Mit den heutigen Zahlen zum Außenhandel und zur Industrieproduktion für März ist der Reigen an Zahlen zur deutschen Konjunktur für das erste Quartal 2025 komplett. Dabei darf durchaus ein positives Fazit gezogen werden, wenn hierfür die grundsätzlich negativen Rahmenbedingungen und damit die überwiegend gedämpften Erwartungen der Analysten herangezogen werden. So hatte bereits am Mittwoch der Auftragseingang in der Industrie mit einem Plus von 3,6 Prozent ggü. Vormonat die Konsensschätzungen von 1,3 Prozent deutlich übertroffen. Die Warenausfuhr (+1,1 Prozent ggü. Vormonat) und vor allem die Produktion im Produzierenden Gewerbe schlossen sich dem Ordereingang mit einem kräftigen Anstieg um 3,0 Prozent an (erwartet: +0,8 Prozent) an. Somit kann auch das Plus beim BIP in Höhe von 0,2 Prozent zum Vorquartal besser nachvollzogen werden. Zu all den guten Eindrücken kommt hinzu, dass gerade der robuste Monat „März“ eine positive statistische Mitgift (Überhang) für das laufende Vierteljahr liefert. Das Minus bspw. beim Auftragseingang in der Industrie in Q1 2025 in Höhe von 2,3 Prozent ggü. Q4 2024 sollte sich also nicht wiederholen. Dies gilt auch trotz des US-Konflikts mit der EU bzw. mit Deutschland, weil die Stimmungsbarometer der Unternehmen (Einkaufsmanagerindex, ifo-Geschäftsklima) im April erstaunlich stabil waren. Um die Lage der deutschen Konjunktur einzuordnen, sei erwähnt, dass von einem Aufschwung zwar keine Rede sein kann und sich ein solcher bislang auch nicht abzeichnet. Dies gilt insbesondere auch für den energieintensiven Bereich, dessen Erzeugung im März erneut lediglich unterdurchschnittlich und auch nur in der Metallerzeugung und -bearbeitung nennenswert zulegte. Jedoch haben sich die schlimmsten Befürchtungen aufgrund der unsicheren politischen Lage in Deutschland (erst seit wenigen Tagen gibt es wieder eine handlungsfähige Regierung) nicht bewahrheitet, was dazu beitrug, die Finanzmärkte vorerst zu stabilisieren und den Rohstoffen, allen voran den EUAs, ordentlich Wind unter die Flügel zu verleihen. Für die Rohstoffmärkte wird es auf konjunktureller Sicht erst dann wieder kritisch, wenn entweder der US-Zollkonflikt doch noch deutlicher durchschlägt oder die Analysten zu euphorisch werden sollten.