Welt: Stimmung im September eingetrübt - ifo fällt

September 24, 2025

-1,2, -1,3, -0,8,-1,0 und -0,8 – das sind die Abschläge, die die Einkaufsmanagerindizes im Euroraum sowie in Japan, UK, USA und Indien im September erfahren haben. Das ist zwar wirtschaftlich keine Katastrophe, aber es zeigt, dass die Industrie nach wie vor ohne Schwung ist.  Besonders sorgenvoll geht dabei der Blick nach Japan und UK, aber auch nach Europa, wo in Deutschland auch das ifo-Geschäftsklima sowohl was die Beurteilung der Lage als auch was die Geschäftserwartungen betrifft, gesunken ist.

Dagegen steht Indien (3) trotz der gegen das Land verhängten Zölle nach wie vor sehr gut da und auch die USA (1) hinterließen trotz der zuletzt ernüchternden Meldungen vom Arbeitsmarkt einen relativ guten Eindruck. Passend dazu hat die OECD den BIP-Zuwachs für die USA in diesem Jahr auf 1,8% angehoben und für die OECD-Welt als Ganzes damit auf 3,2%, nach +2,9% im Juni. Für 2026 blieb die OECD bei +2,9%.

Während die konjunkturellen Perspektiven für den Euroraum, UK (2) und Japan, aber auch für China und Brasilien, die erst Anfang Oktober ihre Stimmungsbarometer veröffentlichen, (sehr) verhalten bleiben, geben die USA einige Rätsel auf. Die Verlangsamung am Arbeitsmarkt ist zwar unübersehbar, gleichwohl ist die Stimmung bei den Unternehmen weiterhin gut und der GDPNow-Tracker der Atlanta-Fed berechnet aktuell für das laufende Quartal einen annualisierten BIP-Anstieg um +3,3 % ggü. Vorquartal. Der Blue-Chip-Konsens geht dagegen von lediglich gut 1% aus, obwohl schon sehr viele „Ist-Daten“ vorliegen. Kein Wunder also, dass der US-Notenbankvorsitzende Jerome Powell gestern in einer Rede in Rhode Island zu optimistischen Erwartungen bzgl. Leitzinssenkungen indirekt eine Absage erteilt hat und in diesem Zusammenhang auch auf die Überbewertung von Aktien hinwies (Zitat: “But you’re right, by many measures, for example, equity prices are fairly highly valued.”).

Fazit: Für die fossilen Rohstoffmärkte und die EUAs bedeutet dies, dass sowohl von den gestrigen Aussagen des US-Notenbankvorsitzenden als auch von den zahlreichen Einkaufsmanagerindizes ein dämpfender Effekt ausgeht, auch wenn es hier und da einen Lichtblick gibt. Inwiefern die Kehrtwende Donald Trumps vor der UN in Bezug auf den Krieg zwischen der Ukraine und Russland die Finanzmärkte noch bewegen wird, bleibt abzuwarten. Die Rüstungsaktien in Europa hat dies heute - gegen den allgemeinen Trend - jedenfalls schon einmal beflügelt.