Die heutigen Einkaufsmanagerindizes (PMI) für März wurden von den Marktakteuren sicherlich mit einer größeren Spannung erwartet als üblich. Vor dem Hintergrund der Beschlüsse zu zwei „Sondervermögen“ in Deutschland in Höhe von insgesamt 1 Bio. Euro und Verteidigungsausgaben der EU bis 2030 in Höhe von 800 Mrd. Euro durfte man auf die heutigen Ergebnisse der PMIs tatsächlich neugierig sein. Dies galt vor allem, weil es im Vorfeld der Verabschiedung der gigantischen Neuverschuldung durchaus heftige und kontroverse Diskussionen über deren Auswirkungen gegeben hat. Die von S&P Global befragten Unternehmen jubelten zwar nicht gerade, waren aber offenbar nicht unzufrieden. Zwar blieben die Indizes für das Verarbeitende Gewerbe in Deutschland und Frankreich mit 48,3 bzw. 48,9 Punkten nach wie vor unter der 50%-Expansionsschwelle. Die Erwartungen der Analysten wurden aber übertroffen. Dies galt auch für den EU-PMI, der im März auf 48,7 Punkte kletterte, nach 47,6 Punkte im Februar. Kurioserweise war das Plus im März in Frankreich mit 3,1 Punkten deutlich größer als dasjenige in Deutschland mit 1,8 Punkten. Dies deutet daraufhin, dass vor der kommenden Regierung noch viel Arbeit liegt, soll eine echte Euphorie in Sachen Aufschwung entfacht werden. Diese ist in Indien - anders als in Japan und Großbritannien - nach wie vor vorhanden, denn der PMI stieg dort auf stolze 57,6 Punkte, nach zuvor 56,3 Punkte. Der Anfang in Europa und Deutschland ist nun gemacht, was mittelfristig stützend auf die Rohstoffmärkte wirken kann, zumal die Stimmung an den Finanzmärkten zumindest zur Eröffnung recht positiv war. Ob das so bleibt, wird auch vom US-PMI heute Nachmittag abhängen bzw. wie die Unternehmen in den USA die Zollpolitik der Regierung weiterhin bewerten.