Das heute früh veröffentlichte Stimmungsbarometer des Verarbeitenden Gewerbes Chinas für Juli fiel enttäuschend aus. Dies gilt auch, obwohl der Juli-Wert in China in der Vergangenheit saisonal bedingt in der Regel kein besonders „guter“ Monat war. Der entsprechende Einkaufsmanagerindex (PMI) blieb mit 49,3 Punkten zudem deutlich hinter den Erwartungen von 49,7 Punkten zurück. „Deutlich“ deswegen, weil der PMI außer in Phasen extremer exogener Schocks grundsätzlich relativ schwankungsarm verläuft (Graphik). Auch die wichtigen Unterkomponenten wie Auftragseingang und Exportaufträge wurden im Juli schlechter beurteilt als das noch im Juni der Fall war.
Damit bestätigt sich sowohl die allgemeine als auch unsere Einschätzung, dass Chinas Wirtschaft trotz massiver fiskalischer und monetärer Maßnahmen nicht richtig Fahrt aufnimmt. Zudem gehören die erhöhten Aktivitäten der Exportindustrie, die aufgrund des Zollkonflikts mit den USA ausgelöst wurden, nun der Vergangenheit an. Dies passt zu den BIP-Prognosen, die der IWF im Rahmen seines World Economic Outlook Update Anfang dieser Woche für China aufgestellt hat. Nach einem Plus in Höhe von 4,8% für dieses Jahr, geht der IWF von einer Verlangsamung im Aufschwung in 2026 von 4,2% aus. Die Rohstoffmärkte, allen voran Erdöl, Kohle und Erdgas (LNG), bekommen so gesehen von der industriellen Nachfrageseite Chinas nach wie vor keinen Aufwärtsdruck.