Die aktuelle Kältephase hält noch bis zum Ende dieser Woche an, erst zum Start der Kalenderwoche 49 zeichnet sich eine Wetterentspannung ab. Bis Donnerstag, 27. November, fallen die Temperaturen noch einmal auf etwa ein Grad Celsius, anschließend steigen sie von Tag zu Tag leicht an. Das bedeutet für diese Woche aufgrund der höheren Heizlast nochmals eine angespanntere Lage für die europäischen Gasspeicher. Ab Montag oder Dienstag der Kalenderwoche 49 liegt der Wochenschnitt bei rund sechs Grad Celsius und damit ungefähr ein Grad über dem Klimamittel.
Langfristig deuten die jüngsten EC Prognosen auf einen etwas wärmeren Dezember hin, insgesamt leicht über dem langjährigen Mittel, was den Frontmonat Gas in den vergangenen Tagen entsprechend gedrückt hat. Noch in der Vorwoche waren die Langfristprognosen für den Dezember deutlich kühler und teils unter dem langjährigen Mittel, daher ist die jüngste Aufwärtsrevision bemerkenswert. Solche volatilen Prognoseergebnisse werden uns voraussichtlich den gesamten Winter begleiten und erschweren das Einpreisen.
Beim Wind erwarten wir am Dienstag und Mittwoch nur rund fünf Gigawatt und damit eine spürbar geringere Einspeisung. Danach steigen die Werte in Richtung des langjährigen Mittels von etwa achtzehn Gigawatt, zum Wochenende folgt voraussichtlich ein kurzer Rückgang auf etwa zwölf Gigawatt. In Kalenderwoche 49 rechnen wir mit anhaltend zwanzig bis fünfundzwanzig Gigawatt, was die deutschen Stromspotpreise spürbar entlasten und die Gasbilanz über eine sinkende Residuallast unterstützen dürfte.