China: Wirtschaftsdaten für Oktober enttäuschend

November 14, 2025

Wie von uns erwartet (siehe u.a. Weekly-Call vom 13. November) sind die Wirtschaftsdaten Chinas für Oktober überwiegend enttäuschend ausgefallen. Dies galt zwar nicht für den Einzelhandelsumsatz, der im Oktober um 2,9% ggü. Vorjahr expandierte (e: +2,7%) sowie die Arbeitslosenquote, die sich um 0,1 PP auf 5,1% zurückbildete, wohl aber für die wichtige Industrieproduktion. Diese expandierte letzten Monat – auch wegen der Verzerrungen durch die „Golden Week“, die auch schon die Exporte „störte“ – gerade einmal um 4,9% ggü. Vorjahr, nach zuvor +6,5%. Das war nicht nur deutlich weniger als mit +5,5% erwartet, sondern auch der niedrigste Werte seit August 2024. Zudem enttäuschten die Sachanlageinvestitionen mit einem Rückgang um 1,7% ggü. Vorjahr in den ersten zehn Monaten dieses Jahres die Konsensprognosen von -0,8% deutlich. Allein im Oktober war ein Minus in Höhe von 11,4% ggü. Vorjahr zu verzeichnen, erneut angeführt von sehr schwachen Bauinvestitionen, aber auch Rückgängen in Infrastrukturmaßnahmen.

Trotz der enttäuschenden Konjunkturdaten aus der Industrie förderte China im Oktober 406,75 Mio. Tonnen Kohle. Das waren zwar 2,3% weniger als im Oktober letzten Jahres, in diesem Jahr im Vergleich aber ein durchaus ordentlicher Wert. In den ersten zehn Monaten förderte China damit 3,97 Mrd. Tonnen, ein Plus von 1,5% ggü. Vorjahr. Das war auch notwendig, da sich bspw. die Stromerzeugung allein im Oktober auf über 800 TWh belief und damit fast 8% höher war als im Oktober 2024.

Fazit: Die preisbelastenden Faktoren sind seit geraumer Zeit in der Überzahl. Dies gilt nicht nur für Erdöl und Erdgas, sondern mit den heutigen Daten auch für die Kohle. Da zudem die Aktienmärkte in den USA gestern vor allem durch Verkäufe im Tech-Bereich einen erneut heftigen Schwächeanfall erlitten haben, sind die Vorzeichen für die Rohstoffmärkte so kurz vor dem Wochenende nicht gerade rosig.