EU-Einspeicherung kommt unverändert gut voran

August 17, 2025

Mitte Juli hatten wir eine einfache Berechnung an dieser Stelle veröffentlicht, mit der wir abgeschätzt haben, wann das 90%-Speicherziel der EU in diesem Jahr erreicht sein würde. Damals schrieben wir unter anderem: „Wir haben nun die einfache Annahme getroffen, dass die Befüllung der EU-Speicher ab dem 25. Juni wie im Durchschnitt ab Anfang Mai verläuft („fiktiver Verlauf ab 26.6.2025“: gestrichelte orange Linie). Demnach würde der Wert von 90% am 8. Oktober erreicht werden (senkrechte orange Linie). Der tatsächliche Verlauf nach dem 25. Juni (etwas dickere Linie in orange) zeigt am aktuellen Rand, dass unsere damalige Annahme derzeit sogar übertroffen wird. So gesehen scheinen die Bedenken, ob das Speicherziel erreicht werden kann, aus heutiger Sicht etwas überzogen. Dies gilt umso mehr, als sich die vorherigen „Prognosen von Hitzewellen“ in der Form nicht (mehr) bewahrheiten dürften und die LNG-Nachfrage Chinas nach wie vor verhalten ist, was die vergleichsweise niedrigen TTF-Notierungen zum jetzigen Zeitpunkt mit erklären könnte.  Ein Grund für Entspannung ist gleichwohl (noch) nicht angezeigt.“ Diese Beschreibung würden wir gerne an dieser Stelle wiederholen, wobei die Warnung am Ende des Textes mittlerweile obsolet geworden ist. Diese wurde ohnehin mehr oder weniger der Vollständigkeit halber bzw. aus Risikoerwägungen heraus eingefügt. Schon damals war diese nicht mehr sonderlich realistisch. Die Dynamik der Einspeicherung war bislang sogar höher als von uns damals unterstellt (fette orange Linie verläuft oberhalb der gestrichelten orangen Linie), so dass - mit Stand 15.8. in Höhe von 73,3% - das 90%-Ziel wohl schon früher als am 8. Oktober erreicht wird. Das gilt aber nur für den Fall, dass die Speicherbetreiber im Gefühl des „sicheren Sieges“ nicht plötzlich in ihren Anstrengungen nachlassen. In Deutschland kann dagegen mit einem aktuellen Speicherstand in Höhe von 66,1% das 90%-Ziel wohl nicht mehr (ganz) erreicht werden. Aber an schlechten Nachrichten - vor allem aus der Wirtschaft – gab es in den letzten Jahren ja leider keinen Mangel, auch wenn man sich an solche nie gewöhnen sollte.