Annäherung zwischen USA und Russland, aber Sekundärsanktionen weiterhin geplant

August 7, 2025

Bullishe Faktoren

Sekundärsanktionen bleiben weiterhin ein mögliches Szenario. Ein Sprecher des Weißen Hauses betonte zwar, dass Russland an einer Fortsetzung des Dialogs mit den USA interessiert sei, dennoch sollen die angekündigten Maßnahmen wie geplant umgesetzt werden. Mit diesen Sanktionen könnten US-Behörden gezielt Unternehmen und Finanzinstitute aus Drittstaaten sanktionieren, die weiterhin Geschäftsbeziehungen zu Russland pflegen. Das von US-Präsident Trump gesetzte Ultimatum an Russland endet am Freitag.

Für die kommenden Tage zeigt sich in Deutschland eine insgesamt unterdurchschnittliche Einspeisung aus erneuerbaren Energien. Die Windprognosen liegen mit durchschnittlich nur 6,5 GW deutlich unter der zehnjährigen Klimanorm von 8,4 GW, wobei insbesondere die Prognosewerte des GFS-Modells wiederholt unter 5 GW fallen. Auch die Solarauslastung bleibt trotz sommerlicher Bedingungen unter Potenzial: Tagespeaks von unter 40 Prozent sowie bewölkungsbedingte Abweichungen zwischen Prognose und Istwerten dämpfen das PV-Angebot. Die Temperaturen bewegen sich weitgehend im Bereich der Norm, ohne starke Nachfrageimpulse auszulösen. Damit fehlt dem Markt wetterseitig eine nennenswerte Entlastung auf der Angebotsseite.

Im aktuellen CoT-Report vom 01.08.2025 zeigen die Investmentfonds im EUA-Markt erneut einen Anstieg der Netto-Long-Position. Während in der Vorwoche noch beide Seiten ausgebaut wurden und sich eine gewisse Absicherungsbereitschaft bemerkbar machte, liegt laut aktuellem Bericht in der KW 31 ein Fokus auf dem Long-Aufbau bei gleichzeitiger Reduktion der Short-Seite. Diese Entwicklung deutet auf eine leichte bullishe Überzeugung der Spekulanten hin.

Bearishe Faktoren

Die von US-Präsident Trump angeordneten erhöhten Importzölle auf Produkte aus zahlreichen Ländern sind nun in Kraft. Seit 00:01 Uhr Ostküstenzeit (06.01 Uhr MESZ) erhebt die US-Zoll- und Grenzschutzbehörde Sätze zwischen zehn und 50 Prozent. Für Importe aus der Europäischen Union gilt ein Standardzollsatz von 15 Prozent. Laut Einschätzung der Deutschen Bank könnte dies die Wettbewerbsfähigkeit Japans und Chinas gegenüber den USA auf ein Niveau wie vor zehn Jahren zurückwerfen, während sich auch die Position europäischer Exporteure verschlechtert.

Im geopolitischen Kontext zeigten sich die USA zuletzt optimistisch bezüglich eines möglichen Endes des Ukraine-Konflikts. Präsident Trump sprach nach dem jüngsten Treffen seines Sondergesandten mit dem russischen Präsidenten Putin von signifikanten Fortschritten.

Der Handelskonflikt zwischen den USA und Indien eskaliert weiter. Eine von Trump unterzeichnete Verfügung sieht zusätzliche US-Zölle von 25 Prozent auf indische Waren vor, wodurch sich die Gesamtabgaben für bestimmte Produkte auf bis zu 50 Prozent erhöhen. Indien gehört damit zu den am stärksten betroffenen Staaten im Rahmen der jüngsten Zolldrohungen.

Die Gasnachfrage in Europa bleibt schwächer, was zu einem beschleunigten Speicheraufbau führte. In Kalenderwoche 31 lag die Nettoeinspeicherung etwa 14 Prozent über dem Vorwochenwert – der höchste Anstieg seit Anfang Juli. EU-weit liegt der Füllstand inzwischen über 70 Prozent, in Deutschland bei 63 Prozent. Der Speicher Rehden verzeichnet einen Füllstand von rund 12,5 Prozent. Das Energieunternehmen SEFE hat zudem sämtliche angebotenen 3 TWh Speicherkapazität für das Speicherjahr 2025/2026 über die PRISMA-Plattform vergeben.

Der Anstieg der asiatischen LNG-Importe scheint nicht nachhaltig zu sein. Laut vorläufigen Zahlen von Kpler dürften die LNG-Importe in Asien im Wochenvergleich um neun Prozent auf rund 4,7 Millionen Tonnen bzw. etwa 6,4 Milliarden Kubikmeter zurückgehen. Der Rückgang wird vor allem auf niedrigere Einfuhren nach China und Südkorea zurückgeführt, wo Kohle aufgrund attraktiverer Preise wieder verstärkt nachgefragt wird.

Laut jüngster CoT-Daten zum TTF Gasmarkt kam es zu einem erneuten Abbau der Netto-Long-Position der Spekulanten. Nach dem markanten Rückgang der Netto-Long-Position in der Vorwoche (minus 32,8 TWh) stabilisiert sich zwar das Tempo des Positionsabbaus, bleibt aber dennoch spürbar negativ. Während zuletzt noch eine aggressive Reduktion vor allem der Long-Seite zu beobachten war, wirkt das aktuelle Bild eher wie eine graduelle Positionsbereinigung.

Neutrale Faktoren

Die Sorge vor neuen US-Zöllen hat im Juli zu einem unerwartet starken Anstieg der chinesischen Außenhandelszahlen geführt. Die Exporte legten im Vergleich zum Vorjahresmonat um 7,2 Prozent zu, während die Importe um 4,1 Prozent stiegen. Marktteilnehmer und Produzenten scheinen die derzeitige fragile Phase im Handelskonflikt mit den USA genutzt zu haben, um ihre Lieferungen vor Ablauf wichtiger Fristen noch auf den Weg zu bringen. Dies dürfte daher nur ein temporärer Effekt gewesen sein.