Preisexplosion am Intraday-Markt

August 28, 2025

Am 26.08. kam es im Intradayhandel zu einer Preisexplosion: zwischen 19:00 und 20:00 Uhr entstand bei gleichzeitig hoher Last eine markante Kerbe in der Einspeisung der Erneuerbaren. Kurz darauf stieg die Einspeisung wieder, was eher auf einen kurzfristigen Fehler in der Windprognose oder eine lokale Flaute hindeutet und nicht auf strukturelle Ausfälle. In diesem Zeitfenster lagen die Preise außergewöhnlich hoch, der Day-Ahead-Preis für Stunde 20 lag bei 180,17 Euro/MWh und der Intraday Benchmark ID1 für Stunden-Kontrakte erreichte 910,48 Euro/MWh. Noch extremer zeigte sich der Markt bei den Viertelstunden-Kontrakten, wo der ID1 1.620,02 Euro/MWh erreichte. Zur Einordnung: die Benchmarks ID1 und ID3 sind volumengewichtete Durchschnittspreise aller im kontinuierlichen Intradayhandel abgeschlossenen Geschäfte in den letzten ein bzw. drei Stunden vor Lieferbeginn und dienen als kurzfristige Referenz. Die ausgeprägte Spanne zwischen Day-Ahead und Intraday belegt die plötzliche Knappheit durch die Lücke bei den Erneuerbaren und unterstreicht, wie wichtig Flexibilität geworden ist, etwa durch Batteriespeicher, Pumpspeicher, schnell regelbare Kraftwerke und grenzüberschreitende Flüsse, um solche Preisspitzen zu glätten. Die Gefahr einer erneuten Extremspitze wie am 26.08. ist heute und morgen insgesamt gering, in den Abendstunden bleibt ein moderates Aufwärtsrisiko, weil PV wegfällt und der Wind voraussichtlich nur begrenzt zulegt. Tagsüber werden keine besonders niedrigen Preise erwartet da die EE-Einspeisung gedämpft ist und damit das allgemeine Preisniveau fest bleibt.