Geopolitische Spannungen haben den Ölpreis kurzzeitig über 70 US-Dollar/bbl getrieben, aktuell notiert Brent bei 69,27 US-Dollar/bbl. Die Lage im Nahen Osten bleibt angespannt.
Straße von Hormus wieder im Fokus. Eine Schließung der Meerenge hätte preislich massive Auswirkungen auf den Öl- aber auch LNG-Markt und würde über steigende Gaspreise in Europa auch die Strompreise treiben.
Handelskonflikt bleibt im Fokus. China und die USA erzielen eine Einigung, aber die Details bleiben unklar. So schreibt Trump auf seiner Plattform „Truth Social“, dass die USA Einfuhrzölle auf Waren aus China von 55 Prozent erheben, während in China nur zehn Prozent auf US-Importe fällig würden. Die asymmetrischen Zollerhöhung verwundert. Zudem hat China die Ausfuhrgenehmigungen für Seltene Erden für US-Automobilhersteller auf sechs Monate begrenzt hat. Die Fortschritte sind positiv, aber es bleiben viele Fragezeichen.
Donald Trump ist nach eigenen Aussagen auch für eine Fristverlängerung für den Abschluss von Handelsgesprächen mit anderen Ländern über den 8. Juli hinaus bereit. Auch hier bleiben die weiteren Entwicklungen ungewiss. „Deals“ mit anderen Ländern würden die Weltkonjunktur entlasten und über eine steigende Rohstoffnachfrage und Industrietätigkeit bullish für die Energiemärkte wirken.
Temperaturprognosen nach oben korrigiert. Nach der Temperaturspitze am Samstag sollen die Temperaturen in Deutschland und Nordwesteuropa bis Ende Juli überdurchschnittlich bleiben. Risiko von Hitzewellen bleibt erhöht.
Die Temperaturen in Ostasien liegen über den langfristigen Durchschnittswerten und dürften in den nächsten zwei Monaten weiter ansteigen. Daten von LSEG zeigen, dass die Durchschnittstemperaturen in Japan von jetzt bis Ende August um etwa 6 Prozent über dem langfristigen Durchschnitt liegen werden. Für Südkorea, Taiwan, Hongkong und mehrere Städte in China werden ähnliche Werte prognostiziert.
Frankreichs Kraftwerksflotte ist nun ein weiterer Unsicherheitsfaktor. Nach dem Fund von Makrorisse am Reaktor Civaux 2 ist ungewiss, ob EDF die Reparaturen zeitnah abschließen kann. Der ursprüngliche Wiederanfahrtermin wurde bereits um zwei Wochen nach hinten verschoben. Die Sorgen vor einer erneuten Wartungswelle stützt die Notierungen.
Cot-Daten zeigen, dass die Spekulanten bei den EUAs und TTF Gas wieder auf steigende Notierungen setzen und die Netto-Long-Position nach und nach aufbauen. Eine anhaltende spekulative Nachfrage stützt den Energiemarkt.