (um 13 °C) und bleiben laut aktueller Langfristprognosen bis Anfang Dezember überdurchschnittlich. Die ersten beiden Novemberwochen werden deutlich wärmer als üblich. Das dämpft den thermischen Bedarf und dürfte, zusammen mit den Gaspreisen, den Basepreis drücken. Die Abendrampen bleiben jedoch preistreibend, sobald der Wind schwächer wird.

Mittwoch: klassische Doppelpeaks, geringes Risiko negativer Preise

Am Mittwoch stützen ordentlicher Wind (Durchschnitt etwa 25 GW, Maximum rund 31–32 GW) und mittägliche PV-Spitzen (etwa 22–23 GW) das Angebot. Das Preisprofil zeigt ausgeprägte Morgen- und Abendspitzen, während die Mittagsstunden zwischen 11 und 14 Uhr klar weicher verlaufen. Modellseitig liegt das Tagesmittel bei etwa 88 Euro/MWh. Die Residuallast bleibt mit durchschnittlich rund 27,5 GW moderat, sodass anhaltend negative Preise unwahrscheinlich sind.

Donnerstag: straffer Markt mit Spike-Risiko am Abend

Am Donnerstag bricht der Wind merklich ein (etwa 19 GW, Maximum rund 27,5 GW), während die PV-Erzeugung leicht überdurchschnittlich bleibt (Mittag rund 24 GW). Dadurch steigt die Residuallast deutlich an (rund 33 GW, Maximum 56–57 GW am Abendpeak), und die Abendrampe wird kritisch. Das Tagesmittel bei etwa 110 Euro/MWh liegen, mit einem realistischen Ausreißerrisiko in Richtung 250 Euro/MWh zwischen 17 und 19 Uhr. Mittags bleiben die Preise trotz höherer PV-Leistung gedämpft, allerdings verstärkt die Kombination aus sinkender Sonneneinstrahlung und schwächerem Wind den Rampeffekt am frühen Abend.

Unsere Einschätzung: Der Mittwoch präsentiert sich fundamental ausgewogen: zwei Peaks, ein weicher Mittag und ein geringes Risiko negativer Preise. Der Donnerstag wird deutlich straffer. Der Rückgang des Windes und die steile Abendrampe erhöhen das Risiko für Preisspitzen signifikant.