Energy Market Drivers am 16.09.2025: Wind nimmt stetig ab und stützt das kurze Ende

September 16, 2025

Bullishe Faktoren

EDF hat den 1,3 GW-Reaktor Cattenom 3 wegen einer Störung kurzfristig heruntergefahren und die Wartung am 1,3 GW-Reaktor Golfech 2 bis Mitte Oktober verlängert.

EDF-Mitarbeiter treten ab Mittwoch, 21:00 Uhr, in einen 24-stündigen Streik ein, der die französische Kernkraftkapazität zeitweise um bis zu 2,7 GW reduzieren könnte.

Der Day-Ahead für Mittwoch weist aufgrund rund 5 GW weniger Wind eine höhere Residuallast auf, was zu ausgeprägten Preispeaks am Morgen und Abend, einer flacheren Mittagsdelle und einem deutlich höheren Durchschnittspreis von etwa 63 Euro/MWh führt.

Drohende Einschränkungen für den Schiffsverkehr im Golf von Mexiko durch erhöhte Hurrikan-Gefahr in den nächsten sieben Tagen.

Wartungen an LNG-Anlagen in Oman und Australien.

Bearishe Faktoren

Ab Ende der Woche (19.9.) steigen die Liefermengen aus Norwegen nach den dortigen Wartungen wieder deutlich an. Bislang keine größeren Verzögerungen bei den Wartungsarbeiten.

Neutrale Faktoren

Die USA und Großbritannien nutzen Trumps Staatsbesuch, um milliardenschwere Wirtschafts- und Nuklearabkommen zu schließen, die den Bau zahlreicher Small Modula Reactors (SMR) in Großbritannien vorantreiben sollen. Diese Reaktoren sind im Bau deutlich schneller als herkömmliche Kernreaktoren, dennoch ist mit mehreren Jahren zu rechnen, so dass allenfalls das mittlere bis lange Ende der Terminkurve hiervon betroffen sind.

Wirtschaftsministerin Reiche fordert eine kosteneffizientere Steuerung der Energiewende mit Kürzungen bei Subventionen, stößt dabei aber auf Widerstand von Umweltverbänden und Koalitionspartnern.

Die IEA unterstreicht, dass ohne massive und kontinuierliche Investitionen in bestehende Öl- und Gasfelder die globale Energieversorgung rasch unter Druck gerät, da Rückgangsraten und Nachfragewachstum die Branche zunehmend herausfordern.

Vorläufige Einschätzung

Heute sind mehrheitlich bullishe Faktoren zu beobachten, vor allem auf der Stromseite. Allerdings rechnen wir in den nächsten Tagen auch mit Gewinnmitnahmen der Spekulanten im CO2-Markt, was sich jedoch analytisch schwer timen lässt. Der Gasmarkt bleibt robust versorgt. Daher tendieren wir zu einer neutralen Einschätzung. Mehr dazu um 10 Uhr in unserem DailyReport Outlook.