DailyReport Recap vom 14.07.2025: EU-Sanktionen gegen Russland kommen

July 14, 2025

Die Energiemärkte sind mit leichten Preisrückgängen in die Handeswoche gestartet. Dabei stand er Montag im Zeichen der Politik. Die Nachwirkungen des US-Zollbriefs an die EU vom Wochenende waren dabei nur ein Thema. US-Präsident Trump äußerte sich zu Sekundärzöllen gegen Russland sowie zu Waffenlieferungen an die Ukraine. Auch die EU scheint sich nach langen Verhandlungen mit der Slowakei geeinigt zu haben. Damit dürfte der Weg für das 18. Sanktionspaket der EU gegen Russland frei sein.

EU bereitet Gegenzölle gegen US-Zölle im Wert von 72 Milliarden Euro vor

Die EU reagiert laut Medienberichten auf die Ankündigung von US-Präsident Donald Trump, ab 1. August 30-Prozent-Zölle auf EU-Importe zu erheben, mit Vorbereitungen für Gegenzölle auf US-Waren im Wert von 72 Milliarden Euro. Handelskommissar Maros Sefcovic sieht dadurch eine dramatische Verschärfung der Lage und warnt vor massiven negativen Folgen für den transatlantischen Handel. Betroffen sind insbesondere Industrie- und Agrarprodukte wie Autos, Flugzeuge und Whiskey. Zusätzlich drohen bereits beschlossene Strafmaßnahmen im Umfang von 21 Milliarden Euro sowie Exportbeschränkungen. Besonders gefährdet ist die exportabhängige deutsche Wirtschaft.

Unsere Einschätzung: Die Hoffnung auf eine Verhandlungslösung in letzter Minute bleibt bestehen. Es scheint sich um ein Verhandlungsmuster von US-Präsident Trump zu handeln, das die EU nun versucht mit Stärke zu beantworten. Unser Basisszenario ist nach wie vor eine Einigung, die von den Märkten bullish interpretiert werden dürfte.

Trump kündigt Waffen für Ukraine an und droht Russland mit Zöllen

US-Präsident Donald Trump hat angekündigt, der Ukraine weitere moderne Waffen, darunter Patriot-Raketenabwehrsysteme, zu liefern. Die Waffenlieferungen sollen von den NATO-Staaten finanziert werden. Trump äußerte sich bei einem Treffen mit NATO-Generalsekretär Mark Rutte in Washington. Zugleich setzte Trump Russland ein Ultimatum von 50 Tagen für einen Waffenstillstand. Sollte Moskau dem nicht nachkommen, drohte er mit sogenannten Sekundärzöllen von 100 Prozent.

Unsere Einschätzung: Sekundärzölle bedeuten, dass die USA Strafzölle von 100 Prozent auf Importe aus Ländern erheben, deren Unternehmen weiterhin Geschäfte mit Russland machen. Damit sollen diese Länder gezwungen werden, den Handel mit Russland einzustellen, um den wirtschaftlichen Druck auf Moskau zu erhöhen. Ob dieser Druck jedoch ausreicht, um Russland zu einem Waffenstillstand zu bewegen, ist fraglich. Würden die Sanktionen kommen und würden sie wirksam umgesetzt, wäre dies bullish für den Ölmarkt. einem Waffenstillstand zu bewegen, ist fraglich. Würden die Sanktionen kommen und würden sie wirksam umgesetzt, wäre dies bullish für den Ölmarkt.

EU einigt sich auf niedrigeren Preisdeckel für russisches Öl im Rahmen neuer Sanktionen

Die EU-Gesandten stehen kurz vor der Verabschiedung eines 18. Sanktionspakets gegen Russland, das einen neuen Preisdeckel für russisches Öl beinhaltet. Der dynamische Deckel soll 15 Prozent unter dem durchschnittlichen Marktpreis der letzten drei Monate liegen, mit einem anfänglichen Richtwert von etwa 47 US-Dollar pro Barrel. Die Überprüfung soll künftig halbjährlich erfolgen. Die Einigung wurde möglich, nachdem die Slowakei trotz verbleibender Bedenken zur Gasversorgung zustimmte. Weitere Maßnahmen umfassen Beschränkungen gegen russische Pipelines und Finanzstrukturen sowie Sanktionen gegen eine Raffinerie in Indien, chinesische Banken und ein maritimes Flaggenregister. Ziel bleibt, Russlands Energieeinnahmen zu begrenzen und Umgehungsstrategien zu unterbinden.

