Die Europäische Union will ihre Gasimporte diversifizieren und erneuerbare Energien schneller ausbauen, um weniger abhängig von fossilen Brennstoffen zu sein. Laut EU-Energiekommissar Dan Jorgensen soll mehr Gas aus Ländern wie den USA importiert werden, um russische Lieferungen zu ersetzen. Die EU plant, bis 2027 vollständig auf russische fossile Brennstoffe zu verzichten. Während russische Pipeline-Lieferungen stark gesunken sind, hat die EU ihre Importe von russischem Flüssigerdgas erhöht. Brüssel bereitet neue Genehmigungsregelungen vor, um den Ausbau erneuerbarer Energien zu beschleunigen. Zudem sucht die EU nach alternativen Gasquellen für Industrie und Haushalte. Jorgensen betonte, dass Gasimporte erschwinglich sein müssen – jedoch nicht aus Russland. Die EU-Kommission arbeitet an Maßnahmen zur Marktregulierung und will Strompreise von Gaspreisen entkoppeln. Laut Gesetz müssen europäische Gasverträge bis 2049 enden, um das Klimaziel „Netto-Null-Emissionen bis 2050“ einzuhalten.
Die im Chart dargestellte TTF Gas Forward Curve in blau (aktuell) zeigt sich im Lieferjahr 2028 stabiler und höher im Vergleich von vor 20 (grün) bzw. 100 (rot) Handelstagen. Im Lieferjahr 2029 liegen die Preise gleich auf. Am langen Ende der Kurve sind die Kurse sogar weiter gefallen. Der Tiefpunkt liegt im Jahr 2031 mit 24,20 Euro/MWh. Danach ziehen die Preise wieder etwas an. Vor 20 Handelstagen stand das lange Ende noch rund 2 Euro/MWh höher.
Analyst: Stefan Küster