Energy Market Drivers vom 24.06.2025: Markt baut Risikoprämie ab – Riesige Down-Gaps zum Handelsstart

June 24, 2025

„THE 12 DAY WAR“ – Ende des Israel-Iran-Kriegs wird vom Markt eingepreist. Trump kündigt Waffenruhe zwischen Iran und Israel an. Es soll ein 12-Stunden-Fenster für die Beendigung der Kämpfe geben, nach 24 Stunden sollte der Krieg vollständig beendet sein. Risikoprämien werden abgebaut. Vom gestrigen Hoch (81,40 US-Dollar/bbl) bis zum heutigen Tief (67,50 US-Dollar/bbl) ist der Brent Crude Frontmonat um 17 Prozent gefallen.

Angekündigter Gegenschlag durch den Iran war bereits ein Anzeichen, dass der Iran keine weitere Eskalation beabsichtigt. Der Iran hat einen Waffenstillstand aber an die Bedingung geknüpft ist, dass Israel seine Angriffe einstellt. Israel hat ebenfalls dem Waffenstillstand zugestimmt und eine offizielle Erklärung abgegeben.

Ölpreis stürzt um etwa weitere 5 Prozent ab, nachdem Israel Trumps Vorschlag zum Waffenstillstand zustimmt. TTF Gas Cal 26 zeigt Preisabschläge von in der Spitze 11,4 Prozent zum Tagesstart. Das bisherige Tagestief lag bei 33,70 Euro/MWh. Strom Cal 26 Base fällt zur Eröffnung im Tief um 4,7 Prozent auf 88,11 Euro/MWh. Die EUAs zeigen sich stabiler mit einem Plus von 1 Prozent auf 74,1 Euro/t CO2. 

Bullishe Marktfaktoren

Höhere Nachfrage durch Hitzewellen in Europa und Asien bleibt auch ohne den Krieg Thema. Zudem bestehen die Sorgen um die französischen KKW weiter.

Mit Blick auf die „harten Fakten“ am europäischen Gasmarkt zeigen sich einige ungeplante Einschränkungen: Am Terminal Dunkerque sind 18 Mio. Kubikmeter/Tag nicht verfügbar, was voraussichtlich morgen beendet sein wird. Der laufende Ausfall im Troll-Feld (minus 17 Mio. Kubikmeter/Tag) wurde vom 1. bis 7. Juli verlängert. Die Wartungsarbeiten im Kraftwerk Kollsnes mit einer Kapazität von 16 Mio. Kubikmeter/Tag werden voraussichtlich am 26. Juni abgeschlossen sein. Außerdem gibt es ungeplante Kapazitätsausfälle in Oseberg um 11 Mio. Kubikmeter/Tag bis zum 24. Juni und in Ormen Lange um 13 Mio. Kubikmeter/Tag bis zum 30. Juni. Die französischen LNG-Terminals haben in dieser Woche Wartungsarbeiten geplant.

EU will Mitgliedsländern erlauben, ihre energieintensiven Industrien gezielt zu subventionieren – unter bestimmten Bedingungen. Dies würde die Produktion und damit Energienachfrage ankurbeln.

Neutrale Marktfaktoren

Ukrainekrieg wieder auf der „Tagesordnung“ – Heutiger NATO-Gipfel könnte neue Erkenntnisse liefern. Bislang wurden die Erwartungen und Hoffnungen aber stets enttäuscht, so dass von keinen markttreibenden Meldungen auszugehen ist.

Handelskonflikt bleibt ebenfalls weiter bestehen. Die verlängerte Frist zwischen der EU und den USA läuft am 9. Juli aus. Die vorläufigen Ergebnisse der Einkaufsmanagerbefragung für Juni brachten keine wesentlichen Überraschungen, im produzierenden Gewerbe ist nach wie vor kein merklicher Schwung erkennbar.