Bullishe Faktoren
Die nächste Hitzewelle in Nordwesteuropa ist ab dem 14. Juli vorausgesagt, die Prognosen wurden zuletzt nach oben angepasst. Diesmal könnten die Temperaturen allerdings bis zu zwei Wochen lang deutlich erhöht bleiben.
Die EUAs sind mit einem bullishen Candlestick-Muster („Three Inside Up“) weiter positiv einzuschätzen. Eine zu überwindende Widerstandszone befindet sich bei 72,30-73 Euro/t CO2. Ein Anstieg darüber würde ein Kaufsignal generieren.
Ab nächsten Mittwoch (9.7.) würden die neuen reziproken US-Zölle gelten, wenn keine Einigung in den Handelsgesprächen erzielt wird. In unserem Basisszenario gehen wir allerdings von einer Einigung aus, was bullish für die Energiemärkte wäre. Jedoch ist Anfang der kommenden Woche mit erhöhter Volatilität aufgrund der Unsicherheit zu rechnen, wenn es nicht schon über das Wochenende zu einer Einigung kommt.
Die niedrigen Füllstände vieler deutscher Gasspeicher, wie etwa in Rehden mit nur 2,3 Prozent, sorgen für Unruhe in der Energiebranche. Auch andere große Speicher wie Breitbrunn (Uniper) sind zu rund zwei Dritteln leer, was vor allem auf fehlende wirtschaftliche Anreize zur Einspeicherung von Gas zurückgeführt wird.
Obwohl die Regierung ein Eingreifen in den Markt derzeit ablehnt, muss die staatliche THE die Speicher „irgendwann“ auffüllen, sollte das gesetzte Füllziel nicht erreicht werden. Dies wird preistreibend wirken.
Aktienmärkte in den USA im Bullenmodus. Dies könnte in der nächsten Woche über die EUAs preistreibend wirken.
Bearishe Faktoren
Kommende Woche wird deutlich mehr Wind erwartet als zuletzt, die Windenergieproduktion wird über Normal erwartet. Das entspannt den Strom Spotmarkt vor allem in den Abendstunden. Zudem wird weniger Gas für die Verstromung benötigt. In der darauffolgenden Woche wird weniger Wind als saisonal üblich erwartet, parallel zur erwarteten nächsten Hitzewelle.
Bundesnetzagentur spricht trotz des leeren Gasspeichers in Rehden von einer stabilen Versorgungslage im Gasmarkt. Allerdings fehlen nach wie vor die wirtschaftlichen Anreize zur Befüllung.
Neutrale Faktoren
Heute ist Feiertag in den USA (Independence Day), daher keine Impulse aus Übersee am Nachmittag.
Die 30-Tage-Korrelation zum Ölmarkt (Brent Crude Frontmonat) ist wieder gestiegen. Der Korrelationskoeffizient liegt beim Strom Cal 26 Base bei 0,7 und bei den EUAs bei 0,55. Überraschenderweise ist keine Korrelation des TTF Gas Cal 26 Futures zu Brent Crude vorhanden (Korrelationskoeffizient: 0,1).
Mehr dazu um 10 Uhr in unserem DailyReport #Outlook.