Market Drivers vom 21.05.2025: EU-Sanktionen treffen auch LNG-Tanker

May 21, 2025

Neue Sanktionen der EU und Großbritanniens gegen Russland, insbesondere gegen die „Schattentankerflotte“. Betroffen sind laut Bloomberg auch drei LNG-Tanker, die LNG aus der Anlage Yamal abtransportieren. Die überraschende Sanktionierung von Schiffen eines etablierten Reedereiunternehmens unterstreicht die zunehmende Entschlossenheit der EU, Moskau durch Schließung von Umgehungsmöglichkeiten bestehender Maßnahmen zu einem Friedensabkommen mit der Ukraine zu bewegen.

Der gestrige ungeplante Ausfall an der norwegischen Gasanlage Kolsnes ist behoben, allerdings gibt es zahlreiche geplante Wartungsarbeiten, durch die 173,9 Mio./Kubikmeter/Tag nicht zur Verfügung stehen. Planmäßig soll sich die Verfügbarkeit ab morgen schon wieder erholen (Wartungsausfall dann 84 Mio. Kubikmeter/Tag).

Ungeplanter Ausfall an der schottischen Gasanlage St. Fergus, durch die 16 Mio. Kubikmeter/Tag weniger aus Norwegen empfangen werden können. Dies dürfte durch die ohnehin hohen geplanten Wartungen nicht ins Gewicht fallen.

US-LNG Angebot weiter robust, global aber deutlicher Angebotsrückgang in den letzten Tagen unter anderem durch Wartungen in Malaysia.

Keine wesentlichen Änderungen bei den Wetterprognosen. In der Summe bleiben die Impulse von den Erneuerbaren in nächsten Tagen bearish für den Strom Spotmarkt durch überdurchschnittliche Einspeisung sowohl vom Wind als auch PV.

Laut aktuellen Modellrechnungen des Max-Planck-Instituts für Meteorologie in Hamburg droht Europa im Sommer 2025 ein außergewöhnlich heißer Sommer. Diese Prognose wird durch das Europäische Zentrum für mittelfristige Wettervorhersagen gestützt.

Israel plant laut CNN einen Angriff auf iranische Atomanlagen. Dies würde die Lage im Nahen Osten erheblich eskalieren.

Heute CoT-Reports der ICE Endex für TTF Gas und EUAs im Fokus.

Fazit: Die gestrigen Anstiege am europäischen Energiemarkt wurden begleitet von Preisanstiegen am amerikanischen Gasmarkt sowie dem asiatischen LNG-Preis JKM. Die geopolitischen Unsicherheiten nehmen wieder zu, nachdem offenbar das Telefonat zwischen Trump und Putin keinen Fortschritt im Ukraine-Friedensprozess gebracht hat. Die Sanktionen der EU und Großbritanniens gegen LNG-Tanker aus Russland wirken zudem bullish. Im Nahen Osten droht zudem erhebliches Ungemach, sollte Israel den Iran angreifen. Mit dem geplanten Rückgang der großen Wartungsauswirkungen in Norwegen ab morgen wird sich das kurze Ende am Gasmarkt entspannen. Wir sehen aktuell auch keine Veranlassung, von unserer neutralen Einschätzung abzurücken.

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