Der heute veröffentlichte Einkaufsmanagerindex Chinas (PMI) für das Verarbeitende Gewerbe im März ist wie erwartet auf 50,5 Punkte angestiegen, nach zuvor 50,2 Punkten. In den relevanten Börsenmedien wird dies als Erfolg gewertet, da es der zweite Anstieg in Folge und gleichzeitig das höchste Niveau seit einem Jahr ist. Wir kommen jedoch zu einer anderen Einschätzung. Erstens können unterschiedliche Stimmungen zwar ordinal, aber nicht kardinal gemessen werden. Es kann daher lediglich gesagt werden, die Stimmung hat sich aufgehellt, aber im Vergleich zum Vorjahr nicht um wieviel. Und selbst wenn man nur auf den Indexwert blickt, ist zweitens das Plus auf 50,5 Punkte doch nach wie vor sehr verhalten. Von einer echten Belebung nach den spürbaren fiskalischen Impulsen der Regierung kann nicht gesprochen werden, auch wenn dies in Kommentaren allgemein so interpretiert wird. Vielmehr zollt der PMI doch seit Monaten dem „Jahr der Schlange“, in dem sich China gerade befindet, Tribut (Graphik). Mehr als eine Seitwärtsbewegung um die Marke von 50 Punkten ist nämlich nicht feststellbar. Darüber hinaus ist - historisch betrachtet - der März eigentlich ein starker Monat für den PMI mit Zuwächsen von reichlich über einem Punkt ggü. Vormonat in wirtschaftlich normalen bzw. guten Zeiten. Der diesjährige Anstieg um gerade einmal 0,3 Punkte ist somit auch so gesehen eher eine Enttäuschung. Nichtsdestotrotz stemmt sich Chinas Regierung weiterhin gegen die konjunkturelle Schwächephase und hat beschlossen, vier großen Banken Kapitalerhöhungen im Umfang von umgerechnet insgesamt 65 Mrd. Euro zu genehmigen, um das Kreditangebot auszuweiten. Ob damit die negativen Auswirkungen der US-Zollpolitik kompensiert werden können, muss abgewartet werden. Für die Rohstoffmärkte dürften die heutigen Daten aus China keinen Umschwung einläuten. Vielmehr dürfte sich der Fokus wieder auf die vermehrt schwachen übrigen Finanzmärkte richten bzw. spiegelbildlich auf den sehr starken Goldpreis.