Energy Market Drivers am 01.08.2025: Trump verschiebt Start der neuen Zölle

August 1, 2025

Zum Abschluss der Handelswoche stehen die Notierungen an den Energiemärkten bislang etwas tiefer.

Bullishe Faktoren

Hitze bedroht Stromproduktion im französischen Kernkraftwerk Bugey (3,6 GW). Der französische Energiekonzern EDF warnt vor möglichen hitzebedingten Leistungskürzungen ab Dienstag im Kernkraftwerk Bugey, da hohe Temperaturen die Flusstemperaturen steigen lassen könnten.

Trumps drohende Strafzölle setzen Indien unter Druck und führen zu ersten Rückziehern bei russischem Öl.

Bearishe Faktoren

Gasangebot weiter auskömmlich. Zwar ungeplanten Unterbrechung in Kårstø vom 31. Juli bis zum 2. August, aber Anstieg der LNG-Liefernominierungen.

In Deutschland wird kommende Woche ein überdurchschnittliches Angebot an Strom aus Wind und – zumindest in der zweiten Wochenhälfte - PV erwartet. Das reduziert das Risiko, dass sich die Kühlwasserprobleme in Frankreich auf Deutschland auswirken.

Die Vereinigten Staaten haben bei der Förderung fossiler Energieträger erneut einen Höchstwert erreicht. Nach Angaben der US-Energiebehörde EIA stieg die tägliche Ölproduktion im Mai auf 13,49 Millionen Barrel – ein neuer Rekord. Auch bei der Erdgasförderung wurde ein Spitzenwert verzeichnet: Im April erreichte sie ihr bisher höchstes Niveau.

Die industrielle Aktivität in China hat sich im Juli spürbar eingetrübt. Laut einer privatwirtschaftlichen Umfrage führten verhaltene Auftragseingänge zu Produktionskürzungen in der verarbeitenden Industrie. Der S&P Global China Manufacturing PMI sank von 50,4 im Juni auf 49,5 im Juli und verfehlte damit die Erwartungen der von Reuters befragten Analysten. Ein Wert unter 50 signalisiert eine schrumpfende Wirtschaftstätigkeit im Sektor.

Neutrale Faktoren

US-Präsident Donald Trump hat am Donnerstag (Ortszeit) nach Ablauf der Frist für Länder ohne Handelsabkommen mit den USA per Dekret neue Strafzölle verhängt. Einer vom Weißen Haus veröffentlichten Liste zufolge gehören demnach unter anderem Kanada mit 35 Prozent und die Schweiz mit 39 Prozent zu den am meisten belasteten Ländern. Anders als bisher verkündet, sollen diese aber nicht schon heute in Kraft treten, sondern erst am 7. August.

Umsetzung des EU-USA-Abkommens weiter fraglich. „Das Abkommen droht zu kippen, bevor es unterschrieben ist.“ (Handelsblatt)

US-Präsident Donald Trump kündigte an, dass Sondergesandter Steve Witkoff nach seinem Besuch in Israel zu Gesprächen nach Russland reisen werde. Hintergrund ist ein US-Ultimatum an Präsident Putin bis zum 8. August, eine Einigung zum Kriegsende zu erzielen. Witkoff hat in der Vergangenheit bereits mit Putin verhandelt.