Stimmung der Unternehmen hellt sich im Mai zwar weiter auf…

May 22, 2025

…von Aufbruchstimmung im Euroraum bzw. in Deutschland ist man aber nach wie vor weit entfernt.

Mit besonders großer Spannung erwartet das Gros der Strategen und Makroanalysten zurzeit die Umfrageergebnisse der Unternehmen. Und da standen bzw. stehen heute an einem Tag so viele an wie selten zuvor. Angefangen von den Einkaufsmanagerindizes aus aller Herren Länder über das INSEE-Unternehmensvertrauen Frankreichs bis zum ifo-Geschäftsklima in Deutschland. Zwar kann im Vorfeld in Talkrunden oder Interviews auf der Empore der Frankfurter Börse viel gemutmaßt werden, den Effekt der US-Zölle auf die Stimmung letztendlich genau zu bestimmen, muss aber zwangsläufig ein Wagnis bleiben.

Den Anfang machte das INSEE-Unternehmensvertrauen, das sich im Mai um 3 auf 97 Punkte eintrübte. Damit wurde gleich einmal ein Großteil des Anstiegs von März auf April von 96 auf 100 Punkte ausradiert, wobei man sich vor einem Monat ja ohnehin fragte, weshalb sich die Laune der französischen Unternehmenslenker trotz des US-Zollkonflikts verbessert hat und dann auch noch recht kräftig. Etwas fröhlicher, wenn auch nach wie vor mehrheitlich negativ, waren die Einkaufsmanager gestimmt. So kletterte der entsprechende Index des Verarbeitenden Gewerbes in Frankreich vorläufigen Angaben zufolge von 48,7 auf 49,5 Punkte (erwartet: 48,9 Punkte) und das deutsche Pendant von 48,4 auf 48,8 Punkte (erwartet: 48,9 Punkte). Das ifo-Geschäftsklima in Deutschland wiederum schaffte einen Zuwachs um 0,6 auf 87,5 Punkte (erwartet: 87,4 Punkte). Dabei erhöhten sich die wichtigen Geschäftserwartungen sogar um 1,5 auf 88,9 Punkte erfreulich deutlich.          

Fazit: Für die Rohstoffmärkte bedeuten die heutigen Wirtschaftsdaten keinen Rückenwind, zumal auch das Ausland mit Ausnahme Indiens heute bislang keine guten Zahlen vorgelegt hat (UK und die USA folgen im Laufe des Tages). Für die Bundesregierung bleibt daher - wenig überraschend - noch sehr viel zu tun, soll ein selbsttragender Aufschwung (nach drei Jahren Stagnation kennt man das ja schon fast nicht mehr) einsetzen – gerne mit der Hilfe der übrigen wichtigen Industrienationen -, wodurch die Rohstoffnachfrage spürbar angekurbelt werden würde. Derzeit sieht es eher nicht danach aus. Die Stimmung der Verbraucher und Unternehmen ist wenig euphorisch, die Firmenpleiten klettern von Rekord zu Rekord und der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung erwartet für dieses Jahr erneut kein Wachstum und für 2026 lediglich +1,0 Prozent. Dabei ist auch das unsicher oder wie es das geschätzte Gremiumsmitglied Achim Truger ausdrückte: „Die Bundesregierung kann es auch versemmeln.“