Ende einer Serie

July 24, 2025

Seit dem 15. Juli haben es alle für den Finanzmarkt wichtigen US-Konjunkturdaten geschafft, die Konsensschätzungen zu übertreffen. Darunter sind so Illustre wie die Stimmungsbarometer im Verarbeitenden Gewerbe in der Großraumregion New York und Philadelphia für sowie das Verbrauchervertrauen der Universität Michigan jeweils für Juli und die Verbraucherpreise für Juni. Am heutigen Donnerstag hatte es damit ein Ende. Zwar gab es eine geringere Anzahl an Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe in der Woche zum 19. Juli zu vermelden. Die Neubauverkäufe für Juni und der Einkaufsmanagerindex der Industrie für Juli blieben jedoch hinter den Konsensschätzungen zurück.

Vor allem der Fall des PMIs auf 49,5 Punkte und damit unter die Expansionsschwelle von 50 Punkten irritierte. Damit waren die USA aber nicht allein. Während Indien mit 59,2 Punkten nach wie vor einsam seine Kreise zieht, sank auch in Japan das Unternehmensvertrauen und zwar um 1,3 auf 48,8 Punkte, während in Europa die Einkaufsmanagerindizes leider wie gewohnt unter der 50-Punkte Marke festhingen. Zur Erinnerung: Das letzte Mal, dass es mehr positive als negative Antworten im Euroraum gab, war im Juni 2022. Gleichwohl möchten wir an dieser Stelle auch einmal etwas Positives zum Euroraum festhalten: In diesem Jahr hat sich der EU-PMI immerhin recht zügig von 45,1 auf 49,8 Punkte emporgearbeitet (graue Linie in Graphik 2). Sollte es jetzt noch zu einem Abkommen zwischen den USA und der EU im Zollkonflikt kommen, könnte sich die Stimmung weiter aufhellen. Gerade das ist ja das Sonderbare: Die wirtschaftliche Lage hätte sich damit im Vergleich zu vor den US-Zöllen (nicht nur) für Europas Firmen deutlich verschlechtert. Diese sind aber dennoch potenziell erleichtert, dass es nicht noch schlimmer kam („Ankereffekt“). Das verfängt zwar an den Aktienmärkten, aber nicht am Rohstoffmarkt. Dieser lässt sich nicht so leicht täuschen.