Wir haben neue Daten zu den Kohlemärkten zusammengetragen (siehe Abbildung).
Indiens Importe von thermischer Kohle sind im Februar um 15,3 Prozent gegenüber Vormonat auf 12,16 Mio. Tonnen und damit den sechsten Monat in Folge gesunken, da die Stromerzeugung aus Kohle aufgrund einer Verlangsamung der Produktionstätigkeit nur gedämpft wuchs. Dies ist der längste Rückgang seit Februar 2022, als die Importe acht Monate in Folge zurückgingen. Die Industrieproduktion in der derzeit noch am kräftigsten wachsenden ökonomisch wichtigen Volkswirtschaft verlangsamte sich auf das geringste Tempo seit über einem Jahr, was den Abwärtsdruck auf die weltweiten Preise für Thermalkohle erhöhte. In den sechs Monaten bis zum Februar sanken die Importe um 20 Prozent auf 77,3 Mio. Tonnen. Dafür erreichte vorläufigen Daten des indischen Kohleministeriums zufolge die Kohleförderung Indiens in den ersten elf Monaten des Fiskaljahres 2024–25 929 Mio. Tonnen, was einem Anstieg um knapp 5,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.
Indonesien exportierte im Februar dieses Jahres 39,76 Mio. Tonnen Kohle, ein Rückgang um 7,4 Prozent gegenüber Vorjahr. Die Lieferungen auf das chinesische Festland beliefen sich auf 14,24 Mio. Tonnen, was einem Rückgang von 18,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.
Chinas Kohlevolumen expandierte im Januar/Februar lediglich um 2,1 Prozent gegenüber Vorjahr auf 76,12 Mio. Tonnen, während im November und Dezember mit 26,4 Prozent bzw. 10,7 Prozent deutlich höhere Zuwächse zu Buche standen.
Australien exportierte im Februar lediglich 22,01 Mio. Tonnen Kohle, ein Rückgang um 20,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das war der zweite Rückgang in Folge.
Kolumbiens Kohleexporte sind im Januar 2025 sowohl auf Jahres- als auch auf Monatsbasis um über 40 Prozent eingebrochen und erreichten damit den niedrigsten Stand seit Dezember 2020. Das Land exportierte 2,71 Mio. t Kohle, was einem Rückgang um 45 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.
Unsere Einschätzung: Einige drastische Einbrüche bei der Kohleausfuhr im Februar sind irritierend, zumal der Kohlepreis in diesem Jahr so schwach ist. Möglicherweise ist aber genau dies der Grund. Zudem ist die Kohleeinfuhr Chinas nicht mehr so robust. Die Kohle bleibt daher fundamental bearish, solange keine sichtbaren und nachhaltigen Signale in den harten Daten von der chinesischen Fiskalpolitik erkennbar sind.
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