Die heutigen Daten für den Außenhandel Chinas zeigten bereits erste Spuren der US-Zollpolitik unter Präsident Donald Trump. So ist die Warenausfuhr im Zeitraum Januar/Februar lediglich um 2,3% ggü. Vorjahr auf 540 Mio. US-Dollar angestiegen. Analysten hatten im Vorfeld einen Zuwachs um 5,0% erwartet. Noch sehr viel deutlicher verfehlten allerdings die Importe die Konsensschätzung. So brach die Wareneinfuhr in den ersten beiden Monaten dieses Jahres um 8,4% ggü. Vorjahr auf gut 369 Mio. US-Dollar ein, wohingegen ein Anstieg um 1,0% prognostiziert wurde. Das war gleichzeitig das größte Minus seit Juli 2023 und neben der US-Zollpolitik auch Ausdruck einer nach wie vor schwachen Inlandsnachfrage. Kurioserweise, aber mathematisch korrekt, sorgt der aufgrund der sehr schwachen Importe deutlich erhöhte Außenhandelsüberschuss für einen positiven Effekt auf das BIP im ersten Quartal. Ein Zeichen wirtschaftlicher Stärke ist das natürlich trotzdem nicht. Mit Blick auf die Rohstoffeinfuhr zeigte sich ebenfalls eine deutliche Verlangsamung im Vergleich zu den Vormonaten. So expandierte das Kohlevolumen lediglich um 2,1% ggü. Vorjahr (siehe Graphik), während im November und Dezember mit 26,4% bzw. 10,7% deutlich höhere Werte zu Buche standen. Die Menge an importiertem Rohöl sank sogar um 5,0% ggü. Vorjahr, nach -1,1% im Dezember und +14,3% im November und diejenige von Erdgas noch etwas mehr und zwar um 7,7% auf 20,31 Mio. Tonnen. Die heutigen Zahlen werden all diejenigen in ihrer Sichtweise bestärken, dass die seit Wochen anhaltende Schwäche bei den fossilen Energieträgern fundamental gerechtfertigt ist. Dieser Befund wird sich wohl erst dann auflösen, wenn die Regierung in Peking , die auf ihrer jährlichen politischen Sitzung (NPC) vom 5. März ein ehrgeiziges Wachstumsziel von „rund 5 %“ festgelegt und damit ihre Entschlossenheit signalisiert hat, das Wachstum zu unterstützen, mit fiskalischen Mitteln ernst macht. Dafür wird es höchste Zeit, denn die heutigen Handelsdaten spiegeln noch nicht die vollen Auswirkungen der neuen US-Zölle, die bekanntlich erst am 4. Februar in Kraft traten, wider. Bis es soweit ist, geht von China ein dämpfender Effekt auf Erdöl, Erdgas, Kohle & Co. aus.