Energie- und Finanzmärkte im Krisenmodus

April 7, 2025

- Aktienmärkte in Asien heute erneut tiefrot – Nikkei minus 7 Prozent, Shanghai minus 7 Prozent, Hongkong minus 12 Prozent; Aktienfutures hierzulande ebenfalls deutlich im Minus (minus 5 Prozent) wie auch die in den USA.

- J.P Morgan gibt eine Wahrscheinlichkeit einer weltweiten Rezession nun mit 60 Prozent in diesem Jahr an, nach zuvor 40 Prozent.

- Rohölpreis Brent fällt deutlich, das US-Erdöl WTI erstmals seit 2021 unter 60 US-Dollar/bbl.

- Die Ausweitung der Fördererhöhung durch die OPEC+ beschleunigt den Preisverfall. Goldman Sachs reduzierte die Prognose für 2026 auf durchschnittlich 58 US-Dollar/bbl für Brent Crude.

- Die Golfstaaten wird der Preisrückgang hart treffen.

- Die US-Zölle allein hätten die Weltwirtschaft nicht in die Krise hätten stürzen können. Die Gegenzölle Chinas und drohenden Gegenzölle der EU aber schon.

- Die US-Zölle kommen ausgerechnet zu einer Zeit, in der viele Regionen der Welt schon konjunkturell sehr geschwächt sind. Für Deutschlands Industrie ist besonders der Fall.

- Asien ist die Werkbank der USA. Eine Rezession ist auch hier unausweichlich.

- Die USA selbst treffen die Zölle ebenfalls zu einem sehr ungünstigen Zeitpunkt. So war allen gängigen Kennziffern nach der Aktienmarkt massiv überbewertet. Über den Vermögenseffekt wird der private Konsum daher spürbar leiden.

- Die US-Regierung stört das aber nicht, denn das Gros der Aktienbesitzer sind vorwiegend Demokraten – es trifft also aus deren Sicht die Richtigen - und die Wirtschaft soll ohnehin umgebaut werden, weg vom Staat hin zur Privatwirtschaft. Zitat Trump: Manchmal muss man eine bittere Medizin schlucken, bevor es besser wird.

- Die Fed wird der Wirtschaft dieses Mal nicht so zur Hilfe eilen wie das bei der Finanzkrise oder Covid der Fall war. Das gilt, weil die USA in ein stagflationäres Szenario laufen, was es der Fed schwer macht.

- Wir haben es hier also nicht mit irgendeinem Ereignis zu tun, sondern mit einer massiven strukturellen Veränderung.