Die heutige EPEX Spot Auktion für den Samstag, 25. Oktober, brachte erneut sehr niedrige Strompreise und setzt damit die Serie günstiger Wochenendpreise fort. Der durchschnittliche Day Ahead Preis (Baseload) liegt bei 11,22 Euro/MWh, was im Vergleich zu den Wochentagen nochmals eine Entlastung darstellt. Der Markt bleibt weiterhin geprägt von einer hohen Windeinspeisung, die über den gesamten Tag zu einer flachen Preisstruktur führt.
Auffällig ist, dass es keinen klassischen Morgenpeak gibt, die Last bleibt über Nacht niedrig und stabil, während das Windangebot konstant hoch bleibt. Über viele Stunden hinweg bewegen sich die Preise im niedrigen, teils auch leicht negativ in den frühen Morgenstunden. Erst am späten Abend ziehen die Preise etwas an, wenn die Windleistung zurückgeht.
Der Tages Peak liegt bei rund 66 €/MWh, während die günstigsten Stunden zwischen 00:20 und 08:00 Uhr mit Preisen nahe 0 €/MWh gehandelt wurden, ohne tiefe negative Ausreißer, da die PV Einspeisung einfach zu schwach ist.
Ausblick: Sonntag und Montag
Für den Sonntag (26.10.) rechnen die Modelle erneut mit sehr günstigen Preisen, da die Windproduktion ab 6 Uhr nochmals zunehmen wird und erst gegen Abend leicht fällt. Die durchschnittliche Erzeugung aus Wind und Solar liegt bei rund 48,6 GW, der prognostizierte Baseload Preis im Day Ahead Markt bei etwa -1,8 €/MWh. Längere Phasen mit negativen Preisen sind vor allem in den Nacht und Vormittagsstunden wahrscheinlich, da die Residual Last zeitweise deutlich unter Null fällt, sollten aber nicht deutlich unter minus 5 Euro/MWh fallen.
Ab Montag (27.10.) verändert sich die Lage, der Wind wird sukzessive abnehmen, die Prognosen erwarten eine durchschnittliche Windeinspeisung von etwa 36,6 GW bei Spitzen um 45 GW. Gleichzeitig steigt die Netzlast mit Beginn der Arbeitswoche wieder deutlich an. Damit ist ein Anstieg der Spotpreise auf rund 60 Euro/MWh zu erwarten. Das Preisniveau bleibt moderat, da weiterhin eine stabile EE Einspeisung vorhanden ist und keine Engpasssituation droht.
Im Wochenverlauf KW 44 dürfte der Wind weiter nachlassen. Ab Mittwoch tendieren die Werte in Richtung des langjährigen Mittels von rund 15 GW Windleistung. In der Folge werden deutlich höhere Preise erwartet, die sich wieder stärker am saisonalen Durchschnitt orientieren. Der Markt reagiert derzeit sehr sensibel auf Windschwankungen, Prognosefehler von wenigen Gigawatt können zu erhöhter Volatilität im Day Ahead und Intraday Handel führen.
BNetzA sieht keine Marktmanipulation während Dunkelflauten 2024
Die Bundesnetzagentur hat gemeinsam mit dem Bundeskartellamt die Preisspitzen im November und Dezember 2024 untersucht und keine Hinweise auf Marktmanipulation oder missbräuchliche Kapazitätszurückhaltung gefunden. Die Ausschläge waren fundamental getrieben, weil sonnen und windarme Wetterlagen auf hohe Nachfrage trafen. In solchen Stunden wird die Last überwiegend von teureren, steuerbaren Kraftwerken gedeckt, die nach Einschätzung der Behörde weitgehend im Einsatz waren, und die Versorgungssicherheit war durch Reserven und Regelenergie jederzeit gewährleistet. Aus der Analyse folgt der Bedarf an mehr steuerbaren Kapazitäten und an umfassender Flexibilisierung auf Erzeugungs, Speicher und Nachfrageseite, um Preisextreme zu dämpfen. Geeignete Maßnahmen sind Investitionen in kurzfristig abrufbare Leistung sowie effizientere Intraday Prozesse, wobei Batteriespeicher zwar zentral für Minuten bis Stundenflexibilität bleiben, in längeren Dunkelflauten jedoch kein Allheilmittel sind, weil sie per Saldo Strom verbrauchen.