Die heutigen Daten der General Administration of Customs zum Außenhandel Chinas für März waren sehr unterschiedlich. Während die Warenausfuhr im März mit einem spürbaren Plus von 12,4 Prozent ggü. Vorjahr die Schätzungen der Analysten von 4,4 Prozent deutlich übertroffen hat, sank Chinas Wareneinfuhr um 4,3 Prozent ggü. Vorjahr. Damit blieben diese nicht nur hinter den Konsenserwartungen von 2,0 Prozent zurück, sondern das war auch der zweite Monat in Folge mit einem Rückgang. Die US-Zollpolitik hinterließ hier also schon deutliche Spuren. Während die Exporte aufgrund von Vorzieheffekten spürbar zulegten, schwächten sich die Importe wegen der schwachen Inlandsnachfrage weiter ab. Im ersten Quartal steht damit eine merkliche Ausweitung des Außenbeitrags zu Buche, der sich wiederum positiv auf das BIP in den ersten drei Monaten dieses Jahres auswirkt. In Bezug auf die Rohstoffe hat China im März lediglich 38,73 Mio. t Kohle eingeführt, ein Rückgang um 6,4 Prozent ggü. Vorjahr – der erste dieser Art seit November 2022. Der Wert der Erdgaseinfuhr wiederum sank um 16,0 Prozent ggü. Vorjahr. Im Handelsstreit zwischen den USA und China, der sich in den vorliegenden Außenhandelszahlen noch nicht vollständig widerspiegelt, war es daher positiv, dass Chinas Kreditwachstum (plus 7,4 Prozent ggü. Vorjahr) im März eine weitere Verbesserung zeigte und damit der Wirtschaft einen gewissen Puffer vor den zunehmenden Handelshemmnissen verschaffte. Um die Binnennachfrage merklich anzukurbeln, müssten allerdings die politischen Entscheidungsträger die Einführung politischer Unterstützungsmaßnahmen beschleunigen. Dabei wird wohl die Fiskalpolitik wie bisher die Führung übernehmen, wobei auch die Geldpolitik noch Spielraum für eine Lockerung durch Kürzungen des Mindestreservesatzes und der Leitzinsen hat. Die Auswirkungen der Daten aus China auf die Entwicklung des Rohstoffmarkts hierzulande dürfte unter dem Strich gering sein, da diese die tatsächliche Gesamtsituation im Reich der Mitte naturgemäß noch nicht akkurat wiedergeben können. Gleichwohl dürften sie die sich heute abzeichnende zarte Erholung bei Erdöl, Erdgas und Co. nicht stören, die durch das Einlenken von US-Präsident Donald Trump schon am Freitagabend einsetzte.