Deutsche Gasspeicher bei 74 Prozent

September 10, 2025

Deutschland hat aktuell einen Speicherfüllstand von 74 Prozent erreicht. Damit liegen wir leicht unter den üblichen saisonalen Werten, die Anfang September meist bei rund 80 Prozent liegen. Laut Bundesnetzagentur galt bislang eine Speicherfüllung von 75 Prozent bis zum 1. September als notwendige Untergrenze zur Sicherung der Versorgung, Deutschland verfehlt diese Marke also nur knapp. Der aktuelle Stand ist solide, zeigt jedoch, dass der Befüllungsfortschritt in diesem Jahr hinter dem Tempo der Vorjahre zurückbleibt. Eine wesentliche Ursache war die im Sommer zurückhaltende Einspeicherung: Seit November 2024 war der Sommer-Winter-Spread negativ, was bedeutete, dass Sommergas teurer war als Wintergas. Dadurch fehlte der ökonomische Anreiz zur Einlagerung. Erst Anfang April 2025 drehte sich das Bild, als der Spread wieder positiv wurde und Speicherfüllungen für den Winter ökonomisch attraktiv machten.

Diese moderate Unterfüllung hat keinen unmittelbaren Alarmcharakter, signalisiert aber eine anhaltende Zurückhaltung beim Nachkauf. Zum Vergleich: Im Vorjahr lag der Füllstand am 9. Juli bereits bei 84 Prozent. Der jetzige Wert von 74 Prozent bietet eine stabile Ausgangslage, lässt jedoch nur begrenzten Puffer für unvorhergesehene Versorgungsschocks.

Ausblick:

Mit Blick auf den Winter bleibt die Versorgungssituation 2025/26 grundsätzlich stabil, sofern LNG-Importe, Pipelineflüsse und gezielte Einspeicherung anhalten. Unter normalen Bedingungen ist die Erreichung der EU-Zielmarke von 90 Prozent bis Anfang November weiterhin möglich. Auf europäischer Ebene liegt der Speicherstand aktuell bei rund 80 Prozent.