Entwicklung der US-LNG-Exportkapazität

September 3, 2025

Im August 2025 erreichten die US-LNG-Exporte mit 9,33 Millionen Metrischen Tonnen einen historischen Höchstwert und übertrafen damit den vorherigen Rekord (April) deutlich. Verantwortlich für den Anstieg war vor allem die Wiederaufnahme des Betriebs von Plaquemines (Venture Global), das mit 1,6 Mio. Tonnen etwa 17 Prozent der gesamten US‑Exporte ausmachte und noch im Bau ist. Die Fertigstellung aller 18 Stränge ist für diesen Monat (September) vorgesehen. Europa dominierte erneut als Abnehmer mit 6,16 Mio. Tonnen (66 Prozent der Exporte), eine Steigerung gegenüber Juli (58 Prozent), begünstigt durch eine stabile Preisrelation zwischen Europa und Asien. 

Die beigefügte Grafik zeigt die Entwicklung der US-LNG-Exportkapazität und der tatsächlichen Exporte zwischen 2016 und 2028 (in Billion cubic feet per day). Seit 2016 stieg die Exportkapazität kontinuierlich, von nahezu null auf etwa 25–30 bcf/d bis 2029. Die tatsächlichen Exporte (helle Linie) folgten diesem Trend, jedoch mit temporären Schwankungen, bedingt durch LNG-Nachfrage, technische Störungen und Wartungsarbeiten. Besonders ab 2021 erreichte der Export ein hohes Niveau, das Kapazitätswachstum überstieg aber regelmäßig die realisierten Exporte. Damit verdeutlicht die Grafik das erhebliche Ausbaupotenzial der US-LNG-Industrie und ihre wachsende Rolle auf dem globalen Energiemarkt. Die Terminmarktkurve im Gasmarkt spiegelt diese Entwicklung zwar einerseits bereits wider, dennoch besteht die Möglichkeit, dass der Markt das auskömmliche US-Angebot unterschätzt und weitere Preisabgaben am langen Ende der Gaskurve möglich sind.