Deutschland: Schlechte Meldungen aus der Industrie reißen nicht ab

October 7, 2025

Die schlechten Nachrichten zur deutschen Industrie und damit zur deutschen Wirtschaft reißen leider nicht ab. Hatte schon der Rückgang des Einkaufsmanagerindex sowie des ifo-Geschäftsklimas jeweils für September für Unbehagen gesorgt, so fand dieses mit den heutigen Daten zum Auftragseingang in der Industrie eine Bestätigung durch „harten“ Daten. So sanken die Bestellungen im Verarbeitenden Gewerbe laut Berechnungen des Statistischen Bundesamts im August 2025 saison- und kalenderbereinigt um 0,8% ggü. Vormonat. Der Konsens war dagegen von einem Anstieg um 1,4% ausgegangen. Ohne die Berücksichtigung von Großaufträgen war der Auftragseingang sogar um deutliche 3,3% niedriger als im Vormonat. Erschwerend kommt hinzu, dass der Juli-Wert nur ganz leicht und zwar von -2,9% auf -2,7% nach oben revidiert wurde. Maßgeblich für den Rückgang im August war einerseits das Ausland, das 4,1% weniger Bestellungen aufgab als im Juli, sowie das „Sorgenkind“ der deutschen Wirtschaft – die Automobilindustrie. Auf Quartalsbasis errechnet sich damit aktuell im dritten Vierteljahr ein Einbruch um 3,6% ggü. Vorquartal. Da sich dies in die Industrieproduktion, wenn auch nicht ganz so drastisch, übersetzen wird, ist mit keiner oder nur marginal positiven BIP-Zahl für Q3 zu rechnen.  

Fazit: Die deutsche Industrie und damit Deutschlands Wirtschaft steckt nach wie vor in einer schweren Krise. Die Meldungen über Stellenabbau sprechen eine ähnliche Sprache. Eine nachhaltige Wende zum Besseren ist nicht in Sicht, die Anreize hierfür sind auf keiner Ebene (Geldpolitik, Fiskalpolitik, Währung, Energiepreise, Steuern und Abgaben, Bürokratie ) erkennbar oder ausreichend. So gesehen geht von der deutschen und damit europäischen Konjunktur nach wie vor eine Belastung auf die Rohstoffmärkte aus, die an den Märkten aber kaum spürbar ist, da es keine gegenteiligen Meinungen dazu gibt. Die aktuelle Lage ist also eingepreist.