Erstmals seit Beginn der Injektionssaison liegen die ukrainischen Gasspeicherstände laut AGSI-Daten mit Datenstand 14. September mit 77,79 TWh über dem Vorjahresniveau (77,75 TWh). Besonders bemerkenswert ist der Aufholprozess, denn Anfang April lag der Füllstand noch 26,6 TWh unter dem Vorjahr (9,0 TWh in 2025 gegenüber 35,6 TWh in 2024). Durch deutlich gestiegene Importe sind die Injektionen spürbar angestiegen. Im bisherigen September wurden 7.991 GWh eingespeichert, gegenüber 3.502 GWh in 2024 (plus 128 Prozent). Dies deutet darauf hin, dass das offizielle Speicherziel für den 1. November möglicherweise vorzeitig erreicht wird und die Ukraine mit einem komfortableren Puffer in die Heizsaison gehen kann. Trotz dieser positiven Entwicklung bleibt das Risiko russischer Angriffe auf die Gasinfrastruktur ein wesentlicher Unsicherheitsfaktor, da volle Speicher nur bei intakter Transport- und Verteilstruktur Versorgungssicherheit gewährleisten.
Gasspeicher in Europa über 80 Prozent gefüllt
Die Daten vom 14. September 2025 zeigen, dass die europäischen Gasspeicher zu 80,6 Prozent gefüllt sind. Verglichen mit dem Vorjahr, als die Speicher bereits über 95 Prozent erreicht hatten, ist das aktuelle Niveau jedoch deutlich niedriger. Der Rückblick auf die letzten fünf Jahre macht deutlich: Die Füllstände bewegen sich zwar innerhalb der üblichen Bandbreite, liegen jedoch am unteren Rand. Daraus resultiert ein gewisses Restrisiko. Während bei normalen oder milden Temperaturen die Versorgung als gesichert gelten kann, würde ein kalter Winter die Speicherreserven möglicherweise schon bis Ende Januar erheblich strapazieren.