Am Samstag trafen sich die acht OPEC+ Länder Saudi-Arabien, Russland, Irak, Vereinigte Arabische Emirate, Kuwait, Kasachstan, Algerien und Oman, um über eine mögliche Anhebung der Erdölfördermenge im Juli zu beraten, nachdem schon im Mai und Juni der Output um 411 Tsd. Fass pro Tag angestiegen war. Für Juli wurde nun noch einmal die gleiche Steigerung beschlossen, nachdem die acht genannten Länder ihre Förderung zuvor freiwillig gedrosselt haben. Als Begründung wurden die robuste wirtschaftliche Lage und die gute Verfassung des Erdölmarktes angeführt. Die schrittweisen Erhöhungen können allerdings je nach Marktentwicklung ausgesetzt oder rückgängig gemacht werden.
Auf den Erdölpreis am Montag dürfte die Entscheidung der OPEC+ nur geringe Auswirkungen haben, war doch bereits im Vorfeld ein solcher Beschluss durchgesickert und damit vorweggenommen worden. Der Preisrutsch am Freitag (siehe Graphik) war auch dem Kontraktwechsel von Juli auf August geschuldet. Gleichwohl bleibt das schwarze Gold in mittelfristiger Betrachtung im Trend unter Druck, denn dass die Weltwirtschaft stabil ist, stimmt zwar mit Blick auf das erste Quartal 2025. Die Perspektiven haben sich aber spätestens mit den US-Zöllen merklich eingetrübt, auch wenn es nicht ganz so schlimm kommen sollte wie es zunächst den Anschein hatte. Die jüngsten verbalen Äußerungen aus den USA und aus China deuten leider keine echte Entspannung an.