Der slowakische Premierminister Robert Fico hat die Unterstützung seines Landes für das 18. Sanktionspaket der EU gegen Russland an Garantien für die zukünftige Gasversorgung geknüpft. Bratislava fordert verbindliche Zusagen für bezahlbare Gaslieferungen nach dem geplanten Ausstieg aus russischem Gas ab 1. Januar 2028. Fico betonte in einem Schreiben an seinen tschechischen Amtskollegen die nationale Bedeutung dieser Forderung. Die Verzögerung des Sanktionspakets führte zu Spannungen in der EU; sowohl Tschechien als auch Deutschland appellierten an die Slowakei, den Weg für die Sanktionen freizumachen. Das neue Paket umfasst zusätzliche Handelsbeschränkungen und Maßnahmen gegen kremlnahe Wirtschaftssektoren.

Unsere Einschätzung: Von einer Einigung mit der Slowakei war auszugehen. Die Nachricht ist bullish für den Gasmarkt und damit auch für die Stromnotierungen.

Chinas Kohleimporte im Juni auf Zwei-Jahres-Tief

Chinas Kohleimporte sanken im Juni 2025 auf 33,04 Millionen Tonnen – ein Rückgang von 26 Prozent gegenüber dem Vorjahr und das niedrigste Monatsniveau seit Februar 2023. Im ersten Halbjahr gingen die Importe um elf Prozent auf 221,7 Millionen Tonnen zurück. Für das Gesamtjahr wird ein Rückgang um bis zu 100 Millionen Tonnen erwartet, was einem Minus von bis zu 18 Prozent entspricht. Hintergrund ist die gesteigerte heimische Produktion (+6 Prozent Januar–Mai) sowie die Umstellung auf hochwertigere Kohlequalitäten, die insgesamt zu geringeren Importmengen führen.

Unsere Einschätzung: Damit bestätigt sich das schwache fundamentale Bild für die Kohle, das wir bereits seit Wochen zeichnen.  

Ukraine droht Gasknappheit im Winter

Die ukrainischen Gasspeicher sind laut Montel mit derzeit 13 Prozent Füllstand trotz Zuwächsen weiterhin kritisch niedrig, und selbst bei gleichbleibender Befüllung könnten bis November nur etwa 29 Prozent erreicht werden. Die inländische Gasproduktion stieg 2024 lediglich um zwei Prozent und bleibt deutlich hinter dem Bedarf zurück, wodurch ein Defizit von rund zwei Milliarden Kubikmetern besteht. Experten warnen, dass kalte Winterperioden oder kriegsbedingte Ausfälle die Reserven rasch erschöpfen könnten, weshalb Importe von mindestens fünf Milliarden Kubikmetern nötig seien. Zur Absicherung sollen alternative Energiequellen wie Stromimporte aus der EU und Batteriespeicherprojekte, unterstützt durch EU-Investitionen von fast 270 Millionen Euro, verstärkt werden.

Unsere Einschätzung: Neben den auffällig niedrigen Gasspeicherständen in Deutschland sieht es auch in der Ukraine kritisch aus, allerdings in noch größerem Ausmaß. Für den Winter wird somit viel an den deutschen LNG-Importterminals hängen.

Weitere Nachrichten:

Industriestrompreis soll gezielt energieintensive Branchen entlasten

Das Bundeswirtschaftsministerium arbeitet an einem Industriestrompreis-Konzept, das strom- und handelsintensive Branchen gemäß den neuen EU-Beihilferegeln entlasten soll. Der Cisaf-Rahmen erlaubt eine Reduktion um 50 Prozent des durchschnittlichen Großhandelsstrompreises für die Hälfte des Verbrauchs, bei einer Untergrenze von 50 Euro je Megawattstunde. Eine Doppelförderung mit bestehenden Strompreiskompensationen ist ausgeschlossen. Ziel ist eine passgenaue Förderung für energieintensive Industrien wie Chemie, Metall, Glas, Zement und Batterieproduktion – unabhängig von der Unternehmensgröße. Bis Jahresende soll das Konzept vorliegen.

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