Der aktuelle Commitments-of-Traders-Bericht (CoT) für EUA- und TTF Gas-Futures vom 27. Juni 2025 zeigt, dass institutionelle Investoren und Fonds in beiden Märkten ihre Long-Positionen reduzieren. Bemerkenswert ist, dass dabei kaum neue Short-Positionen aufgebaut wurden. Das deutet darauf hin, dass es sich eher um eine bewusste Positionsanpassung handelt, nicht um eine grundsätzliche Trendwende oder eine negative Einschätzung der Märkte.
Im TTF-Gasmarkt bleibt das Engagement der Fonds weiterhin auf der Long-Seite. In den zwei Wochen zuvor hatten Spekulanten ihre Netto-Long-Positionen kräftig ausgebaut, zunächst um 27 TWh, danach um weitere 51 TWh. In der letzten Woche kam es zu einer Reduzierung um 24 TWh, nachdem die Preise von über 40 Euro/MWh wieder in den mittleren 30-Euro-Bereich zurückgegangen sind. Diese Kursbewegung haben viele Investoren genutzt, Long-Positionen abzubauen. Aufgrund des großen Down-Gaps von Montag auf Dienstag in der letzten Woche dürften aber keine Gewinne eingefahren worden sein. Es dürfte eine finanziell schwere Woche für die Spekulanten gewesen sein.
Trotz dieses Rückgangs bleibt die Netto-Long-Position der Fonds am TTF Gasmarkt mit 166 TWh auf hohem Niveau. Insgesamt halten die Fonds derzeit 383 TWh auf der Long- und 217 TWh auf der Short-Seite. Das zeigt, dass der Großteil der Spekulanten weiterhin auf steigende Preise setzt.
Auch im EUA-Markt ist ein ähnliches Bild zu erkennen. Hier reduzierten die Fonds ihre Netto-Long-Position um 7.500 Kontrakte. Diese Anpassung erfolgte durch den Abbau von Long-Positionen, nicht durch eine Aufstockung von Shorts. Die Netto-Long-Position der Fonds beträgt nun 15.600 Kontrakte (50.700 Long vs. 35.100 Short). Das Marktumfeld bleibt somit tendenziell eher bullish.
Der Markt hat auf diese Entwicklungen positiv reagiert. Dies signalisiert, dass die Marktteilnehmer den Abbau der Long-Position nicht als Zeichen einer bevorstehenden Korrektur werten, sondern als normale, strategische Anpassung nach dem Ende des Krieges zw. Iran-Israel.
Zusammengefasst zeigt der aktuelle CoT-Bericht, dass die Fonds trotz Gewinnmitnahmen weiter überwiegend auf steigende Preise bei Gas- und CO2 setzen. Der Rückgang der Long-Positionen spiegelt vor allem eine Vorsichtsmaßnahme und Positionsbereinigung wider, nicht jedoch eine grundlegend veränderte Markterwartung.