Frankreich fordert erneut die Einführung eines Preiskorridors im Europäischen Emissionshandel (EU-ETS), um die zuletzt starken Preisschwankungen im EU-ETS einzudämmen. Das System verpflichtet Industrieunternehmen und Kraftwerksbetreiber, Verschmutzungsrechte für jede ausgestoßene Tonne CO2 zu erwerben, um Anreize zur Emissionsreduktion zu schaffen. Kritiker, darunter Polen, beklagen jedoch seit Langem die hohe Volatilität, die vor allem durch spekulative Finanzakteure verursacht werde. Reuters berichtet von einem internen französischen Regierungspapier, wonach der vorgeschlagene Preiskorridor Mindest- und Höchstpreise festlegen soll, die im Einklang mit den Klimazielen der EU stehen. Die französische Klimaministerin Agnès Pannier-Runacher betonte, dass Unternehmen langfristig kalkulierbare Preissignale benötigen, um Investitionen besser planen zu können. Frankreich wirbt nun um Unterstützung bei anderen EU-Mitgliedstaaten, wobei Tschechien bereits Zustimmung signalisiert hat.
Einschätzung von enerchase: Die Diskussionen um den EU-ETS und Klimaschutz nehmen weiter zu. Insbesondere vor dem Hintergrund der derzeitigen weltpolitischen Ereignisse rückt der Klimaschutz weiter in den Hintergrund und die Wettbewerbsfähigkeit Europas wird priorisiert. Sollte es zu einem Preiskorridor im EU-ETS kommen, würde dies die spekulativen Anreize senken. Allein die Diskussion dürfte aber die "Long-Wetten" der Spekulanten in Frage stellen. Die Reaktion am Markt fällt heute entsprechend bearish aus und der Dezember-25-Future rutscht unter 70 Euro/t CO2.