Im Mai zeigen sich weitere unschöne Auswirkungen der US-Zollpolitik

June 4, 2025

Im Mai konnte sich noch über die erstaunlich robusten Wirtschaftsdaten unter anderem aus den USA gewundert werden. Dies betraf sowohl die Stimmung der Unternehmen als auch die Berichte vom Arbeitsmarkt. Fast konnte einem der Gedanke kommen, dass die Zollpolitik an der robusten US-Wirtschaft abperlt oder sich zumindest nicht spürbar bemerkbar macht, obwohl sich gleichzeitig die Stimmung der US-Verbraucher massiv eintrübte.

Mit den Mai-Daten, die in den letzten Tagen veröffentlicht wurden, muss hinter dieser Sichtweise jedoch ein großes Fragezeichen gesetzt werden. Egal, ob es der Einkaufsmanagerindex aus Chicago war, der ISM-Index für das Verarbeitende Gewerbe, der Kfz-Gesamtumsatz oder heute die ISM-Dienstleistungen und der ADP-Beschäftigungsbericht – alle fielen merklich zurück und – was noch bedeutender ist - blieben allesamt deutlich hinter den Konsensschätzungen zurück.

Die Zeit, als noch relativ günstig vom Lager abverkauft wurde, ist also vorbei und die USA flirten wieder einmal arg mit einer Rezession (siehe Graphik). Kein Wunder, dass US-Präsident Trump sogleich nach Leitzinssenkungen der US-Notenbank rief. Diese werden jedoch, anders als voraussichtlich morgen im Euroraum, so schnell nicht kommen, dürfte sich doch die Teuerung in den USA in den kommenden Monaten spürbar verstärken und dies bindet der Fed trotz Wirtschaftsflaute die Hände. Das Fahrwasser für die Finanzmärkte bleibt damit rau, auch wenn diese die schlechten Nachrichten bislang immer wieder abschütteln konnten.