Immer mehr Hedgefonds sind an der ICE Endex tätig. Informationen zu Folge mittlerweile über 400 Investmentfonds, die den Markt bewegen und die Volatilität erhöhen. Unter normalen Marktbedingungen führt eine erhöhte Handelsaktivität zu zusätzlicher Liquidität. In Krisenzeiten kann dieser Vorteil jedoch schnell zum Nachteil werden. Ähnliche Entwicklungen ereignen sich beispielsweise auch am Anleihemarkt. Dort warnten EZB-Forscher: „Die Präsenz von Hedgefonds kann für die Marktstabilität ein zweischneidiges Schwert sein.“ Während diese Investoren in ruhigen Phasen die Liquidität und Effizienz der Märkte fördern, können sie in turbulenten Zeiten Kursschwankungen und Marktschocks verstärken. Diese Aussagen lassen sich 1 zu 1 auch auf den europäischen Gas- und EUA-Markt übertragen. Vermutlich dürfte es nicht lange dauern und die Spekulanten aus Übersee finden auch Gefallen an der EEX und dem deutschen Strompreis. Diese Entwicklungen sind besorgniserregend und gehen weiter in die falsche Richtung, denn sie erschweren auch den Vertrieb von Strom und Gas von Energieversorgungsunternehmen in Deutschland. Risikoaufschläge müssen erhöht werden, denn Preissprünge sind in diesem Marktumfeld jederzeit in beide Richtungen möglich. Das wiederum verteuert den Energiepreis für die Industrie zusätzlich, die sowieso schon unter den hohen Großhandelspreisen im internationalen Wettbewerb leidet. Die insgesamt hohen Preise sind das eine, aber die in den letzten Wochen wieder massiv gestiegene Volatilität kommt nun zusätzlich noch hinzu. Die Volatilität des TTF Gas Cal 26 Futures an der ICE Endex, gemessen an der Average True Range (ATR), ist seit Anfang des Jahres wieder auf ein Niveau gestiegen, welches wir zuletzt im Oktober 2022 im Jahr der Energiekrise beobachtet haben.